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CaptainHook28
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Post Tue, 16.Nov.04, 22:45      1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Hallo Liebe Leute!

Ich bin wirklich mit meiner Kraft am Ende!

Ich habe fast 10 Jahre getrunken und gekifft auch sonst alles genommen!
Nun bin ich seit einem Jahr Morphiumsüchtig!
Ich brauche 200mg am Tag.
Ich hab sonst alles gelassen brauche "nur" noch die Nadel.

Mein Problem ist, ich bin Sozial völlig intregriert. D.h.: Ich habe eine Arbeit, seit Jahren die selbe. Ich habe eine Freundin die auch ein Kind hat (10 Jahre alt). Ich komme mit allem recht gut zurecht, so wie man es den Umständen entsprechend sagen kann.
Ich bin auch in einer Substitutionstherapie und in Psychologischer Betreuung. Seit ca 9 Monaten. Damals hatte ich erkannt das ich Hilfe brauche und ich das alleine nicht mehr schaffe!

Nun denke ich ernsthaft über einen Entzug nach. Da beginnt mein Problem!
Was mache ich, ich verliere doch meine Arbeit?! Das Mädchen darf das ja auch nicht wissen. Meine Freundin steht aber voll zu mir!

Meine Frage nun:
Welche Möglichkeiten habe ich zu Entziehen?
Ich habs im Urlaub allein bei meinen Eltern probiert habs 76 Stunden ohne ausgehalten dann ist was schiefgelaufen, ein Freund hatt mir was gebracht ich hatte ihn am telefon angefleht. Er wußte nicht das ich entziehe!
Dann kommt noch Klinik in Frage dauer ca 1-2Wochen.
Dann gibts noch Entzugstation dauer 3 Wochen.
Und dann kenne ich noch Station und danach 1 Jahr Intregrierung - das kann ich aber nicht machen wegen Job und Familie!

Kann mir irgendjemand Tips geben wie ich das schaffe und trotzdem den Job behalten kann. Jeder wissen sollte es auch nicht!
Habe ich da überhaupt eine Chance oder schaffe ich das nur mit Langzeittherapie?
Ich wäre ja schon froh wenn ich die 200mg nicht spritzen müßte sondern ich mit Oraler Einnahme auskäme. Hab ich am Anfang der Therapie 3 Monate lang geschafft nur der Umstieg ist Hammerhart. 200mg Oral sind dann ja viel zu wenig und auf 320mg zu gehen ist mir auch zu riskant, denn wenn ich dann wieder mit i.V. anfange ist es nach ein paar Monaten wieder zu wenig!

Also vielleicht hat jemand ein par Tips oder vielleicht sogar Erfahrungen mit Job, Familie und Entzug!

Danke, alles Liebe, CaptainHook28
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Marlene W.
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Post Wed, 17.Nov.04, 10:05      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Lieber CaptainHook!

Über Entzugstherapien weiss ich nichts konkretes, aber da nach dem Datenschutzgesetz in einer Krankmeldung nicht einmal eine Diagnose zu stehen braucht, sollte zumindest die dreiwöchige Therapie machbar sein. Ich nehme an, die wahrscheinlich aussichtsreichere einjährige wäre zwar rechtlich möglich, wird allein wegen der Dauer mit Deiner Verfügbarkeit als Arbeitskraft Probleme machen.

Du schreibst, dass Du in Substitutionstherapie und psychologischer Betreuung bist. Die müssten Dir doch auch was über arbeitsrechtliche Sachen sagen können, oder zumindest wissen wer Dir was sagen kann.

Jedenfalls hat Deine Sucht auch rechtlich Krankheitswert und man kann Dich, solange Du Dir keinen ernsthaften Schnitzer leistest, daraus arbeitsrechtlich keinen Strick drehen.

Ich weiss, als nicht betroffene rede ich mich leicht, aber vielleicht gibt es sogar in Deiner Firma jemanden mit dem Du über die Probleme reden kannst. Das könnte eine Hilfe sein, Deine Angst um den Arbeitsplatz zu dämpfen. Wenn Du Deine Arbeit trotz des Problems jahrelang gemacht hast, verdienst Du einen Vertrauensbonus.

Ich verstehe nicht was Du meinst mit "Das Mädchen darf das ja auch nicht wissen. Meine Freundin steht aber voll zu mir! ". Ich interpretiere es so, dass die Freundin weiss, aber das Kind nicht. Sollte das stimmen, so kann ich Dir nur sagen, Kinder kriegen mehr mit als man denkt. Und wenn man mit ihnen ehrlich ist, vertragen sie es auch, solange man nicht versucht ihnen die eigenen Probleme überzustülpen.

Ich hoffe, mein Geschreibsel ist Dir ein bisschen eine Hilfe

Alles Liebe und viel Kraft für Deinen Weg (auch für die Familie)

Marlene
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CaptainHook28
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Post Wed, 17.Nov.04, 13:25      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Danke Marlene!

Ja die Freundin weiß es aber das Kind nicht!
Sollte auch so bleiben, glaube ich denn wir wohnen in dem Haus Ihrer Mutter. Diese ist jetzt 72 Jahre und mit ihrer Schwester 30 Jahre. Das Problem auch hier - die Mutter und die Schwester sind oft auf Kriegsfuß mit meiner Freundin! Wir haben getrennte Wohnungen. Wenn die das mitkriegen ist es aus mit dem seltenen Frieden. Glaube ich zumindest!
Außerdem ein 10 Jähriges Mädchen mit Drogensucht zu Konfrontieren ist glaube ich nicht so gut. Aufklärung schon!
Sie weiß ja wirklich nichts davon ich mach um 06:00 Uhr eine Spritze und um 18:00 Uhr die andere. Da gehe ich ins Schlafzimmer welches wenn wir nicht da sind abgeschlossen wird! Kein Problem denn das Mädchen schließt sich ja auch manchmal ein - zum Spielen oder so. Und das wird auch von jedem akzeptiert.
Ich verhalte mich sonst ganz normal, bin nicht irgendwie total fett oder so, schlafe nicht im sitzen ein. Die Dosis ist ja relativ gering. Ab 400mg wirds erst auffällig. Eingefallenes gesicht habe ich auch nicht, also mein äußeres ist auch "normal"

Ich habe natürlich auch die Möglichkeit meine Psychologin oder den behandendeln Arzt zu fragen. Ich wollt mir nur mal auch was anderes anhören.

Ja das mit der Arbeit ist schwierig ich weiß nicht wie mein Chef reagieren würde. Rauswerfen glaube ich nicht er ist recht zufrieden mit mir.
Nur ich war jetzt gerade 2,5 Monate am Stück im Krankenstand weil ich einen Kreuzbandriß gehabt habe und jetzt dann bald nochmal Krankenstand ist echt zuviel! Da glaube ich würd die Geschäftsleitung über eine Entlassung nachdenken! Außerdem gibts ja noch die Kontrollärztin die den Krankenstand überprüft. Mmm ja vielleicht ist es am besten mit dem Chef zu reden, ich werd mir das mal durch den Kopf gehen lassen. Ui da wirds mir echt mulmig!!!

3 Wochen Therapie ich hab echt Angst davor. Überhaupt vom danach!
Das Cleanbleiben ist glaub ich das Schlimmste.
Ich hab auch gehört das in den Entzugsanstalten gedealt wird. Es gibt immer welche die gegen die Regeln verstoßen und dadurch denen die echt wollen schwierigkeiten bereiten. Denn wer kann nein sagen wenn man körperlich am Sand ist!

Erfahrungen zum Thema stationärer Entzug wären echt hilfreich. Ich hab hier im Forum nicht viel davon gefunden!

Liebe Grüße! CaptainHook28
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Marlene W.
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Post Wed, 17.Nov.04, 15:20      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Lieber CapitainHook!

Mit Deinem Umfeld hast Du ja ganz schön was auf dem Buckel. Ich versteh, dass Du da nicht so kannst wie Du willst.

Vielleicht ist sich doch ein Gespräch mit Deinem Chef möglich. Möglicherweise in Anwesenheit Deines Therapeuten oder zur Not des Betriebsrates.

Alles Liebe für Dich & Deine Familie

Marlene
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samantha1202
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Post Thu, 18.Nov.04, 15:40      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Hallo CaptainHook

Bin wiede im Lande. War jetzt in Salzburg bei meinen Eltern und habe meinen Bruder auf der Therapiestelle besucht, aber was ich da alles miterlebt habe, für mich sehr schlimm.

Mein Bruder erzählte mir, die meisten, also 80% sitzen in dieser Therapie, sonst müssten die ins Knast. Habe auch einige Leute kennengelernt (extreme Leute, kann ich nur sagen!!) und die planen beim nächsten Ausgang (kommende Samstag) schon einen Rückfall, echt schlimm.
Mein Bruder sagt zu mir "da drinnen werde ich sicherlich wieder süchtig, weil fast alle schon wieder Pläne schmieden wenn sie rauskommen"!!!
Meinem Bruder geht es jetzt so gut und er will einfach nicht mehr und er meint das er durch die Leute dann wieder anfängt, weil da drinnen fast alle so denken!!!!
Dort sind 56 Leute und von den 56 Leuten sind 5 Leute die nichts mehr mit Drogen zu tun haben wollen und wollen nach der Therapie ein normales Leben führen, sicherlich ist es sehr schwer, ich weiss es.

Aber alles ist zum Schaffen wenn man sich das nur in die Birne einbrägt.
Die Psychologen sagen zu meinem Bruder, bei euch läuft ein Film ab im Hirn und sie leben in einem Traum und sollen jetzt endlich munter werden aus diesem Traum, aber ich glaube mit solchen Leute muss man so sprechen und das es nicht leicht ist, das weiss jeder!!!!!!!!!!
Aber wir haben viel gesprochen und es ist alles in bester Ordnung. Er ist jetzt clean.

Ja und das stimmt auch was du in deinem Beitrag ansprichst. Mein Bruder war auch Entzug in Linz, sehr sehr gute Anstalt, sogar dort wurden die Drogen reingeschmuggelt, das erzählte mir mein Bruder und der zuständige Arzt unter 4 Augen. Wenn man den Entzug schafft und dann wieder raus kommt es ist sehr schwer, aber denke dir einfach alles ist zum Schaffen, das wichtigste dabei, man muss es selber nur wollen. Mein Bruder denkt wirklich schon anders und er ist schon viel ruhiger geworden.

Wegen deinem Chef, besteht da die Möglichkeit das du mit ihm sprichst?
Wie steht ihr zueinander, habt ihr ein gutes Verhältnis?
Ich würde mal zu einem Doc gehen und mich dort aussprechen und der kann dir sicherlich auch gutte Tipps geben und helfen.
Sorra, aber in so einer Lage war ich leider noch nie.
Ich habe auch unter meiner Arbeitszeit gekokst, bin aufs WC gegangen und dann gings schon los und wie super ich drauf war, aber mein Chef merkte mit der Zeit das irgendwas nicht stimmt mit mir. Dann fing es mit Heroin an. Mein Chef rief meine Mutter an und sagte ihr das ich in der Firma sitze und total abwesend bin...............

Cool das du so eine liebe Freundin hast und das mit dem zusperren finde ich auch super das es die Kleine nicht mitbekommt. Bei Kindern muss man sehr vorsichtig sein, aber du hast das gut im Griff, was ich so lese. Wink

Ein Entzug wäre sicherlich nicht falsch, aber du musst nur wollen und ich glaube das dir deine Freundin da sicherlich beisteht und dir auch dabei hilft davon loszukommen!!!!!!!!!

Ich wünsche deiner kleinen Familie und dir natürlich für deine weitere Zukunft alles liebe und gute und tritt einen Entzug an, wenn du selber so weit bist und so denkst!!!!!!!!!!

lg.
sam Laughing
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CaptainHook28
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Post Sat, 20.Nov.04, 1:28      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Vielen Dank liebe Sam Very Happy und auch Dir Marlene

Deine Worte haben sehr gut getan. Ich brauche manchmal echt ein paar liebe Sätze.

Tja das mit den Anstalten ist schlimm, wie du sagst die werden zur Therapie gezwungen um nicht bestraft zu werden!
Irre, ein großer Fehler im System.

Also mit meinem Chef ist das so eine Sache! Der kommt mir vor "dreht sich gerne mit dem Wind" macht alles was die alteingesessenen ihm sagen. Er ist sonst ein sehr netter Mensch, glaube ich zumindest, und ich könnte mir vorstellen mit ihm zu sprechen. Nur ich arbeite in einer Firma, will nicht genau darauf eingehen, nicht das mich auch noch wer erkennt, diese Firma hat einen Vorstand und einzelne Betriebsleiter. Mit dem Firmenchef selbst darüber zu sprechen würd ich mich nie trauen, mit meinem Chef also dem Betriebsleiter - wie gesagt, schon eher.

Ich glaube aber das beste wird sein ich warte noch bis anfang nächstes Jahr, gehe dann 3 Wochen in Urlaub und 2 Wochen Krankenstand und mache da einen Entzug, vorausgesetzt ich bringe genug Wille zusammen! - glaube schon Wink
Denn über den Winter ist Urlaubssperre verhängt, höchstens mal eine Woche und das nur mit trifftigem Grund. Also scheidet der aus!

Ich habe aber etwas Angst das ich mit meiner Dosis nicht mehr lange auskomme, ich bin schon dabei über die 200mg am Tag zu gehen, manchmal kaufe ich was dazu und komme dann schon 2-3mal die Woche auf 300mg am Tag!
Seit meiner Operation, Narkose mit Fentanyl (stärkstes Opiat, bis 1000 mal stärker als Heroin), schaffe ich das nicht mehr so ganz. Eben weil ich nach der Narkose sicher 600mg am Tag gebraucht hätte, so sehr ist das Zeug eingefahren. Obwohl man mir versichert hatte das sich das nicht auf meine Sucht auswirken wird, weil das Zeug ja nur eine kurze Zeit in meinem Körper sein würde! Pha so ein Blödsinn!!!
Ich hab echt etwas Angst das nicht mehr unter Kontrolle zu halten. Erstens kostet das ne stange Geld, zweitens solls ja sowieso nicht sein, und drittens könnte ich meien Führerschein verlieren oder aus dem Programm fliegen und das wär dann mein Untergang. Eine andere Option wäre mich höher einstufen zu lassen. Nächste Stufe wäre 320mg am Tag. Nur das ist dann lange genug aber irgendwann auch wieder zu wenig, außerdem hab ich mich immer so gefreut wenn alle sagten: "Das machst du echt super!! Du bist einer der wenigen die immer noch die selbe Dosis haben" usw. das ist mir immer wie "Öl" runtergegangen und ich war Stolz auf mich. Meine freundin wäre sicher auch entäuscht, nicht böse oder so, aber eben entäuscht. Meine Eltern sicher auch und na ich am meisten.
So wechsle ich eben immer ab! Mal 3 tage 200mg mit schüttelfrost und schweißausbruch nach 8 Stunden schon oder mit 300mg wohlfühlen den ganzen Tag! Echt schwer das zu beherrschen! Eben seit der OP ist es echt schlimm!

Meine Psychologin hatte mich ja davor gewarnt, aber was sollte ich tun die OP war nun mal notwendig! Meine Psychologin und ich haben jetzt ein kleines Projekt ins Rollen gebracht, also eher die Psychologin als ich, wobei es um Opiatsüchtige und Operationen geht! Denn das ist ein noch unbearbeitetes Gebiet in der Suchtprävention! Ich finde das toll wie die sich für uns einsetzt! Echt Hut ab vor so einer Menschenliebhaberin Wink

Hey Sam erzähl doch mal ein bischen was über Dich, Du scheinst ja auch ziehmlich weit gegangen zu sein. Wie stehts denn bei Dir jetzt mit der Sucht.

Ich geh jetzt schlafen, meine Freundin hat sicher schon brav vorgewärmt Very Happy

Alles Liebe

M.
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imation
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Post Sun, 21.Nov.04, 13:15      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Lieber Captain Hook,

also ich bin davon überzeugt, dass Du Dir mal eingestehn solltest, was mit Dir los ist. Du bist ein süchtiger Mensch und solltest daran in einem therapeutischen Rahmen daran arbeiten. Die schlimmen Geschichten über die Therapien sind mir auch bekannt, jedoch gibt es auch Orte, wo Menschen zusammenkommen, die ernsthaft an ihrem Problem arbeiten wollen ( z.B. die sieben Zwerge bei Salem). Male Dir doch keine Horrorgeschichten über die Entgiftungsstationen auf. Du gehst dort hin und brauchst für Deine Entgiftung einen geschlossenen Rahmen und den bekommst Du. Alles andere ist immer Abhängig von den Menschen die dort sind. Das es Drogen dort gibt, halte ich sicherlich für Ausnahmen. Man wird in der Regel sehr ausführlich gefilzt, so dass Drogen dort sicherlich eine Ausnahmen sind. Was Deine Arbeit anbelangt, ist es aus meiner Sicht, nicht relevant daran festzuhalten.Du musst "rekapitulieren" und erst dann, gibt es ein Leben ohne Drogen. Du hast in einer Therapie die Möglichkeit, an Dir zu arbeiten, dich eine gewisse Zeit mal in Frage zu stellen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse, werden bzw. können eine große Bereicherung in deinem Leben werden. Nach einer Therapie ist vieles Möglich, was Du jetzt noch gar nicht glauben kannst und deswegen würde ich mich darauf konzentrieren. Eine Arbeit wirst Du mir Sicherheit wieder bekommen ( habe in meiner Cleanzeit sechs Jahr Ausbildung hinter mir und habe durchaus einige Arbeitsmöglichkeiten). Mache Dir nichts vor Du brauchst für das Drogenfreie Leben eine Ausszeit. Auf Deinem Weg wünsche ich Dir Mut, Kraft und reichliche Erkenntnisse über das Leben.
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Post Sun, 21.Nov.04, 20:10      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Hallo imation

Tja ist ja alles gut und recht!

Aber woher soll ich denn das Geld für mich und die Familie nehmen? Das Leben kostet Geld und wenn man nicht arbeitet hat man kein Geld!
Und 1-2 Jahre Therapie und dann Arbeitslosigkeit sind unmöglich.
Ich habe ja schließlich auch noch zwei Jahre monatlich 300 Euro Kreditrückzahlungen!!!
Einen Bausparer 80Euro
Autoversicherung 120Euro
Wohnung 200Euro
Essen, rauchen und mal was gönnen, mit dem Kind was unternehmen und und und!!!
Kann mir nicht vorstellen wie das gehen soll. Wenn ich daheim bei den Eltern wohne dann geht das ja aber so....?!

Grüße C. Hook
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imation
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Post Sun, 21.Nov.04, 20:54      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Hey Captain,

wenn Du auf Therapie bist, bekommst Du ca. zwei drittel deines Nettolohnes weiterhin ausgezahlt. Dort, sowie auf den Entgiftungsstationen, gibt es Sozialarbeiter, die dich in Deinen Finanziellen angelegenheiten unterstützen werden. So ist es dann evt. möglich, Deine Fixkosten für die Therapiezeit"einzufrieren". Es gibt schon Wege, Du solltest sie nur aufsuchen.
Die Drogenberatungsstelle regelt die Anfrage bei der LVA, für eine Kostenzusage für die Therapie.

P.S. Der Weg hat Steine, jedoch jeden Stein den Du aus dem Weg schaffst, bringt dich näher an Dein Ziel !!!!!

Sei gegrüßt , Imation !!!!!!
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CaptainHook28
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Post Mon, 22.Nov.04, 10:27      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Interressant! Hatt mir meine Therapeutin gar nicht gesagt?!

Naja zwei drittel würd ja eventuell noch ausreichen müßte das auto hergeben oder zumindest abmelden.
Ich weiß es gibt mittel und wege aber diese steine von denen du sprichst sind felsen und auf einem steht frau auf dem anderen kind und auf noch einem sucht und ein kleiner wo angst draufsteht liegt auch noch im weg. Ich brauche einen Schauffelbagger um diese monsttrümmer wegzurollen.
Aber ich bin fest entschlossen meine sucht zu besiegen, bekämpfen tu ich sie ja schon!
Ich werde jetzt dieses Jahr auf jeden Fall noch arbeiten, dann werd ich mir einen therapieplatz suchen, also ich meien eine entzugsstation. Dann werd ich mit meinem chef reden, vielleicht hat er ja verständniss.
Ich muß das schaffen, mein leben hat so keinen sinn, denn ich habe zu viel Verantwortung!

Trotzdem würd ich noch gern was über entzüge lesen, wenn jemand noch was genaueres weiß.

L.G. C. Hook
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Räudenlo
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Post Mon, 22.Nov.04, 15:11      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Hi CaptainHook, wie ist das bei Morphium wenn man alle 2 Tage die Dosis reduziert? Ist das gar nicht zu schaffen? Ich habe das damals bei mir gemacht mit Tilidin (Opiodes Schmerzmittel), war schweinehart aber immer noch besser als sofortiger Entzug und in der Arbeit hat man kaum etwas gemerkt, die Schmerzen waren hart aber ich konnte zumindest damit arbeiten.

Finde ich gut, dass du endlich was tun willst,
R.
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CaptainHook28
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Post Tue, 23.Nov.04, 16:40      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Mit dem morphium ist das so eine sache!

Es ist das stärkste suchtmittel der welt, der körperliche entzug ist die "Hölle", die seelische abhängigkeit ist unbeschreibbar groß!
Man ist diesem stoff vollkommen ausgeliefert, der körperliche entzug verhält sich so: Nach ca zwölf stunden fängt man an zu schwitzen, kalt und heiß, schüttelfrost eingehend mit gähnkrämpfen, die augen beginnen zu tränen, der magen und darmtrakt beginnt verrückt zu spielen. Nach 24 Stunden werden die krämpfe unerträglich. die augen tränen so sehr das man fast blind ist und die nase läuft unaufhörlich. Das WC ist der unbeliebteste aufenthaltsort - grausig! Nach 30 stunden ist man am ende man kann nicht mehr richtig gehen man rollt sich krampfend, rotzend und weinend im bett herum, das gähnen ist schon schmerzhaft, es tut eigentlich alles weh, die glieder sind tonnenschwer und schmerzen immer mehr, der schüttelfrost ist die hölle! Man übergibt sich dauernd man läßt schleimiges wasser aus allen körperöffnungen, der körper ist zur foltermaschine geworden! Nach 40-50 stunden ist man seelisch am ende, die qualen gehen nun schon seit stunden so, man hält es nicht mehr aus, man würde alles, wirklich alles tun um dem allem ein ende zu setzen. Nur ein kleines bischen würde genügen um diese ganzen qualen sofort zu beenden. Die nächsten 24 Stunden sind irre! Man ist nicht mehr sich selbst, man redet wirres zeug, weint immer wieder -stundenlang. Immer wieder übergibt man sich und muß aufs WC, alles tut furchtbar weh, bis in die Zehenspitzen spürt man den schmerz. Der schüttelfrost ist nun das gefürchtetste, denn der macht dich fertig, dir ist heiß du glühst, doch du zitterst vor kälte, schwitzt - eiskalt. Die decke ist der beste freund du wärmst dich damit du kuschelst damit du weinst damit du redest damit. Die beine gehören nicht mehr dir sie strampeln und stoßen in alle richtungen, und wieder krämpfe, schmerzen, erbrechen. Keine zeit für erschöpfung. Ich hatte starke beruhigungsmittel die hab ich genommen. Normalerweiße würde eine reichen um mich 12 stunden ins land der träume zu schicken, aber drei spürte ich nicht mal mehr, ich hab sie dann sogar nehmen vergessen. Tränen, tränen, tränen - echt traurig - alles - mein Leben - ich. Ich kann nicht mehr nehme mein telefon und rufe jemanden an, weine und flehe um stoff.
Weiter weiß ich nicht ich habs bis jetzt nur 76 stunden ausgehalten. Anscheinen dauert das ganze 5 tage dann wird alles schnell besser. Bleiben tut die sucht und das verlangen der seele nach diesem stoff.
Anscheinend muß man sich ein leben lang beherrschen um nicht mehr rückfällig zu werden!

In kleinen schritten zu reduzieren, nennt man reduktionstherapie. Aber ich bekomme 200mg am tag. Die nächste stufe wäre dann 120mg am tag. Dann 0mg!
Diese schritte sind zu groß man müßte das selber machen. Aber so dauert das ganze viel zu lange - wochen um nur 50mg weniger zu brauchen! Ich werde dann imer wieder schwach.
Ich werde heute anfangen nur noch 100mg zu drücken. Das wird zwar radikal - grauenhaft aber nur so kann ich das schaffen. Ich werde dann versuchen 5 tage mit 100mg i.V. auszukommen!
Das dürfte dann reichen um mit 200mg oral genug zu haben. Bleibt dann nur noch die "kicksucht" zu besiegen!
Ich wollte schon heute morgen anfangen, habs aber nicht geschafft, aber ich werd nicht aufgeben!

Ich werde nie aufgeben, solange nicht bis ich diese Zeug nicht mehr brauche, bis mein Körper ohne den stoff leben kann, bis meine seele ruhe findet!

L. G. C. Hook
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liv1
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Post Wed, 24.Nov.04, 14:58      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Lieber C.Hook,

wie geht es Dir so? Bist Du auf Entzug, oder hast Du es vorläufig aufgeschoben? Zur Morphium-Sucht kann ich wenig sagen - kenne ich persönlich nicht. Ich selber bin seit vielen Jaaahren auf Methi. Davor war ich etwa 14 Jahre auf Heroin i.V. . Also, was "kick-geil" ist, da kann ich Dir auch ein Liedchen davon singen. Kann Dich gut verstehen ... .

Hast Du es Deinem Chef schon gesagt? Wird wohl früher oder später nötig sein. Ich weiss wirklich nicht, was ich Dir neues sagen könnte, aber es interessiert mich einfach irgendwie! Zur Zeit bin ich schwer am Methadon abbauen (von 100 auf 17.5mg in ein paar Wochen) aber ausgestanden ist es noch lange nicht. Darf ich Dich fragen, weshalb man Morphium nur in so grossen Schritten abbauen kann? Mit verdünnen sollte es doch möglich sein, den Mist in kleineren Dosen runterzukriegen. Weiss Du, ich kenne das nur zugut: dieses schwitzen, den Schüttelfrost, Kribbeln in Armen und Beinen, was einen fast wahnsinnig machen könnte, Magenkrämpfe, das Gähnen, das Niessen, das Tränen, ... die überapannten Nerven und die Gier, sich die Schmerzen mit einem süssen, kleinen Kick wegzuzaubern.

Wie kamst Du denn überhaupt dazu Morphium zu erhalten? Woher bekommst Du dieses? So wie Du schreibst, bist Du ja schon auch sehr süchtig und siehst keinen Ausweg - (eine vielleicht dumme Frage) hast Du Dich auch schon im Internet schlau gemacht; was es da für Entzugsmöglichkeiten bieten, was für Rechte Du hast etc.? Zudem gibt es in (fast) allen grösseren Städten Selbsthilfegruppen (bin wärend meiner Therapiezeit, vier bis fünf mal die Woche hingegangen. Da kann jeder von sich erzählen, kann Fragen stellen .... und alles absolut anonym, es herrscht sozusagen Schweigepflicht. In diesen Gruppen sind einfach alles Leute die aufhören möchten, egal ob sie schon Jahre oder erst Stunden clean sind - jeder ist gleichviel wert!) und dabei sind fast immer Leute die Erfahrungen in allen Bereichen haben; ob es sich dann um Schulden, Jobs, Therapien, .... dreht. Irgendeiner weiss eigentlich immer weiter. Gäbe es in meiner Umgebung so eine Gruppe, ich würde sie so oft es geht aufsuchen - nur leider gibt es das bei uns nicht!

Aber eben, zumindest ICH habe im Internet (Google) schon viele Infos sammeln können, was meinen momentanen Methientzug (ob ambulant oder stazionär) betrifft.
Aber weisst Du, C.Hook, wenn Du WIRKLICH GANZ weg willst, dann musst Du Dir auch die ZEit dazu nehmen. Dein Körper hat sich wärend vielen Jahren auf dieses GIft" eingestellt. Da kannst Du nicht erwarten, dass sich die Sucht schon nach drei Tagen verzogen hat. Es braucht einfach Zeit, damit musst Du leben können! Du hast ja nichts zu verlieren, wenn Du Dir etwas mehr Zeit dafür lässt. Allzu schnelle Entzüge sind eh zum Scheitern verurteilt. Ich bin jetzt auch schon seit Wochen, wenn nicht Monaten dabei mein Methi abzubauen und ich bin ja schon ganz weit unten und das obwohl ich jahrelang auf 100mg war und über zehn Jahre alles gefixt habe, was mir in die Finger bekam (Heroin, Kokain, Speed, Methi, aufgelöste Tabletten ...... einfach alles) - einfach "nadelgeil" und politoxikoman!!

Ich würde mich freuen, wieder was von Dir zu hören! Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Liebe, Gruss liv


PS: Was Schmerzmittel betrifft; wärend meinen beiden Geburten, versuchte man mir etwas gegen die allerschlimmsten Schmerzen zu geben - ich spührte nicht das klieztkleinste Bisschen und leidete wie zuvor. Eine Dosis, die anderen Frauen hilft, nützte bei mir, in diesen kaputten Körper nichts mehr. Unterdessen bin ich, Gott sei Dank, wieder viel besser dran - das wohlgefühl kommt wieder zurück, STück um Stück, wenn auch nur langsam .... . Tschüss!!
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Post Sat, 27.Nov.04, 14:11      Re: 1 Jahr Morphium i.V. / Wie komm ich weg davon Reply with quoteBack to top

Hallo liv 1!

Entschuldige das ich dich so lang hab warten lassen. Mein Computer ist wieder abgebrannt (Mainboard, Spannungswandler). Ich hab ein neues einbauen müßen Sad

Tja bin jetzt auf 320mg Substi eingestuft. Habs nicht mehr ausgehalten immer zu wenig zu haben, denn ganzen Tag mies drauf.
Entzug hab ich im Frühjahr geplant, aber mein Artzt von der Drogenambulanz meint ich müßte unbedingt danach noch 1 Jahr Maurach oder so auf entwöhnung gehen. Darauf hab ich aber null Bock, ich hab ja familie. Ich hoffe ich schaff das auch ohne!
Wenn ich ein Jahr weggehen müßte, dann würden das ja alle wissen - unmöglich. Außerdem hab ich ja Kredit zu bezahlen. Meine Familie weiß davon aber ihre darf es nicht erfahren, sonst können wir ausziehen und das geht wiederrum nicht weil das kind so an der "Godi" und der Oma hängt. Tja alles nicht so einfach.

Einen Entzug zu machen dürfte ja nicht das Problem sein, aber danach clean bleiben - uije! Aber es haben schon viele geschafft also muß ich das auch schaffen.

Meinem chef sag ichs nur wenns gar nicht anders geht, denn wer weiß, vielleicht wissen es dann alle und das interressiert mich auch nicht!

In kleinen Schritten abbauen ist schon möglich, ich brauch ja nur weniger aufzukochen! Aber das geht ein paar Tage und dann denk ich mir: "Gib mehr rein dann fährts besser." Ja ich weiß schlimm aber ich schaffs eben nicht. Jetzt wo ich dann 320 anstatt 200 bekomme wärs eigentlich ideal auf die orale einnahme umzusteigen, denn jetzt wärs noch genug stoff. Aber die versuchung zu spritzen ist irr groß, unvorstellbar für jemanden der das nicht kennt!
liv 1 ! Wie hast du das denn geschafft? Du schluckst ja dein Methi - oder?
Quote:
Wie kamst Du denn überhaupt dazu Morphium zu erhalten? Woher bekommst Du dieses? So wie Du schreibst, bist Du ja schon auch sehr süchtig und siehst keinen Ausweg


Ich habs wissen wollen eine Freundinn von mir ist abgesackt. Ich habs nie verstanden - was daran so schön sein kann! Ich wollte es wißen! Mag ja für andere unverständlich sein, aber wenn man jahrelang alle arten von drogen konsumiert, dann sinkt die hemmschwelle ins bodenlose!
Tja ich hab sie gebeten mir das zu zeigen, wie mans macht und so, und dann war ich auch schon mittendrin.
Am ersten Tag hab ich 15mg gebraucht. Die nächsten 2 Monate erhöhte sich das ganze auf 50mg am Tag! Hab immer geglaubt ich bin noch nicht süchtig aber ich wars schon am ersten Tag. Im dritten Monat war ich bei 100mg am Tag, zu weihnachten bin ich dann innerlich zerbrochen und bin zur drogenberatung. Die haben mich zuerst auf Methadon eingestellt 50ml am Tag. Das war mir zu wenig und ich wollte ja ballern also mußte was anderes her. Ich hab mich auch nicht getraut das Methi zu nehmen, da ich gehört hatte das man davon noch schwerer los kommt und der entzug doppelt so lang dauert als vom Braunen, welches ich auch gern gehabt hab! Also bekam ich 200mg Substi am Tag und ich war "zufrieden"! )Ich hab dann zwei wochen später, dank meiner Psychologin, angefangen das zeug oral einzunehmen - super!!! Das hat gut funktioniert aber nur 3 Monate, dann hatte ich nen Alk rausch und hab mir nen shot gemacht. Das war das ende vom schlucken, seit diesem Tag hab ich nur noch i.V. Konsum! Und schaff es nicht mehr davon weg zu kommen - leider!

Tja die Nadelgeilheit, unser aller Kummer und Schmerz!

Hab mich sehr über deine zeilen gefreut liv 1
Ich hoffe ich hör mal wieder was von dir! Very Happy

Alles liebe C. Hook
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liv1
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Post Tue, 30.Nov.04, 15:08      hoi C.Hook Reply with quoteBack to top

Lieber C.Hook,

Es tut mir auch leid, dass ich mich auch tagelang nicht gemeldet habe!

Wenn ich Dich recht verstehe, hast Du jetzt, anstatt den Entzug zu machen, Deine tägliche Dosis ziemlich erhöhste? Aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Du nicht immer halb auf Entzug sein wolltest und mehr genommen hast ... ist zwar nicht unbedingt erfreulich...Confused

Bekommst Du denn das Morphium vom Arzt? Oder woher sonst? Ich kann Deinen Arzt verstehen, dass er es gut fände, wenn Du nach dem Entzug gleich in eine Therapie gehen würdest. Aber ich kann auch DEINE Position sehr gut verstehen; dass Du nicht möchtest, dass alle es erfahren - und schon gar nicht die Eltern und das Kind Deiner Freundin und Dein Chef. Ich versuche auch, meinen Methi - und Koksentzug zuhause durchzuziehen. Bin ja jetzt auch schon recht weit unten mit dem Methi und seit etwa drei Monaten vom Koks weg (knallte es immer! Ich habe in meinem ganzen Leben immer nur gefixt, niemals geschnupft oder geraucht, vom ersten mal an). Und ich versuchte auch, so gut wie möglich, dass meine Kinder nicht allzuviel mitbekommen. Aber Kinder sind sehr feinfühlig (z.B. seit ich kein Koks mehr konsumiere, beisst meine Grosse, 6-jährig, keine Fingernägel mehr. Und sie hat sich diese vorher ganz extrem weit runter gebissen, waren meist blutig - es tat schon weh, wenn man sie anguckte. Und jetzt, seit ich keine Rückfälle mehr hatte, muss ich ihr wieder die Nägel wieder schneiden) und merken mehr als man denkt. Auch ich habe mich im Badezimmer eingesperrt und alles vor ihnen versteckt .... aber sie hat irgendwie gefühlt, dass da was nicht stimmt!

Hätte ich keine Kinder, ich würde sofort eine Langzeittherapie machen. Aber ich trenne mich ganz sicher nicht monatelang von meinen Kindern!!

Die Umstellung auf das orale einnehmen wäre ja schon mal ein toller Anfang. Aber das ganze zu trinken, anstatt zu knallen, ist dann halt doch etwas anderes... . Ich empfinde es eh etwas so, dass Du zur Zeit (noch!!) nicht alles tun würdest, um clean zu werden. Du magst das fixen und den SToff noch zusehr, gell?!? Ich denke, es ist Dir bisher damit immer einigermassen gut gegangen. Weisst Du, ich hörte mit dem Sugar-fixen auch erst auf, als ich quasi konsumieren MUSSTE (Mir wurde als ich schwanger war empfohlen keinen Entzug zu machen, dem Kind zuliebe, es könnte dabei sterben). Da bekam ich es wirklich total satt! Dann kann man sowas auch schaffen ..... . (aber eben, ich will hier keine hohen Töne ausspucken, ich bin, abgesehen von 15mg Methi, erst seit drei Monaten ohne Gift)

Mir ging es ähnlich wie Dir. Es war mein zweiter (oder dritter) heroinsüchtige Freund. Ich konsumierte zu dieser Zeit schon viel Alk und Rohypnol (und meine Hemmschwelle auch härteres konsumieren zu wollen, nahm mehr und mehr ab). Und dann wollte ich es wissen! Ich bearbeitete meinen damaligen Schatz (der, wie der vorherige, leider schon lange nicht mehr lebt Sad Sad Sad ) solange, bis er mir einen Knall machte ..... ..... und von diesem Moment an war ich süchtig! Ich wollte dieses Gefühl immer und immer wieder!! Man ist viel schneller drauf, als man sich das vorstellen kann, gell?!?

ICh habe vor, morgen wieder eine halbe Methi-Tablette weniger zu nehmen - dann habe ich noch 12.5 mg.
Aber ob ich es denn auch durchziehen kann? Muss ja nebenher auch noch fit genug sein, um mich um die Kindern und Haushalt kümmern zu können ....

Doch, wie Du sagst, den Entzug haben schon ganz andere geschafft, dann bekommen wir zwei beide das doch auch hin, oder?!? (ich finde es aber etwas schade, dass Du deinen Entzug auf so lange Zeit hinausgeschoben hast - willst Du clean werden, dann beginne heute, nein jetzt sofort!! Alles andere ist Selbsttäuschung und typisches Sucht-Denken - oder stimmts nicht? Smile Wink

Ich wünsche Dir alles Gute!! Gruss liv
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