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Cameliendame
sporadischer Gast
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Wien W, 20
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Fri, 05.Nov.04, 17:11 laut Therapeutin: Mutter böse und Vater Versager? |
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Hallo Ihr Lieben!
Ich hatte diese Woche meine 6. Sitzung bei der Psychotherapeuting. Bis jetzt ist esg anz gut gelaufen, aber diesmal war es irgendwie eigenartig. Wir hatten meine Mutter als Thema.
Dazu muss ich erst einmal etwas aus meiner Vergangenheit erklären. Als ich neun war, haben sich meine Eltern scheiden lassen und als ich 12 war, haben sich meine älteste Schwester und meine Mutter zerstritten.
Ich war musikalisch immer begabt und obwohl mein Onkel (welcher Musikleher ist) und mein Klavierlehrer ist oft sagten, dass man etwas aus meinem Talent machen sollte, schnitt sie das Thema so schnell wie möglich ab und schickte mich auf eine HTL für Chemie (obwohl meien schlechtesten Noten in Mathe, Physik und Chemie waren).
Ich hab ihr diese Reaktion eigentlich schon längst verziehen weil ich weiß, dass sie Angst um meine Zukunft hatte. Sie woltle nicht, dass ich eines Tages als Straßenmusikant ende und ich hab das jetzt, als Erwachsene ja auch alles verstanden.
Jedenfalls kramt meine Therapeutin das Thema "Mutter" raus und sagt mir im Gespräch, dass sie entsetzt darüber ist, dass meine Mutter mich nicht Musik machen ließ. Dann wollte sie, dass ich mich in eine externe Person versetze, die das in der Zeitung ließt und was ich darauf empfinde.
Nun ist da der Punkt, dass ich weiß, dass meine Mutter eine dominante Frau ist und ich gehe Stereiterein mit ihr auch aus dem Weg, aber ich habe nicht direkt ein Problem mit ihr. Das ich erwachsen bin und am Anfang meines Studiums ausziehen will finde ich asuch nicht ungewöhnlich. Ich möchte mich eben als Erwachsener weiterentwickeln und brauche dafür meinen Freiraum und meine Selbstständigkeit...das ist doch normal, oder?
Jedenfalls finde ich es eigenartig, dass meine Therapeutin so emotional reagiert....oder bin das ich, die damit Schwierigkeiten hat, weil ich selbst die Emotionen wegdrücke? (deshalb bin ich in Behandlung)
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_________________ Zahme Vögel reden von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. |
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Fri, 05.Nov.04, 19:15 Re: laut Therapeutin: Mutter böse und Vater Versager? |
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Hallo Cameliendame,
auch wenn du im Moment keine konkreten Probleme mit deiner Mutter hast, ist das trotzdem ein Thema, mit dem du dich auseinandersetzen solltest. Du schreibst selbst, dass du Auseinandersetzungen mit ihr aus dem Weg gehst... das ist auf Dauer sicher nicht die Basis für eine gute Beziehung.
Du hast deiner Mutter verziehen, dass sie deine musikalische Begabung nicht gefördert hat - das sagt dein Kopf, rational hast du das vielleicht auch getan, aber gefühlsmäßig hast du wahrscheinlich noch etwas aufzuarbeiten. Genau das soll ja in der Therapie passieren. Ich denke, deine Therapeutin weiß, worauf sie hinaus will. Du solltest ihr vertrauen.
Wenn du ausgezogen bist, bist du zwar räumlich von deiner Mutter getrennt, das bedeutet aber nicht, dass sie aus deinem Leben verschwunden ist. Verdrängte Probleme aus der Kindheit können sogar erst sehr viel später evident werden. Ich dachte früher (gerade in deinem Alter) immer, mit meiner Mutter würde alles prima laufen - inzwischen sehe ich das ganz anders.
Liebe Grüße
Nessa
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Cameliendame
sporadischer Gast
10
Wien W, 20
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Sat, 06.Nov.04, 22:42 Re: laut Therapeutin: Mutter böse und Vater Versager? |
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Hallo Nessa!
Da hast du sicherlich recht. Gewisse "Kindheitswunden" sind ja auch erst bei meinem ersten Freund geplatzt (die hatten mehr mit meinem Vater zu tun), aber da denke ich mir: Hab ich mit überhaupt jemandem aus meiner Familie ein normales Verhältnis, wenn meine älteste Schwester uns einfach verlassen hat, genauso wie mein Vater und meine Mutter dominant ist....wer bleibt dann noch und da kommt dann wieder die philosophische Frage: Bin da ich eigentlich noch normal, wenn es bei den anderen funktioniert und bei mir nicht? (in diesem Sinne, dass meine Mutter, Vater und Schwester nie Therapie in Anspruch genommen habe).
Es ist schon eigenaritg: Da geht man hin zum Therapeuten um das Problem des Trennens vom eigenen Partner zu lösen und plötzlich tun sich Dinge auf mit denen man nie gerechnet hat.
Nun...ich würde ja gerne weiter zu meiner Thera gehen, aber da ist auch der Kostenpunkt eine Sache. Immerhin möchte ich ab Jänner Gesangsunterricht nehmen und der kostet genauso viel wie meine Thera....wer bekommt da den Vorzug? Die Gesangslehrerin von der meine berufliche Zukunft abhängt oder die Thera, von der meine private Zukunft abhängt???
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_________________ Zahme Vögel reden von der Freiheit, wilde Vögel fliegen. |
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Nessa
Forums-Gruftie
609
Germany W, 54
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Sun, 07.Nov.04, 0:42 Re: laut Therapeutin: Mutter böse und Vater Versager? |
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Hallo Cameliendame!
Quote: | Bin da ich eigentlich noch normal, wenn es bei den anderen funktioniert und bei mir nicht? (in diesem Sinne, dass meine Mutter, Vater und Schwester nie Therapie in Anspruch genommen habe). |
Was ist schon normal? Normal heißt doch eigentlich nur, dass etwas einer Norm entspricht. Aber wer setzt den Maßstab für diese Normen? Auch Normalität ist relativ. Wenn jemand keine Therapie in Anspruch genommen hat, heißt das noch lange nicht, dass alles "normal" ist. Wenn jemand "funktioniert", kann das alles andere als normal sein.
Quote: | Es ist schon eigenaritg: Da geht man hin zum Therapeuten um das Problem des Trennens vom eigenen Partner zu lösen und plötzlich tun sich Dinge auf mit denen man nie gerechnet hat. |
Daran siehst du, dass du noch einiges zu verarbeiten hast. Es ist doch eine Chance, wenn du durch die Therapie an Dinge herangeführt wirst, mit denen du dich sonst nie auseinandergesetzt hättest.
Quote: | Nun...ich würde ja gerne weiter zu meiner Thera gehen, aber da ist auch der Kostenpunkt eine Sache. Immerhin möchte ich ab Jänner Gesangsunterricht nehmen und der kostet genauso viel wie meine Thera....wer bekommt da den Vorzug? Die Gesangslehrerin von der meine berufliche Zukunft abhängt oder die Thera, von der meine private Zukunft abhängt??? |
Wird deine Therapie denn nicht von der Krankenkasse bezahlt? Besprich das doch mal mit deiner Therapeutin... sie müsste wissen, was zu tun ist, damit die Therapie finanziert wird. Dann stellt sich die Frage gar nicht, was den Vorzug bekommt.
Liebe Grüße
Nessa
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Cameliendame
sporadischer Gast
10
Wien W, 20
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Sun, 07.Nov.04, 12:03 Re: laut Therapeutin: Mutter böse und Vater Versager? |
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Ja, du hast recht. Es ist gut, dass ich mich jetzt schon mit Dingen auseinandersetzen kann, die mir in Zukunft Schwierigkeiten bereiten könnten. Ich bin ja auch dafür und will an mir selbst arbeiten.
Das mit der Krankenkasse ist so eine Sache...sie zahlt 20 Euro, eine Sitzung kostet aber 70 Euro...bleiben also noch immer 50 Euro über und das sind im Monat schon 200 - 250 Euro...für eine Teilzeitarbeitende wie mich viel Geld.
Ich werde aber nächste Woche mal mit ihr darüber reden. Vielleicht lässt sich doch etwas machen....
Danke für deine Antworten, sie haben mir sehr geholfen!
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