Author |
Message |
Trauriger
sporadischer Gast
11
Schweiz M, 26
|
Thu, 03.Apr.03, 22:37 Rien ne vas plus! |
|
Hallo zum 2. Mal!!!!
Ich rege mich gerade nochmals auf, da ich einen verdammt langen Text geschrieben habe und da stürzt einfach dieses scheiss Microschrott-Produkt ab und weg ist es!! Schreib ich es halt nochmals... da seht ihr ja schon, was ich für ein Pechvogel bin.
Also... ich weiss eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll. Meine Lebenskrise hat schon im '98 begonnen. Damals war ich noch in der Ausbildung, hatte eine super Klique in der Klasse gefunden, ich war beliebt. Nach der Ausbildung verschwanden dann auch die Kollegen und Kolleginnen. Der Kontakt hielt sich nicht aufrecht, so dass ich dann wieder alleine da stand und immer noch stehe.
Bis dann im letzten Jahr eine Frau in mein Leben trat, die mich unbeschreiblich glücklich machte, weil sie mich liebte. Ich wäre am liebsten mit ihr bis an mein Lebensende zusammengeblieben. Ich war noch nie so glücklich in meinem ganzen Leben! Doch dann... nur drei Monate später war vom einen Tag auf den anderen Schluss. Aus! Noch ein paar Mails, ein paar SMS... sehen wollte sie mich nicht mehr. Warum? Ich weiss es nicht! Nicht mal eine Freundschaft wollte sie. Ich hab seit diesem Tag ihre Stimme nicht mehr hören können, sie nicht mehr sehen können.
Seit diesem Zeitpunkt war sozusagen mein Leben gelaufen. Das was mich geliebt hat, das was ich geliebt habe war nicht mehr da. Ich war wieder alleine. Stehengelassen in einer kalten Welt. Das war so, als mir jemand ins Ohr flüstern würde: "Du bist es nicht wert, Du bist nicht fähig für eine beziehung, Du bist ein Taugenichts". Ich konnte die Trennung bis heute nicht verarbeiten und werde es auch nie können.
Dazu kommt jetzt noch eine andere Belastung. Ich habe eine Wohnung, ziehe von zuhause aus. Ich habe Angst, noch einsamer zu sein. Und ich habe Angst, meine Eltern zu verlieren. Fast täglich denke ich daran, was wäre wenn meine Eltern sterben würden. Ich kann es nicht verstehen dass sie eines Tages gehen müssen und mich hier stehenlassen! Ich habe mehr Angst davor, jemanden zu verlieren als vor meinem eigenen Tod!
Ich habe niemanden wirklich zum reden, dem ich alles anvertrauen kann. Weder meinen Eltern noch mit Arbeitskollegen. Und andere Kollegen existieren nicht. Nur mein Computer 'hört' mir zu. Ich komme von der Arbeit nach Hause, esse etwas und bin dann bis ich schlafen gehe am PC, im Internet.
Am Arbeitsplatz habe ich keine grossen Probleme, da bin ich aufgestellt, kann lachen und habe Freude. Niemand kriegt meine Probleme mit, ich verstecke sie hinter meiner Maske. Aber dann am Abend.... gerade jetzt sitze ich hier mit zugeschnürtem Hals und herunterlaufenden Tränen. So ist es beinahe täglich. Einschlafstörungen hatte ich schon immer. Aber seit die Beziehung zu ende ist, habe ich das Gefühl dass es noch schlimmer wurde. Zwei bis drei, vier Stunden im Bett wach liegen bevor ich einschlafen kann ist Standard.
Ich würde ja gerne etwas tun, aber ich weiss nicht wie und alleine kann ich das nicht. Ich würde gerne ein passendes Buch lesen, aber welches? Und damit ist es ja auch noch nicht gemacht. Ich kann nicht mehr, ich habe keine Energie, keine Kraft, kein Glück, keine Liebe. Und Liebe bedeutet mir wirklich alles, aber ich hab sie nicht. Ich habe gar nichts. Ich fühle mich wie ein Gefangener dieser Welt. Eingesperrt, eingeengt und einsam. Nur noch zwei Dinge halten mich hier fest: Meine Eltern und die Tatsache, dass ich mich nicht getraue mir etwas anzutun. Sonst würde ich jetzt hier nicht schreiben und hätte schon bald meinen 1. Todestag. Das Leben ist Scheisse!
|
_________________ Der Tod muss schön sein, denn es ist noch niemand zurückgekehrt |
|
|
|
Werbung |
|
Fipsi
Guest
W
|
Thu, 03.Apr.03, 23:18 Re: Rien ne vas plus! |
|
auch für dich kann es wieder lebensqualität geben. du wirst über deine trennung hinwegkommen. es ist möglich, dass du wieder einen menschen findest, den du lieben kannst und von dem du auch geliebt wirst. selbst ohne beziehung ist lebensqualität möglich. ich weiß es. wollte mich damals umbringen als mich meine freundin während meiner depression verlassen hat. konnte aber doch durchhalten und lebe jetzt ohne beziehung und ohne job. habe wirklich alles verloren, gesellschaftliches ansehen, beruf und freundin. heute weiß ich, dass sich die einstellung ändern kann und man genügsamer wird. bin heute froh, dass mich keine selbstmordgedanken quälen und ich alleine in meiner wohnung leben kann. sogar einkaufen gehen ist wieder möglich. befasse dich mit den menschen, die dir etwas bedeuten. sei froh, dass du noch arbeiten gehen kannst. du kannst auch wieder neue menschen kennenlernen. alles ist möglich. das leben besteht aus veränderung. auch du wirst wieder bessere zeiten erleben.
gruß, Fipsi
|
|
|
|
|
wyn
Forums-InsiderIn
241
,
|
Hallo Trauriger!
Hmm, also ich kann mir vorstellen dass du sehrwohl ein sehr geselliger Mensch bist, daher würde ich mal sagen wie wärs mit:
In einen Verien gehen, sich dort engagieren um neue Leute kennen zu lernen.
Auch im Internet kann man Leute treffen - diverse Chats - und Chattertreffen machen auch eine Menge Spaß.
Wenn du bald ausziehst, dann viel Freude mit deiner Wohnung, ist doch in wirklichkeit eine tolle Sache - endlich mal die eigenen 4 Wände, und tun was man will
Deine Eltern siehst du doch trotzdem.
LG von wyn
PS: Und nicht nur dein PC hört dir zu, auch wir sind da lesen und antworten.
|
|
|
|
|
Trauriger
sporadischer Gast
11
Schweiz M, 26
|
Freitagabend... ein Tag, an dem die meisten in meinem Alter irgendwo im Ausgang sind, Disco, Kino, hübsche Frauen... und ich sitze alleine Zuhause. Tja... so einfach ist das ja nicht. ich war bis Dezember im Karate-Verein, 6 oder 7 Jahre. In den letzten paar Jahre habe ich 20kg zugenommen , fühlte mich nicht mehr wohl im Training, so beobachtet. Und bei fremden Menschen fühle ich mich nicht wohl. Neue Freunde lernt man durch Freunde kenne, aber wenn man keine Freunde hat.... Im Geschäft gibt es auch nur eine Person, die ich als 'Freund' bezeichnen kann. Aber das ist auch nur geschäftlich und nichts privates. Ich würde die Zeit am liebsten 5 - 8 Jahre zurückdrehen und anhalten. Ich war zwar auch nicht glücklich damals (unglücklich verliebt, über drei Jahre!), aber ich habe zum ersten Mal erfahren wie das Leben MIT Freunden ist!
|
_________________ Der Tod muss schön sein, denn es ist noch niemand zurückgekehrt |
|
|
|
Werbung |
|
wyn
Forums-InsiderIn
241
,
|
Ich sage nicht das es einfach ist, ganz und gar nicht, aber es ist etwas, dass du schaffen kannst.
Kann es sein, dass du dich aufgrund deines "Mehr"gewichtes nicht wohlfühlst und du daher keine neuen Leute an dich ranlassen willst/kannst?
LG von wyn
|
|
|
|
|
Trauriger
sporadischer Gast
11
Schweiz M, 26
|
Quote: | Kann es sein, dass du dich aufgrund deines "Mehr"gewichtes nicht wohlfühlst und du daher keine neuen Leute an dich ranlassen willst/kannst? |
Nein, das war auch schon früher so. Ich würde ja gerne jemanden neuen kennenlernen, aber es ist mir unwohl dabei. Gespräche führen ist nicht meine Stärke. Wenn ich mich in einem Laden nur schon beobachtet fühle, fange ich an zu schwitzen. Oder wenn ich mit einem Angestellten (Verkäufer, Beamter) rede, klingt meine Stimme ganz anders als sonst. Ich erkenne sie gar nicht mehr. Aber ich kann nichts dafür.
|
_________________ Der Tod muss schön sein, denn es ist noch niemand zurückgekehrt |
|
|
|
Werbung |
|
wyn
Forums-InsiderIn
241
,
|
Ja, weiß ich, dass du nichts dafür kannst.
Wie wärs, wenn du im forum unter der Rubrik "Selbstsicherheit, Kontaktschwierigkeiten" stöberst.
Da wirst du merken, dass du mit deinem Problem ganz und gar nicht alleine bist.
Ich behaupte trotzdem, es ist zu schaffen, wenn es auch nicht einfach ist.
Nur darf man sicher nicht ungeduldig sein und zu große Schritte wagen, einen Schritt nach dem anderen, und den nächsten Schritt erst dann, wenn der den man eben gemacht hat, auch "sitzt" - den auch schon intus hat.
LG von wyn
PS: Bleib doch bei uns im Forum und "plauder" mit - auch das ist bereits eine Übung für "draußen"
|
|
|
|
|
Trauriger
sporadischer Gast
11
Schweiz M, 26
|
wyn wrote: | Ich behaupte trotzdem, es ist zu schaffen, wenn es auch nicht einfach ist.
Nur darf man sicher nicht ungeduldig sein und zu große Schritte wagen, einen Schritt nach dem anderen, und den nächsten Schritt erst dann, wenn der den man eben gemacht hat, auch "sitzt" - den auch schon intus hat. |
Ich merke wie es bergab geht... bin jetzt in der neuen Wohnung, allein, traurig, schlaflos, kalt. Lange mache ich das nicht mit. Möchte irgendwas nehmen, Schlaftabletten oder so. Aber nichtmal dazu bin ich fähig
|
_________________ Der Tod muss schön sein, denn es ist noch niemand zurückgekehrt |
|
|
|
wyn
Forums-InsiderIn
241
,
|
Hallo Trauriger
Hast schon mal über eine Therapie nachgedacht?
Hier wissen sicher viele welche Therapieform für dich geeignet wäre, oder wenn nicht, dein Hausarzt ist dir sicher auch behilflich.
LG von wyn
|
|
|
|
|
|
|