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lastUnicorn
sporadischer Gast
 23
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Sat, 05.Apr.03, 18:57 Kontakt-Problem |
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Tja, Aussenseiter war ich schon immer, und irgendwann habe ich angefangen zu denken, die wollen mich sowieso nicht haben, also will ich sie schonmal von vornherein nicht.
Habe dann in der Folgezeit immerwieder Komentare bekommen, daß ich eingebildet wäre, stolz und hochnäsig.
Das hat mich gewundert, da ich das eigentlich nicht ausdrücken wollte, außer den Stolz, daß ich auch irgendwie alleine klarkomme.
Das ging viele Jahre so weiter.
Später habe ich die Schule mal gewechselt, und wurde dann innerhalb der Klasse nicht mehr zum Aussenseiter, habe auch leichte Freundschaften knüpfen können, die aber oberflächlich und auf die Schule bezogen blieben. Mein Nachteil war, daß ich damals nicht ausgehen durfte, und so dann auch nicht mitkommen konnte, wenn meine Klasse mal wegging.
Dadurch blieb ich schließlich am äußeren Rand kleben, kam damit aber gut klar, und wurde da auch nicht gemobbt, wie ich der anderen Schule damals.
Nur mit den Lehrern hatte ich immer Probleme, war abgestempelter Rebelle, obwohl ich garnicht wußte, warum eigentlich. Vielleicht war es mein Äußeres, da ich damals Punk war, und dementsprechend bunt und verrückt ausgeschaut hab. Wollte eigentlich nur gemocht werden, aber es war nie recht. Hab ich mich in der Schule bemüht, wars egal, hab ich nichts getan, war ich faul. So oder so.
Ich wollte dann raus da, was anderes, ein Orientierungsjahr machen, weil ich mich mit der Praxisausbildung nicht zurechtfand und es haßte. Ich durfte nicht, meine Klassenleiterin hat mir wutschnaubend gesagt, sie würde mich nicht rauslassen, und meiner Mutter gesagt, ich könne das mit Leichtigkeit abschließen, weil rein schulisch wäre die Ausbildung ein Klacks für mich, nur solle ich mich nicht ständig weigern.
Die hat daraufhin auch abgelehnt, und ich mußte weitermachen.
Es war zum Kotzen.
Einige Monate später bin ich von daheim abgehauen, weils nichtmehr zum aushalten war. Da ich zu meinem damaligen Freund zog, der weit weg wohnte, konnte ich auch die Schule nicht mehr abschließen, was mir auch irgendwie recht war.
Da gings dann mit vergraben los, keine Kontakte außer meinem Freund, nur im Bett gelegen und Stumpfsinn geschoben. Alles war auf Stillstand und ich wußte nicht warum ich den Hintern nicht hochkriege.
Heute habe ich kaum Kontakte, eigentlich wirklich nur meinen Freund.
Es fällt mir sehr schwer auf Menschen zuzugehen, mit denen ich tieferen Kontakt möchte. Nach den Weg oder der Uhrzeit fragen ist absolut kein Problem.
Irgendwie hats drei Gründe.
1. die würden mich eh nicht verstehen, weil ich so anders bin, Depri und so, und ich hab mit einigen Normalos, bzw. anders psychisch kranken schon echt miese Erfahrungen gemacht.
2. die mögen mich eh nicht, was auf 1. beruht, und darauf, daß ich nicht aus dem Kopf kriege, was mir von klein auf eingebleut worden is, ich bin schlecht, und häßlich und bringe nichts Gutes.
3. Hirn total leer, was soll man nur reden?? Wetter und so Smalltalk über Nachbarn, das wars dann...
Naja, und nach den miesen Erfahrungen ist man auch irgendwo müde geworden, alles wieder von vorn, und es bringt doch wieder nichts.
Aber der Wunsch nach Freundschaften ist doch immer unterschwellig da.
Bitte, sagt mir was ihr davon haltet, auch wenns negativ ist, aber redet mit mir.
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tears
Helferlein
131
 Norddeutschland
W, 23
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Wenn ich das richtig versteh, hast Du die Ausbildung nicht abgeschlossen und dann auch nichts Neues begonnen. Was würdest DU nun gerne lernen?
| Quote: | | 1.die würden mich eh nicht verstehen, weil ich so anders bin, Depri und so, und ich hab mit einigen Normalos, bzw. anders psychisch kranken schon echt miese Erfahrungen gemacht. |
Was heißt denn Du bist soooooo anderes. Gut Du hast ne Depression und was ist noch so anderes, als die "Normalbevölkerung"
| Quote: | | 2. daß ich nicht aus dem Kopf kriege, was mir von klein auf eingebleut worden is, ich bin schlecht, und häßlich und bringe nichts Gutes. |
Wieso bist Du von zu Hause weggegangen, wenn Du doch die Worte Deiner Mutter (Eltern) nun jeden Tag mit Dir rumträgst?
Du bist eine eigenständige Person und Du kannst entscheiden ob die Worte Deiner Mutter Dein Leben bestimmen sollen oder da doch noch etwas anderes ist.
(Ich weiß, ich habe das ganze schön hart ausgedrückt, ich hoffe nicht zu hart!!!)
| Quote: | | 3. Hirn total leer, was soll man nur reden?? Wetter und so Smalltalk über Nachbarn, das wars dann... |
War bei mir in einer Phase der Depression auch so. Durch die Thera bekam ich irgendwie automatisch wieder Interesse für ganz alltägliche Dinge, die ich sonst schauderlich fand. Ich war in einer Gruppentherapie in einer Tageklinik, ich war also nett gezwungen jeden Tag mit 10 Leuten zu verbringen.
VG tears
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lastUnicorn
sporadischer Gast
23
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Was ich möchte?
Gute Frage. Entweder was graphisches, etwas mit Tieren oder Bildhauerin.
Aber ich weiß meinen Weg noch nicht, und es ist schwierig, sich für etwas zu entscheiden.
Ja, hmm, was ist anders an mir. Ich bin kompliziert, ich klammere, aber, ach ich weiß doch auch nicht. Ist einfach dieses Gefühl, nirgendwo richtig dazuzupaßen. Vielleicht sind mir die Menschen fremd, weil ich mir selbst fremd bin. Kann Situationen nicht richtig einschätzen, weil mir der Bezug zu mir selbst fehlt.
Diese Gedanken, und was daraus resultiert, deswegen mache ich ja die Thera, weil ich es loshaben will. Ich kämpfe dagegen an, aber ich schaffe es nicht richtig, daß es weggeht. Es kommt automatisch, und bevor ich groß nachdenken kann.
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tears
Helferlein
131
Norddeutschland
W, 23
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| Quote: | | Entweder was graphisches, etwas mit Tieren oder Bildhauerin. |
Hast Dich schon mal informiert, was es da für Ausbildung gibt und wo?
| Quote: | | Aber ich weiß meinen Weg noch nicht |
Kenne da eine schöne Geschichte, ich will sie Dir verkürzt erzählen.
Eine junge Frau verließ das Elternhaus in den Bergen, sie wollte einmal das Meer sehen, das war ihr sehnlichster Wunsch. Sie ging den anfangs vertrauten Weg mit sicherem Schritt, den sie hatte ein Ziel. Dann kam sie an eine Weggabelung und musste sich zwischen 2 Wegen entscheiden. Sie setze sich an den Wegrand, jetzt schien ihr alles so ungewiss. Ein Fremder kam daher und bot ihr an, dass sie mit ihm in die nächste Stadt gehen könnte. Doch die junge Frau wollte ans Meer, bedankte sich für das Angebot und blieb sitzen. Ein Wanderer kam und unterhielt sich mit der Frau und bot ihr an, dass sie doch mit in den nächsten Wald kommen könnte, wo er jagen wollte. Doch die Frau wollte nicht in den Wald, sie wollte ans Meer und blieb sitzen. Die Wochen und Jahre vergingen. Dann entschloss sie sich auf einen Berg zu steigen und zu schauen, wo die Wege hinführten. Der Aufstieg war beschwerlich, denn sie war alt geworden. Oben angekommen sah sie, dass beide Wege um einen Berg führten und beide Wege sie zum Meer geführt hätten. Ihre Kraft reichte nicht mehr für den beschwerlichen Abstieg, sie konnte nicht mehr zurück um irgendeinen Weg zu wählen. Niemals in ihrem Leben würde sie das Meer sehen.
Was sagst Du zu diese Geschichte???
| Quote: | | Ich bin kompliziert |
Ist das nicht jeder auf seine Art?
| Quote: | | Vielleicht sind mir die Menschen fremd, weil ich mir selbst fremd bin. |
Du kannst den Bezug zu Dir wieder finden und ich bin mir sicher das wirst DU auch, doch es braucht Zeit und Geduld!!!
| Quote: | | Ich kämpfe dagegen an |
Finde ich ganz klasse!!!!
Nur Mut und Geduld Du findest Deinen Weg!!!
VG tears
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lastUnicorn
sporadischer Gast
23
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Jo, da kann ich nur sagen, eine gute Geschichte mit Aussage.
Wer es nicht versucht, kann nicht wissen was dabei herauskommt.
Ich sage manchmal, ich weiß den Weg nicht. Nach deiner Geschichte dürfte ich das garnicht mehr sagen, sondern einfach losmarschieren.
Reizvoller Gedanke, muß ich zugeben.
Nein, ich habe mich nicht erkundigt, da es auch ohne Depri im Moment sehr schwierig wäre, da ich auf dem Land wohne, keinen FS habe und zwei kleine Kinder. Ich wünsche mir, wir würden in die Stadt ziehen, dort wäre vieles einfacher.
Aber mein Freund möchte das nicht, auch wegen seiner Arbeit.
Habe versucht FS zu machen, Theorie war auch einfach, aber bei der Praxis bin ich durchgefallen, Black-Out, total nervös. Kann erst in einigen Wochen erneut versuchen.
FS bedeutet für mich ein großes Stück Freiheit, dann kann ich auch mal wohin, wenn mein Freund keine Lust hat, kann was aus meinem Tag machen.
Weißt du, früher habe ich immer davon geträumt, Archäologie zu studieren, aber da versauter Abschluß, wird das nie was werden, und Abi, das ist für mich im Moment utopisch. Irgendwo würde es mich heute noch reizen, aber ich würde wahnsinnig gern die Bildhauerei ausprobieren.
Danke, irgendwie ist mir grad ne Schuppe vom Auge gefallen. Irgendwie hatte ich nen Denkfehler drin. So heißt es doch immer, der Weg ist das Ziel, und ich dachte immer, Himmel, welcher Weg, ich find keinen Weg...und mich daran aufgehangen.
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tears
Helferlein
131
Norddeutschland
W, 23
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Moin,
Du bist den Weg schon losgegangen, in dem Du Dich in Therapie begeben hast, doch der Weg führt noch weiter...
Dann probierst Du es mit dem FS eben noch mal in ein paar Wochen, es ist wirklich ein wichtiger Schritt in die Freiheit!
Du hast Internet, da könntest Du Dich auch mal informieren, wo Ausbildungsstellen in Richtung Bildhauerei wären.
Dein Traum vom Studium musste Du ja nicht ganz vergessen, doch im Moment ist die Ausbildung erst Mal ein greifbares Ziel, oder???
Es stimmt auch, der Weg ist das Ziel, doch man muss erst Mal den Weg anfangen zu laufen.
Und ich bin mir sicher, dass Du den Weg finden wirst!!! 
Wünsche Dir einen schönen Sonntag!!
LG tears 
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Norddeutschland