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larêve
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Post Mon, 29.Nov.04, 19:33      bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo ihr,

ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll, wie ich das ausdrücken soll....hmm, irgendwie hab ich das Gefühl, das Verhältnis zu meinem Thera wird immer komplizierter.

Ich verhalte mich in den Stunden anders als ich bin, oder es will, bin überhaupt nicht mehr richtig "bei mir".Manchmal hab ich das Gefühl, ich spiele etwas, ich will die Starke sein, dabei fühl ich mich wie ein kleines Kind und keiner darf von dieser Unsicherheit erfahren... blackwhite
Es ist nicht so, dass ich das nicht angesprochen hätte, nur ist das sehr schwierig, da ich mich in solchen Momenten ja genauso fühle.
Praktisch als spräche das "verwirrte Ich" über das "falsche" ich.
Ich block so schnell ab, oder wehre ab, kann dann nichts mehr sagen, hab tausende oder gar keine Gedanken im Kopf, drifte irgendwie weg... verzieh mich...
Kann mir irgend jemand folgen?Ich bin selbst so verwirrt!
Ich bin auch immer so schrecklich unsicher vor ihm, obwohl ich weiß, dass er mich ernst nimmt... Embarassed
Ich geh mir dann selbst auf die Nerven mit meiner Art, überspiel das, indem ich lache oder mich "erwachsen" benehme, es ist so schwer Schwäche zuzugeben...

Da gibt es Situationen, in denen ich da sitze und versuche so sicher zu reagieren, aber dann merke, dass ich so nicht bin, nachdenklich werde, er mich darauf anspricht, ich nichts mehr sagen kann, mich am liebsten zusammen kauern und sagen würde dass ich mich wie ein kleines Kind fühle, dass ich kein bisschen erwachsen, oder reif oder irgendwie stark bin... pale Nein, ich drifte weiter ab...Das ist ein ständiges Hin und Her, mal klappt es besser mal schlechter, ich weiß einfach nicht wie ich bin.
Dabei ging es nicht einmal um sehr tiefe Themen...
Wahrscheinlich hat das etwas mit Übertragung zu tun, nehme ich mal an...
Meine sonstigen Zwischenmenschlichen Beziehungen empfinde ich ja auch immer als kompliziert ohne Ende... ach ich weiß auch nicht irgendwie wird das alles immer vertrakter...
Man sollte glauben, nach 5 Monaten versteh ich mich mal langsam etwas besser, aber irgendwie bin ich mir selbst ein Rätsel... v.a wenn ich mich derart fremd verhalte und dann zu Hause wieder ganz anders über mich denke...
Versteht das irgend jemand???

Würd mich über Rückmeldung freuen...
LG
die verwirrte nixweiss larêve
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Mory
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Post Tue, 30.Nov.04, 12:45      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Grüß Dich, larêve

(schöner Nick! grinsend )

Ich glaube, ich kann gut verstehen, was Du meinst - mir geht es nicht unähnlich. Es wird an uralte Ängste gerührt, die ich in den vergangenen Jahren natürlich unter vielen Decken versteckt habe - und für mich ist es nach so 20 Jahren "Erwachsen-sein" und selbst "Herr im Hause sein" zum Teil fast überfordernd, wieder diese alten, schlimmen Gefühle von Nicht-Wissen, Nicht-Verstehen, Schwäche, Unreife und Verwirrtheit zu spüren.

Ich glaube, daß es starken Frauen so geht, gar nicht anders gehen kann - obwohl wir uns oft genug schwach fühlen und uns auch nach jemandem sehnen, dem wir diese Schwäche auch mal zeigen dürfen, der uns versteht und annimmt... Aber wenn so ein Mensch dann einmal da ist, dann fällt es uns doch schwer, schwach zu sein und uns schwach zu zeigen. Noch dazu in einer therapeutischen Beziehung, wo der/die Thera ja irgendwo ein/e "Fremde/r" bleibt - aber doch Fragen stellt, die uns nicht unbedingt immer angenehm sind. Wie früher, in unserer Kindheit, Autoritätspersonen.

So sehe ich es. Mein Entschluß ist, gerade diese(s) schwierige(n) Gefühl(e) besonders genau zu beobachten und mich nicht davon beherrschen zu lassen - sondern einfach weiter im Text zu machen, sozusagen. Ähnlich wie vor einem Bühnenauftritt, der ja bekanntlich auch mit viel Lampenfieber und Angst und sonstigen schwierigen Gefühlen verbunden ist... grinsend

Lieber Gruß!

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Post Tue, 30.Nov.04, 13:47      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo Mory grinsend

danke für deine Antwort!

Mory wrote:
Es wird an uralte Ängste gerührt

ich glaub diese Ängste hatte ich schon immer und irgendwie musste ich immer stark sein, mir nichts anmerken lassen...

Mory wrote:
Ich glaube, daß es starken Frauen so geht, gar nicht anders gehen kann - obwohl wir uns oft genug schwach fühlen und uns auch nach jemandem sehnen, dem wir diese Schwäche auch mal zeigen dürfen, der uns versteht und annimmt...

starke Frauen, hmm, das mag bei dir wohl zutreffen, aber ich bin gerade einmal 18 Jahre alt und auch wenn ich manchmal älter wirke, so fühle ich oft wie ein Kind.Ich hab das Gefühl ich muss mir und der Welt beweisen wie erwachsen, intellektuell und reif ich doch bin, was totaler blödsinn ist!
Ich setz mich dadurch ja nur unter enormen Druck, aber ich hab wohl das Gefühl immer ein perfektes Bild von mir abgeben zu müssen...

Mory wrote:
So sehe ich es. Mein Entschluß ist, gerade diese(s) schwierige(n) Gefühl(e) besonders genau zu beobachten und mich nicht davon beherrschen zu lassen - sondern einfach weiter im Text zu machen, sozusagen.

wie meinst du das?Du beobachtest dich, stellst fest dass du z.b unsicher und ängstlich bist, lässt es aber nicht wirklich an dich ran, oder wie hab ich das zu verstehen?

Liebe Grüße
larêve
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Mory
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Post Wed, 01.Dec.04, 13:42      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

larêve wrote:

starke Frauen, hmm, das mag bei dir wohl zutreffen, aber ich bin gerade einmal 18 Jahre alt und auch wenn ich manchmal älter wirke, so fühle ich oft wie ein Kind.


Ich glaube, das kalendarische Alter macht nicht wirklich einen Unterschied. Und auch ich fühle mich oft genug wie ein Kind, und von Frauen wieder ein Eckchen älter weiß ich, daß sich dieses Gefühl nicht verflüchtigt... grinsend So, wie Du Dein Gefühlserleben und Deine Gedanken schilderst, habe ich schon den Eindruck, daß Du eine starke junge Frau bist! grinsend

Quote:

Ich hab das Gefühl ich muss mir und der Welt beweisen wie erwachsen, intellektuell und reif ich doch bin, was totaler blödsinn ist!
Ich setz mich dadurch ja nur unter enormen Druck, aber ich hab wohl das Gefühl immer ein perfektes Bild von mir abgeben zu müssen...


Das kenne ich auch von mir, und wieder auch von anderen Frauen, gerade im Berufsleben. Es scheint schon was dran zu sein, an der These, daß Frauen ein "geringeres" Selbswertgefühl haben, als Männer - oder vielleicht einfach nur ein anderes, das sich aber in der von sogenannten männlichen Wertvorstellungen geprägten Berufswelt als "geringer" äußert.

Quote:

Mory wrote:
So sehe ich es. Mein Entschluß ist, gerade diese(s) schwierige(n) Gefühl(e) besonders genau zu beobachten und mich nicht davon beherrschen zu lassen - sondern einfach weiter im Text zu machen, sozusagen.

wie meinst du das?Du beobachtest dich, stellst fest dass du z.b unsicher und ängstlich bist, lässt es aber nicht wirklich an dich ran, oder wie hab ich das zu verstehen?


Sehr gute Frage! Neutral Hm... ich "schiebe" diese Gefühle gewissermaßen auf die Seite, oder versuche es, so daß sie am Bühnenrand, sozusagen, zwar herumhüpfen, aber die "Haupthandlung", also das "ich-selber-sein", findet auf der Mitte der Bühne statt. Zumindest stelle ich mir das so ungefähr vor. Nicht wirklich an mich heranlassen wäre somit nicht ganz verkehrt, trifft's aber, glaub ich, doch wieder nicht wirklich, denn ich will diese für mich unangenehmen Gefühle durchaus zulassen. Es hat was mit loslassen und sich-fallenlassen zu tun...

Quote:

...ich glaub diese Ängste hatte ich schon immer und irgendwie musste ich immer stark sein, mir nichts anmerken lassen...


Genau das meine ich mit "stark". Aber wahre Stärke ist gerade, diese Ängste anzunehmen, dazuzustehen und schwach sein zu können...

Ich weiß nicht, ob Dir meine wirren Gedanken hier weiterhelfen... Confused Trotzdem liebe Grüße,

Mory

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larêve
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Post Thu, 02.Dec.04, 18:24      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Doch Mory, deine Gedanken konnten mir etwas weiter helfen und es beruhigt mich, zu wissen dass es Frauen gibt denen es ähnlich geht.
Quote:
Aber wahre Stärke ist gerade, diese Ängste anzunehmen, dazuzustehen und schwach sein zu können...

klingt gut grinsend
Ich bin dabei zu verstehen, dass ein grundlegender Teil in mir, der verletzliche, unsichere, ängstliche, aber auch zarte bleiben wird, ich nur anders damit umgehen lernen kann, wenn ich auf mich horche und ihn nicht übergehe.
Aber kennst du denn dieses Gefühl über das ich im ersten Thread schon geschrieben habe, nicht mehr richtig da zu sein in den Stunden und dich irgendwie zu verändern;ich meine jetzt so völlig ohne Kontrolle und dir selbst so fremd zu sein?

hallo
Grüßchen
larêve
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Jelka
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Post Fri, 03.Dec.04, 9:04      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Also ich weiß, dass mein Therapeut auf jeden Fall erwarten würde, dass ich das anspreche. Er würde sagen, dass wir sonst über alles Mögliche reden, aber eben nicht über das Wichtige und dann können wir uns die Therapie auch ganz sparen.
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larêve
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Post Fri, 03.Dec.04, 13:46      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Ich hab das ja auch angesprochen, nur fällt es so schwer das in Worte zu fassen, v.a wenn man versucht darüber zu reden, während es einem so geht..., es ist also nicht so, dass ich ihm das verschweige, oder es nicht zusammen mit ihm klären möchte.
Mich würde nur interessieren, ob es anderen auch so geht wie mir.
LG
larêve
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Post Fri, 03.Dec.04, 14:51      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

larêve wrote:

Aber kennst du denn dieses Gefühl über das ich im ersten Thread schon geschrieben habe, nicht mehr richtig da zu sein in den Stunden und dich irgendwie zu verändern;ich meine jetzt so völlig ohne Kontrolle und dir selbst so fremd zu sein?


Ich kenne es.

Das Gefühl, jetzt geht grad "was anderes" ab, was tu ich, was mach ich, ohgott wie wird mir!... Oder so...? Ich verändere mich und verliere die Kontrolle, und das mit dem "richtig ich sein"... Ich glaube, dieses "richtig ich" ist das "ich", das wir eben normalerweise sind, wenn wir mit Menschen sind.

Da stellt sich mir die Frage: welches "ich" ist nun eigentlich das "richtige" Ich?

grinsend

Denn natürlich kennen wir uns als "ich" aus der Interaktion mit unseren Mitmenschen - sowie uns selbst. Und wenn wir allein mit uns selbst sind, haben wir dennoch nicht das Gefühl, "anders" zu sein - es gibt ja niemanden, der dieses Gefühl hervorrufen könnte.

Und dann sitzen wir mit so einem Psychologen in einem Raum - und gottbewahre, was der (die) in uns auslöst!...

... um es ein bißchen überspitzt zu sagen.

Ich zum Beispiel... bin ein Mensch, der sehr feine Antennen hat für die Schwingung anderer Menschen, für deren Rhythmus und ganz eigene persönliche Melodie. Ich stimme mich immer und ganz unbewußt darauf ein, wie der/die andere "tickt". Und (er)spüre es eben sehr schnell, wie er/sie tickt.

Nun habe ich eine Psychologin, die genau so ist - und mit diesem Fine Tuning sich auf mich ein-schwingt, sie richtet ihre innere Stimmgabel nach meiner Melodie aus, und das verwirrt mich hochgradig, so dermaßen, daß mir geradezu die Welt aus den Fugen gerät, so ungewohnt ist mir das!

Verstehst Du, was ich meine?

Lieber Gruß! grinsend
Mory

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Stöpsel2
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Post Fri, 03.Dec.04, 18:22      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Hallo,

irgendwie kommt mir das auch bekannt vor. Ich merke oft sehr genau, was andere von mir erwarten. Manchmal kann ich dem dann nicht genügen, aber ich spüre, daß ich irgendwelche Erwartungen nicht erfüllt habe und damit geht es mir nicht gut (gleichzeitig weiß ich, daß meine Art ja auch ihre Berechtigung hat, aber ich denke dann immer, daß andere das nicht sehen). Und manchmal versuche ich die Erwartungen zu erfüllen, d.h. ich verhalte mich so, daß es den Anschein erweckt, als würde es die Erwartungen erfüllen, aber es ist nicht authentisch. Das läuft alles nicht so richtig bewußt ab. Ja, wie larêve schreibt, ich hab das Gefühl, nicht ich selbst zu sein. Leider ist das in der Therapie oft eher subtil gewesen, so daß meine Versuche, es zu erklären, fast nie gefruchtet haben. Einmal waren wir da aber dran, da meinte mein Therapeut, ich solle mehr auf mich und mein Gefühl achten als auf andere. Na ja, nur durch den Hinweis allein kann ich es nicht anders machen und leider hatte er das auch nur im Blick, als wir genau darüber geredet haben. Das ist ein Punkt, wo unsere Kommunikation im Argen lag. Na ja, ich hoffe, in meiner nächsten Therapie läuft es auch eher andersrum, also daß sich der Therapeut auf mich einstellt.
larêve wrote:

Es ist nicht so, dass ich das nicht angesprochen hätte, nur ist das sehr schwierig, da ich mich in solchen Momenten ja genauso fühle.


Was meinst Du damit? Weil Du selbst in dem Augenblick, wo Du es ansprichst, nicht Du selbst bist, also versuchst, Stärke vorzutäuschen?

Die ganze Verwirrung, die Du beschreibst, die kenne ich auch nur zu gut...
larêve wrote:

es ist so schwer Schwäche zuzugeben...


Ja, da hast Du sooo recht. Und wenn man das meist nicht mal selbst richtig merkt und das so "geschickt" macht, daß der Therapeut es nicht merkt, dann kommt man nicht weiter.

Viele Grüße
Stöpsel
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Post Fri, 03.Dec.04, 18:45      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Mory wrote:

Das Gefühl, jetzt geht grad "was anderes" ab, was tu ich, was mach ich, ohgott wie wird mir!... Oder so...? Ich verändere mich und verliere die Kontrolle, und das mit dem "richtig ich sein"... Ich glaube, dieses "richtig ich" ist das "ich", das wir eben normalerweise sind, wenn wir mit Menschen sind.

Da stellt sich mir die Frage: welches "ich" ist nun eigentlich das "richtige" Ich?


Die Frage hab ich mir auch schon ganz oft gestellt...mittlerweile denk ich, dass ist der falsche Ansatz...beides sind Teile von mir, wenn ich da mit "richtig" und "falsch" komme, dann hindert es mich, das vermeintlich "falsche" zu akzeptieren...beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile, ich hab bei mir nur den Eindruck, als hätte da eine aus welchen Gruenden auch immer, die andere "bezwungen", so dass sich die gar nicht mehr traut sich zu zeigen...manchmal geht das auch so weit, dass ich komplett lahmgelegt bin.
Bin jetzt seit ca. einem Jahr in Therapie und dachte eigentlich, ich könnte meine "Schwächen" akzeptieren und auch zeigen, vielleicht nicht oft und gerne, aber ich kann es wenigstens...ja und gestern sass ich da in der Stunde und hab versucht ueber den Tod meiner Tante zu sprechen...und mein Kopf war einfach leer, nix drin, kein Gedanke...noch nicht mal der Eindruck von Hilflosigkeit...schon komisch die Psyche...jetzt hab ich Angst, dass die nächste Stunde - mein Therapeut meinte, er wolle da noch mal drauf zurueckkommen - genauso abläuft...ich find es echt frustrierend zu merken, dass die Kontrolle, die man glaubt zu haben, sich manchmal so selbständig machen kann, dass gar nichts mehr rauskommt.
Ja, ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus und off topic...lieben Gruss, Panther

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Sternenreise
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Post Fri, 03.Dec.04, 19:09      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Dieses Gefühl,mich mehr und mehr von mir zu entfernen kenne ich auch...
ich sitze vor meiner Therapeutin und versuche alle meine Antennen auszurichten, um zu erforschen, was sie von mir will und dann entferne ich mich von mir, von der Suche nach dem, was mich vom "richtigen Leben" so abhält.... - Wenn ich dann glaube zu erkennen, dass das nicht das von ihr Erwartete war, dann denke ich, sie ist enttäuscht... das zeigt wohl auch, wie abhängig ich von ihr bin.... -

EUch allen liebe Grüße, Sternenreise[/quote]
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Post Fri, 03.Dec.04, 22:26      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Sternenreise wrote:
... das zeigt wohl auch, wie abhängig ich von ihr bin....


Nein, das ist keine Abhängigkeit. Das, was Du beschreibst, würde ich als ganz normal bezeichnen, ja, zwingend für die therapeutische Situation und Beziehung. Denn es findet hier ja ein totales Ungleichgewicht statt: einer gibt nur (preis), der andere empfängt nur. Klar, daß der Gebende sich fragt, wie das ankommt, was der Empfangende da denken/fühlen mag...

Als abhängig würde ich einen Klienten bezeichnen, der sich, anstatt auf sich selbst, nur noch mit der Person des Therapeuten, bzw dem Bild, das er sich vom Therapeuten macht, beschäftigt. So habe ich Deine Aussage aber nicht verstanden.

Grüßle!

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Post Fri, 03.Dec.04, 22:38      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

panther77 wrote:

...mittlerweile denk ich, dass ist der falsche Ansatz...beides sind Teile von mir, wenn ich da mit "richtig" und "falsch" komme, dann hindert es mich, das vermeintlich "falsche" zu akzeptieren...


Ja, genau... Sehr gut...! grinsend

Quote:

Bin jetzt seit ca. einem Jahr in Therapie und dachte eigentlich, ich könnte meine "Schwächen" akzeptieren und auch zeigen, vielleicht nicht oft und gerne, aber ich kann es wenigstens...ja und gestern sass ich da in der Stunde und hab versucht ueber den Tod meiner Tante zu sprechen...und mein Kopf war einfach leer, nix drin, kein Gedanke...noch nicht mal der Eindruck von Hilflosigkeit...schon komisch die Psyche...jetzt hab ich Angst, dass die nächste Stunde - mein Therapeut meinte, er wolle da noch mal drauf zurueckkommen - genauso abläuft...ich find es echt frustrierend zu merken, dass die Kontrolle, die man glaubt zu haben, sich manchmal so selbständig machen kann, dass gar nichts mehr rauskommt.
Ja, ich hoffe, das war jetzt nicht zu konfus und off topic...


Weder off-topic noch konfus!...

Ich denke, genau das ist der Punkt: daß eben manchmal das Hirn wie leergefegt ist. Keine Gedanken mehr da sind. Nur noch Gefühle und Emotionen - wie bei einem Kind, einem Säugling, der noch nicht sprechen kann. Und auch, wenn der Therapeut sagt, daß er auf dieses Thema zurückkommen will, und Du befürchtest, es könnte genauso wort- und sprachlos ablaufen wie gestern... Ich glaube, das macht überhaupt nichts. Du vermittelst auch ohne konkrete Worte genug!! Sogar mehr, als Worte je vermitteln könnten! ...

Und wenn die Zeit reif ist, werden sich auch die Worte finden, in die Du dieses Gefühl kleiden kannst und willst. Ich denke, das paßt schon so, wie es ist. Ich denke, Du brauchst keine Angst zu haben!

Viele Grüße!

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Post Fri, 03.Dec.04, 23:44      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Mory wrote:

Sehr gute Frage! Neutral Hm... ich "schiebe" diese Gefühle gewissermaßen auf die Seite, oder versuche es, so daß sie am Bühnenrand, sozusagen, zwar herumhüpfen, aber die "Haupthandlung", also das "ich-selber-sein", findet auf der Mitte der Bühne statt. Zumindest stelle ich mir das so ungefähr vor. Nicht wirklich an mich heranlassen wäre somit nicht ganz verkehrt, trifft's aber, glaub ich, doch wieder nicht wirklich, denn ich will diese für mich unangenehmen Gefühle durchaus zulassen. Es hat was mit loslassen und sich-fallenlassen zu tun...



Hi Mory!
...Äh...jetzt hab ich die Frage schon gelöscht, Mist. Naja, wirst Du wohl wiederfinden...
Fand das sehr interessant, mach ich nämlich auch...die Gefuehle an den Buehnenrand druecken. Meistens funktioniert das auch ganz gut, ich frag mich aber woran es liegt, dass es mir in der Therapie nicht gelingt...oder anders: Manchmal wuensche ich mir sie auch woanders "rauszulassen" aber es klappt einfach nicht. Mittlerweile bin ich schon soweit zu sagen: es interessiert die meisten Menschen einfach nicht, ob es anderen schlecht geht. Und wenn doch, dann ist es "oberflächliches" Interesse, meine souveräne Art meine Probleme als bereits gelöst darzustellen blendet sie und ich finde niemanden, der sich traut/ sich ein Herz fasst hinter die Fassade zu schauen...an den Buehnenrand...ist vielleicht ein bisschen anmassend...
Naja, was ich eigentlich fragen wollte: ich frag mich, ob es wirklich so ist, dass diese Gefuehle am Buehnenrand sind, oder nicht viel eher das Handeln entscheidend mit beeinflussen...so nach dem Motto: "ich fuehl mich hilflos, will dies aber nicht zeigen, also geb ich mich besonders kompetent - eigne mir ggf. die nötigen Fähigkeiten dazu an.

Danke fuer Deine Antwort! Stimmt schon - Nix sagen ist auch was sagen - trotzdem ist es einfach ein blödes Gefuehl sich so paralysiert zu sehen...ich komm mir dann so vor, als hätt ich versagt...ätzend dieser Perfektionismus!
Lieben Gruss, Panther

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Post Sat, 04.Dec.04, 19:17      Re: bin nicht "ich selbst" in der Therapie Reply with quoteBack to top

Ui, so viele Antworten grinsend *freu*

Mory wrote:
Verstehst Du, was ich meine?

ja ich denke schon.
Quote:
Denn natürlich kennen wir uns als "ich" aus der Interaktion mit unseren Mitmenschen - sowie uns selbst. Und wenn wir allein mit uns selbst sind, haben wir dennoch nicht das Gefühl, "anders" zu sein - es gibt ja niemanden, der dieses Gefühl hervorrufen könnte.

Ja!Und wenn ich alleine bin wird ein anderes Gefühl ausgelöst, das man aber erst mal nur in seinem Kopf behält und das man dann in der Thera irgendwie in Einklang mit dem vom Thera ausgelösten Gefühl bringen muss, bzw. die Verwirrung irgendwie bändigen sollte, um etwas zu verstehen.

larêve wrote:
Es ist nicht so, dass ich das nicht angesprochen hätte, nur ist das sehr schwierig, da ich mich in solchen Momenten ja genauso fühle.
stöpsel2 wrote:
Was meinst Du damit? Weil Du selbst in dem Augenblick, wo Du es ansprichst, nicht Du selbst bist, also versuchst, Stärke vorzutäuschen?


ja, so in der Art könnte man es sagen, nur dass ich diese "Stärke" gerne ablegen würde, es mir aber nicht gelingt, da ich weiß, wenn ich mich jetzt fallen lasse bleibt nichts übrig als ein kleines, ängstliches Kind, das gerade total überfordert ist mit der Situation und eigentlich nicht weiß, was und wie es antworten soll.Ich denke jetzt speziell an eine Situation, in der von seiner Seite aus bewusst Druck und Autorität ausgeübt wurde. (Er sagte mir hinterher dass das jetzt beabsichtigt war, weil ich im realen Leben auch mit solchen Situationen konfrontiert werde.(wenn ich da jetzt nichts vertausche...))

Quote:
und mein Kopf war einfach leer, nix drin, kein Gedanke...noch nicht mal der Eindruck von Hilflosigkeit...schon komisch die Psyche...
Quote:
Ich denke, genau das ist der Punkt: daß eben manchmal das Hirn wie leergefegt ist


oh ja, genauso kenne ich es!Z.b bringe ich jede Stunde Bilder mit die ich im laufe der Woche gemalt habe, in denen ich all meine Gefühle ausgedrückt habe, die in dem Augenblick der Entstehung oft heftig waren.Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb kann ich dazu oft nichts sagen und empfinde nichts dabei, es kommt mir fremd vor und so weit weg...
Vielleicht ist es ja nur eine Art Schutz, nichts zu fühlen, da es uns sonst überschlagen würde.
Mein Thera sagte mir, als ich öfter in mich gesackt bin und nichts erwiedert hatte, bis er mich ansprach, dass das Abwehr, oder Verdrängung ist, weil die Gefühle zu wiedersprüchlich oder schmerzhaft wären und dass diese Verdrängung somit auch positiv sein kann.
Oh je, ich hoffe ich bringe nicht tausend Sachen durcheinander, aber das ist das erste mal, das ich mich so richtig über die Thera austausche und ich finds schon ziemlich kompliziert!

Trotzdem Liebe Grüße grinsend
larêve
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