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RotMilan
neu an Bord!
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Nordbayern M, 27
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Tue, 16.Nov.04, 14:50 Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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Hallo erstmal ;-)
So, wo fang ich jetzt an? Erstmal vielleicht mit der Aktuellen Situation:
Meine Freundin (ist 17 und wird im ersten Jahresquartal wieder 1 Jahr älter) ritzt sich seit ca. 3 Jahren und hat probleme sich selbst und Ihren Körper zu aktzeptieren. Mehr will ich jetzt dazu nicht schreiben ohne Ihre Zustimmung. Sie möchte auf jeden Fall schon länger eine stationäre Therapie in einer Klinik machen. Das wurde Ihr von Freunden teilweise wieder ausgeredet, bzw. sie wurde verunsichert. Jetzt ist es auf jeden Fall soweit, dass sich die Gelegenheit ergibt, und sie vermutlich noch dieses Jahr die erforderlichen Schritte einleitet, und dann wohl Anfang nächstes Jahr (je nach Wartezeit) den Klinikaufenthalt haben wird. Was noch wichtig ist, sie macht im Moment ein FSJ (freiwilliges soziales Jahr) in einem christlichem Haus, das sie da unterstützt, und in das sie nach dem Klinikaufenthalt erst mal noch für ein paar Monate zurückkehren würde.
Ich habe sie bis jetzt immer unterstüzt, weil es aus meiner Sicht das Beste für sie ist, das behandeln zu lassen, und ich möchte sie natürlich auch weiter unterstützen.
Nachdem das jetzt langsam konkret wird und sie mir jetzt auch von einem 4-wöchigem Kontaktverbot erzählt hat, welches vermutlich (wir sind da beide noch relativ schlecht Informiert) am Anfang des Klinikaufenthalts stehen würde, fange ich nun an mir Gedanken zu machen. Dass es für sie auf jeden Fall gut sein wird habe ich keine Zweifel. Deshalb möchte ich sie auch auf keinen Fall verunsichern. Und genau aus dem Grund möchte ich mich hier ein bisschen Informieren. Leider hat mich die Suchfunktion nicht weitergebracht.
Achso, wir sind aus Deutschland, falls das irgendeinen Einfluß auf die Antworten haben sollte.
So, nun aber meine Fragen:
Zum einen, ist es wirklich so, dass diese Kontaktsperre angewendet wird, wenn ja, was ist der Grund, bzw. wie nennt sich die Therapieform, wo kann ich mich über diese Therapieform erkundigen? Ich muß zugeben, ich frage mich hier, ob das evtl. unserer Beziehung schaden kann, weiß aber auch nicht, ob ich ihr diese Bedenken überhaupt mitteilen soll, um die Behandlung nicht negativ zu beeinflussen. Meine Bedenken sind in der Hinsicht (nur dass ich hier nicht missverstanden werde), dass ich mir denke, sie wird sich in der Zeit sehr stark verändern, und ich werde der gleiche bleiben, kann sie mich dann noch so akzeptieren wie ich bin, und kann ich mich so schnell auf die Veränderungen bei Ihr anpassen. Aber letztlich, wenn die Therapie hilft, dann soll sie (zwar nur sehr ungern) eben unserer Beziehung schaden, denn letztlich will ja auch ich, dass sie glücklich wird, und das soll ja die Therapie ermöglichen.
Zum zweiten, wo ist die Position der Angehörigen: Familie und Freund. Wird man da ab einem gewissen Punkt auch mit einbezogen? Bekommt man evtl. auch Verhaltensregeln o.ä.? Was ich mir ja irgendwie wünschen würde, was mich auch schon zum dritten Punkt bringt:
Die Zeit nach der Klinik, so habe ich hier gelesen, ist ja immer ziemlich schwer, wie ist das mit der Unterstützung, und was kann ich evtl. dazu beitragen.
Vermutlich kommen euch die Fragen ein bisschen naiv vor. Aber letztlich habe ich keine Ahnung von diesen Dingen und leider auch noch nirgends anders Informationen gefunden. Und bekanntlich macht man sich immer mehr Gedanken wie nötig sind (oder die Angst vor dem Unbekannten ist immer noch die größte Angst). Ich hoffe durch ein paar Informationen wie das wirklich abläuft, und was so eine Therapie evtl. auch bewirkt, bzw. wo sie ansetzt, das Ganze einfach realistischer einschätzen zu können.
Vielen Dank.
rotMilan
PS: Ich hoffe ich bin mit meinem Thread im richtigen Bereich, ansonsten würde ich die Moderatoren einfach bitten, das zu berichtigen ;-)
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Tue, 16.Nov.04, 17:03 Re: Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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Hallo RotMilan,
zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass ich es ganz super von dir finde, wie du dich um deine Freundin sorgst und dass du bereit bist, sie so optimal wie möglich zu unterstützen.
Wenn schon eine ganz bestimmte Klinik feststeht, dann ist es auch möglich, genauere Informationen über die Behandlungsmethoden, die Regeln und auch über evtl. Unterstützung in der Zeit danach zu erhalten. Jede Klinik hat Seiten im Internet, dort könntest du dich als erstes informieren. Wenn diese Infos nicht ausreichen, kann man auch Informationsmaterial anfordern (--> Telefon oder E-Mail).
Wenn es in dieser Klinik eine Kontaktsperre gibt, dann wird sie auch angewendet. Ich habe mal mit jemanden gesprochen, der in so einer Klinik war; die Regeln waren streng und mussten genau eingehalten werden. Gezwungen wurde niemand, aber wer sich nicht daran hielt, musste gehen. So eine Kontaktsperre dient ja vor allem dazu, dass die Behandlung den größtmöglichen Erfolg erzielt. Kontakte nach außen können in manchen Fällen eben eher störend als hilfreich sein.
Über die Zeit danach wird in der Klinik auch gesprochen; die Therapeuten zeigen Wege auf, wie die Weiterbehandlung (bei Bedarf) aussehen könnte (z. B. ambulante Therapie, Tagesklinik). Ggf. werden auch Verwandte oder wichtige Bezugspersonen mit eingeladen - das kommt immer ganz auf den Einzelfall an.
Mach dir nicht allzu große Sorgen, deine Freundin wird sicher gut aufgehoben sein. Sehr positiv ist doch, dass sie selbst bereit ist, in eine Klinik zu gehen. Inwieweit die Therapie eine Veränderung eurer Beziehung bewirkt - das kann dir im Voraus niemand genau sagen. Auf jeden Fall sollte erreicht werden, dass es deiner Freundin besser geht und dass sie sich wohler fühlt. Und das sollte eurer Beziehung ganz und gar nicht schaden, im Gegenteil.
Liebe Grüße
Nessa
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RotMilan
neu an Bord!
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Nordbayern M, 27
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Tue, 16.Nov.04, 17:46 Re: Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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Nessa wrote: | Jede Klinik hat Seiten im Internet, dort könntest du dich als erstes informieren. Wenn diese Infos nicht ausreichen, kann man auch Informationsmaterial anfordern (--> Telefon oder E-Mail).
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Das ist ein guter Tipp muß mal sehen ob ich über das Internet was rauskriege, mit dem Telefon warte ich mal nochn bisschen. Bis das noch ein wenig genauere Formen annimmt. Im Moment ist klinikmäßig zumindest schon ein Favorit gewählt.
Nessa wrote: | Auf jeden Fall sollte erreicht werden, dass es deiner Freundin besser geht und dass sie sich wohler fühlt.
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Das wünsche mir eben auch für sie :-)
Nessa wrote: | Und das sollte eurer Beziehung ganz und gar nicht schaden, im Gegenteil. ;-)
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Der Satz beruhigt mich sehr wenn auch noch eine gewisse Skepsis bleibt, die ich hoffentlich noch weiter abbauen kann. Die aber vermutlich auch wieder stärker wird in der Zeit der Trennung (sofern es diese gibt - was ja noch zu klären wäre).
Naja, schau mer mal, dann wemmer scho sehn ;-)
Dein Beitrag hilft mir auf jeden Fall das ganze wieder ein bisschen lockerer zu sehen. Danke.
Gruß
rotMilan
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WinterOfSuicide
sporadischer Gast
13
Schefflenz bei Heilbronn W, 13
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Thu, 18.Nov.04, 20:40 Re: Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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Hallo RotMilan
Nachdem du mich angeschrieben hattest hab ich gedacht, ich muss dir sofort was zu deinen fragen schreiben...
ich weiß nur von mir selbst das dieser kontaktverbot oft angwendet wird, besonders bei mädchen die unter 18 sind und sich ritzen...ich denke nicht das es eurer beziehung schaden würde (meiner hat es nicht geschadet es hat uns eher noch mehr zusammen gebracht)
Die Familie wird aufjedenfall mit in die therapie einbezogen...beim freund bin ich mir nicht sicher...ich denke wenn sie ihrem therapeuten fragt ob er dich auch über alles genauer informieren kann und wenn ihre eltern in der hinsicht zustimmen ist das kein problem..
Die Zeit nach der therapie is für alle denk ich mal schwer...wieder neu einleben in den alltag e.t.c. es wäre nur am besten wenn du ihr dabei hilfst und deine bedürfnisse ein bisschen einschränkst so dass sie vielleicht ein paar mehr freiheiten hat oder auch das du auf ihre bedürfnisse sehr eingehst..
ich weiß nicht ob dir das nun weiter geholfen hat aber ich hoffe es mal...
wenn du willst kannst du mir ja nochmal schreiben..auch während sie in therapie ist.. ich beantworte gerne fragen oder gebe ratschläge )
also carpe noctem
stay sick
winterofsuicide
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RotMilan
neu an Bord!
4
Nordbayern M, 27
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Fri, 19.Nov.04, 18:31 Re: Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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Hallo WinterOfSuicide,
vielen Dank für Deine Antwort, auch sie hat mir wieder ein wenig Sicherheit gegeben. Es hat mich gefreut, dass Du so schnell geantwortet hast. Ein paar Sachen sind allerdings noch offen geblieben, das ist aber nicht schlimm. Ich schreibe nachfolgend aber noch einmal die Punkte, die mich interessieren.
Ich weiß jetzt auf jeden Fall von euch, dass ein Kontaktverbot üblich ist, mir wurde auch über die Klinik, welche zur diskussion steht gesagt, dass es dort üblich sei. Jedoch habe ich in den Therapiebeschreibungen der Klinik davon nichts gelesen (habe inzwischen mal in deren Homepage nachgestöbert dank Nessas Tipp), aber vermutlich will man das nicht an die große Glocke hängen.
Aber mich würden schon noch gerne Meinungen von Betroffenen interessieren, was das Kontaktverbot bewirkt, wozu es in der Therapie gut ist - soll es nur Störungen von außen abschotten? Oder steckt da mehr dahinter. Ich frage das jetzt haupsächlich noch aus Neugierde (hoffe ich bin nicht zu neugierig ;-). Wie gesagt, ich sehe das jetzt schon wieder ein wenig positiver.
Was die Zeit danach betrifft, habe ich das auch schon aus beiträgen des Forums hier gemerkt, dass die vielleicht noch schwerer werden könnte, als die Zeit in der Klinik. Und so gut ich kann werde ich ihr da natürlich dann auch helfen. Jedoch habe ich im Eröffnungsthread schon angedeutet, dass sie imo ihr FSJ macht, und wir somit in einer momentanen Wochenendbeziehung leben. Was das ein bisschen erschwert.
Ich hoffe das klappt jetzt alles so, wie wir uns das vorstellen. Es sind nämlich noch ein paar Hürden zu überwinden. Mal sehen. ;-)
Gruß
rotMilan
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WinterOfSuicide
sporadischer Gast
13
Schefflenz bei Heilbronn W, 13
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Fri, 19.Nov.04, 19:58 Re: Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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´´Aber mich würden schon noch gerne Meinungen von Betroffenen interessieren, was das Kontaktverbot bewirkt, wozu es in der Therapie gut ist - soll es nur Störungen von außen abschotten? Oder steckt da mehr dahinter.´´
ja genau....also bei mir war es so das sie mich in ne ´´heile welt´´ stecken wollten..ganz am anfang... un dazu gehört natürlich auch der kontaktverbor zu allem was ´´schaden´´ könnte oder früher geschadet hat.
die zeit danach is deswegen schwer weil man aus einer behüteten welt ( klinik) wieder in die ´´harte´´ realität kommt..und ich denke gerade dann isses vielleicht nich soo schlecht wenn ihr ne ´´wochenends-beziehung´´ habt... dann fühlt sie sich vielleicht auch nich gleich so sehr eingeengt..
naja wie gesagt..kannst dich ja mal melden wenn du willst.
see ya
winterofsuicide
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RotMilan
neu an Bord!
4
Nordbayern M, 27
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Mon, 22.Nov.04, 11:57 Re: Klinikaufenthalt - Kontaktverbot - Zeit danach |
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@ winterofsuicide:
Vielen Dank Dir nochmal.
Wie gesagt, es gilt jetzt noch ein paar Hürden zu überwinden. Danach wird sich zeigen, in wie weit wir noch Hilfe brauchen. Ich danke Dir für Dein Angebot. Wenn Bedarf besteht werde ich darauf zurückkommen und mich wieder melden.
LG
RotMilan
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