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HerrRossisuchtdasGlück
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Post Tue, 02.Nov.04, 12:30      Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrungen+/- Reply with quoteBack to top

Nun nehme ich an, hier im Forum gibt es mehr Erfahrungen
negativer Art mit kontrollierten Konsum
und ich möchte mir gerne ein Bild machen,
wie es anderen ergeht/erging - positiv wie negativ.

Ich möchte mit meinen Erfahrungen in kurzer
Abhandlung beginnen:

Ich konsumiere Marijuana seit den 18.Lebensjahr.

Meine Freundin macht mir Druck, ich soll es ganz bleiben lassen.
Das bringt mich zusätzlich in Wallungen, darüber nachzudenken.

Ein wenig Reflektion
mit Verlaub
in eigener Sache.

Am Scheideweg
zwischen Abstinenz und
kontrollierten Konsum
von Marijuana/Haschisch.

Der Konsum bringt (mir) neben
Nachteilen
(wie Denkstörungen, emotionale Spannungen, Defizite Erinnerungsvermögen, Defizite Kurzzeitgedächtnis,Defizite Motivation)
auch nach wie vor
Vorteile
(wie Ablenkung, Entspannung).

Der Konsum muss nicht zwingend gesundheitlich schädlich sein.
Diese Diskussion habe ich mit meiner Freundin,
die hier im übrigen mitlesen kann/tut.


Das ist mein Standpunkt in Diskussionen Pro/Contra Marijuana&Co-Produkte:
Die Illegalisierung durch die Gesetzgebung, Strafrecht gehört abgeschafft
- bis auf Alterseinschränkungen und Rahmenbedingungen
im Handel (z.B. wie Coffee-Shop-Modell/ Niederlanden) .

Die Mehrheit der Konsumenten kann mit Cannabis umgehen.
(Parallelität siehe gesellschaftl. Umgang mit Alkohol)
Erst der Missbrauch schafft Probleme, denen man sich
als Missbraucher stellen muss, will man sich ändern.
(Alkoholiker wie Kiffer)

Ich lese hier von Leuten, die schreiben, sie (b)rauch(t)en
mehrere Gramm Marijuana/Haschisch täglich.

Bei mir verhält es sich so, daß ich über lange Strecken
täglich schonmal 3 bis 5 Joints rauch(t)e, aber insg. dann eher
eine Menge von ca. 1 Gramm oder weniger.

Die Begleitumstände mache ich mir nicht so ideal,
wenn ich dabei
Ess-Attacken nachgebe,
erst in den frühen Morgenstunden ins Bett finde,
meinen sonstigen Verpflichtungen (Diplom-Arbeit & Studium)
nicht nachkomme.

Ansonsten will ich einen Weg finden,
Konsum und Arbeit und Beziehung miteinander zu vereinbaren,
indem die Prioritäten klar sind:
Arbeit und Beziehung sind wichtiger als Konsum.
Das sehe ich ein und sehe es so.

Aber der Konsum ist mein drittes Standbein,
von dem ich mich mal trennen will, und mal auch wieder nicht.


Herr Rossi
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Underwood
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Post Tue, 02.Nov.04, 13:54      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrungen+/- Reply with quoteBack to top

ich habe ganz aufgehört, kontrollierter konsum klappt nicht, das wirst du dann sehen
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tanzendes_irrlicht
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Post Tue, 02.Nov.04, 13:54      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrungen+/- Reply with quoteBack to top

Guten Tag Herr Rossi, der das Glück sucht Very Happy

Ich finde das schon ein schwieriges Thema, denn Pro/Kontra Argumente können für jedes Individuum völlig unterschiedlich aussehen.

Als Prämisse für einen überhaupt möglichen "kntrollierten Konsum" setze ich: der Konsument ist psychisch und physisch gesund und die Wahrscheinlichkeit eines "Übertreibens", eines "sozialen Ausstiegs" oder gar einer drogeninduzierten Psychose sind nicht gegeben.

Die Gefahr sehe ich im Selbstbelügen (der obigen Punkte, zB wann und wieviel ist "zu viel", was ist "psychisch gesund") sowie vor allem im "Wegdämpfen" emotionaler Konflikte, die nüchtern durchlebt werden sollten.
Die größte und gefährlichste Selbstlüge ist meines Erachtens nach die Intention des Konsums. Es sind sehr viel mehr Menschen psychisch nicht so stabil, wie sie sich dies einreden.
Eine Abhängigkeit sehe ich bei Dauerkonsum immer gegeben, es ist halt die Frage, wie schlimm diese Abhängigkeit ist. Wenn jemand anfängt "Untertan" seines Suchtmittels zu werden finde ich es generell kritisch - aber das betrifft eben so gut wie alle Suchtmittel wie TV, PC, Musik, Kaffee, Zigaretten, Partner, und eben auch Drogen jeglicher Art.

Die von Dir angesprochenen Nachteile wie Denkstörungen, KG, Motivation sind glaube ich von Mensch zu Mensch sehr verschieden stark ausgeprägt, wobei THC tatsächlich generell dämpfend wirkt. Da schliesst sich wieder der Kreis des Umgangs: wann und wieviel wird konsumiert?

Ich denke weiter, dass Personen, die tatsächlich gut damit umgehen können, auch "Vorteile" wie die Entspannungsmöglichkeit, Kreativität (verbal, künstlerisch etc) für sich nutzen können.


Lg,

Tanzendes_irrlicht

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Räudenlo
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Post Tue, 02.Nov.04, 14:04      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrungen+/- Reply with quoteBack to top

Underwood wrote:
ich habe ganz aufgehört, kontrollierter konsum klappt nicht, das wirst du dann sehen


ja, das denke ich auch. Egal welche Droge, kontrolliert klappt nicht. Es ist unbefriedigend. Du bist süchtig Rossi, dein Leben würde sich kontrolliert nur noch um die eine Sache drehen, das ist übelst Shocked . Was Dir noch fehlt sind die Schicksalsschläge die dich an den Rand des sozialen Abgrunds bringen, so wie bei den meisten die hier ihre Probleme schildern. Ich denke deswegen siehst du das ganze noch sehr verschleiert.

Klassische T-Frage: wenn du morgen aufhören müsstest, was geht dir als erstes durch den Kopf?
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Adamoon
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M, 27


Post Tue, 02.Nov.04, 14:51      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

hi zusammen!

ich bin der meinung "kontrollierter konsum" IST möglich, doch hängt es von
der persönlichkeit des jeweiligen konsumenten ab. ich kenne leute, die über
ein jahr verteilt sagen wir mal 5x kiffen. drei mal an besonderen anlässen,
zwei mal, weil sie plötzlich an einem abend einfach lust darauf haben.

ich gehöre nicht zu dieser art von menschen und habe deshalb ganz damit
aufgehört. aber ich glaube dennoch, daß eine schwarz/weiß-malerei beim
kiffen nicht ganz richtig ist. menschen sind einfach verschieden! manche
nahmen noch nie drogen, manche sind süchtig und manche liegen eben
dazwischen.

aber so verschieden die menschen sind, so verschieden sind auch die aus-
wirkungen des konsums. das wichtigste dabei ist in meinen augen, die
negativen von den positiven auswirkungen deutlich zu trennen, ehrlich
abzuwägen, welche seite dabei überwiegt und dann die konsequenzen
daraus zu ziehen.

auch die inakzeptanz des partners gehört dabei zu den auswirkungen!
und auch hier kann man nur abwägen, was einem wichtiger ist und daraus
konsequenzen zu ziehen.

man sollte ja im leben immer nur die sachen vertreten, hinter denen man
100%ig steht, ohne abstriche und "wenn und aber". kompromisse sind
auf lange sicht gesehen eben nur kompromisse, aber keine echte
lösungen. mit kompromissen versucht man sich oft, vor entscheidungen zu
drücken.

ich kann nur wieder meine eigene erfahrung vorbringen. bei mir gab es
keinen kompromiss. bei mir haben die nachteile des konsum einfach
überwogen. ich mußte eine entscheidung treffen und bin sehr froh darüber
auch wenn die ersten schritte echt hart waren. aber man muß sich über-
legen was auf lange sicht zählt, und nicht nur für den moment leben.

schöne grüsse an alle!
adamoon

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BTC
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Post Tue, 02.Nov.04, 15:50      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

Kontrolliertes Kiffen ist ungefaehr die gleiche Problematik wie kontrolliertes Saufen.
Bei jeder Sucht spielen noch Faktoren neben der eigentlichen Droge eine wichtige Rolle. Bei mir, und wahrscheinlich bei vielen anderen, verhaelt es sich folgendermassen:

ich rauche so ca 3-5 Joints pro Tag und habe auch einige Jahre kraeftig Bong geraucht. Das Gras an sich ist dabei mein kleinstes Problem. Solange ich pur geraucht habe konnte ich keinerlei physische Abhaengigkeit erkennen, jedoch hat mich das Nikotin nach und nach in den Griff gekriegt. Ich hatte eine Zeit als starker Raucher hinter mir und wollte definitiv nie wieder mit Zigaretten anfangen, also hab ich einfach ein, zwei Tueten mehr am Tag geraucht. Ganz schoen bloed, was?
Ich habe auch schon ofgt versucht, gegen dieses Dilemma anzukommen und mich etwas herunterzugewoehnen, aber Tabak ist nun mal eine recht starke Droge und ich frage mich oft ernsthaft, wie viele Kiffer THC- und wie viele tatsaechlich einfach nur Nikotinabhaengig sind.
Ich habe schon versucht, Tabak und Gras zu trennen, jedoch nur mit maessigem erfolg. Das Nikotin gibt einem beim Kiffen einfach diesen kleinen zusaetzlichen Kick, den man sich nur schwer wieder abgewoehnen kann.
Mit Kraeuterzigaretten bauen oder pur rauchen ist einfach nicht das gleiche....

Ich bin Deiner Meinug, konrollierter Konsum IST moeglich, aber eben nicht fuer jeden und nicht unter allen Bedingungen. Ich versuche schon seit Jahren, meinen Konsum in einen kontrollierten Bereich zu bewegen (wobei das was ich unter Kontrolliert verstehe immer noch etwas anderes ist, als das was meine Umwelt darunter versteht), aber bis jetzt habe ich noch nie langfristig erfolg gehabt. Und, wie gesagt - ich sehe eher das Nikotin als die Droge als das Gras.
Mal ganz davon abgesehen, dass THC die Gefaesse weitet und man somit den Giftstoffen in der Zigarette freie Bahn gibt, den Koerper zu zerstoeren.

Cannabis ist eine Droge, die nicht soooo schwer in den Griff zu kriegen ist, aber jeder der mit Tabak baut sollte sich darueber im Klaren sein, dass er sich damit 2 Drogen gleichzeitig aussetzt. Dass Nikotin nicht gerade harmlos ist, wissen wir alle. Die Trennlinie, wonach man denn jetzt eigentlich abhaengig ist, verschwimmt einfach langsam.

Ein weiteres Problem beim kontrollierten Konsum ist die Psyche - eine Sucht aeussert sich dadurch, dass wir eine bestimmte Substanz haben wollen und es uns nicht perfekt geht, wenn wir sie nicht kriegen. Wenn wir uns zusammenreissen und beispielsweise nur abends kiffen, geht uns unsere Sucht den ganzen Tag auf den Nerv und haelt uns davon ab, normal zu leben, bis wir abends unsere Beruhigung bekommen. Den halben Tag lang nicht das tun zu koennen, wonach der Koerper schreit, ist sehr schwierig und bringt jede Menge Stress mit sich. Das ist bestimmt nicht die Loesung fuer jeden.

Rossi - du kannst ja mal ein wenig rumexperimentieren, ob jetzt Nikotin oder THC bei dir das Problem ist - das Resultat wuerde mich sehr interessieren, aber rein aus dem Bauch heraus denke ich, es wird das Nikotin sein. Versuch mal einen Tag nicht zu rauchen und trotzdem zu kiffen und dann umgekehrt. Vielleicht hilft es dir in Richtung Kontrolle, wenn du weisst, was eigentlich in deinem Koerper los ist.


Gruss
BTC
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Jelka
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Post Tue, 02.Nov.04, 16:07      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrungen+/- Reply with quoteBack to top

Grundsätzlich geht das mit dem kontrollierten Konsum. Mir ist es möglich und ich kenne auch andere, denen das möglich ist. Ich kiffe zwar manchmal auch ein paar Tage hintereinander, aber auch Wochen oder gar Monate gar nicht. Das ist ganz unterschiedlich. Es fehlt mir dann auch nicht. Es ist auch schon passiert, dass ich mal Wochen durchgekifft habe, aber auch das reguliert sich dann wieder, weil es mir selbst zu viel wird. Dann kiffe ich wieder eine zeitlang gar nicht.

Ich fürchte nur auch, dass die Chancen für dich da eher schlecht stehen. Ich glaube, dass es wie beim Alkohol ist. Einige Menschen können gut mit der Droge umgehen, andere werden süchtig. Und wenn man einmal süchtig geworden ist, ist hinterher auch kein kontrollierter Umgang mit der Droge mehr möglich. Beim Rauchen ist es doch auch so, nur dass die Suchtgefahr dort prozentual noch höher ist. Aber ich kenne auch durchaus Menschen, die Gelegenheitsraucher sind und sich ihr Leben nicht von den Zigaretten bestimmen lassen. Ich könnte das allerdings nicht. Der Versuch ist schon mehrfach gescheitert. Genauso wie ein Alkoholiker auch nicht zum geregelten Umgang mit Alkohol übergehen kann. Wenn man in den Fängen der Sucht ist, ist es zu spät dafür.
Die Kiffer, die ich als abhängig bezeichnen würde, haben es auch nur geschafft, wenn sie ganz aufgehört haben. Ich kenne keinen, der danach noch zu einem kontrollierten Umgang mit Cannabis gekommen ist.

Klar kannst du es trotzdem noch versuchen. Cannabis ist da noch nicht so weit erforscht, als dass es da schon allgemeingültige Aussagen gäbe (glaube ich). Aber du solltest ehrlich genug zu dir selber sein und zugeben, wenn es nicht funktioniert.

Viel Erfolg!
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Post Tue, 02.Nov.04, 16:36      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

Jelka wrote:
Genauso wie ein Alkoholiker auch nicht zum geregelten Umgang mit Alkohol übergehen kann. Wenn man in den Fängen der Sucht ist, ist es zu spät dafür.


Da muss ich gegenhalten: ich hab ueber ein Jahr lang RICHTIG an der Flasche gehangen und irgendwann war es einfach vorbei. Von heute auf morgen hatte ich meinen normalen Konsum wieder und mittlerweile trinke ich nur noch wenn ich weggehe oder alle paar Wochen mal ein Bier oder einen Wein zuhause - es geht, wieder in ein normales Schema zurueckzufinden, aber fragt mich bitte nicht wie. Bei mir ist es eben einfach irgendwie passiert. Fuer mich persoenlich war das wie ein kleines Wunder, aber ich denke es waren einfach nur die vielen widerlichen Erlebnisse, die ich einfach nicht mehr ertragen konnte.
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tanzendes_irrlicht
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Post Tue, 02.Nov.04, 17:51      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

Hi,

Quote:
geht uns unsere Sucht den ganzen Tag auf den Nerv und haelt uns davon ab, normal zu leben, bis wir abends unsere Beruhigung bekommen. Den halben Tag lang nicht das tun zu koennen, wonach der Koerper schreit, ist sehr schwierig und bringt jede Menge Stress mit sich.


...diese Aussage fällt für mich unter den Aspekt "nicht damit umgehen können".

Deine Schilderung hört sich an, als keristen Deine Gedanken permanten um die Droge.
Das ist bedenkliche Abhängigkeit.

Es gibt aber auch Menschen, die denken überhaupt nicht während des Tages/unter der Woche ans Gras rauchen. Manche gehen damit ähnlich um, wie andere, die sich abends ein Bier oder ein Glas Wein trinken. Es fällt einem abends ein, wenn man zur Ruhe kommt, kommen will.
Und für manche ist es eben nicht weiter schlimm, wenn nichts zu rauchen da ist, ebenso wenig wie es für andere schlimm ist, dass keine Flasche Bier mehr im Haus ist.

Doch ein permanentes Denken an berauschten Zustand??


Lg,

Tanzendes_Irrlicht

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HerrRossisuchtdasGlück
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Post Tue, 02.Nov.04, 19:13      Sekt oder Selters ? Reply with quoteBack to top

Einiges vorweg: Ich habe die Weisheit (leider) nicht mit Löffeln gefressen, vielleicht ja eines Tages... .
Ich will nicht den Konsum verherrlichen
oder empfehlen.
Ich kann nicht von mir auf alle schliessen.
So komplex, wie ich über diese Sache denke,
kann ich auch nicht darüber schreiben.
Ich such mir einige Argumente raus
wie es mir gefällt.
Argumente, die heute so gelten,
in einen Jahr
-oder ein paar Einsichten früher oder später-
vielleicht nicht mehr gelten, oder doch, wie auch immer.
Man entwickelt sich ja weiter...z.B. hier !


Ich freue mich richtig über die zügige rege Beteiligung.

Ich freue mich auch, daß das Thema
Kontrollierter Konsum von Cannabis - Ja/Nein ?
kontovers behandelt wird mit Pro und mit Contra.

Zum Thema fällt mir gerade (m)ein Aspekt ein, daß ich glaube, es geht, der kontrollierte Konsum,
doch es geht nicht für jede/n.
Wesentlich ist für mich rauszufinden, ob es für mich geht.

Hat man konkrete Ziele im Leben ?
Hat man Sinn im Leben und ist guter Hoffnung ?


Ordnet man den Konsum den wichtigen Zielen definitv unter,
dann gilt durchaus die Aussage:
Marijuna kann auch ein Genußmittel sein.

Sind die Erwartungen die man mit den Konsum/Rausch verbindet,
übertrieben, utopisch/irreal,
dann ist die Gefahr, daß man zu riskanten harten unkontrollierten Konsum übergeht
ganz offensichtlich, glaube ich.
Marijuana kann ein Gift sein.


Am sichersten ist gewiss die Abstinenz.


Was mich betrifft:
Seit ich in einer Beziehung bin, haben sich für mich
Prioriäten geändert.

War vorher Marijuana das einzige Highlight,
sind jetzt mehr die Glanzlichter die schönen Momente zusammen mit meiner Freundin.
Nichtsdestotrotz will ich den Konsum von jetzt auf heute nicht einstellen,
weil ich neben Frust auch Lust damit verbinde.


Meine Freundin hat eine negative Haltung zu Cannabis.
Bis sie mich kennenlernte, hatte sie kein Grundwissen über die Droge.

Ich hab eine Einstellung zu Cannabis mit Pro-/Contra-Anteilen,
wie bereits berichtet.

Wir haben ab und zu und aktuell rege Diskussionen über die
Verbreitung und Gefährlichkeit von Cannabis.

An dieser Stelle nebenbei angemerkt für die, die es interessiert ein...
****TV-TIPP*** MITTWOCH, 03.11.2004, ARD
23 Uhr bis 23:45 Uhr
Eine Reportage mit dem Titel: "DIE BEKIFFTE REPUBLIK"

Aus dem TV-Magazin zitiere ich:
"Volksdroge Haschisch ?" - Wenn der illegale Joint dem Feierabendbier
Konkurrenz macht.
----
Jeder vierte Deutsche zwischen 12 und 26 hat bereits Erfahrungen
mit Haschisch. Erstkonsumenten werden immer jünger.
Die Justiz kann sich nicht auf den einheitlichen Umgang mit
"Kleinstmengenbesitzern" einigen.
Der Handel mit *illegalem Rauchzubehör boomt, wie auch die jährliche
Hanf-Messe "CannaBusiness".
*Meine Anmerkung :Rauchzubehör ist nicht illegal aber sei's drum.
Im Film kommen prominente Kiffer, Händler und Hanfaktivisten
zu Wort.


Last edited by HerrRossisuchtdasGlück on Tue, 02.Nov.04, 20:03; edited 1 time in total
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mizzy7
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Post Tue, 02.Nov.04, 19:59      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

hallo herr rossi,

ich möchte auch etwas zum Thema sagen. Ich habe ein paar Jahre recht viel gekifft, ab 17 und dann später nochmal in einer ganz anderen Lebensphase. Jetzt sieht mein Konsum so aus: ich kaufe alle paar Wochen etwas Gras und rauche abends einen kleinen Joint (ich reagiere auf THC sehr stark, d.h. ich bin dann ziemlich breit). Am nächsten Tag bin ich oft leicht depressiv und verlangsamt, kann manchmal schlecht arbeiten. Fühle so einen Druck auf den Lungen, weil nach Gras habe ich immer auch Bock auf Zigaretten. Diesen Zustand hasse ich, es geht mir echt besser mit klarem Kopf. Trotzdem möchte ich abends wieder rauchen. Ich mache mir dann ein schlechtes Gewissen: "das wird noch übel enden.. usw." Dann nehme ich mir vor, obwohl ich noch was zu rauchen habe, es ein paar Tage liegen zu lassen. Manchmal klappt das auch, aber jeden Tag bin ich wieder versucht, mein selbst auferlegtes Verbot zu durchbrechen. Es ist wie ein innerer Kampf, wobei das Gras für etwas "Befreiendes" steht, so kommt es mir vor, weg von den eigenen Ansprüchen oder was weiß ich.... Gleichzeitig kann ich den Konsum eigentlich nicht wirklich genießen, denn ich habe Angst vor gesundheitlichen Schäden oder diese ganze Moral macht mich so fertig. So sieht meine Version des "kontrollierten Konsums" aus. Ich frage mich nur: wer kontrolliert hier wen? Question
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Adamoon
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Post Tue, 02.Nov.04, 20:48      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

guten abend mizzy.

die antwort auf deine frage ergibt sich sehr leicht aus deiner beschreibung:
dein konsum kontrolliert dich, nicht umgekehrt!

sieht für mich zumindest stark danach aus.

ich würde an deiner stelle eine längere pause einlegen, und mich fragen,
ob ich bereit wäre, all diese negativen wirkungen über mich ergehen zu
lassen, für den "kurzen flash vor dem schlafengehen"...

liebe grüße,
adamoon

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Naomi
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Post Tue, 02.Nov.04, 21:23      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrungen+/- Reply with quoteBack to top

hallo herr rossi,

HerrRossisuchtdasGlück wrote:

Am Scheideweg
zwischen Abstinenz und
kontrollierten Konsum
von Marijuana/Haschisch.


glaubst du denn selbst, dass du kontrolliert marihuana rauchen kannst? ich denke, das ist das wichtigste kriterium, das du dir überlegen solltest. anders gefragt: wie schätzt du deine abhängigkeit ein? könntest du ohne, mit weniger?

ich kenn´s zwar nicht vom marihuana, denn das hab´ ich nie angerührt, aber vom tabak, sprich nikotin. ich hoffe, dass die beiden stoffe - auch in ihren auswirkungen- nicht zu unterschiedlich sind, um dazu was sagen zu können.

viele menschen können nicht langsam zum rauchen aufhören, sie müssen es anscheinend abrupt machen.

ich selbst konnte eigentlich nur langsam mit dem rauchen aufhören, denn solange ich gusto hatte, wollte ich mich nicht dazu zwingen, zum rauchen aufzuhören. und irgendwann gab es dann einen anstoß, ganz aufzuhören. und heute kann ich ab und zu mal eine rauchen (4x im jahr oder so) , ohne gleich wieder regelmäßig zur zigarette zu greifen. vielleicht war ich aber auch nicht die klassische nikotinabhängige, weil ich relativ spät zu rauchen begonnen habe.

wie ist das bei dir? bei marihuanarauchen solltest du dir, wie bei jeder abhängigkeit überlegen, welches defizit deckt dieses rauchen ab, und dich dann ganz liebevoll und langsam damit befassen und es weniger werden lassen. so hat´s zumindest bei mir mit dem tabak funktioniert. und vielleicht gelingt es dir mit der zeit, die defizite mit dem abzudecken, was dir wirklich fehlt.

wenn deine freundin allerdings so strikt dagegen ist, wird es schwierig, weil du dann ja ziemlich unter druck bist, mit dem kiffen aufhören zu müssen. oder wäre das vielleicht gerade der richtige kick, um das anzugehen?

lg, naomi

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I beg your pardon, I never promised you a rose garden.
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rufus
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Post Thu, 11.Nov.04, 17:27      Re: Cannabis-Kontrollierter Konsum?!Bitte um Erfahrunge Reply with quoteBack to top

hallo,

also ich hoffe zwar auch noch, dass kontrollierter Konsum möglich ist, glaube es für mich allerdings nicht mehr ganz.
Bei mir sieht die Sache so aus:
Im Urlaub rauche ich meist gar nicht. Und vermisse es auch nicht. War jetzt 6 Wochen in Asien und habe die "klare" Zeit sehr genossen. Und auch beschlossen, nach meiner Rückkehr gar nicht mehr zu beginnen. Nach 2 Wochen wars dann vorbei, seitdem rauche ich abends wieder.
Das legt für mich den Schluss nahe, dass es eher die Umstände sind (langweiliger Alltag, ...) die den Konsum bedingen. Fazit: Es gibt hier keine Gründe, nicht zu rauchen. Und das ist natürlich traurig.

lg
rufus
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