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bin_allein
sporadischer Gast
7
Wien M, 22
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Tue, 09.Nov.04, 23:33 das ganze leben |
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Hallo Leute,
sorry für den langen Text, ich hoffe es ist nicht zuviel...
ok, vielleicht kommt bei mir vieles jetzt einfach zusammen aber im Moment wirds mir echt zuviel, hier kurz die Hintergrundgeschichte:
Im meinem ganzen leben (m, 22) bin ich wie ein Irrer Zielen nachgejagt, die mir andere (unterbewusst) gesetzt haben (Schule,Studium, Arbeit ...) und war dabei stets erfolgreich (sprich: Ziele erreicht). Allerdings kann und konnte ich mich über kein Erreichen der Ziele freuen und bin immer gleich nach Erledigung in neue Probleme/Aufgaben gestürzt - als Auszug: Schule mit Auszeichnung trotz Arbeit neben Schule, in 5 Semester fertigstudiert trotz Arbeit neben studium. Jetzt Doktorat, Postgraduate und noch mehr Arbeit. Stamme aus einer größeren Familie und fühle mich sozusagen als der ungeliebte Sohn. Ich musste immer wieder meinen Wert beweisen und hatte stets das Gefühl nicht sooo geliebt zu sein. Ich hatte auch nie das Gefühl, dass meine Leistungen anerkannt wurden (bzw. tue das selbst nicht).
Hatte jetzt eine lange Diskussion mit der restlichen Familie die im Streit und - einer für mich ziemlich langfristigen - Abspaltung/Kapselung endeten. Seit ich ein Kind bin hatte ich mir schon zig-Male vorgenommen zu gehen (nicht geografisch sondern seelisch), dass aber als pubertären Prozess abgetan. Jetzt ists schon wieder soweit und diesmal reichts mir echt. Im streit ging es um die zuvor genannten Bedenken.
Zusätzlich hat mich meine Freundin nach 3.5 Jahren Beziehung verlassen, obwohl wir ein gemeinsames Haus geplant hatten und schon knapp vorm Einziehen waren - auch dieses Kapitel endete nicht gerade aufbauend - sie hat mich betrogen. Mich martert auch hier die Frage, was ich (nicht) getan habe... Die Beziehung war eines der Dinge im Leben die mich doch noch positiver denken liesen.
Was ich auch tue, ich taumle von einer Enttäuschung in die nächste, ich KANN einfach nicht mehr. Jedes mal wenn ich mich auf irgendwas verlasse bricht mir diese stütze weg - ich hab schon fast kein Vertrauen in niemanden mehr und kapsele mich ab. Um meinen Frust und meine Probleme zu vergessen muss ich meistens schon externer Mittel (zB Alkohol aber auch extremer Belastungsdruck durch Beruf/Studium) bedienen - auch wenn ich das nicht oft/regelmäßig tue (trinken). Sonst gelingt es mir nur wirklich schwer, nicht negativ zu denken. Noch dazu schaffe ich es, mich selbst in einen Abwärtsstrudel zu reden der mich noch weiter runterzieht.
Durch einen Unfall mit nachfolgender körperlicher Belastung (gottseidank nichts lebenseinschränkendes) bin ich (denke ich - zumindest ist dies ein Zeitpunkt (4 Jahre her) seit dem ich mich konkret an das Problem erinnern kann) generell zu einem Pessimisten geworden - ich denke immer zuerst über die negativen Folgen und Probleme (eigentlich fast nur an diese) und habe es schwer mich zu freuen. Ich führe zwar nach außen ein "normales" und geordnetes Leben aber in geht ein Kampf vor sich den ich fast nicht beschreiben kann, der mich aber auffrisst. Der Gedanke an Selbstmord (auch wenn ich ihn nicht durchführen könnte) ist ständiger Wegbegleiter, ich lebe aber nur körperlich.
Ich weiß ich könnte einfach weitermachen - mich selbst immer stärker belasten und quälen, aber das kann doch nicht alles sein. Ich möchte glücklich sein, mich geliebt und anerkannt fühlen. Ich möchte nicht nachdenken müssen warum das Leben schaise ist.
wie ist mir zu helfen?
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Nachtfalke
Helferlein
138
Wien M, 40
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Wed, 10.Nov.04, 2:06 Re: das ganze leben |
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Hallo,
versuch Dich nicht über Deine Leistungen im Leben zu definieren. Babies und alte Menschen bringen auch keine Leistung, sind sie deshalb wertlos?
Der Selbstwert ist ein inneres Gefühl das über Leistung, Aussehen ect. hinaus geht. Du bist einfach ein wertvoller und liebenswerter Mensch, weil Du da bist. Dieses Gefühl kann Dir Deine Familie nicht geben. Lass also davon los und versuch es Dir selber zu geben, vielleicht mit Hilfe eines Therapeuten.
Enttäuschungen in Beziehungen gehören zum Leben dazu. Aber davon auf eine feste Grundüberzeugung "alle Menschen kann man nicht vertrauen" finde ich sehr überzogen. Man wird enttäuscht, enttäuscht selbst, wird vielleicht nach Jahren enttäuscht, enttäuscht selber nach Jahren, so ist das Halt. Aber es gibt viele Momente, wo man Menschen vertrauen kann, vergiß das nicht. Aufzustehen und wieder zu vertrauen, darauf kommt es an.
Auch mit Deinem Pessimismus kannst Du keine Lebensfreude und Hoffnung erzeugen. Zusätzlich schadet es einer Beziehung, weil Du immer gleich an das Schlechteste denkst und Dir damit Spass und Lockerheit nimmst.
Servus
Nachtfalke
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bin_allein
sporadischer Gast
7
Wien M, 22
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Wed, 10.Nov.04, 7:28 Re: das ganze leben |
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hallo Nachtfalke,
ich wollte mich nie über Leistungen definieren - hab es aber doch getan. Ich kann dir nicht sagen warum/wieso oder wann genau ich damit begonnen habe, nur weiß ich, dass es sich weder positiv auf mein leben ausgewirkt hat, noch dass ich es eigentlich wollte.
Vertrauen ist eines der Dinge im Leben, die mir wichtig waren und sind, wie gesagt, es ist nicht so, dass ich mit negativen Erfahrungen nicht umgehen kann (denke ich), nur brauche ich einigermaßen positiven Ausgleich. Wie soll man damit umgehen, wenn die Menschen die einem am nächsten sind (lassen wir Beziehung dabei weg, also nur Familie) einen das Gefühl spüren lassen, dass man keine Vertrauensbasis hat. Verallgemeinerungen wie "alle menschen" habe ich nicht gemacht, ich meinte eigentlich alles hauptsächlich auf mein näheres Umfeld bezogen. Aus dieser Tatsache ergibt sich allerdings auch, dass es nicht einfach für mich ist, Vertrauen zu einer anderen Person aufzubauen. Dass dann weitere einflüsse (hier kommt jetzt die Beziehung dazu) dazu führen, dass es auch nicht gerade leichter wird ist hoffentlich verständlich.
Auch Pessismus ist nicht gerade das was ich mir als Lebenseinstellung wünsche - könnte ich schnipp und weg ist er machen, glaube mir ich hätte es getan. Ich kann mich noch gut an Zeiten früher erinnern wo es anders war (deswegen auch die Suche nach dem Grund/Auslöser dieses Wechsels wie zuvor beschrieben), und ich behaupte, es gab wesentlich bessere Zeiten.
Nun leider führt das eine ins andere ersteres Problem verstärkt zweites, wodurch sich dann wieder eine noch negativere Einstellung ergibt - ein Teufelskreis den ich eben selten durchbrechen kann.
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shawk
sporadischer Gast
17
Stuttgart M, 23
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Wed, 10.Nov.04, 16:30 Re: das ganze leben |
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Hallo bin_allein
Das mit dem definieren über Leistung kenne ich. Das hab ich auch ganz lange gemacht, erst unbewusst, jetzt bin ich mir dessen bewusst, kann es aber nicht mehr ganz ablegen. Es ist ein Problem, wenn man in bestimmten Dingen immer in der Lage ist das Ziel zu erreichen. Wenn etwas nicht stimmt, wie z.B. mangelnde Anerkennung durch die Familie und andere, dann versucht man es noch mehr. Irgendwann versucht man es dann so stark, dass man nichts anderes mehr kennt. Über was soll sich ein Mensch dann überhaupt noch definieren können, wenn nicht über Leistung?
Und wie kommt man da wieder raus? Gute Frage. Hab keine Antwort, denn ich habs ja nicht geschafft. Ich hab mich nur damit arrangiert. Ich versuche meinen Ehrgeiz zu zügeln, und nicht mehr in allem was ich tue neue Standards für die Nachwelt zu setzen indem ich 26 Stunden am Tag arbeite und mit 40 dann einen Herzinfarkt habe.
Die Pause von Deiner Familie ist sicher eine gute Idee. Vielleicht findet sich dann etwas neues, für das man Ziele entwickelt.
Das mit dem Pessimismus gibt sich dann vielleicht. Aber es muss auch nicht jeder ein totaler Optimist sein. Ich bin auch eher pessimistisch, aber habe das ganze so rumgedreht, dass ich statt immer nur mit einer negativen Einstellung, nun mit einer neugierigen durch die Gegend laufe.
So nach dem Motto, wenn es schon schiefgehen kann, auf welche Weise denn? Das macht vieles auch wieder spannend, und oft auch lustig.
Jetzt muss nur noch das Lichtlein kommen, und einen Perspektivenwechsel ermöglichen!
Viele Grüße
--
Shawk
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Last edited by shawk on Wed, 10.Nov.04, 21:44; edited 1 time in total |
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Nachtfalke
Helferlein
138
Wien M, 40
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Wed, 10.Nov.04, 20:37 Re: das ganze leben |
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Hallo, bin_allein,
natürlich kann man Pessimismus nicht mit einem Schnipp wegbekommen. Das ist ein Denkprozess, der einige Zeit dauert und am besten mit einem Therapeuten geht.
Kann Dich gut verstehen, dass Dein Vertrauen gebrochen ist. Leider kommt es oft vor, das einem gerade die Familienmitglieder enttäuschen. Das ist bei mir auch so. Ich mache das mit einem Grundsatz: "Ich vertraue der Welt und den Menschen, aber nicht immer." Das "nicht immer" beinhaltet die Enttäuschungen und Niederlagen. Aber dennoch ist der Großteil meines Verhaltens von Vertrauen geprägt. Denn ohne Vertrauen ist kein Miteinander möglich und der Mensch braucht aber den anderen. Keiner kann heute autark existieren.
Baue Dir Vertrauen auf und kalkuliere auch Enttäuschungen ein. Es wird immer Frauen geben, die einen enttäuschen, aber soll man(n), deswegen keine Beziehungen mehr haben. Es wird auch immer Freunde geben, die einen enttäuschen, aber soll man deswegen keine Freundschaften mehr eingehen. Es wird immer Familienmitglieder geben, die einen enttäuschen, aber soll man deswegen niemanden mehr trauen?
Servus
Nachtfalke
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bin_allein
sporadischer Gast
7
Wien M, 22
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Wed, 10.Nov.04, 23:35 Re: das ganze leben |
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danke zu ersten einmal allen für die antworten!
@nachtfalke
wie gesagt, es ist nicht so, dass ich niemandem vertrauen will (im ersten Posting erwähnte ich, dass zB. die Beziehung eine positive Phase meines Lebens war), ich sagte nur dass es, im Rahmen der gemachten Enttäuschen mit so nahen Personen, schwieriger für wird, offen und unvoreingenommen auf einen anderen zuzugehen. "Vertrauen, aber nicht immer" hört sich wie ein interessanter Versuch an, allerdings weiß ich noch nicht, wie ich das für mich umsetzen kann (wann ist nicht immer - weiß ich es im vorhinein oder erst nachher?). Um das Thema Beziehung zu einem Abschluss zu bringen, ich erwarte keinen perfekten Menschen (bin ich auch nicht), sondern nur die Behandlung, die man selbst ebenfalls erwartet - Betrug zählt imho nicht dazu.
@shawk
Definition über Leistung war lange Zeit für mich deswegen in Ordnung (rückblickend zwar weniger, aber zum Zeitpunkt habe ich es schlichtweg akzeptiert), weil es wie du es schon sagtest, ein einfacher Weg war. Ich tat das was ich konnte und was von mir erwartet wurde und versuchte durch ein Übererreichen Anerkennung zu erlangen. Ich weiß dass es auf Dauer nicht gesund ist und nehme mir ehrlich jedes Mal vor: "so und jetzt ist aber schluss, jetzt nehm ich einmal Zeit fürs Leben", es funktioniert nur nicht. Ich war mehrmals sooo knapp davor, alles hinzuschmeißen dann siegte aber doch "die Vernunft". Vielleicht hilft ja auch ein Neuanfang an anderer Stelle und anderen Vorraussetzungen (passt auch gut zur Pause...).
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Scheindal
Helferlein
61
Wien W, 29
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Sat, 13.Nov.04, 21:13 Re: das ganze leben |
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Was mich viel mehr interessiert:
du hast geschrieben, dass du zig male versucht hast seelisch zu "gehen" - meinst du damit dich "abzunabeln"? Und wenn ja, von wem? Vom Vater? Von der Mutter? Oder von beiden? In welchen Situationen hast du dir da immer vorgenommen zu gehen? Waren es ähnliche Situationen? Was war ausschlaggebend für dich?
Wieviele Geschwister hast du? Das wievielte Kind bist du? Gibt es außer dir auch noch "liebenswerte" Söhne?
greets aus Simmering!
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dumo
neu an Bord!
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NRW W, 26
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Sat, 13.Nov.04, 23:06 Re: das ganze leben |
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Hallo,
ich glaube ich kenne Deine Situation nur zu gut. Ich bin auch das ganze Leben enttäuscht worden, bzw. ich stand, wenn es drauf ankam bei Entscheidungen alleine da. Auch ich würde mich seelisch gerne von diesen Menschen lösen, schaffe es aber auch nicht und habe für mich auch noch keine Lösung gefunden warum es so ist. Ich glaube, dass es bei mir daran liegt, dass ich diesen Menschen einfach nicht verzeihen kann und ich ihnen im Unterbewußtsein die Schuld dafür gebe, dass ich studiere, sehr pfichtbewußt bin und alles meinem Studium hinten anstelle und das Leben dabei an mir vorbei geht (so wie auch du es beschrieben hast). Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber ich habe für mich persönlich das Gefühl, dass ich mich besser lösen könnte, wenn ich endlich die alten Geschichten für mich abhacken könnte. Dadurch könnte ich bestimmt auch andern Menschen wieder besser vertrauen.
Ich weiß, dass meine Antwort dein Problem sicher nicht löst, aber vielleicht hilft es Dir, dass auch andere diese Probleme haben und du nicht alleine da stehst.
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bin_allein
sporadischer Gast
7
Wien M, 22
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Sun, 14.Nov.04, 13:08 Re: das ganze leben |
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@scheindal
kommt drauf an wie abnabeln definiert ist, ich wollte mehrmals einfach nur weg von zuhause da ich sowieso das gefühl hatte allein zu sein. Räumlich und innerlich mich trennen sprich wegziehen, Kontakt reduzieren etc.
Habe 3 Geschwister und bin der älteste Sohn (eine ältere Schwester), mein kleinster Bruder wurde stets verhätschelt (auch im Vergleich mit den anderen Geschwistern). Im Großen und Ganzen gab und gibt es jedoch ständig Vergleiche zwischen den Geschwistern (sowohl von Eltern als auch Geschwistern ausgehend).
Situationen in denen ich mich lösen wollte waren stets solche, in denen ich unfair behandelt wurde - unfair heißt meine Interessen extrem hinter das "Familienwohl" zurückgestellt wurden, oder aber auch wenn ich das Gefühl hatte, komplett misachtet zu werden. zB hatte ich mich frisch (die 1. große Liebe) verliebt und die einzige Sorge war, ob ich eh gute Noten bekommen werde - zum Ende der Beziehung wieder (wir planten ein gemeinsames Haus), ein Kommentar war: "... indirekt bist du ja Schuld dass du nicht hinziehen kannst..." (sie hatte sich getrennt). Und das ganze endet dann normalerweise in Vorwürfen.
@dumo
wie gesagt, meine Situation ist ja ähnlich - wenn man mich kennenlernt, denken sich die meisten: was will er mehr, er hat alles was er erreichen wollte, tolle Zukunftsperspektiven etc. Dummerweise versteht niemand die Tragweite der Probleme die meine/diese Situation mit sich bringt - das wie du es gesagt hast, alles Zielen untergeordnet sind, die sich aus den erreichten ergeben (ich muss diese Ziele gar nicht mehr wollen, es wird von mir (ich erwarte es von mir) erwartet).
Und ja, es hilft mir Erfahrungen von anderen zu hören - DANKE!
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Scheindal
Helferlein
61
Wien W, 29
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Mon, 15.Nov.04, 19:55 Re: das ganze leben |
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Hm... ich hatte mal ein ähnliches Problem mit meiner Mutter... irgendwie hab ich immer versucht, "brav" zu sein, es allen rechtzumachen, um gelobt (oder sollte ich sagen: geliebt?) zu werden... und doch drehte sich letzten Endes selten etwas um mich - ich meine wirklich um MICH (und meine Gedanken u. Gefühle....) es ging sogar soweit, dass ich - als ich manchmal noch den Versuch startete Sachen aus meinem Leben zu erzählen (z.b. in wen ich gerade mächtig verliebt war und was mir grad heavy Kopfzerbrechen verursachte) - mitten in meinen Schilderungen einfach unterbrochen wurde und es wurde von den Themen/Problemen meiner Mutter weitergeredet... öh.
Tja, ICH musste mein Problem so lösen, dass ich eine lange Zeit (fast) keinen Kontakt zu meiner Mutter hatte, um so Distanz aufzubauen und die Nabelschnur zu durchtrennen... Heute habe ich ein, zwei gute Freunde, die über mich wirklich Bescheid wissen - mit meiner Mutter habe ich einen "guten", friedlichen Kontakt mit blabla-Gesprächen... ich habe mich damit abgefunden (und wichtig auch meinen inneren Frieden wieder gefunden!), dass ich ihr gewisse Dinge nicht erzählen kann bzw dass kein wirkliches Interesse/Teilnahme an meinem Leben ihrerseits besteht... naja, vielleicht kannst du für dich ja was mitnehmen aus meiner Geschichte... Es tut zwar weh, aber manchmal ist es offenbar wichtig, alles für eine Zeit hinter sich zu lassen und mit der eigenen Seele in die Wüste zu gehen - und wenn man Glück hat findet man sich dort ein kleines Stück (wieder)
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Scheindal
Helferlein
61
Wien W, 29
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Mon, 15.Nov.04, 20:00 Re: das ganze leben |
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...hab ich vergessen: zu deiner Eingangsfrage, was du noch tun kannst:
Ich würde vielleicht auch eine Therapie vorschlagen... in die Richtung, dass du lernst, dich selbst auch wieder zu lieben und anzunehmen (ja, das verlernt man, wenn mans von allen Seiten gezeigt bekommt, dass man net liebenswert ist... ) bzw einfach, um dein Selbst-WERT-Gefühl wieder aufzubauen...
LG aus Simmering
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Nachtfalke
Helferlein
138
Wien M, 40
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Mon, 15.Nov.04, 22:44 Re: das ganze leben |
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Hallo Scheindal,
so eine Mutter habe ich auch. Die unterbricht mich beim Reden, erzählt ihre Sachen weiter und kann auf mich nicht eingehen. Ich habe mich auch damit abgefunden. Es gibt halt Menschen, die das nicht können und oft ist es die eigene Mutter. Eine Erfahrung die schmerzt, aber auch befreit, wenn man bereit ist loszulassen und es zu akzeptieren.
Ich mache jetzt auch nur Blabla-Gespräche mit ihr. Aber ich fühle mich viel besser, weil ich nicht mehr versuche krampfhaft etwas bei ihr was zu finden, was sie nicht geben kann.
Loslassen und Akzeptanz ist ganz wichtig, um seinen eigenen Weg zu gehen.
Servus
Nachtfalke
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bin_allein
sporadischer Gast
7
Wien M, 22
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Mon, 15.Nov.04, 23:50 Re: das ganze leben |
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@scheindal
das mit dem "loslassen" und "smalltalk" hab ich ja mit dem eingangs erwähnten "abkapseln" gemeint. Die Tatsache die mich noch immer schockiert ist, dass soetwas tatsächlich auch bei Menschen die dir so nahe stehen vorkommt. In die Wüste gehe ich zwar nicht, aber meinen eigenen Weg halt. Im Moment ist der zwar noch vorgezeichnet (geprägt durch die jüngere Vergangenheit) aber ich habe mir vorgenommen, restriktiver mit der Auswahl meiner Ziele zu sein - meine Ziele gegenüber erwarteten Zielen. Zweitere sind mir eigentlich schon fast (!!) egal. Fast deswegen weil es schwer ist, aus der Rolle einfach rauszuhüpfen.
Dass soll nicht schadenfroh klingen, aber mir hilft es schon, von ähnlichen Problemen und vor allem deren Lösung zu hören. Lebenserfahrung kann man schließlich nicht kaufen - und wenn schon so unangenehme Aspekte dazugehören ist es immer gut, nicht ganz alleine zu sein.
Ich habe auch mit einigen meiner Freunde (3) darüber gesprochen, die Meinungen sind geteilt (3 verschiedene). Einerseits der Familienmensch, der sich nicht vorstellen kann, dass es dieses Problem in der Form gibt, andererseits zwar Verständnis aber dennoch die Hoffnung (und daher Ausrichtung darauf) dass sich sowas wieder einrenkt - also auch eher Familienmensch, und zuletzt beinahe Unglauben dass es bei MIR soweit kommen konnte. Hilfe waren mir alle, indem sie zuhörten. Rat zu erwarten ist immer schwierig, da man sich nicht so einfach in diese Situation versetzen kann. In jedem Fall meinten alle, eine temporäre Trennung (wie von mir initiert) sei eine akzeptable und empfehlenswerte Lösung - wie es auch hier im Forum durchklingt.
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Scheindal
Helferlein
61
Wien W, 29
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Tue, 16.Nov.04, 8:01 Re: das ganze leben |
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Das mit der Wüste war ja auch bloß sprichwörtlich gemeint...
Na, dann wünsch ich dir mal viel Glück für dein Vorhaben!
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bin_allein
sporadischer Gast
7
Wien M, 22
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Tue, 16.Nov.04, 23:10 Re: das ganze leben |
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@ scheindal
I know
Ich konnte zwar auch nach mehrfacher Durchsicht kein genaues Vorhaben meinerseits erlesen, falls du aber die Trennung (räumlich und geistig) meinst, hast du hoffentlich recht - leider hat die Wohnung die ich nehmen wollte heute nicht gepasst - Donnerstag ist die nächste dran.
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