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mia78
sporadischer Gast
7
Wien W, 26
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Thu, 11.Nov.04, 0:10 traurig und leer |
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Hallo,
ich weiß nicht ob ich hier überhaupt richtig bin, ich hoffe es.
Ich fühl mich seit Wochen mehr oder weniger durchgehend traurig. Ich kann es so schlecht beschreiben, es ist so, als ob ein Teil von mir fehlt, der Teil, der eigentlich lustig und voller Tatendrang ist.
Warum das so ist?
Ich hab eine Trennung hinter mir, das liegt zwar schon ein Jahr zrück, ist aber noch ziemlich präsent. ALso es ging mir zwischenzeitlich wirklich sehr gut, nun häng ich aber wieder in einem Loch.
Ich hab das Gefühl, ich kenn mich selber nicht. Ich kann mit meine Gefühlen nicht umgehen, kann mich zu nichts aufraffen. Ich weiß nicht was ich will. Mich überfordern meine freundschaftlichen Kontakte, meine Arbeit, ich hab das Geühl ich schaff es nicht und ich mach auch wenig. Ich bin wie in einer Seifenblase. Ich komm nicht raus und ich hab das Gefühl, ich muss was/jemand sein, der ich nicht bin. VOrallem wenn ich alleine bin, dann schwimm ich in meiner Traurigkeit.
uff, ich weiß auch nicht .
kennt das jemand hier?
mia78
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Morgaine
Forums-InsiderIn
376
Deutschland W, 22
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Thu, 11.Nov.04, 7:29 Re: traurig und leer |
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Hallo Mia!
Ich kenne das Gefühl, das du beschreibst zu gut. Es quält mich auch schon seit einiger Zeit...und es hört nicht auf. Ich weiß auch nicht, woran es liegt...Es ist einfach da...
Bei mir führt die innere Leere dazu, dass ich mich überhaupt nicht mehr fühle...wie du schon treffend beschrieben hast: Wie in einer Seifenblase.
Ich kenne mich auch nicht mehr...und das macht mir Angst...
Ich fühle mich auch mit allem überfordert...Freunde, Familie, Uni...
Frage mich oft, wie das noch weitergehen soll...und vor allem, wie lange ich es noch aushalte...
Bin seit einiger Zeit in Therapie...aber zur Zeit hat meine Therapeutin leider nur wenige Termine...und deshalb liegt immer einige Wochen dazwischen....So kommt man eben nur schwer voran...
Ich wünsche dir alles Gute! Würde dir so gerne helfen, nur leider weiß ich nicht wie, da ich mir selbst ja auch nicht helfen kann. Aber vielleicht hilft es dir etwas, wenn du weißt, dass du nicht allein mit dem Problem bist.
Liebe Grüße
Morgaine
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mia78
sporadischer Gast
7
Wien W, 26
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Thu, 11.Nov.04, 9:40 Re: traurig und leer |
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Hallo morgaine,
danke für deine Worte.
Gestern hab ich noch lange darüber nachgedacht und ich glaub einfach, dass ich mein Leben nicht im Griff habe. Das eigenartige ist ja, dass ich das nie, auch in ärgstern Krisenzeiten, gezweifelt habe an mir.
Und jetzt, jetzt bin ich aus der Bahn geworfen, ich bin nicht mehr ich selber.
Nun stehe ich kurz vor Abschluss meiner Ausbildung. Ich hab das Gefühl, ich hab die falsche Ausbildung gemacht. Ich bin nicht leistungsfählig momentan und ich weiß auch nicht, ob ich das sein möchte, bzw. in diesem Bereich.
Meine Tage sind zu kurz, aber ich schaffe auch nix. Ich hab keine Ruhe in mir, keine Zufriedenheit.
Auch wenn ich es mir nicht eingestehen möchte, trotz großem Freundeskreis bin ich sehr allein, ich bin einsam.
Seit August eiere ich nun herum und komm auf keinen grünen Zweig.
Kurzum, ich würd gern wissen, was mir eine Therapie bringen würde (hab ich noch nie gemacht), was das kostet, welche Art der Therapie für mich am Besten wäre.
Vielleicht kann mir da jemand helfen?
lg,
mia
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Thu, 11.Nov.04, 10:49 Re: traurig und leer |
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Hallo mia78,
lass dir doch einfach mal einen Termin für ein Vorgespräch bei einem Therapeuten geben. So lässt sich am leichtesten herausfinden, welche Art von Therapie für dich geeignet ist. Vielleicht kann dir jemand eine(n) gute(n) Therapeuten/Therapeutin empfehlen.
Wenn eine Therapie indiziert ist, werden die Kosten normalerweise auch von der Krankenkasse übernommen.
Liebe Grüße
Nessa
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mia78
sporadischer Gast
7
Wien W, 26
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Thu, 11.Nov.04, 16:10 Re: traurig und leer |
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hallo nessa,
ja, das ist eine gute idee, ich würd nur gern zu einem gehen, dessen art der therapie mich anspricht und mir guttut. ich möchte zu keinem therapeuten, wo ich mich nicht wohlfühle, nicht aus persönlichen gründen, sondern mir die Art der therapie nicht zusagt. Soweit ich weiß, wird bei depression gern Verhaltenstherapie verwendet.
Ist das korrekt? Bzw. welche Art der Therapie werden von anderen Usern wie bewertet?
liebe Grüße,
mia
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Thu, 11.Nov.04, 16:51 Re: traurig und leer |
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Hi Mia,
es muss nicht unbedingt eine Verhaltenstherapie sein... das kommt sicher auf die Art der Depression bzw. auf die genaue Diagnose an. Du könntest vielleicht auch eine Gesprächstherapie machen. Klärung bringt da sicher ein Vorgespräch.
Liebe Grüße
Nessa
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Thu, 11.Nov.04, 19:19 Re: traurig und leer |
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Liebe Mia,
die Zuordnung von bestimmten Problemstellungen zu bestimmten Therapieformen gilt heute als weitgehend überholt. Der ständige Verweis auf Verhaltenstherapie als angeblich beste Therapieform für so gut wie jedes kleinere und größere psychische Leiden galt, wenn überhaupt, dann nur für Deutschland, in dem bis heute de facto nur 3 Therapieverfahren anerkannt sind und den Medizinern in ihrem massiven Lobbying für "ihren" (behaviouristisch-rationalen) Therapieansatz kaum etwas entgegengesetzt werden kann. Es ist dort also, einfach gesagt, ein "Politikum", daß es ständig heißt, die VT sei für dies oder das die "beste Methode"...
Für Österreich können Sie das getrost vergessen, die hier anerkannten Methoden mußten alle in einem aufwändigen Verfahren den Kassen ihre Wirksamkeit nachweisen - insbesondere natürlich im Bereich der Depression, der größten Gruppe der behandelten psychischen Leiden.
Von weitaus wichtigerer Bedeutung als die Methode ist also vor allem das, was Sie für sich ohnehin schon angesprochen haben: das persönliche Gefühl, beim richtigen Therapeuten/in gelandet zu sein.
Zu diesem Thema und diesen Fragen gibt es auf meiner Website (siehe kleine Links oben) ebenso wie hier im Forum (Tipp: Forumsbereich "Fragen zur Psychotherapie") eine Fülle an Informationen, die Ihnen hoffentlich weiterhelfen.
Alles Gute!
Richard L. Fellner
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_________________ Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
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dolphin
Helferlein
70
Bremen W, 21
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Thu, 11.Nov.04, 19:21 Re: traurig und leer |
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Hallo Mia!
Ich kenne Deine Gefühle und Gedanken auch nur zu gut...
Ich habe gerade einen ähnlichen Beitrag geschrieben -bei mir es nicht die Traurigkeit, sondern eher eine Art "chronischer Erschöpfungszustand". Wenn ich zu Hause bin, fühle ich mich am wohlsten, draußen ist es schwer, und genau das ist das Problem...
Wenn Du alleine bist und merkst, dass Du traurig wirst, dann versuche Dich am besten abzulenken -geh mit einer Freundin raus oder was auch immer.
Hast Du jemanden, mit dem Du über Deine Sorgen reden kannst?
Zu einer Therapie würde ich Dir auch raten -Du kannst Dir einen Therapeuten auch erst mal anschauen bevor Du Dich wirklich festlegst -aber auch andere Leute aus der Familie oder aus dem Bekanntenkreis können manchmal sehr gut weiterhelfen!
Ich wünsche Dir alles Gute!
Liebe Grüße dolphin
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mia78
sporadischer Gast
7
Wien W, 26
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Thu, 11.Nov.04, 20:56 Re: traurig und leer |
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Lieber Herr Fellner,
danke für die Aufklärung.Wenn ich das hier alles lese, dann hab ich das Gefühl, dass ich endlich "ich" sein kann, bzw. lernen kann "ich" zu sein. Wenn ich hier schreiben, dann laufen mir die Tränen runter, dabei fällt mir eigentlich nix ein, warum ich besonders traurig sein müsste, vielleicht ist es auch die Summe all dessen.
Ich bin Studentin und hab leider 0 Euro für Sonderausgaben zur Verfügung, daher würde für mich, vorallem am Anfang nur etwas gänzlich kostenlose in Frage kommen. Gehe ich nun also richtig in der Annahme, dass ich zwischen erster und zweiter Therapieeinheit eine "Überweisung" von einem Arzt brauche (muss das ein Facharzt sein) und eine Bestätigung von meinem zukünftigen Therapeuten?
Danke für ihre Hilfe, ich merke, dass es mir guttut, wenn ich mich mitteile.
Liebe dolphin,
auch dir danke. Ja ich bin eigentlich einsam, obwohl ich viele Kontakte habe und viele Menschen es gut mit mir meinen. Oberflächlich gesehen, wirke ich ausgeglichen, in Gesellschaft kann ich mich gut vor mir selber verstecke, aber wenn ich alleine bin, dann kommen diese Wellen. Wenn ich dann mit jemanden darüber sprechen möchte, ich weiß nicht, ich kann das nicht. Meine bester Freundin ist momentan für ein paar Monate nicht hier und sie spürt über SMS dass es mir nicht gutgeht, obwohl ihc es nicht erwähne. Mit ihr kann ich auch darüber sprechen, ich hab nur Hemmungen sie "vollzulabern".
In meiner Familie bin ich anscheinend nun die 3. Generation mit "Depressionen" bzw was auch immer und ausser "Pulverl nehmen" wurde nie etwas unternommen. Leider. Seitdem ich nun an mir selbst die Veränderung feststelle bin ich bemüht darum, dass ich es zulasse Hilfe anzunehmen, aber es fällt mir schwer.
Das würde hier alles zu weit führen.
Quote: | Ich habe gerade einen ähnlichen Beitrag geschrieben -bei mir es nicht die Traurigkeit, sondern eher eine Art "chronischer Erschöpfungszustand". Wenn ich zu Hause bin, fühle ich mich am wohlsten, draußen ist es schwer, und genau das ist das Problem... |
Das könnte ich auch 1:1 geschrieben haben. Wie gehst du damit um? Ich hab versucht nun wieder meinen Tag zu strukturieren. Es gelingt mir leider nur bedingt.
Ich hab vor Wochen aufgehört Alkohol zu trinken und mit meinen Yoga-Übungen wieder begonnen. Das tut mir gut.
Liebe Grüße,
mia
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