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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Fri, 19.Nov.04, 14:01 Stile und ihre Bedeutung |
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Hallo Forumleser und Schreiber!
Menschen, primär Jugendliche, nutzen bestimmte Kleidung/Stile um zweierlei zu bewirken:
- Abgrenzung zur geltenden Norm der Erwachsenen
- Annäherung an die Gruppe der Gleichaltrigen
Mich würde interessieren, welches Motiv Euch in Eurer Jugend wichtiger war? Oder lässt sich da eigentlich keine Gwichtung feststellen?
Das Paradoxe, wie ich finde, ist folgendes:
- einerseits gibz den Trend "was alle gut finden, kann nicht gut sein, denn dann es ist nix besonderes"
- andererseits gibz den Trend "was alle gut finden, muss gut sein, denn sonst fänden es ja nicht so viele so gut"
Habt Ihr dazu irgendwelche Gedanken, Meinungen, Erfahrungen?
Lg,
Tanzendes_Irrlicht
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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imation
Helferlein
63
Salem M, 28
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Sat, 20.Nov.04, 20:39 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Liebes tanzendes irrlicht,
diese Zeit, die Du in deinem Beitrag anprichst, ist schon eine sehr besondere.
Der Jugendliche, weiß im Grunde genommen eine Sache ganz sicher.Er will aujedenfall nicht mehr so sein, wie seine bisherige Umgebung die Erwartung an ihn gestellt hat. Das Dilemma in dieser Zeit ist dass, nicht zu wissen, was man selber will. Und so beginnt die Suche nach dem eigenen Ich, die mit sicherheit das Leben lang fortdauern wird. Was die Kleidung anbelangt, finde ich schon verständlich, dass man in dieser Zeit für sich, Sicherheiten (Mode-Trends) am äußeren sucht. Dass diese dann, in ihrer Zusammensetzung
"individualisiert" werden können,ist ja auch nicht auszuschließen. Und wenn es dann Menschen gibt, die dem Trend entgegen leben, sorgen diese wiederum auch für Aufmerksamkeit in ihrem "besondern Auftreten". Für mich entsteht die Frage, die ich auch schon an anderer Stelle formuliert habe, was Individualisiern eigentlich bedeutet ?
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Incah
[nicht mehr wegzudenken]
1213
@ home W
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Sat, 20.Nov.04, 22:03 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Gute Frage!
Also ich fand zu dieser Zeit dass Motiv 1 (Abgrenzung von Eltern) durch Motiv 2 (Anpassung an Gleichaltrige) wunderbar erfüllt wurde.
Allerdings fand ich den Stil meiner Eltern sowieso unmodern und unpraktisch, sodass auch noch Komfort-Gründe in meine Entscheidung (Jeans und T-shirt) miteinflossen.
Allerdings muss ich sagen dass dieses "alle finden es gut" mehr für die Erwachsenenwelt gedacht war. Dass ich damals kaum zu unterscheiden von anderen in meinem Alter war, fiel mir nicht so auf. Für mich war es also schon wichtiger, mich von den Eltern zu unterscheiden.
Dass ich dadurch ein Mitläufer in meiner Altersgruppe war, bemerkte ich gar nicht.
Heutzutage fällt es mir auf, dass diese Teenager alle gleich ausschauen! Und ich frage mich oft "war ich auch so?"
Das einzige, was mich tröstet, ist dass ich insofern nicht so war, weil ich meine Haare ganz kurz schneiden ließ, als grade lange Haare modern waren. Und ich war damit ein paar Jahre lang allein auf weitester Flur *g
Eigentlich erst als ich schon volljährig war, begann ich einen Stil zu entwickeln, der sich aber damals schon nicht nach der gängigen Mode richtete (und es immer weniger tut weil ich die zur Zeit gängige MOde einfach unmöglich finde...warum gehen Frauen mit der Mode auch wenn sie ihnen gar nicht steht bzw. das unterstreicht was nicht gut an ihnen aussieht? Aber ich glaube das wäre ein eigenes Thema für einen Thread...).
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komet
Helferlein
88
Salzburg M, 43
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Tue, 23.Nov.04, 6:47 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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tanzendes_irrlicht wrote: |
- Annäherung an die Gruppe der Gleichaltrigen
Mich würde interessieren, welches Motiv Euch in
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Ich hätte formuliert: Bildung einer (eingeschworenen Gruppe), Annäherung gilt vielleicht für "später dazustossende Mitglieder"
Quote: | Das Paradoxe, wie ich finde, ist folgendes:
- einerseits gibz den Trend "was alle gut finden, kann nicht gut sein, denn dann es ist nix besonderes"
- andererseits gibz den Trend "was alle gut finden, muss gut sein, denn sonst fänden es ja nicht so viele so gut" |
Das ist m.E. tatsächlich paradox, oft wird eine Mainstreamstil gefahren, aber man erlaubt sich eine kleine Extravaganz, die leicht abseits der total korrekten Norm liegt, es kann dann auch sein, das dies dazu führt, dass der Träger oder die Trägerin zum Trendsetter wird und die Abweichung wird wiederum zur Norm - teilweise sind solche Stile lokal ausgebildet, d.h. in der Nachbarstadt, ist der Stil ähnlich, aber z.B. eine bestimmte T-Shirt Marke wäre dann hie vollkommen unmöglich, während sie da der letzte Schrei ist..
Als älteres Semester empfinde ich, dass diese Stile heutre von der Industrie massiver propagiert werden, nicht dass es zu meiner Zeit nicht schon Stile gegeben hätte, aber der (teure) Markenfimmel war wohl weniger ausgeprägt als heute..
Ich hatte damals z.B. Jeans wie alle, derbe Cowboystiefel (gelblich) wie fast alle, aber anstatt Jeansjacke kaufte ich Jackets und Sakkos auf dem Flohmarkt oder bei der Heilsarmee, ich war auf meiner Schule der einzige der sowas hatte.., als ich dann noch weisse Hemden auch vom Flohmarkt mit Manchettenknöpfen (Silber) trug, hatte ich tatsächlich einen eigenen Stil kreiert., ich denke so "verwegen" wären meine Kids niemals - zu starker Gruppendruck heutzutage.
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_________________ Yes I'm a simple man
I do the best I can,
(Klaus Nomi) |
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iki
Helferlein
124
Köln W, 40
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Mon, 03.Jan.05, 17:40 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Ich habe mich nie nach irgendwelchen Trends gerichtet, habe immer das getragen was für mich am bequemsten war und mir am besten gefallen hat.
Manchmal kam dabei auch ein Teil vor was grade 'in' war, größtenteils aber nicht. Meistens gefällt mir das nicht und ich will auch nicht so rumlaufen wie alle. Dafür wurde ich in der Schule ziemlich gehänselt und ausgegrenzt.
Ich trage auch heute noch am liebsten und fast ausschließlich Jeans, T-Shirt oder Sweat-Shirt und Turnschuhe.
Meine Schwester ist das genaue Gegenteil. Sie würde niemals etwas tragen was grade nicht modern ist. Egal ob ihr das steht oder ob das total unbequem ist. Sie ist der festen Überzeugung daß man sich halt nach der Mode richten muß um akzeptiert zu werden.
Total ätzend finde ich, daß man in letzter Zeit dann wirklich nur noch das kaufen kann, was grade 'in' ist und verständnislos angeguckt wird weil man das nicht tragen kann/will.
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sala
Helferlein
44
Berlin W, 20
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Tue, 11.Jan.05, 21:59 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Also, ich finde Kleidung ist eine Ausdruckssache und gehört zu jedem Menschen dazu...Gefühle lassen sich zeigen etc. "Mein Stil" ist ziemlich durcheinandergewürfelt und zeigt auch in gewissen Maßen Kreativität...heutzutage ists aber auch schwer nen eignen Kleidungstil zu entwickeln...es gibt tausende mit Jacketts, tausende im schlampigen Look, tausende im eleganten Stil.....ich zieh mich meist so an wie ich mich fühle
So Stile wie Punkkleidung, HipHopkleidung oder Gothikkleidung z.B. solln vielleicht auch ne Einstellung transportieren und ne Zugehörigkeit ausdrücken.
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Dr. Kaiser Dong
sporadischer Gast
5
Salzbruch M, 33
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Wed, 12.Jan.05, 12:30 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Ich habe mich in meiner Jugend von den Stilen der Gleichaltrigen abgegrenzt und überhaupt keine Markenklamotten getragen, um mit denen bloß nicht in einen Topf geworfen zu werden. Ich wusste schon früh, dass ich weitaus besser bin und nicht mein Geld für Kinkerlitz-Jeans oder Unrat-Schuhe ausgeben muss.
Im Vergleich zu den pseudohippen Hampelmännern, die sich in ihrer Markenverblendung die teuren Sportschuhe mit den drei Streifen kaufen, reichen bei mir auch zwei - dafür aber für einen angemessenen Preis.
Und wenn mir jemand dumm kommt und mich mit meinen "Aldi-Klamotten" aufziehen will, dann verjage ich ihn mit meinem besten Witz : " ... Was ist der Unterschied zwischen einer Frau und guter Munition ? ... Die Munition sollte nicht feucht werden."
So leicht ist das.
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_________________ Make money, not peace. Lang lebe der Kapitalismus. |
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sala
Helferlein
44
Berlin W, 20
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Wed, 12.Jan.05, 13:18 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Ich versteh nicht wirklich, wo da der Zusammenhang ist...was haben Billigklamotten mit frauenfeindlichen Witzen zu tun?
Ich kauf auch keine Markenklamotten, aber meiner Meining nach ist das eh nicht mehr so ausgeprägt...naja und wers sich leisten kann, warum nicht!?
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wieselchen
Helferlein
83
München W, 28
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Wed, 12.Jan.05, 13:35 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Ich sehe das auch gelassen...wer`s mag und sich leisten kann (und will!), der soll`s doch tun. Ich verstehe auch nicht, wenn Menschen, die Markenklamotten angeprangert werden. Denke, das ist nur Neid. Denn wenn es den Personen, die angeblich keinen Wert darauf legen egal WÄRE, würden sie davon überhaupt keine Notiz nehmen.
Ich persönlich finde manche Markenklamotten schön, andere nicht. Meist habe ich mich lieber für 2 günstigere Teile entschieden, als ein teureres zu kaufen. Wenn ich mal einen endgültigeren Stil gefunden habe, kaufe ich mir möglicherweise mehr Markenklamotten, da teilweise der Kundenservice echt besser ist (wenn nach einiger Zeit etwas kaputt geht).
Was Jugendliche angeht, so verstehe ich beide Seiten: Die, die sich abheben wollen und die, die sich "uniformieren". Mir tun nur die Leid, die Spott ertragen müssen, weil sie es sich nicht leisten können.
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Dr. Kaiser Dong
sporadischer Gast
5
Salzbruch M, 33
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Thu, 13.Jan.05, 11:50 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Warum sollte man denn auf die Leute neidisch sein, die ihr gutes Geld für sinnlose Markenklamotten vergeuden ? Wo liegt denn der ökonomische Nutzen, wenn ich mir einen Pullover kaufe, der
- wie eine Litfaßsäule mit Logos und anderen Unrat verziert ist ?
- bei einem Materialwert von 5 € mehr als das 20-fache kostet ?
- nur von Deppen getragen wird ?
Ich verstehe das nicht so ganz, denn mit Geld kann man doch viel profitablere Dinge machen : Man kann sein Geld investieren oder sparen - sparen, um sich sein eigenes Unternehmen zu schaffen und Leute einstellen, die für einen gerade die Arbeiten erledigen, zu denen man sich selber zu schade ist. Dann kann man sein Leben geniessen und auch über gute Witze lachen :
+++noch ein von mir herausgenommener Witz, Tanzendes-Irrlicht+++++
Kaiser
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wieselchen
Helferlein
83
München W, 28
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Thu, 13.Jan.05, 13:27 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Naja, genau mein Reden: Menschen, die sich darüber so aufregen - denen es also nicht einfach am Allerwertesten vorbei geht - haben wirklich ein Problem damit, dass SIE keine Markenklamotten tragen können...
Leben und leben lassen - wenn das Deine neutrale Einstellung ist, dann kümmere Dich doch nicht drum: Menschen mit Markenklamotten kümmern sich auch nicht um Deine...
Ich wurde wiedermal wunderbar bestätigt, danke
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Nix
Helferlein
47
Bonn W, 15
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Thu, 13.Jan.05, 14:48 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Hi!
Also ich bin ja jugendliche*g*
ich kleide mich wie es mir gefällt irgendwo auch weil ich provozieren will und keine lust habe mich anzupassen ich will mich gegen die oberflächliche gesellschaft abgrenzen
....ich trage aus prinzip keine markenklamotten.....ich finde es dumm wie auch king dong sagt, sich ein t-shirt zu kaufen das 50€ kostet ein andees sieht das 5€ kostet und die gleiche qualität hat aber trotzdem das teure nimmt weil da "puma" oder sonstwas draufsteht....ich finde es aber okay wenn sich jemand ein t-shirt kauft was er toll findet und er bezahlt dafür viel geld....aber nicht dieses "es muss von puma,nike etc sein.....am schlimmsten find ichs noch wenn andere leute runter gemacht werden weil sie keine tragen...
Lg Nix
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_________________ I know I lost your love
But I never want to lost my dreams |
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Nix
Helferlein
47
Bonn W, 15
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Thu, 13.Jan.05, 14:49 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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tschuldigung dr kaiser dong mein ich*g*
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_________________ I know I lost your love
But I never want to lost my dreams |
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Zita
Forums-InsiderIn
159
hinter den Bergen W, 27
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Mon, 14.Mar.05, 16:38 Re: Stile und ihre Bedeutung |
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Quote: | Menschen, primär Jugendliche, nutzen bestimmte Kleidung/Stile um zweierlei zu bewirken:
- Abgrenzung zur geltenden Norm der Erwachsenen
- Annäherung an die Gruppe der Gleichaltrigen
Mich würde interessieren, welches Motiv Euch in Eurer Jugend wichtiger war? Oder lässt sich da eigentlich keine Gwichtung feststellen?
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...na dann werd ich mich doch noch ein wenig vor der Arbeit drücken
Ich glaube beides! Bei mir vor allem Ersteres. Mein Vater hat nicht shlecht geguckt, als meine Haare plötzlich grün waren. Punk war ich trotzdem nie.
Ich mag das wenn mann jemanden nicht einordnen kann. Egal, was die Person anhat. Offensichtiliches DazugehörigkeitszurSchaustellen ist ziemlich peinlich. Und es ist auch peinlich, wenn man krampfig das Gegenteil probiert.
Gut, da ist wohl kaum jener immer so 100% frei von ob gewollt oder nicht - schlimmstenfalls findet sich immer ne Schublade. Sowas wie Bandbuttons oder Bandshirts, "Insidermarken" und Leggings oder Karottenjeans - sie haben`s ja echt versucht - im "trendy" 80er Look gehen mir megamäßig auf den Sender. Ich hab das schneidern angefangen, weil mir die Klamotten in den Läden nicht gefallen haben. Ich find`s nervig, dass es je nach Saison alles in Erbsengrün oder geringelt gibt in meiner Studentenpreisklasse, also fast unterste.
Ich find, mann sollte seinen Stil nicht definieren, dann macht`s auch Spaß. Wenn ich`s trotzdem versuchen würde wäre meiner zwischen Kaftanhose mit Rock drüber und etwas bunt, leicht indisch - ohne Glöckchen u. ohne dem besticktem Romantikzeug usw (Haare sind wieder schwarz). - lauf trotzdem nicht barfuß oder bin der straight edge Typ. Dann heißt es wieder Du bist "Indie"
Die 20er waren toll! Und die 60er!!! Dafür haben wir jetzt die Auswahl.
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_________________ Nur der Schein trügt nie.
(O.Wilde) |
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