Autofahren

sporadischer Gast 6 solingen W, 20

hi
ich habe in den letzten 6 monaten eine angst vorm autofahren aufgebaut. früher liebte ich es, mit dem auto rumzufahren: ich brauchte es sogar, um mich abzureagieren, und was ist jetzt? ich habe schon stunden bevor ich autofahren muss totale panikanfälle, und beim fahren bricht mir der schweiß aus. nun weiß ich nicht, was ich dagegen tun kann.... kennt das jmd?
lieben gruß

neu an Bord! 3 Saarbrücken W, 44

Hallo apocalyptica,
das kenne ich nur zu gut. Ich konnte nicht mehr auf der Autobahn fahren, weil ich oft Panikattacken bekam. Es war ein Gefühl, als ob ich in Ohnmacht fallen würde. Es dröhne in meinem Kopf und das Herz schlug mir wie wild. Meine Therapeutin sagte damals, ich muss mit dieser Angst sprechen und ihr einen Namen geben. Ich nannte die Angst einfach Otto. Jedesmal wenn ich jetzt die Autobahn ansteuere sage ich: so Otto, wir fahren jetzt auf die Autobahn. Du machst mir nichts, ich mache dir nichts, wir sind Freunde und fahre los. Ich bin zwar immer noch nicht begeistert von Autobahnen, aber ich kann doch fast wieder normal fahren. Also probiere es mal auch, mir hat es geholfen.
Lieben Gruß Angelika

sporadischer Gast 19 W, 22

Hi!

Hatte das auch vor 2 Jahren und bin mit viel Glück da durchgekommen. Was mir gehofen hat ist mich selbst zu konditionieren--> Immer wenn ein gleiches Muster an "Angst" kommt in der Eingangsphase laut "Stop" sagen und leicht auf die Lippe beissen... mit der Zeit ist man so konditioniert dass du nur durch Lippenpressen dich von der Ansgt weg bekommst.. dauert natürlich einige Monate.. aber dann ist man quasi "geheilt" bei mir hat sich das leider auch etwas auf andere dinge veröagert.. aber glaube wenn man das erkennt bekommt man das auch ganz gut in den Griff..

Hoffe konnte helfen!

Lg
Idea

sporadischer Gast 13 Hamburg W, 33

Hy,
ich kenne das auch nur zu gut. Ich habe festgestellt, daß es mir hilft, beim Autofahren Musik zu hören, bei der ich laut mitsingen kann. Ich habe mir eine KAssette aufgenommen von meinen Lieblingsliedern. So konnte ich immer die Kassette reinschieben und laut mitsingen, daß hat die Angst oft weggetrieben!
LG
Susanne

Helferlein 31 Österreich W, 34

hi!
ich litt vor ca. 7 jahren sehr unter panikattacken. nach einer therapie wurde es langsam besser, doch das problem mit dem autofahren, vor allem auf der autobahn, wurde trotzdem immer schlimmer. es war die erwartung, also die angst vor der angst, die es immer schwieriger gemacht hatte. schon bevor ich in das auto gestiegen bin war ich total nervös, und die nächste panikattacke vorprogrammiert.
der größte fehler, den ich gemacht habe war, dass ich ein ganzes jahr die autobahn gemieden habe. das sollte man niemals tun. daher mein rat: fahren, fahren, fahren. laute musik, auf die lippe beißen o.ä. konnten mich kurzfristig ablenken, das hat bei mir auch geklappt. aber es hat die erwartungsangst nicht verhindert.
was mir langfristig geholfen hat ist, dass ich mich immer wieder konfrontiert habe und autobahn gefahren bin, mal kleine strecken, dann auch schon mal 2 stunden. jede geschaffte fahrt war ein riesen erfolg, hat mich motiviert und mir immer ein stück mehr sicherheit gegeben. hatte mir vorgenommen, im schlimmsten fall, also wenn ich mich gar nicht beruhigen kann, am pannenstreifen anzuhalten (sofern vorhanden), oder eben bei der nächsten ausfahrt die autobahn zu verlassen. dazu kam es nie, und mit jedem mal ging es besser. rückfälle gab es schon, aber sie wurden seltener.
ich traue mich noch nicht zu sagen, dass ich das "problem" endgültig überwunden habe, aber ich bin einen riesen schritt weiter gekommen und werde mich dem weiterhin stellen und nicht aufgeben.

ich wünsche dir viel kraft und geduld.
hoffentlich konnte ich dir ein wenig helfen, wenn du noch fragen hast, werde ich gerne versuchen, sie zu beantworten.

lg,
dupo

Forums-InsiderIn 285 Deutschland W, 30

Quote:

ch habe in den letzten 6 monaten eine angst vorm autofahren aufgebaut. früher liebte ich es, mit dem auto rumzufahren:

früher? mit wieviel jahren hast du angefangen auto zu fahren, eigentlich dürfte deine maximal fahrzeit erst 2 jahre betragen zwinkernd..

hast dir mal überlegt, was vor 6 monaten der auslöser gewesen sein könnte, bzw. was damals so los war?

ich hatte das mal kurz nach einem autounfall, da wollte ich nie mehr ins auto, mein damaliger freund hat mich gezwungen aber doch blieb da eine angst vor dem unberechenbaren.. und komischerweise hat sich später überforderung bei mir immer in angst vor schnelligkeit im auto gezeigt. also ohne, dass ich das sonst gemerkt hatte. jedoch nur in dieser beziehung. nach der trennung, war das von heute auf morgen weg. für immer, ich fahre heute auto wie n kerl sagt jeder, sicher udn schnell.

ich weiß, dass es mit der beziehugn zu meinem damaligen freund zusammenhing, obwoh es auf den ersten blick seltsam klingt.
autofahren hat mit risiko-eingehen und unberechenbarkeit udn schnelligkeitkeit zu tun. man setzt sich also einer situation freiwillig aus, der man sich normal nicht aussetzen würden im "anderen" leben. in stresszeiten zeigt es sich da aber sehr früh.

das problem mit dieser angst ist jedoch, wie du dasgst, dass die angst vor der angst, das ganze wie ne endlosspirale ins uferlose steigern könnte.

obwohl ich lachen musste, find ich das mit der "otto-wir gehen autofahren"-methode gut... also die angst annehmen, als begleiter akzeptieren, ist ein weg....

viel glück!

shifra

vielleicht hast du

Forums-InsiderIn 249 Bayern W, 23

Hallo...

Ich habe auch schreckliche Angst vor dem Autofahren. Und ich weiß bis heute nicht, was ich dagegen tun kann.

Bei mir erstreckt sich diese Angst auch ausschließlich auf Landstraße und Autobahn. Ich hatte zwar auf beiden schon Unfälle, aber ich denke nicht, dass es was damit zu tun hat. Denn nach jedem dieser Unfälle bin ich noch LS und AB gefahren. Und das mit großer Sicherheit. Sogar bis nach Ungarn...

In der Stadt fahre ich wie ein Henker, da hab ich vor nichts und niemandem Angst.

Das hat sich irgendwie so eingeschlichen im letzten Jahr. Selbst fahren kann auch auf der Landstraße/Autobahn überhaupt nicht mehr. Aber auch wenn ich nur Beifahrerin bin, krieg ich total den Horror, egal, bei wem ich mitfahre. Es kam des öfteren schon zu Situationen, in denen ich am liebsten hätte sterben wollen:
Ich, allein, Landstraße. Irgendein Vollidiot auf der Gegenfahrbahn meint, unbedingt überholen zu müssen, obwohl er mich doch hätte sehen müssen. Das ging gut, weil ich ne Vollbremsung hingelegt habe. Danach fing ich an zu heulen und zu zittern, habe bei der nächsten Gelegenheit angehalten, bin ausgestiegen und brauchte ne halbe Stunde, ehe ich die restliche Strecke von nur noch 2 km nach Hause fahren konnte.
Mein Freund fährt mit mir auf der Autobahn. Er will einen Lastwagen überholen. Aber auch die scheinen nichts in der Birne zu haben. Wenn wir mit 160 Sachen angerauscht kommen, dann muss der lahme LKW natürlich rausziehen. Auch da fange ich dann vor lauter Angst an zu heulen.
Wenn ich heute als Beifahrerin mitfahre, dann denke ich jede Sekunde: Oh Gott, der zieht bestimmt gleich raus! Sch***, der will den bestimmt überholen!
Sowas wie ablenken mit Lesen oder Schlafen ist überhaupt nicht...

Dazu kommt eben noch, dass ich nachtblind bin und Entfernungen sowie Geschwindigkeit nicht einschätzen kann.

Was kann man da machen?

neu an Bord! 1 Ludwigsburg W, 20

Ich hatte vor ca. 1 Jahr eine Panikattacke beim Autofahren und bin heilfroh, dass ich damals keinen Unfall gebaut habe, weil ich nichts mehr unter Kontrolle hatte. Davor ist mir sowas noch nie passiert. Ich kann es mir nur dadurch erklären, dass ich seit der Fahrschule nur noch selten Auto gefahren bin, weil ich kein eigenes habe. Wenn jemand neben mir sitzt, kann ich problemlos fahren, auch Autobahn. Aber wenn ich daran denke, dass ich allein fahren soll, wird mir schon schlecht.
Diese Woche hatte ich geschäftlich in ner anderen Stadt zu tun und weil ich ja nicht allein fahren kann, hab ich mich jeden Tag mit den Öffentlichen dahin durchgeschlagen, was hieß, dass ich um 5.40 daheim los bin und um 21:15 wieder hier war. Und jetzt bin ich total fertig vom Schlafmangel, ich werde immer neidischer auf die Leute, die sich trauen, Auto zu fahren und ich träume noch immer von meinem eigenen Auto, in das ich einfach einsteigen und losfahren kann.

sporadischer Gast 10 Zuhause W, 25

Catwoman wrote:

Hallo...

Ich habe auch schreckliche Angst vor dem Autofahren. Und ich weiß bis heute nicht, was ich dagegen tun kann.

Das hat sich irgendwie so eingeschlichen im letzten Jahr. Selbst fahren kann auch auf der Landstraße/Autobahn überhaupt nicht mehr. Aber auch wenn ich nur Beifahrerin bin, krieg ich total den Horror, egal, bei wem ich mitfahre.

Wenn ich heute als Beifahrerin mitfahre, dann denke ich jede Sekunde: Oh Gott, der zieht bestimmt gleich raus! Sch***, der will den bestimmt überholen!
Sowas wie ablenken mit Lesen oder Schlafen ist überhaupt nicht...

Dazu kommt eben noch, dass ich nachtblind bin und Entfernungen sowie Geschwindigkeit nicht einschätzen kann.

Was kann man da machen?

Du sprichst mir teilweise aus der Seele, aber einen Rat kann ich dir leider auch nicht geben Sad

Ich habe generell aufgehört zum Auto fahren. Einer der falschesten Wege die man machen kann - nur mehr kurze Strecken so um die 5 km sind okay und das wars dann auch schon wieder...

sporadischer Gast 5 NRW W, 33

Hallo, ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Du hast genau meine Situation beschrieben!

Wie hast Du herausgefunden, dass Du Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht einschätzen kannst? Mir geht es nämlich genauso. Ich habe auch schon mehrmals meinen Hausarzt darauf angesprochen, aber es wurde auch nach mehreren Untersuchungen durch ihn und einen Augenarzt nichts festgestellt.

Fahre daher auch schon seit Jahren kein Auto mehr, was ich sehr schade finde, da ich gerne mehr unternehmen würde. Aber die Panik ist - vor allem bei Gegenverkehr - einfach zu groß.

Wäre schön, wenn Du mir mitteilen würdest, ob Du zwischenzeitlich Deine Angst besiegt hast und wie Du es ggfls. geschafft hast. Kann man etwas tun, damit man Entfernungen und Geschwindigkeiten wieder besser einschätzen kann? Nimmst Du etwas dagegen ein?

Viele Grüße dadaki

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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