Neues Forum! [Info]
Post new topic Reply to topic    Print
Author Message
Franz
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Oberösterreich
,


Post Wed, 02.Apr.03, 16:08      Messie - "Vermüllungssyndrom" Reply with quoteBack to top

"Messie": Ich bin mit diesem Thema konfrontiert da eine Verwandte von mir unter diesem Syndrom leidet. Sie läßt niemanden mehr in Ihre Wohnung weil sie sich schämt über Ihre Unordnung. Somit ist Sie sehr einsam. Stattdessen telefoniert sie ununterbrochen, was zu horrenden Telefonrechnungen führt, die Sie sich im Prinzip finanziell nicht leisten kann.
Nun meine Frage:
Hat jemand Erfahrung mit Messies?
Was kann man dagegen unternehmen?
Wo gibt es Hilfe?

Franz
Find all posts by Franz
Werbung
Fallen.Angel
Moderatorin
Moderatorin


Posts 1117
Wohnort Wien
W, 24


Post Wed, 02.Apr.03, 20:18      Reply with quoteBack to top

hallo

ich kenn mich zwar selbst nicht besonders damit aus... hab aber schon einiges drüber erfahren..

aber ich versuchs trotzdem mal grinsend

also es gibt selbsthilfegruppen für messie
dann die möglichkeit zur therapie und natürlich auch beratungstellen

also genaueres kannst du vielleicht bei der telefonseelsorge erfragen wenn die was wissen oder im internet suchen nach "messie selbsthilfegruppe" oder so

grüße fallen angel

_________________
SvV Selbsthilfeseite
Find all posts by Fallen.Angel
Franz
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Oberösterreich
,


Post Thu, 03.Apr.03, 6:25      Reply with quoteBack to top

Im Internet habe ich bereits nachgesehen. In Deutschland gibt es einige Selbsthilfegruppen. Aber dies ist alles zu weit weg. Internetseiten betreffend Österreich habe ich keine gefunden. Außerdem ist es schwierig derjenigen eine Behandlung (Psychologen) vorzuschlagen, den Sie sieht das Problem nicht. Für Sie ist es schon "normal".

Franz
Find all posts by Franz
heidi-anne
Helferlein
Helferlein


Posts 106
Wohnort Im Ländle BW.
,


Post Thu, 03.Apr.03, 7:29      guten morgen Reply with quoteBack to top

hallo Franz,
wo Du Hilfe suchen kannst, weiß ich nicht, aber sie braucht dringend Hilfe, das steht fest.
Das Schlimme daran, dass sie es nicht merkt und
es für "Normal" hält.
Schon das Telefonieren ist eine Sucht, von dem anderen ganz zu
schweigen.
Hat sie jemand, dem sie vertraut, (event. Hausarzt), der
ihr helfen könnte, event. mit einer Einleitung zu einem Kurauf. in einer Suchtklinik?
Wenn das nicht geht, dass Du mit einem Arzt redest, oder so wie Fallen Angel geschrieben hat, einfach mal bei der Tele. Seelsorge anfragen
was Du machen könntest um ihr zu helfen.

Ja es ist nicht einfach, Menschen zu überzeugen wenn sie
einer Sucht verfallen sind, und es nicht merken.

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Hilfe.

Gruß heidi-anne

_________________
Die Welt und das Leben könnte so schön sein, aber.................
Find all posts by heidi-anne
Werbung
Franz
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Oberösterreich
,


Post Thu, 03.Apr.03, 17:32      Reply with quoteBack to top

Hallo Heide-Anne
Danke für Deinen Beitrag!
Zu deiner Frage ob Sie jemanden hat der Ihr hilft: Sie läßt niemanden an sich ran. Nicht einmal die Geschwister dürfen in ihre Wohnung. Auslöser dieser Situation war Ihr damaliger Chef der sie mit allen Mitteln versucht hat sie fertig zu machen. Er schafft es schliesslich das Sie den Arbeitsplatz wechselte. Kurz darauf ging der Chef in Frühpension. Er hatte sein Ziel noch erreicht. Das tyranisieren des Chefs ging rund 7 Jahre so. Komischerweise getraute sich keiner der Arbeitskollegen etwas sagen, und Ihr zu helfen, jeder hatte Angst er könnte der Nächste sein den er tyranisiert. Solange er eine Person hatte, lies er die Anderen in Ruhe.
Nun kommt Sie aber mit dieser Situation nicht mehr klar. Da sie sich früher sehr viel gefallen lassen mußte und nicht dazu sagte, ist es jetzt der umgekehrte Fall und Sie hört nur mehr auf einige wenige "sogenannte Freunde" die aber in Wirklichkeit keine sind. Es ist eigentlich vergeudete Zeit. Aber mit denen telefoniert Sie stundenlang. Um auch noch ihr Selbstwertgefühl aufzubessern kauft sie sich meist sehr teure Sachen die Sie sich aber nicht leisten kann und somit auch schon in Schulden geschlittert ist.

Franz
Find all posts by Franz
Time
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 2687
Wohnort Deutschland
W, 70


Post Thu, 03.Apr.03, 17:37      Reply with quoteBack to top

hallo franz,

ich war jahrelang vom amtsgericht bestellte betreuerin. alles was du schriebst habe ich oft gesehen - es tritt häufiger auf, als man denkt.

unter dem druck einer vormundschaft wurde das messie-syndrom meist besser, die anderen von dir beschriebenen sachen würde sowieso der betreuer regeln, damait der klient zeit zum gesundwerden hat und auch jemanden, der die dinge fachgerecht regelt.


etwas anderes fällt mir leider auch nicht ein.

das bezog sich auf deutsche verhältnisse

liebe grüsse


Time
Find all posts by Time
Werbung
Ische
Helferlein
Helferlein


Posts 103




Post Thu, 03.Apr.03, 18:15      Reply with quoteBack to top

Hallo Franz,

es ist sehr schwer, Deiner Verwandten zu helfen, wenn sie es nicht will. Sie selbst muß den Willen zur Veränderung haben.

Wehrt sie sich, wenn andere helfen wollen, die Wohnung aufzuräumen? Hat sie einfach nicht die Kraft, die Wohnung in Ordnung zu halten? Hat sie Depressionen? Oder kann sie sich von nichts - auch von Müll nicht - trennen?

Vor einiger Zeit las ich, daß "Messies" oftmals alleinstehende Frauen sind, auch Deine Verwandte scheint ohne Mann zu sein. Vielleicht ändert sich ihr Zustand, wenn sie (wieder) einen Lebenspartner findet. Das habe ich jedenfalls bei einer Freundin so erlebt.

Ich habe beides (Kraftlosigkeit / Trägheit und Unfähigkeit, Gegenstände wegzuwerfen) mit Freundinnen erlebt. Die eben erwähnte Freundin konnte sich einfach nicht von Gegenständen trennen. Sie hob fast alles auf, zum Teil auch Essensreste und uralte Kosmetikproben. In der Küche stand auf dem Tisch ein alter Christstollen, der nicht angefaßt und bewegt werden durfte. Auf dem Balkon stand und faulte seit vielen Jahren ein ausrangierter Weihnachtsbaum. Vergilbte Zeitschriften stapelten sich im Wohnzimmer. Auf dem Couchtisch befanden sich in Schälchen uralte Kekse und auf dem Fußboden lagen schlaffe, verschrumpelte Luftballons, die sie Monate zuvor anläßlich einer Apothekeneröffnung erhalten hatte. Im Schlaf- und Wohnzimmer gab es richtige Trampelpfade. Rechts und links türmten sich Kleidungsstücke und Hanteln, die ein ehemaliger Lebensgefährte zurückgelassen hatte. Im Freundeskreis war diese Wohnung immer mal wieder d a s Gesprächsthema. Sie selbst war sich ihres Problems voll bewußt, sie klagte immer, sie könne sich einfach von nichts trennen. Sie hatte in ihrer Kindheit viele Spielsachen hergeben müssen, ihre Mutter warf die Sachen einfach weg oder gab sie in ein Kinderheim. Meine Freundin ist inzwischen verheiratet und bewohnt mit ihrem Mann zusammen ein Haus. Ihr Zustand hat sich wesentlich gebessert.

Bei einer anderen Freundin hingegen sieht es immer noch verwüstet aus. Diese Frau kann sich durchaus von Gegenständen trennen, sie hat nur einfach keine Kraft und Lust, den Haushalt planvoll zu führen.

Bei beiden Frauen habe ich gesehen, daß man Veränderungen als Außenstehender nicht erzwingen kann. Verbesserungsvorschläge zur Haushaltsführung prallen ab, wenn die Betroffenen nicht selbst etwas ändern wollen.

Ich hoffe, daß Deine Verwandte von selbst bald einsieht, daß sie behandlungsbedürftig ist.

_________________
Ische grüßt aus Hamburg!
Find all posts by Ische
Franz
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Oberösterreich
,


Post Thu, 03.Apr.03, 18:57      Reply with quoteBack to top

Richtig sie ist nicht verheiratet. Seit der Bruder heiratete ist es besonders arg geworden. Sie wurde eifersüchtig. Kinder wären ihr sehnsüchtigster Wunsch. Sie geht zur Zeit sehr viel in Lokale (aber nicht im Ort, sondern Kilometer weit weg) um jemanden kennen zu lernen, findet aber nicht den Richtigen. Die meisten sind verheiratet oder geschiedene Männer von denen sich keiner mehr binden möchte.
Den Zustand in der Wohnung hast Du sehr gut beschrieben. Sie hat einfach nicht die Kraft irgendwo in einem Eck anzufangen und aufzuräumen. Lieber verschiebt Sie es von einem Tag auf den anderen. Wie oft hat Sie es versprochen etwas zu tun aber es gelingt Ihr nicht. Vor mehr als einem Jahre haben Ihre Brüder die Wohnung aufgeräumt (da sie einen Wasserrohrbruch hatte und einen Installateur brauchte), aber nach kürzester Zeit war wieder der selbe Zustand.
Zur Zeit beginnt Sie mit mir zu streiten wenn ich Sie auf Ihren Zustand anrede.

Franz
Find all posts by Franz
Mayhem
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 2

W


Post Thu, 21.Aug.03, 18:18      Reply with quoteBack to top

hallo!!! Very Happy

Naja....ich melde mich hier mal als Messie!!!

Ich bin anscheinend ziemlich untypisch....20 Jahre alt, nie allein, immer in WG's gewohnt...und ne richtige Sammlerwut hab ich eigentlich auch nicht (eher nen kleinen Einkaufstick *g* aber der hält sich in Grenzen)...

Ich weiß eigentlich schon länger, dass ich ein Messie bin, aber ich hab mich deshalb nie geschämt (vor Jahren stand in der Bravo ein Artikel und da hab ich mich wiedererkannt)...tja, vor 3 Tagen hat mein Freund im TV nen Artikel gesehen und hat eben gemeint, ma muss was dagegen machen, weil das ne Krankheit ist....so hab ich das eigentlich nie gesehn.

Nur hab ich leider gar keine Ahnung was ich dagegen machen kann (zusammenräumen, haha)...zB sitz ich jetzt lieber vorm PC als das Geschirr abzuwaschen...man muss dazu aber sagen, dass meine Mitbewohner auch keinen Putzfimmel haben *fg*

Zu deiner Verwandten:

Immerhin weißt du doch davon...also kann sie nicht soooooo verschlossen sein. Ich würd sie an deiner Stelle mal zu dir nachhause einladen und dann mit ihr drüber reden (natürlich darf sie nicht wissen, warum sie eingeladen wird). Oder du überrascht sie mal und räumst mit ihr gemeinsam auf. Bei mir haben früher zB Belohnungen oft geholfen (früher ist vor ca. 2 Jahren *g*), da hat mein Ex die Initiative ergriffen und hat eben gemeint, einmal Wohnung zusammenräumen = einmal Kino gehn, etc.....solche Tricks werden zwar bei deiner Verwandten wahrscheinlich nicht mehr helfen (wie alt ist sie denn???), aber ein Lob kann auch Wunder wirken!

Bei mir hats lang gedauert, bis ich bemerkt habe, dass das eine "Krankheit" ist....halt ihr nen Spiegel vor!!! Sammel Artikel, TV Berichte, etc., an denen sie erkennt, dass es bei ihr genau das gleiche ist!!! Nur, was zu tun ist, wenn sie es eingesehen hat, weiß ich selbst leider auch noch nicht....bei mir bringts nämlich net sehr viel, die Überwindung is noch nicht ganz da.

Was teilweise auch helfen kann, ist wenn sie für jemand anderes zusammen räumt-.....zB um jemanden einladen zu können, für Haustiere, usw....das hilft zumindest ein bisschen.

PS: Was kann man dagegen wirklich tun??? Ich hätt gern ein paar Tipps!!!
Find all posts by Mayhem
Mayhem
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 2

W


Post Thu, 21.Aug.03, 18:45      Reply with quoteBack to top

PPS: Sie WEIß dass es nicht normal ist, sie hat nur keine Kraft, es zu ändern...und fühlt sich daher angegriffen, wenn auf sie "eingeredet" wird....ähnlich wie bei einem verängstigten Tier. Wenn es in die Enge getrieben wird, beisst es.
Find all posts by Mayhem
Werbung
dickbaer1
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 19

W, 35


Post Thu, 21.Aug.03, 23:18      Reply with quoteBack to top

Ich bin seit knapp 2 Jahren in einer Messie-Selbsthilfegruppe. Zu meinen "Bestzeiten" hatte ich 5 Garagen gemietet und zugemüllt mit Teilen, wo ich dachte, daß ich sie mal brauchen würde. Also alte Skier, PC-Teile, Teppichreste, defekte Schlauchboote etc. "Meterhoch" aufgetürmt bis zur Decke. Nur um zu veranschaulichen, daß es nicht die typischen Gegenstände sind, die man so in der Garage liegen hat. In meiner Dusche lag unabgewaschenes Geschirr, war täglich beim Nachbar zum duschen. Dies nur als kleines Beispiel.

Mittlerweile habe ich die Problematik für mich "kapiert". Ich weiß, was für mich der Auslöser ist bzw. war. Meiner Meinung nach ist das aber bei jeder Person verschieden. Für mich war der Müll wichtig, um mir einen Schutzmantel aufzubauen. Je mehr Müll, desto mehr emotionaler Schutz. Müll kann wirklich schützen. Schützen davor, Probleme anzugehen, die einen emotional sehr belasten.

Meiner Meinung nach hilft nur folgendes:
Anfangen, den Müll zu beseitigen und Ordnung ritualisieren. Mein Einstieg war, jeden morgen das Bett zu machen. Ohne wenn und aber. Dann Energie sammeln und den Schrott entsorgen. Hört sich vielleicht als Tipp recht dämlich an, ist aber wirklich der einzige Weg. Sehr geholfen hat mir folgendes Buch:
- Feng Shui - Gegen das Gerümpel des Alltags -
Kann ich persönlich nur als "Messie-Bibel" empfehlen. Die Bücher von Sandra Felton haben mir überhaupt nicht geholfen.

Unsere Selbsthilfegruppe besteht aus 3 Männern und 3 Frauen - also genau geteilt. Messie-Selbsthilfegruppen gibt es mittlerweile fast in jeder Stadt. In der Regel reicht eine Nachfrage beim örtlichen Gesundheitsamt.

Zu meiner Situation. Ich schätze mich so ein, daß ich 90 Prozent der Problematik abgehandelt habe, mittlerweile ist auch 90 Prozent meines Mülls entsorgt.

Messies würde ich dringend empfehlen, einer Selbsthilfegruppe beizutreten. Dies hilft aber meiner Meinung nach nur dann, wenn sie selber wollen. Z.B. dann, wenn der Leidensdruck dermaßen hoch ist, daß man sich Hilfe sucht.

Abschließend möchte ich noch sagen, daß ich mittlerweile als "Messie in Gesundung" recht untollerant gegenüber Unordnung eingestellt bin. Ich bin wesentlich sensibler gegenüber Unordnung oder unordentlichen Menschen.
Ein Partner ist natürlich sehr hilfreich, bei mir hat meine Freundin schon recht dazu beigetragen, überhaupt zu erkennen, daß ich Messie bin. Aber es ist überhaupt keine Voraussetzung zur Gesundung.
Find all posts by dickbaer1
orlando
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 28

W, 29


Post Sat, 23.Aug.03, 21:25      Reply with quoteBack to top

Mir hats sehr geholfen + hilt immer wieder,wenn meine Freundin immermal sagt : Aha , hmm...ganz schön heftig *augenzwinker*....
Wir haben früher viel übers Thema : Wohnung = Inneres gequatscht ...
Ich weiß,es steht bei ihr im Kopf und nun auch schon ne Weile in meinem (durch sie Wink ) :
Meine Wohnung ist der Spiegel meines "Seelenzustandes" , oder des Kopfes oder der Gefühle , naja,alles zu sammen ...
Ich bin chaotisch , sicher,wird sich auch nicht in absolute "aufgeräumtheit" wandeln je , aber mir hilft ein "Wut"aufräum-Müllwegschmeißtag unheimlich , mein inneres Chaos zu beruhigen und aufzuräumen ...
Was ich allerdings immer wieder schlimm finde nach solch einem "Aufräumen" und Sachen , Kam , Schreibkram in Schränke räumen ,daß ich "nichts" mehr wiederfinde ...
Dann habe ich oft Angst ,was "Wichtiges" weggeschmissen zu haben , da es beim Wegschmeißen immer zu ner regelrechten Euphorie kommt .....
Sicher tut es gut,nach und nach etwas "loszulassen" , dennoch immer das Gefühl,ich schmeiße etwas von MIR , naja,von meiner Person , von dem,was mich ausmacht weg und dann bin ich noch weniger "da" ...
Bei mir hängt es sicher mit fehlenden Erinnerungen zusammen und auch damit ,daß meine Wahrnehmung als Kind als "falsch" bezeichnet wurde permanent ,was zu einer grundsätzlichen Instabilität führte,was ich an/aus mir glauben darf .... Somit sammel ich alles,was festgeschrieben ,photographiert,getragen (sachen) , gemalt , bewohnt/benutzt wurd ...von mir (ahbe auch zig defekte Geräte hier im Keller oder in der Wohnung....naja,sind auch ein Teil meiner Geschichte Embarassed )......das Sammeln,Aufheben sozusagen , um mir (und andren) beweisen zu können,daß es mich gab , gibt usw...daß ich gelebt habe schon usw...daß etwas "schwarz auf weiß" feststeht ... Ich habe so oft und so schnell auch meine jüngere Vergangenheit vergessen,daß ich alles aufgehoben habe immer für "später" , wenn ich wer andres wurd Embarassed
...
Vielleicht sammelt sie , um sich existent zu fühlen ...
Vielleicht würde es helfen , ihr klarzumachen , wie real existent sie für Dich ist und auch für alle andren ?????
Vielleicht würde es ihr ebenfalls (wie mir) helfen , einigen Kram (nicht wirklichen Müll-sprich nichts ausm Mülleimer) , aber "Klamotten" , irgendwelche Bretter....naja,lauter solch Zeugs bei wem andren im Keller liegen zu wissen erstmal + sich im Laufe der Zeit davon zu entwöhnen und dann vielleicht auch in der Lage zu sein,demjenigen oder derjenigen zu sagen : Hey klar,danke Dir,aber nun kanns weg ....
????
Auch tuts gut , Zeug an wen "abzutreten",der/die`s real gebrauchen könnt , es wird nicht weggeschmissen ,sondern real genutzt , tut gut zu wissen,wenn mans schon aus der Wohnung gibt überhaupt ....
...
Lieben Gruß,
Jana
Embarassed
Find all posts by orlando
prisi
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 1

W, 29


Post Mon, 25.Aug.03, 7:19      Reply with quoteBack to top

Hi,
nach längerem Stöbern im Netz bin ich auf dieses Forum hier gestoßen.Ich bin neu hier und überfalle euch gleich mit meinem Problem:

Seit ich mich erinnern kann, lebten meine Eltern recht chaotisch, es war immer ein wenig unaufgeräumt, aber eher im gemütlichen Sinne.
Seit einiger Zeit nimmt es jedoch überhand:
Pc-Zeitschriften stapeln sich bis in Kniehöhe, das Wohnzimmer ist kaum noch begehbar, das Bad kaum noch zu benutzen, die Küche schimmelt vor sich hin.

Ich sträube mich immer mehr, meine Eltern zu besuchen, gerate beim Versuch, ihnen helfen zu wollen, mit einem von ihnen in die Haare.
Wie es mir dabei geht? Beschissen.

Mein Vater scheint das Chaos nicht zu bemerken, meine Mutter bemüht sich zwar, jedoch gelingt es ihr genausowenig. Sie meint, ihr fehlt die Kraft, Ordnung zu schaffen.
Ich stehe mit dem Rest der familie ziemlich hilflos da, weiß nicht, wo ich ansetzen soll.
Daß meinen Eltern geholfen werden muß, ist klar, aber wie?

Was bewegt einen Menschen dazu, sich mit so viel Müll zu umgeben?

Verzweifelte Grüsse,

Prisi
Find all posts by prisi
Werbung
weiberbande
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 8
Wohnort Köln
W, 32


Post Tue, 09.Sep.03, 16:32      Re: Messie - "Vermüllungssyndrom" Reply with quoteBack to top

Wir haben da auch so unsere Problme,aber das Etkett "Messie" mögen wir wohl alle nicht so recht.

Wir sind der Meinung, haben auch Psychologie studiert,daß Messies keine einheitliche Störung haben.Viele haben ein ADS.Wir haben eine Schizotype Störungv und Schwierigkeiten mit dem Haushalt.Das sind negative Symptome,vergleichbar mit denen bei einer chronischen Schizophrenie.Darübner haben wir in Zusammenhang mit Messies noch nie gelsen,aber hier hat ja einme ehemalige amtliche Betreuerin was gepostet. Sie wird bestimmt dem einen oder der anderen Schizotypen begegnet sein, die Probleme mit der Ordnung haben.Wir haben gleichzeitig Depressionen und wir lassen nuir ganz eng vertraute Menschen bei uns rein. Eine Freundin z.B.,die sich aber ganz schön über uns aufregt.Aber es gehört zu unserer Krankheit.Wenn wir irgendwo sind,also in einer Einrichtung,wo wir seit 6 Jahren fast täglich sind,würden wir nie Unordnung hinterlassen und unsere Wohnung ist zwar sehr chaotisch,aber nicht völlig zugemüllt.Also,so wie mand as ind en medxien sieht. Und einen Sammeltick haben wir eigentlich auch nicht.Wir schaffen es einfach nicht.Nur in Teilbereichen wird sich durchgekämpft. Es ist sehr erstaunlich,daß diese Erkrankung nicht in Berichten über Messies auftaucht. Zumal Schizotype auch ADS-Kriterien erfüllen können.Weil Schizotype durch Reizoffenheit auch an mangelnder Aufmerksamkeit leiden durch die permanente Reizüberflutung. Es wird aber hoffentlich kein seriöser Psychiater Schizotype mit Ritalin behandeln.

Allgemeine Infos zur Schizotypen Störung:
http://www.blumenwiesen.org/schizotypie.html

Viele Grüße,Weiberbande

_________________
http://www.blumenwiesen.org
Find all posts by weiberbande
Franz
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 10
Wohnort Oberösterreich
,


Post Tue, 23.Sep.03, 13:48      Re: Messie - "Vermüllungssyndrom" Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich habe lange schon nicht mehr nachgesehen hier und war erstaunt das doch noch Diskussionen zu meinem Thema entstehen. Nun kurz was bis jetzt geschah: Im Juli hatte ich ein Gespräch mit einem Psychotherapeuten, zeigte ihm Fotos von dem Chaos bei ihr in der Wohnung (welche ich heimlich aufgenommen hatte), und fragte Ihn um Rat. Er bot mir an, mit meiner Verwandten telefonisch Kontakt aufzunehmen um Sie zu einer Therapie zu animieren. Dies war aber vergebens. Sie blockte alles ab und war zu nichts bereit. Eine Zwangseinweisung hätte die Folge das Sie ihren Job verliert. Der Arzt meinte wir sollten den Kontakt nicht abbrechen und alle 2 Wochen bei ihr nachsehen. Aber dies sei nicht so leicht. Auch wie Du „Mayhem“ meintest, daß ich bei Ihr Zuhause vorbeisehen sollte. Sie lässt mich ja nicht in Ihre Wohnung, schließlich habe ich die „Besichtigungen“ immer heimlich gemacht ohne das Sie etwas davon wusste. Im August fuhr ich mit meiner Familie zu Ihr. Mittlerweile hatte Sie sich eine kleine Katze zugelegt. Diese wird auf einem großen (rund 50cm Durchmesser) „Designerteller“ gefüttert. Die Katze ist sehr scheu und fauchte mich an wenn ich mich ihr näherte. Dies gab mir alles auch ein wenig zu bedenken. Wir durften aber nicht in die Wohnung und so unterhielt sich meine Verwandte nur mit meinen kleinen Kindern vor der Tür. Sobald ich dazu kam verschwand Sie. Wahrscheinlich aus Angst ich könnte Sie anreden auf Ihren Zustand.
Heute rief mich mein Bruder an, er fahre heute zu Ihr da Sie Ihn ersucht hat Geld zu borgen damit sie sich Brennmaterial für den Winter kaufen kann.
Ich komme mit diesen Gedanken nicht mehr klar. Auf der einen Seite kauft sie ein großes Designerteller zum Füttern der Katze, auf der anderen Seite hat sie nicht einmal mehr Geld um Heizmaterial für den Winter kaufen zu können.

Grüsse Franz
Find all posts by Franz
Display posts from previous:      
Post new topic Reply to topic