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Sorexia
neu an Bord!
1
Vorarlberg W, 29
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Tue, 09.Nov.04, 11:58 Ich will nicht so werden wie meine Mutter. |
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Hallo Euch allen -
meine Mutter leidet an Verfolgungswahn, Depressionen und Schizophrenie. Und ihre Mutter litt an genau denselben Symptomen. Nun bin ich fast 30 und lebe schon seit längerem mit der Angst, diese bald auch an mir festzustellen. Nachdem ich für meine Mutter mittlerweile die einzige Person bin, die ihr zuhört, belastet mich das alles natürlich sehr und meine Angst wird immer grösser und auch der Zorn gegen meine Mutter, warum sie mich, als ihre Tochter überhaupt da hineinzieht.Zwar bin ich Erwachsen, aber trotzdem noch ihr Kind und ich wehre mich dagegen, diese Mutter-Kind-Beziehung umdrehen zu müssen und die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.
Vielleicht finden sich ja hier Leute, die meine Ängste verstehen oder gar dasselbe Problem haben?
Liebe Grüsse,
Eure Sorexia
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Drag
Forums-InsiderIn
254
Nähe Bielefeld W, 17
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Tue, 09.Nov.04, 19:07 Re: Ich will nicht so werden wie meine Mutter. |
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Hallo sorexia und herzlich Willkommen hier!
Ich verstehe deine Gefühle sehr gut...ich würde so etwas auch nicht wollen...ich hoffe du findest hier gleichgesinnte!
LG,
DrAg
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_________________ So yes I CAN smile...but is it real? |
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Nalune
sporadischer Gast
7
M
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Thu, 11.Nov.04, 13:41 Re: Ich will nicht so werden wie meine Mutter. |
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Hallo Sorexia!
Ich kann Dich unglaublich gut verstehen. Meine Mutter ist alkoholabhängig, cholerisch und suizidgefährdet. Sie war eine zeitlang in einer Psychatrischen Klinik, weinte jahrelang die Nächte durch, und ich bin auch der einzige Mensch, der ihr (noch) zuhört. Zwar scheint sie das nicht geerbt zu haben, denn mein Oma ist ganz anders, aber ich habe dennoch die gleiche Angst davor, zu werden wie sie.
Ich kann Dir leider aber überhaupt nicht helfen, weil ich selbst nicht weiß, was hier hilft. Das heißt, ich fange am 30. Nov. eine Therapie an. Aus ziemlich genau diesen Gründen. Ich versuche alles zu verarbeiten, um später nicht - wie sie - nur noch im Selbstmitleid zu versinken.
Bei uns haben sich dir Rollen übrigens schon vertauscht, und das als ich 17 war. Sie hat nichts mehr auf die Reihe gekriegt, ich habe mich um meinen kleinen Bruder gekümmert (er war damals grade 3 Jahre alt). Habe ihn aufgezogen, vor der Schule in den Kindergarten gebracht, nach der Schule abgeholt, meiner Mom die Wäsche gewaschen, und ins Krankenhaus gebracht, versucht den kleinen Max (so heißt mein Bruder) glücklich zu machen, und meine Mutter auch. Nach einem halben Jahr bin ich von der Schule geflogen, weil ich völlig am Ende war, und nicht mehr alles geschafft habe, nur noch selten da war. Meine Mutter ist ausgerastet!
Langsam geht es ihr wieder besser, auch dank der Therapie, die sie noch immer fortführt. Nur ich habe das alles nicht verdaut. Und wie gesagt, um zu verhindern, wie sie zu werden, mich nur zu bemitleiden, etc. versuche ich jetzt das ganze gemeinsam mit einem Therapeuten aufzuarbeiten.
Das ist zumindest für mich die beste Lösung, die mir eingefallen ist. Hast Du darüber auch schon nachgedacht?
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Hubert
Helferlein
102
Wien M
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Thu, 11.Nov.04, 20:36 Re: Ich will nicht so werden wie meine Mutter. |
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Hallo Sorexia!
Eine sehr schwierge und aber nicht seltene Situation.
Ein Weg ist der brutale Schnitt und weg von der Mutter. Schaffst du aber möglicherweise ohne therpeutische Unterstützung nicht.
Quote: | die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen |
das geht einfach nicht du kannst nur die Verantwortung für dein eigenes Leben tragen.
Lebe dein Leben und sei für deine Mutter soweit da, dass sie deinem Leben nicht schadet.
Die Angst ebenfalls Quote: | Verfolgungswahn, Depressionen und Schizophrenie | zu bekommen, kann man vielleicht mit Frühdiagnose entgegenwirken. Es sind nun mal Krankheiten und damit muss man Leben. Früherkennung bringt einfach bessere Erfolgsresultate.
viel Kraft
Hubert
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
2093
Wien W, 42
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Sat, 13.Nov.04, 0:49 Re: Ich will nicht so werden wie meine Mutter. |
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hallo sorexia,
hast du schon mal überlegt, dich an eine selbsthilfegruppe für angehörige und freunde psychisch erkrankter zu wenden? dort kannst du bestimmt unterstützung bekommen. ganz alleine ist das schwer zu verkraften und schwer damit richtig umzugehen.
oder du könntest für dich selbst mal als unterstützung einige psychotherapiestunden in anspruch nehmen. es wird dir wahrscheinlich nicht erspart bleiben, dich irgendwann mit diesen psychischen problemen auseinander zu setzen und in richtiger weise abzugrenzen, damit du selbst da nicht "hineinplumpst".
besucht deine mutter eigentlich selbst psychotherapie und ist sie in ärztlicher behandlung?
alles gute.
lg, naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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