arbeitsunfähig und bald obdachlos - keine zukunft

Moderatorin 1117 Wien W, 24

hallo

die leute sagen mir immer, ich bin ja noch jung, und es wird schon wieder, aber im gegenteil es wird immer schlimmer... nicht unbedingt was meine krankheit betrifft, sonder was meine umgebung und meine krankheitsaufrechterhaltenden faktoren betrifft...

ich bin seit einem jahr arbeitsunfähig geschrieben, ich war ein paar mal in der psychiatrie.. später als ich das gefühl hatte das es mir besser geht, versuchte ich irgendwie, in die arbeitswelt einzusteigen.. so wie es mein zustand zu ließ nur ich hatte keinen erfolg.. ich versuchte es über mehrere organisationen, die speziell dafür ausgerichtet waren und hatte keinen erfolg.. meine eltern, sehen meine bemühungen nicht und meine krankheit verstehen sie schon gar nicht.. jetzt haben sie gedroht mich bald hinaus zu schmeißen..

ergo habe ich die denkbar schlechtesten voraussetzungen für ein erfülltes leben:

keine ausbildung
psychisch krank
kein job
kein dach über dem kopf

ich weíß wirklich nicht, was ich machen soll und ich bin mir ziemlich sicher, dass mich mein vater auf die straße setzt...

ich kann nicht einfach so irgendwas arbeiten.. ich bin noch nicht so weit um 40 stunden zu arbeiten und mit einem teilzeit job kann ich mir auf die schnelle nix leisten.. bzw ein teilzeitjob der meinen fähigkeiten entspricht.. also irgendwo putzen oder so...

mir ist klar, das ich keine lösungen für meine probleme finde, aber wie werde ich mit dieser situation fertig.. zum einen zukunftsängste und zum anderen ein hass auf meine eltern...

ich weiß auch nicht, vielleicht wollte ich es auch nur zu papier bringen..

grüße fallen angel

Helferlein 82 NRW W, 28

Hallo!

Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit des betreuten Wohnens. Ich kenne mich da zwar nicht aus, aber da du ja nachweisen kannst, dass es dir nicht gut geht, sollte es ja wohl kein Problem sein grundsätzlich in solche Einrichtungen bei deinem Alter reinzukommen. Und das jetzt mal ganz davon abgesehen, dass deine Eltern dich bis 27 unterstützen müssten.

Natürlich wäre es auch nicht so verkehrt mal zu versuchen ein paar Stunden am Tag (muss ja nicht gleich vollzeit sein) zu jobben. Gerade Putzjobs, wenn das auch nicht gerade Traumjobs sind, gibt es häufig für 4 Stunden am Tag. Oder vielleicht in einer Cafete, oder kellnern (obwohl es da schon viel Konaktfreude und Ausdauer bedarf) sollte man schnell als Job finden können. Und mit diesem Geld, Wohngeld, Sozialhilfe (obwohl da wohl erst mal deine Eltern rangezogen werden würden) sollte es zumindest möglich sein ein kleines WG-Zimmer zu finden.

Aber ich will dich da jetzt zu nichts drängen, denn ich war dieses Jahr auch schon kurz davor meinen Job neben dem Studium (wo ich schon seit Januar keine Vorlesungen mehr habe) zu schmeißen, weil ich mich einfach nicht mehr in der Lage dazu fühlte. Doch meine Chefin (der ich meine Situation auf ihr Drängen hin erzählt hatte) gab mir solange wie ich glaubte es zu brauchen einfachere Aufgaben und irgendwann ging's dann wieder. Obwohl es mir auch jetzt noch sehr, sehr schwer fällt mich länger als 3 Stunden auf meine Arbeit zu konzentrieren ohne wieder an irgendwelche Probleme zu denken.

Auch als ich meinen Eltern von meinen Problemen erzählte wurde aus den Vorwürfen plötzlich Verständnis.

War jetzt wahrscheinlich keine große Hilfe, und vielleicht hatte ich bei all meinen Problemen auch einfach doch noch mehr Glück als manch andere, doch ich wollte dir damit einfach ein paar, wenn auch kleine, Möglichkeiten aufzeigen und dir etwas Mut machen.

Und auf deine Eltern böse zu sein, dazu hast du wohl alles Recht der Welt.

Lieben Gruß hug

doubt

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Liebe Fallen.Angel,

mich erschüttert das, wenn ich sowas lese, weil ich das einfach nicht verstehen kann kopf

Aber das hilft Dir leider auch nicht weiter. Drum denke ich mir andererseits, so schlimm und ungerecht das Leben auch oft zu sein scheint, ist es doch sehr oft auch eine Chance, die es gilt, wahrzunehmen.

Fallen.Angel wrote:

später als ich das gefühl hatte das es mir besser geht, versuchte ich irgendwie, in die arbeitswelt einzusteigen.. so wie es mein zustand zu ließ nur ich hatte keinen erfolg..

Kann es sein, daß Du Dich da versuchst, runterzumachen? ... In meinen Augen ist das sogar sehr großer Erfolg, wenn es jemand bis zu seiner obersten Grenze versucht (und bis dahin auch schafft).

Wie sieht es mit dieser Grenze heute aus? Kannst Du Dir vorstellen, das zu versuchen? Mit etwas Glück ist vielleicht auch was für Dich "Richtiges" dabei... ich würde es Dir wünschen.

Liebe Grüße und alles Gute!

Annemarie

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Liebe Fallen.Angel,

es ist sicher schlimm für dich, dass du schon so viel probiert hast, und noch keinen sichtbaren erfolg hattest. doch manchmal kann es auch dauern bis die erfolge sichtbar werden. denn ich kann mir ähnlich wie annemarie gut vorstellen, dass du sehr wohl schon weiter gekommen bist.

ich würde dir raten, das problem wegen dem wohnen unbedingt mit deinem therapeuten zu besprechen. er kann dir bestimmt ein für dich passendes betreutes wohnen empfehlen. oder vielleicht kannst du zu einer freundin ziehen? denke mal verschiedene möglichkeiten durch.

was die arbeit bzw. die ausbildung betrifft, gibt es für dich auch bestimmt noch möglichkeiten, davon bin ich überzeugt. was sagt denn dein therapeut dazu?

vielleicht wäre es für dich ja im gar nicht so schlecht, wenn du mal weg von zuhause wohnst, glaubst du nicht?

alles gute! flower

lg, naomi

Moderatorin 1117 Wien W, 24

vielen dank ihr zwei für eure antworten

@doubt

ich leide unter einer ziemlich starken sozialen phobie.. die mich leider doch sehr einschränkt.. wenn ich mal den mut gefunden habe, eine sache zu beginnen.. irgendwo anzurufen und mich zu erkundigen (was für mich sehr viel ist... auch wenn es jetzt lächerlich klingt) und aus der sache wird nix, bin ich wieder für monate entmutigt... und so nebenjobs die meinen fähigkeiten, also meiner ausbildung entsprechen, wie kellnern oder im supermarkt, sind sogut wie unmöglich für mich zumindest jetzt.. wegen der menschen...

und wegen betreueten wgs hab ich mich auch schon erkundigt, die kosten etwas und zweitens sind da ganz schön viele menschen in einer wg..

mir ist klar, dass es keine lösungen gibt.. und aufzuzählen was alles nicht funktioniert und was ich schon versuchte würde zu lange dauern...

@annemarie

Quote:

Kann es sein, daß Du Dich da versuchst, runterzumachen?

öhm nein eigentlich nicht...

Quote:

Wie sieht es mit dieser Grenze heute aus? Kannst Du Dir vorstellen, das zu versuchen?

ähm ich kann dir leider nicht ganz folgen was du meinst... Embarassed

es ist für mich schon ein trost, das ich wenigstens nicht alleine bin.. und ich bin mir sicher, ich werde das problem schon irgendwie lösen.. wahrscheinlich nicht alleine, aber irgendwann... das was ich brauche ist zeit und die hab ich leider nicht..

grüße fallen angel

Moderatorin 1117 Wien W, 24

danke für deine antwort naomi

Naomi wrote:

vielleicht wäre es für dich ja im gar nicht so schlecht, wenn du mal weg von zuhause wohnst, glaubst du nicht?

ja schon, aber ich hab die einzige option straße und darauf kann ich verzichten...

ich sehe meinen therapeuten zum glück morgen wieder und bin gespannt ob er mir helfen kann.. bis dahin..

grüße fallen angel

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Hallo fallen angel,

ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Mir geht es ähnlich, nur dass ich zumindest ein Dach überm Kopf habe. Meine Wohnung werde ich wohl hoffentlich behalten können.

Ich habe Angst vor der Zukunft und keine Ahnung, wie es weiter gehen soll.

Ihr habt doch in Österreich wahrscheinlich auch Sozialhilfe. Wie wäre es denn, wenn du da mal vorbeiguckst und deine Situation schilderst? Die können dir vermutlich wenigstens bei dem Wohnungsproblem helfen. Das ist ja jetzt erst mal das Wichtigste.

Ansonsten fällt mir auch nichts wirklich gutes ein. Ich weiß ja selber nicht, wie es weitergehen soll.

Viele Grüße,
Jelka

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Fallen.Angel wrote:

Quote:

Wie sieht es mit dieser Grenze heute aus? Kannst Du Dir vorstellen, das zu versuchen?

ähm ich kann dir leider nicht ganz folgen was du meinst...

Ich meinte, Du bist jobmäßig an Deine Grenzen gegangen. Diese Grenzen können sich ja auch ändern ... vielleicht befinden sie sich jetzt woanders, als damals ... ja, hmm, so meinte ich das Smile

Lg. Annemarie

Moderatorin 1117 Wien W, 24

Quote:

Ich meinte, Du bist jobmäßig an Deine Grenzen gegangen. Diese Grenzen können sich ja auch ändern ... vielleicht befinden sie sich jetzt woanders, als damals ...

danke jetzt versteh ich was du meinst und möglicherweise hast du recht.. ich denke darüber muss ich grübeln

grüße fallen angel

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Fallen.Angel,

wie siehts aus bei Dir?

Im Thread wurde die (in Deutschland mögliche) Sozialhilfe bzw Unterstützung seitens der Eltern bis zum Abschluss der ersten Ausbildung (bis 27) angesprochen. Kommt sowas für Dich in Österreich in Frage?

Hat Dein Thera noch eine Idee gehabt?

...so negativ und ängstigend Deine Situation auch sein mag - sie birgt auch die Chance, dass Du Dich von Deinem Elternhaus mehr lösen kannst, Belastungen dort nicht mehr "aushalten" musst...

Alles Liebe,

Tanzendes_irrlicht

Moderatorin 1117 Wien W, 24

tanzendes_irrlicht wrote:

Im Thread wurde die (in Deutschland mögliche) Sozialhilfe bzw Unterstützung seitens der Eltern bis zum Abschluss der ersten Ausbildung (bis 27) angesprochen. Kommt sowas für Dich in Österreich in Frage?

ich beziehe bereits sozíalhilfe. unterstützung kann ich von meinen eltern nicht erwarten.

Quote:

Hat Dein Thera noch eine Idee gehabt?

mein thera ist leider krank und ich muss noch ne weile warten bis er mir vielleicht einen hilfreichen tipp gibt..

Quote:

sie birgt auch die Chance, dass Du Dich von Deinem Elternhaus mehr lösen kannst, Belastungen dort nicht mehr "aushalten" musst...

damit hätte ich auch überhaupt kein problem, mir macht mehr angst das ich auf der straße leben muss.. aber gut, vielleicht wird es ja nicht so schlimm... aber möglicherweise schon...

vielen dank für deine antwort

grüße fallen angel

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

liebe fallen.angel,

wahrscheinlich weißt du eh drüber bescheid. aber an deiner stelle würde ich um eine gemeindewohnung ansuchen. die gefahr, unter der brücke schlafen zu müssen, ist, glaube ich, derzeit nicht gegeben. aber kümmere dich um diese dinge, das ist sehr wichtig. schaffst du das?

alles liebe naomi

Moderatorin 1117 Wien W, 24

Naomi wrote:

schaffst du das?

hmm wahrscheinlich nicht... aber ich denke, wenn es wirklich soweit ist, wird mir nix anderes übrig bleiben...

grüße fallen angel

[nicht mehr wegzudenken] 2093 Wien W, 42

Fallen.Angel wrote:

hmm wahrscheinlich nicht... aber ich denke, wenn es wirklich soweit ist, wird mir nix anderes übrig bleiben...

vielleicht geht es leichter, wenn dich ein freund/freundin begleitet, und dann im wartezimmer wartet bis du alles erledigt hast. ich will dir nur nochmal sagen, dass ich es für wichtig halte, dass du da bald was unternimmst. wenn du das dann geschafft hast, könntest du dich dann gleich ein wenig belohnen.

lg, naomi

Helferlein 106 Hessen W, 25

Hallo Fallen Angel,

ich kann dir zur Angst von der Obdachlosigkeit Ratschläge geben. Du kannst so schnell wie möglich zu einem Sozialarbeiter der Stadt und Jugendamt gehen. Die sind nicht nur für Jugendlichen da, sondern auch für Junge heranwachsende Erwachsene Menschen bis zum 27 Lebensjahr. Nur mir ist es jetzt etwas schwer nachzuvollziehn wo du wohnst. Ob in Deutschland oder in Östereich.

Stadt und Jugendamt, da gibt es eine stelle für das Sozialamt und dort haben sie eine Rund um Beratungsstelle für alle Sozial Bereiche. Das heißt auch für Psyschich kranke Menschen die bei der WISO hilfe benötigen, ob in Bereich Obdachlosigkeit oder Jugendhilfe.

In deiner Situation würde sie dich in einem Heim bringen für Obdachlosgefährdeten Junge Frauen. Das sind übergangswohnheime, wo du deinen Eigenen Zimmer hast und auf deine eigene Wohung warten kannst die du von dem Wohnungsamt bekommen kannst.

Mach den Schritt! Geh zum Sozialrahthaus zum Sozialarbeiter oder in die Stadtgesundheitsamt für Psyschich Kranke. Die kümmern sich alles um die Soziale schwierigkeiten und gegen die Obdachlosigkeit.

Liebe Grüße
Idefix12

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