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George
neu an Bord!
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Baden-Württemberg M, 20
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Thu, 28.Oct.04, 19:58 Verlustängste und Sorgen |
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Hallo,
habe lange oft in diesem Forum gelesen, um jetzt zum ersten Mal meinen eigenen Beitrag zu schreiben.
Bin seit einigen Wochen in einer psychischen Verfassung, die mir sehr zu schaffen macht. Angefangen hat alles, als sich meine Freundin immer mehr von mir zurückgezogen hat. Leider habe ich bis heute nie den wahren Grund dafür erfahren. Ich habe mir wochenlang Sorgen um sie gemacht und mir sogar schon psychologischen Rat geholt. Ich hatte wahnsinnige Angst sie zu verlieren. Vor ca. einem Monat hat sie sich dann von mir getrennt. Das war wie ein nicht enden wollender Fall in ein tiefes Loch. Ich komme nicht klar damit, verstecke mich in meinem Zimmer und habe lange niemanden an mich herangelassen. Leider ist es nicht das erste Mal, dass ich so mit einer Trennung zu kämpfen habe. Viel schlimmer noch, musste es sich noch nicht mal um eine Beziehung handeln. Selbst bei einer Abfuhr bin ich in depressive Stimmung verfallen. Ich kann mich auch nicht ablenken, weil ich die Gedanken nicht aus dem Kopf bekomme. Dann habe ich wieder Angst alles zu verlieren, was mir noch lieb ist.
Vor wenigen Wochen schließlich habe ich mich einer Bekannten anvertraut, die mir eine therapeutische Behandlung empfohlen hat. Habe auch bereits einen Termin ausgemacht. Ich hoffe so sehr auf Besserung, aber ich kann diese Verlustängste einfach nicht ablegen.
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Hoffnung23
sporadischer Gast
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Aschaffenburg W, 24
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Fri, 29.Oct.04, 8:55 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Hallo Georg,
ich kann Dir voll nachempfinden, da auch ich mit Verlustängsten zu kämpfen habe. Bei mir ist es momentan nur andersrum. Ich habe wieder jemanden neues kennengelernt und seitdem ich Gefühle zulasse, bin ich wieder psychisch so labil, dass ich mich am liebsten einschließen möchte und vor mich hinvegetieren möchte.
Da ich aber schon mal eine therapeutische Behandlung hinter mir habe und es mir danach viel besser ging, weiß ich auch, dass ich das nicht mehr möchte. Ich möchte wieder ich selber sein, aber das ist super schwierig mit den ganzen Ängsten und mein Körper fängt auch wieder an, sich zu melden. Ich weiß auch nicht mehr, was ich machen soll. Schon wieder eine Therapie???
Also mir hat damals die Therapie sehr geholfen, ich kann das nur empfehlen. Ich wünsche Dir viel Erfolg und alles wendet sich zum Positiven, das braucht halt leider seine Zeit!
Gruß
Hoffnung23
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George
neu an Bord!
4
Baden-Württemberg M, 20
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Fri, 29.Oct.04, 12:35 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Hallo Hoffnung23,
danke für Deine Antwort. Das ist es eben auch, was ich befürchte. Im Moment kann ich mir selbstverständlich überhaupt keine neue Beziehung vorstellen, aber ich habe Angst überhaupt noch einmal Gefühle zulassen zu können. Es ist auch wie eine innere Blockade, die etwas verhindert, was man vielleicht doch will.
Da es bei mir einfach nicht funktioniert Abstand von alldem zu bekommen, denke ich dass es die bessere Lösung ist sich damit auseinander zu setzen. Ich habe vorsichtshalber zwei Termine bei verschiedenen Therapeuten vereinbart, in der Hoffnung, dass der oder die "Richtige" dabei ist.
Auch ich hatte anfangs Probleme mich auf diese Beziehung einzulassen, da es mir zuvor nicht gut ging. Die Zeit der Beziehung hat mir gut getan und ich will sie auch nicht missen. Nur leider war sie eben auch wieder Auslöser für diesen Rückfall.
Gruß,
George.
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George
neu an Bord!
4
Baden-Württemberg M, 20
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Tue, 02.Nov.04, 17:59 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Ich habe das Gefühl, dass ich es nicht mehr aushalte. Ständig muss ich an unsere Beziehung denken und kann keinen klaren gedanken mehr fassen. Gestern war hier Feiertag und dadurch ein verlängertes Wochenende. Es ist kaum ein Moment vergangen, in dem er ich nicht diese traurige und leere Grundstimmung hatte. Kaum bin ich vorhin von der Arbeit nach Hause gekommen, hat es wieder angefangen.
Ich bin auch überhaupt nicht dazu zu motivieren, etwas zu meiner eigenen Ablenkung zu tun. Ständig hab ich den Wunsch, meiner Ex-Freundin alle meine Gedanken und Sorgen von der Seele zu schreiben. Aber dann komm ich mir wieder total blöd dabei vor, bei dem Gedanken, dass sie sowieso wieder nicht antworten wird oder sie nur glaubt, ich will ihr irgendwelche Vorwürfe machen.
Ich weiß selbst nicht, warum mich diese Trennung dermaßen aus dem Gleichgewicht bringt. Ich hoffe so sehr auf diese Therapie, auch wenn ich weiß, dass sie natürlich auch keine Wunder vollbringen kann. Aber es hört einfach nicht auf weh zu tun.
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Acedia
sporadischer Gast
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Deutschland W, 50
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Wed, 03.Nov.04, 10:31 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Hallo George,
doch, lieber George, es wird ganz bestimmt aufhören weh zu tun!
Jetzt ist es aber wichtig, dass du dir auch die Zeit zum Trauern über diese gescheiterte Beziehung zugestehst. Es ist gar nicht so gut, sich immer von allem Unangenehmen ablenken zu wollen. Das wird manchmal meiner Meinung nach leichtfertig empfohlen, aber wichtiger ist es, sich mit dem Geschehen auseinanderzusetzen. Denn sonst wirst du immer wieder an diesem Punkt ankommen und letztendlich immer wieder scheitern. Frag dich, warum ihr auseinander gegangen seid. Versuch herauszufinden, warum du diese Verlustängste hast. Wenn du jetzt bald in Therapie gehst, bekommst du ja professionelle Hilfe, um deinen Ängsten auf den Grund zu gehen, aber vieles muss man selber leisten.
Dass du jetzt noch nicht an eine neue Beziehung denken kannst, ist doch auch klar. Es ist ja gerade erst mal einen Monat her. Und wenn dir deine Freundin so viel bedeutet hat, braucht das schon noch ein paar Wochen.
Es wäre bestimmt nicht gut für dich, wenn du ihr jetzt noch mal schreiben würdest und sie dann nicht darauf reagiert. Damit tust du dir doch nur selber weh. Aber der Wunsch ist natürlich in dir vorhanden, ihr alle deine Schmerzen und Sehnsüchte mitzuteilen. Vielleicht hast du ja sogar noch Hoffnung, dass sie wieder zu dir zurückkommt? Aufschreiben hilft aber oft auch, um alles besser zu verstehen und verarbeiten zu können. Magst du nicht so eine Art Tagebuch führen wollen? Oder schreib es hier ins Forum. Dann wird es auf alle Fälle gelesen.
Gruß Acedia
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Hoffnung23
sporadischer Gast
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Aschaffenburg W, 24
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Wed, 03.Nov.04, 14:29 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Ich gebe Acedia Recht.
Ich habe damals bei Liebeskummer und anderen Sorgen meine ganzen Gedanken immer in Gedichte verewigt. Danach ging es mir dann besser.
Schreiben ist hilft schon sehr, aber nicht, wenn Du das an sie weiterschickst.
Hoffnung23
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George
neu an Bord!
4
Baden-Württemberg M, 20
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Wed, 03.Nov.04, 21:10 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Danke für Eure Antworten, Acedia und Hoffnung23.
Es tut gut zu lesen, was ihr schreibt. Ich hatte leider immer selten das Glück, mit anderen Menschen über meine Probleme zu reden. Sei es, weil ich meine Familie nicht damit belasten wollte oder mit meinem Freundeskreis einfach nie über solche Dinge sprechen konnte. Inzwischen sind mir keine Freunde mehr geblieben, was jedoch andere Gründe hat. Auch oder vielleicht gerade deshalb war mir meine Freundin die wichtigste Stütze, weil sie eine von wirklich sehr wenigen Bezugspersonen für mich war.
Das mit dem Schreiben ist tatsächlich eine gute Idee. Ich habe mir auch schon desöfteren einfach alles von der Seele geschrieben. Meistens hab ich die Texte danach aber, aus welchem Grund auch immer, wieder vernichtet.
Es ist wirklich so, dass ich immer an diesem Punkt, an dem ich nun wieder angelangt bin, zu scheitern drohe. Aber ich weiß nicht, woran es liegt, dass ich immer wieder fürchte alles zu verlieren was mir lieb ist.
Ich habe morgen einen wichtigen Tag vor mir, da ich mich auch beruflich neu orientieren will. Ich habe die Hoffnung, dass mir dies auch privat weiterhelfen kann.
George.
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Hoffnung23
sporadischer Gast
13
Aschaffenburg W, 24
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Thu, 04.Nov.04, 7:34 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Hallo Georg,
diese Ängste, die Du angesprochen hast, kenne ich ja zur genüge, aber ich kann Dir versichern, wenn Du Dir einen neuen wahren Freundeskreis aufgebaut hast, was natürlich Zeit braucht, wirst Du irgendwann merken, dass Du nicht mehr alleine bist und nicht alles verlieren wirst, wenn es in der Liebe nicht klappt.
Nutze die neue freie Zeit, so schwer es auch klingt und ist, und lerne neue Leute kennen.
Ich wünsche Dir auf alle Fälle viel viel Erfolg für die Zukunft!
Und denke immer daran: Man lebt nur einmal und sollte auch das beste daraus machen! Ich versuche es auch jeden Tag aufs neue. Man darf sich einfach nicht unterkriegen lassen.
Hoffnung23
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Pinocchio
neu an Bord!
2
Österreich M, 25
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Tue, 16.Nov.04, 8:53 Re: Verlustängste und Sorgen |
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Hallo George,
aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur empfehlen, was die anderen Forum Teilnehmer auch schon sagten. Hoff der Beitrag wird noch gelesen-bin etwas spät dran! Die Zeit eine Trennung zu verarbeiten, muß man sich selbst geben. Irgendwann ist es dann so weit und man merkt daß man wieder offen ist um was neues anzufangen. Flüchte nicht zu früh-in eine neue Beziehung oder so!
Der Thread heißt ja Verlustängste: ich schätz daß ich so was habe-wollt mal eure Meinung zu diesem Thema hörn. Bei mir ist es so,daß ich unglaubliche Angst habe mit meinen eltern nicht mehr alles erleben zu können, was ich will. Kent das noch jemand? Hab im Grunde eine solide Beziehung und es geht mir im großen und ganzen sehr gut-gerade deshalb beunruhigen mich meine neuesten Ängste?! Wenn man die Probleme anderer hört und liest dann denk ich mir das sind richtige Probleme und nicht die meinigen.
Mit dem Thema Tod kann ich sowieso nicht gut umgehen-könnt ihr mir da bitte eure Erfahrungen und Tipss geben? cu pinnocchio
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