selbsthaß

sporadischer Gast 6 Berlin W, 20

hey ich wollte heute einfach mal darüber schreiben wie ich mich manchmal fühle. in letzter zeit hab ich wieder ziemlich oft panikattacken oder ich bin traurig und dann passiert es das ich wütend werde und diese wut schlägt in haß auf mich selbst um. manchmal beiß ich mich dann oder ritze mich oder mach irgendwas um mir weh zu tun da gibts ja viele mgl. aber oft ertrag ich mich trotzdem nicht besser und dann könnt ich wahnsinnig werden und würde mir am liebsten noch mehr weh tun früher hat das geholfen doch jetzt nützt selbst das nichts mehr. ich frag mich woher kommt dieser selbsthaß woher kommt diese wut warum bin ich so wütend auf mich das ich mich selbst nicht ertragen kann?

neu an Bord! 2 Düsseldorf M, 25

Hallo

versuche das etwas näher zu deuten mit dem Hass. Es muss eine sache geben die dich dazu bringt das du hasst aus denke ich.

Forums-Gruftie 626 wohnort W, 50

hallo lea sophie,

so ganz spontan würde ich die ursache für deinen gefühlswirrwarr in der kindheit vermuten. und noch spontaner stellte sich mir die frage: bist du vielleicht sexuell mißbraucht worden?

manche stellen fest, dass sich dieses undurchschaubare durcheinander von angst, panik, wut und verzweiflung durch einen heftigen schmerz lindern können. durch ritzen, schneiden, den anblick des blutes breitet sich plötzlich ein gefühl der ruhe und erleichterung aus.
es ist auch ein versuch, für sich selbst - nicht für andere - die innere seelische verletzung sichtbar zu machen. tief im inneren tut etwas weh. wenn man sich nach außen sozusagen eine ersatzverletzung schafft, gibt es endlich einen grund für diese schmerzen. sich selbst zu verletzen ist häufig die einzige möglichkeit, den seelischen schmerz auszuhalten. also ist dieses verhalten paradoxerweise ein weg der selbsterhaltung.
es handelt sich um einen hilfeschrei, denn man ist hin- und hergerissen zwischen den extremen "bitte sieh doch meine not!" und "niemand soll es sehen, ich schäme mich so sehr!"

alles liebe
mp

sporadischer Gast 6 Berlin W, 20

Hey danke das ihr mir so schnell geantwortet habt. ich stell mir immer wieder die frage warum und woher dieser selbsthaß kommt...aber ich kann es mir einfach ne erklären.
Und das mit dem mißbrauch find ich krass das du das schreibst denn ich hab selbst auch schon daran gedacht.
ich hab hier schon einiges über fólgen von missbrauch gelesen und da hab ich mich oft wieder erkannt, z.Bsp hab ich Magersucht+Bulliemie, depressionen und beim Sex spühre ich absolut nichts, ich bin meist wie gelähmt und manchmal, zwar selten, eckelt es mich an oder ich muß dabei weinen. Aber manchmal ist es auch ok ich spühr dann zwar nichts aber es ist auch ne schlimm, das find ich komisch. Außerdem kann esdenn sein das ich mich, fals irgendwann mal was passiert ist, ich mich nicht mehr daran erinnern kann? Das kann ich mir echt nicht vorstellen?!

Tschau Madlen

Forums-Gruftie 626 wohnort W, 50

liebe madlen,

es ist überhaupt nichts außergewöhnliches, dass du dich nicht erinnern kannst. das kommt öfter vor. nur an den verhaltensmustern erahnen manche, dass irgendetwas gewesen sein muß. denn wir kommen ja nicht mit solchen gefühlen auf die welt. kein baby hasst sich selber, verletzt sich selber. dieses verhalten wurde erworben, als schutz, um zu überleben.
ich habe auch erst vor kurzem diesen zusammenhang erkannt. warum dieser selbsthass, dieses wenig nähe zulassen können, auf distanz gehen. alles verhaltensweisen, die ich mir als kind angeeignet habe um nicht wieder mißbraucht werden zu können.
ich würde dir dringend zu einer therapie raten. hol dir rat und hilfe bei kompetenten stellen.

mlg
mp

sporadischer Gast 6 Berlin W, 20

hallo,
ich hab schon 2 therapien hinter mir, die erste hat mir gar nichts gebracht war verhaltenstherapeutisch und die zweite auch ne wirklich. zur zeit bin ich bei einer therapeutin aber da erzähl ich auch nichts, ich hab das gefühl ich red immer nur über die belanglosen oberflächlichen dinge und das was mich wirklich beschäftigt und belastet sag ich nicht. ich glaub ich hab angst davor jemanden zu sagen was ich denke und fühle, weils mir peinlich ist oder weil ich angst habe ne ernst genommen zuwerden ich weiß nicht ich kann einfach nicht mit jemanden offen reden. will auch ne weinen vor anderen ist mir auch peinlich. aber wie kann ich meine angst überwinden und mich wirklich öffnen. ich denke deshalb hat auch keine therapie bis jetzt geholfen?!
Wie hast du für dich erkannt das da was drann ist, ich hab angst das ich mir was einrede was vielleicht nie gewesen ist?
Danke nochmal für deine Antwort ist schön endlich mal darüber zu reden bzw schreiben

LG Madlen

sporadischer Gast 25 Baden Württemberg M, 14

Quote:

ich hab das gefühl ich red immer nur über die belanglosen oberflächlichen dinge und das was mich wirklich beschäftigt und belastet sag ich nicht. ich glaub ich hab angst davor jemanden zu sagen was ich denke und fühle, weils mir peinlich ist oder weil ich angst habe ne ernst genommen zuwerden

rede mit ihr/ihn für dich ist das der Königsweg Exclamation

du machst diese Therapie nicht wegen dem therapeuten sondern wegen dir SELBST. vergiss auch nicht das er/sie dir helfen wollen!!!

vergiss die gefühle wenn du bei ihr bist, rede einfach los ohne nachzudenken Wink

Forums-InsiderIn 323 Deutschland W, 35

Hallo Lea Sophie Wink

finde mich von Dir gut beschrieben

du bist nicht alleine mit Deinem selbsthass, Deinem nicht reden können

ich versuche es nun mit Kunsttherapie, hatte ein paar selbstfinanzierte Probestunden und bin endlich überzeugt und zufrieden.

Diese Therapeutin meinte dass viele jahrelang in Therapie gehen ohne Erfolg und immer meinen es liegt an Ihnen, dabei sind manche Erinnerungen eben anders gespeichert, in Bildform oder auf emotionaler Ebene und da bringt Bohren und Reden nichts.
Ich fühle mich da jetzt total gut aufgehoben und hoffe dass diese Art der Therapie für mich über die Krankenkasse finanziert wird.

Forums-Gruftie 626 wohnort W, 50

hallo lea sophie!

die überlegungen von difficult secret finde ich sehr gut.
mein weg ist reden und schreiben. vielleicht ist deiner tatsächlich ein anderer.

dass etwas dran ist, das weiß ich deswegen so sicher, weil ich mich an einiges genau erinnern kann. und die zusätzliche bestätigung kommt von meinen auch betroffenen schwestern.
aber mir geht es heute, gar nicht mehr so sehr darum, zu wissen was, wann, wie schwer war. ich versuche meine angelernten verhaltensmuster zu erkennen, zu durchschauen und zu verändern und da ist für mich das gespräch mit der therapeutin, die durch ihr hinter-, nachfragen, mir mein, manchmal beinahe reflexartiges verhalten, bewußt macht, sehr hilfreich.
beispiel: wenn ich mich abgewertet fühle, fange ich sofort an, mich zu wehren. das hat schon zu sehr vielen streits mit meinem mann geführt. anstatt mir selber zu vertrauen, denn ich weiß ja, dass ich nicht so bin, wie er mich manchmal sieht, will ich seine vorwürfe bis ins kleinste ausdisskutieren.

lg
mp

Forums-Gruftie 626 wohnort W, 50

liebe lea sophie!

ich habe monatelang in der therapie alles "weggelacht". die ernstesten, traurigsten themen: ich habe nur gelacht!! das war mein schutz, den ich gebraucht habe. "weinen"!! NIEMALS!
inzwischen habe ich auch schon geweint und das lachen brauche ich nicht mehr als schutz. meine therapeutin konnte mir vermitteln, dass alles was ich sage ernst genommen, nicht gewertet, nur betrachtet, positiv gesehen wird. und so baute sich in mir schön langsam vertrauen auf. ich habe die gewissheit, egal was ich sage, es wird ernst genommen!! es wird nur hinterfragt: wie kommen sie darauf? was fühlen sie dabei? und das ist die arbeit, die ich dabei zu leisten habe: warum geht was in welchen situationen in mir vor.

lg
mp

sporadischer Gast 7 Niederösterreich M, 40

Hi Lea!

Ich habe zwar andere Probleme, aber auch schon einige Erfahrung mit TherapeutInnen.

Oft muss man ein paar besuchen, bis man die oder den Richtigen gefunden hat. Man muss das Gefühl haben, irgendwie geborgen zu sein und es muss auch die Frage-Antwort-Situation passen, dh auf Deine Bedürfnisse abgestimmt sein.

Dazu solltest Du von vorneherein mit dem Therapeuten reden, wie Du versuchen möchtest, ans Ziel zu kommen, ohne ein reales Ziel festlegen zu wollen.

Einen ersten, wichtigen Schritt, das Sich-öffnen gegenüber jemandem, hast Du mit Deinem Eintrag hier ja schon gesetzt. Vielleicht wissen wir hier schon mehr über Dich, als Du jemals einem Therapeuten gesagt hast.

sporadischer Gast 5 Österreich W, 19

Ein Tipp von mir:

Versuchs mal mit Hypnose! Ich mach das erst seit kurzer Zeit und das hilft enorm! Die Bilder kommen nicht gleich aber Stück für Stück kommt dir alles wieder in den Sinn! Dann würdest du den Ursprung deines Hasses finden und kannst dann daran arbeiten!

Falls du dich für so etwas entscheidest informiere dich gut! Denn es gibt wahnsinnig viele Betrüger auf diesem Gebiet!

Gerne gebe ich dir mehr Infos

sporadischer Gast 16 home W, 16

hm Hallo du

Ja das kommt mir bekannt vor...
Hm ic mach das immer so das wenn ich wutanfälle oder panikattacken bekomme ich mich einfach zuerchtmach und raus geh ...einfach frische luft schnappen ,spazieren gehn ....und versuchen an was anderes zu denken

oder ich hör mir was von nine inch nails an und singe mit Embarassed

naja ist bei jedem anders hm..

Helferlein 93 niederösterreich W, 29

hi lea sophie!

Dieser Hass auf mich selber kommt mir auch sehr bekannt vor. Warum ich das habe, weiß ich eigentlich auch nicht. Manchmal schaffe ichs, dass ich was dagegen tu. Was mir manchmal hilft ist: zeichnen (obwohl ich das gar nicht "kann") und Sport machen. Wenn ich so richtig ausgepowert bin, fühle ich mich ganz leicht. Und wenn ichs mal gar nicht schaffe und mich nur mehr selbst zum K*** finde, denke ich mir immer, was solls, morgen wird es sicher wieder ein bisschen besser. Oder ich suche mir jemanden, bei dem ich einfach nur sitzen kann. Nicht reden oder so, einfach nur da sein.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen mit meinen "Strategien" helfen. Ich glaube, es ist wichtig, dass man versucht zu leben, trotzdem. Sonst wird man immer verwirrter und mutloser.

lg zizibe

sporadischer Gast 6 Berlin W, 20

hallo ihr alle!
stimmt manche tage will ich einfach nicht mehr leben doch am nächsten Tag oder ne woche später oder so ist alles nicht mehr ganz so schwarz...aber ist es das den lebenswert? Sich mit tagen, die nicht ganz so schwarz sind, zufrieden zu geben, sich von einem tag zum anderen zu quälen nur miese und weniger miese tage zuerleben...ich weiß nicht ob ich so den rest meines lebens verbringen will?
vorallem hab ich oft das gefühl mein freund und meine freundinnen können es nicht nachvollziehen was und wie krass das ist was ich an solchen tagen spühr...ist kein vorwurf wie sollten sie auch und ich wünschte ich wüßte es auch nicht...aber wie soll ich ihnen erklären das ich nur noch sterben will und das mir das so erlösend und befreiend erscheint udn wie soll ich meinen schmerz, meinen hass all das was mich so quält erklären wenn cih es doch mir selbst nicht mal erklären kann...also wie kann ich meinem freund jemals eine befriedigende antwort gegen wenn er mich fragt was los ist?
das mit der hypnose klingt interessant aber was ist wenn ich so was mache und es ist wirklich nie irgendetwas komisches oder so passiert was das erklären könnte und ich einfach nur einen schaden hab? da hab ich zuviel angst davor!
gute nacht ihr alle da draußen!

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