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Glitzerstaub
Helferlein
38
Traumland M, 23
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Tue, 08.Apr.03, 22:19 Definition Selbstmitleid...? |
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Keine Ahnung ob das Thema hier reinpasst wenn nicht einfach verschieben -Danke-
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Und zwar hört man ja sehr oft wenn es einen nicht gut geht.
Du versinkst ja total in Selbstmitleid...Mensch reiss dich doch bissel zusammen du hast doch nur Selbstmitleid...Anderen Menschen geht es viel schlechter als dir du hast nur Selbstmitleid...Ich will deine Probleme nicht mehr hören du hast Selbstmitleid
Wer und Warum kann eigentlich sagen ab wann Selbstmitleid anfängt...wann es eingebildet ist...wann es krankhaft gestört ist. Warum wollen viele Menschen mit denen man im Leben zu tun hat nicht deine Stimmungsschwankungen aktzeptieren und spätestens nachdem es dir über Tage oder Wochen schlecht geht und du deine Probleme immer wieder vorträgst diese Sätze an den Kopf klatschen. Mit der Zeit wird es schlimmer es wenden sich immer mehr Freunde von dir ab du gilst als Partykiller niemand will sich mehr mit dir unterhalten.
Ich weiss ja nicht wie es euch geht aber wenn ich einen der oberen Sätze höre dann tut mir das weh. Verdammt weh so weh das ich entweder.
1. mich krampfhaft versuche zusammenzureissen und mich verstelle
2. die Sätze als schlechten Ansporn sehe und mich noch weiter zurückziehe
3. die Konsequenzen daraus ziehe und nicht mehr über meine Probleme rede aus Angst diesen Satz nochmal zu hören.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
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_________________ ** When you wish upon a Star **
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IceScalar
Helferlein
58
Switzerland M, 18
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ja ich kenne das... ich war eigentlich nie so direkt damit betroffen, nicht dass mir das hundert mal an den kopf geworfen wurde, aber ich habe mir meine gedanken darüber gemacht und bin zum schluss gekommen:
Leuten, die sowas sagen, auf die sollte man gar nicht mehr hören, den die verstehen nichts!
Es geht gar nicht darum ob andere menschen schlimmeres erlebt haben, ob es andere menschen noch schlechter geht... dir geht es schlecht, das ist der punkt, egal wie gross das problem ist man sollte sich daran machen, und nicht bloss ausweichen und sich solche scheisssachen einreden wie *anderen geht es noch schlechter...*
es mag so stimmen, dass manche leute wirklich zuviel selbstmitleid haben, aber ich denke es gibt einen gewissen *Gesunden* anteil an selbstmitleid, den nur so lernt man sich kennen und kann auch wirklich etwas mit den probleme und so anfangen... dieses selbstmitleid sollte allerdings nicht fanatische folgen annehmen, wobei ich denke dass es das bei den wenigsten depressiven tut!
Vorallem nicht bei den etwas *weiseren* Leuten!
peace!
Ice
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Glitzerstaub
Helferlein
38
Traumland M, 23
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IceScalar wrote: | es mag so stimmen, dass manche leute wirklich zuviel selbstmitleid haben, aber ich denke es gibt einen gewissen *Gesunden* anteil an selbstmitleid, den nur so lernt man sich kennen und kann auch wirklich etwas mit den probleme und so anfangen... |
Schön beschrieben hast du das Ice
Es ist tatsächlich so das man sich Gedanken darüber macht wenn man es von unterschiedlichen Leuten gesagt bekommt. Dann stellt sich die Frage auf...hab ich nur Selbstmitleid? Bilde ich mir das ganze nur zu sehr ein und steiger ich mich hinein. Aber warum sollte man das?! Warum will man selber mehr damit leiden es klingt alles etwas paradox denn wie du schon sagtest ohne einen gewissen Anteil an Selbstmitleid könnte man sich ja nicht selber mit seinen Problemen befassen oder bemerken.
Was mir aber negativ aufstösst man findet nur sehr sehr selten Menschen im Leben die bewusst dieses Wort vermeiden und dir auf eine andere schönere Weise helfen möchten und auch besser können. Ich hatte mal so ein Mädchen gefunden mit der ich auch recht schnell befreundet wurde aber sie leider fortgezogen ist. Sie hat mich immer mit wohin genommen ich fühlte mich besser in ihrer Nähe sie brachte mich auf eine ganz sanftere Weise zur Gesellschaft zurück und hat das auch geschafft. Sie ist kleine Schritte mit mir gegangen hat mich auch mal alleine gehen lassen war da wenn es mir wieder schlechter ging naja ich vermisse diesen Freund einen Freund der jetzt 550km weiter weg wohnt mir aber einige Dinge beigebracht hat.
-Andrea i miss you-
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Fallen.Angel
Moderatorin
1117
Wien W, 24
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hallo
für mich besteht ein unterschied in der aussage: reiß dich zusammen
und: hör auf dich selbst zu bemitleiden
der erste satz ist bei depressiven wirklich unangebracht aber der 2. ist manchmal wahr...
ich sehe das in so manchen foren (es geht nicht um dieses), wenn jemand jammert und um hilfe bittet aber keine hilfe annehmen will sonder einfach nur bemitleidet werden will und jammert wie schlecht es ihm/ihr nicht geht...
trotzdem kann die 2. aussage einfach aus unwissenheit ausgesprochen werde... da man die bemühungen des betreffenden nicht erkennt...
zu sagen hör nicht darauf... würde das dann eine neue kategorie bilden?
keine ahnung...
jeder merkt selbst irgendwann, ob er sich bemitleidet oder nicht und dann sollte man die notbremse ziehen
grüße fallen angel
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_________________ SvV Selbsthilfeseite |
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Glitzerstaub
Helferlein
38
Traumland M, 23
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Fallen.Angel wrote: | ich sehe das in so manchen foren (es geht nicht um dieses), wenn jemand jammert und um hilfe bittet aber keine hilfe annehmen will sonder einfach nur bemitleidet werden will und jammert wie schlecht es ihm/ihr nicht geht... |
Ja gut das stimme ich dir vollkommen zu denn ich sehe keinen Sinn in der Sache wenn man seine Probleme beschreibt um Hilfe bittet um dann im gleichen Atemzug wieder von selber von vorne anfängt. Sollte man aber auch etwas aufteilen es gibt auch Menschen die setzen einen das blanke Ziel vor die Nase sagen dir was du mit deiner Einstellung falsch machst, helfen aber dir nicht es richtig zu machen. Wenn man dann dauernd zu hören bekommt das und das ist falsch musst du noch ändern dann schwindet die Lust in einem selber ist ja logisch
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Fipsi
Guest
W
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Tue, 08.Apr.03, 23:38 Re: Definition Selbstmitleid...? |
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Quote: | Du versinkst ja total in Selbstmitleid...Mensch reiss dich doch bissel zusammen du hast doch nur Selbstmitleid...Anderen Menschen geht es viel schlechter als dir du hast nur Selbstmitleid...Ich will deine Probleme nicht mehr hören du hast Selbstmitleid |
totaler schwachsinn von menschen, die nichts verstehen. würde den umgang einschränken. das wort selbstmitleid ist vielleicht überhaupt vom sprachschatz zu streichen. man leidet eben, das erkennt man selbst -> selbstmitleid???
Quote: | Wer und Warum kann eigentlich sagen ab wann Selbstmitleid anfängt...wann es eingebildet ist...wann es krankhaft gestört ist. Warum wollen viele Menschen mit denen man im Leben zu tun hat nicht deine Stimmungsschwankungen aktzeptieren und spätestens nachdem es dir über Tage oder Wochen schlecht geht und du deine Probleme immer wieder vorträgst diese Sätze an den Kopf klatschen. Mit der Zeit wird es schlimmer es wenden sich immer mehr Freunde von dir ab du gilst als Partykiller niemand will sich mehr mit dir unterhalten. |
man bildet sich nichts ein. leider erfährt man in der gesellschaft wenig verständnis. was man nicht erlebt hat, versteht man auch nicht. laß dich nicht unter druck setzen. freunde, die sich abwenden sind keine freunde, ganz einfach. in der depression verliert man "freunde", das ist normal.
Quote: | 1. mich krampfhaft versuche zusammenzureissen und mich verstelle |
sinnlos, quäl dich nicht
Quote: | 2. die Sätze als schlechten Ansporn sehe und mich noch weiter zurückziehe |
suche nettere menschen
Quote: | 3. die Konsequenzen daraus ziehe und nicht mehr über meine Probleme rede aus Angst diesen Satz nochmal zu hören. |
kenn ich. man will dann nicht mehr über sich sprechen, weil man niemanden verärgern will. kannte jemand aus einer selbsthilfegruppe der seine ehe "rettete" indem er nichts mehr über seine depressionen erzählte. finde ich auch nicht optimal. vielleicht kann man sich mehr auf seinen therapeuten konzentrieren, was die schlimmsten gedanken betrifft.
Quote: | Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? |
nicht ähnliche sondern gleiche. leider wird man überall mit dummheit konfrontiert. versuche dich emotional zu distanzieren. in diesem fall sind menschen wie geistig behinderte, denen man nichts erklären kann. heute stehe ich zu meinen problemen in der vergangenheit. manche würdigen das nicht einmal besonders. ist mir auch wurscht. dumme gibt es überall. erkannte auch auf diese art und weise die intelligenz mancher personen. meine zwei besten freunde haben zu mir gehalten. die freundin habe ich verloren. sie war so involviert, dass sie es nicht mehr ertragen konnte. hatte auch dafür verständnis. das zusammenleben mit einem depressiven ist nicht einfach. besonders wenn er täglich seinen selbstmord ankündigt, wie das bei mir der fall war. aus selbstschutz mußte mich meine freundin verlassen. sie hat wirklich mitgelitten und wäre wahrscheinlich selbst depressiv geworden. heute pflegen wir eine tolle freundschaft. sie beteuert mir, dass sie nie wieder einen menschen so lieben können wird wie mich. erfüllt mich auch mit stolz.
wünsche dir noch alles gute. alles was man dir sagte, sollte man einem depressiven nicht sagen. so steht es auch in büchern. empfehle ihnen das buch "hilfe mein partner ist depressiv".
liebe grüße, Fipsi
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Kupfer
Forums-InsiderIn
164
Wien W, 26
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Also, meiner Definition nach fängt "Selbstmitleid" da an, wo jemand nicht mehr versucht etwas gegen sein Problem zu unternehmen, sondern sich eben nur mehr in seinem "Leiden" suhlt.
Ich kann ganz gut verstehen, dass manche Menschen sagen "versinke nicht in Selbstmitleid". Ihr müsst euch mal vorstellen, wie Depressionen auf einen Außenstehenden/Unwissenden wirken: Da ist ein Mensch, dem es schlecht geht, der immer nur jammert und nichts dagegen unternimmt. Dass gerade dieses "nichts dagegen unternehmen können" Teil der Depression ist, ist für einen Außenstehenden unverständlich. Es ist einfach schwer nachzuvollziehen, warum jemand seinen (sorry!) "Allerwertesten nicht hochbekommt". Und dann kommen eben solche Aussagen.
Ich würde nicht böse sein auf Menschen, die so etwas sagen. Das kommt vielleicht nur aus der Hilflosigkeit. Sie verstehen es einfach nicht und wollen doch nur helfen (auch wenn sie damit nichts erreichen).
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criseldis
Guest
W
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bei dem wort "selbstmitleid" bekomme ich ausschlag mittlerweile. es gibt leute die einem das so oft sagen und mit solch einer vehemenz und frechheit und einem total irrsinnigen glauben damit irgendetwas zu bewirken - es ist bodenlos.
und dann folgendes: wie oft wird man gerade in foren, gerade wenn man probleme hat, darauf gestoßen, etwas für sich selber zu tun. sich mit sich selber zu beschäftigen. um sich selber zu kümmern. aber sich selber auch zu bemitleiden wird verurteilt. warum eigentlich? das ist auch eine form, sich selber etwas zu "gönnen" und sich selber zu beachten. viel selbstmitleid hört auf wenn andere einen aktiv bemitleiden - weil man sich dann irgendwie freischaufeln will. wenn man aber so jemanden nicht hat (wer hat schon jemanden der WIRKLICH mitleid hat und nicht nur will dass man ihn unterhält oder ihm zumindest nicht durch schlechte gedanken und gefühle sorgen macht) dann ist man sich selber der nächste. genau so wie in millionen gegebenen tips zur auffrischung des selbstvertrauens.
und "sich zusammenreißen" ist doch genau dasselbe in grün. das ist der befehl, sich selber zu übergehen, seine eigenen gefühle zu ignorieren und zu untergraben. das genaue gegenteil von allen gut gemeinten ratschlägen.
wer also zu jemandem sagt er verfiele dem selbstmitleid oder solle sich zusammenreißen hat folgendes ziel: lache, sei fröhlich, verdirb mir nicht die stimmung, ich habe weder zeit noch nerv noch wissen, mich auf deine probleme einzulassen, also belaste mich nicht.
er hat jendefalls NICHT zum ziel: komm, was ist los, erzähls mir genau. ich helfe dir. wir gehen da gemeinsam durch.
wer also einem depressiven oder anderwertig in einer tristen situation befindlichen mit derlei argumenten kommt, ist schlichtweg überfordert - aus welchem grund auch immer. und so sollte man es als betroffener auch sehen. die worte werden nicht gesagt um wen runterzumachen oder noch mehr hineinzureiten. sie sind in jedem fall gut gemeint. man kann wirklich nicht von jedem und vor allem von fröhlichen menschen verlangen, zu VERSTEHEN was in einem abgeht.
außerdem - es sei eines jeden recht, sich in selbstmitleid zu suhlen, zu baden, darin zu schwimmen - weil wer es so zelebriert, fühlt sich wohl dadurch - und warum sollte man jemandem verbieten sich wohl zu fühlen.
diese dumm und provokativ wirkenden aussagen sollte man also nur als dass sehen was sie sind: der stümperhafte versuch ahnungsloser, einem zu helfen. man sollte sich also nicht angegriffen fühlen, sich selber aber auch nicht übergehen, und nicht herumdiskutieren. es reicht vielleicht ein: "wenn du das so siehst" oder sowas.
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Nine
Helferlein
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Ich glaube so falsch ist der Satz gar nicht, nicht immer. Ich habe eine sehr gute Freundin, mit der ich immer reden kann, die mir zuhört und mehr für mich da ist, als ich jemals erhoffen kann. Aber sie setzt auch Grenzen. Wenn ich aufhöre zu kämpfen, wenn ich nicht mehr versuche da rauszukommen und nur noch in Selbstmitleid versinke, dann sagt sie es mir auch. Und sie hat recht. Es ist dann einfach das große "Stop, das führt zu nichts! Dieser Weg ist eine Sackgasse." Es hilft manchmal besser, als jedes Mitleid und jedes Zuhören. Nicht immer, es ist wichtig zu reden und sich jemandem anzuvertrauen. Aber manchmal braucht man einfach den Tritt um aus der endlosen Spirale nach unten ausbrechen zu können. Und den gibt sie mir und baut mich danach wieder auf...
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NSweetie
neu an Bord!
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Also ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich durch Selbstmitleid erst in eine Depression hineinkomme. Und durch das Selbstmitleid gehe ich in eine Haltung, in der ich meine nichts verändern zu können. Und dann mache ich nichts und lande immer mehr in einem negativen Kreislauf, der sich immer enger anfühlt.
Hat jemand so etwas ähnliches schon mal erlebt und für sich einen Weg da hinaus gefunden?
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