Author |
Message |
Femme-Fatale
Helferlein
87
Berlin W, 27
|
Tue, 26.Oct.04, 12:18 Tod verarbeiten... Trauer... |
|
Hallo,
ich melde mich mal wieder zu Wort, weil ich keinen Rat mehr weiss.
Ich habe Anfang des Monats erfahren, dass die Nichte eines Exfreundes Ende Juli bei einem Verkehrsunfall verunglückt ist. Das schlug sehr hart bei mir ein. Habe 2 Tage lang geheult und mich schlecht gefühlt. Die Trauer war noch da aber es ging wieder ein wenig.
Habe den Hinterbliebenen, wenn auch spät, mit einer Karte mein Mitgefühl ausgedrückt, worauf (ist ja klar) keine Reaktion kam.
Nun kam aber alles wieder hoch und ich sitze hier und heule wie ein Schlosshund und kann mich gar nicht mehr beruhigen.
Ich habe die Kleine (welche jetzt 15 geworden war) lange nicht mehr gesehen oder gesprochen, das bereue ich jetzt sehr stark, ich hätte sie so gern mal wieder gesehen aber die Umstände haben es nicht gestattet.
Habe sie einmal kurz gesehen, aber das war kurz nach der Trennung von meinem Ex, das war 99 irgendwann. Ich frage mich jetzt, ob sie mal an mich gedacht hat (wir waren uns wirklich sehr nah).... ich habe oft an sie gedacht und jetzt ist sie tot, hätte ich sie doch besucht, dann hätte ich gesehen, was für ein tolles Mädchen sie war, und das war sie bestimmt.
Ich hatte letzte Nacht einen ziemlich realen Traum, wo ich meine ExSchwiegermutter mit der kleinen Schwester wiedersehe und zu trösten versuche, erst wehrt sie ab oder tut so als sehe sie mich nicht, aber dann bemerkt sie mich, aber ist weiterhin distanziert.... das tat auch irgendwie weh und jetzt kommt das alles hoch, habe schon überlegt, nochmal Kontakt zu ihnen aufzunehmen....aber ich denke, es wäre zu früh... wenn ich mir vorstelle, welchen Schmerz sie fühlen, oh man, warum nur sie, warum nur?
Was soll ich tun???
Ich bin so traurig.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Katzenliebe
sporadischer Gast
15
W, 46
|
Tue, 26.Oct.04, 12:24 Re: Tod verarbeiten... Trauer... |
|
Mag sein, daß du gleich zu mir sagst: Du spinnst doch! Aber dennoch:
Sprich noch einmal mit ihr ... in einer Kirche, an ihrem Grab. Trauer braucht Zeit. Tränen sind voll okay.
Als ich meine Mutter verlor, nach langer Krankheit, bin ich nach der Beerdigung nicht an ihr Grab gegangen. Es tat zu weh. Irgendwann nach etwa einem Jahr nach der Beerdigung stand ich da. Und ich "sprach" mit ihr, ich heulte Rotz und Wasser... Auch beim zweiten, dritten Mal noch.
Jetzt ist es "gut". Ich habe sie losgelassen... Sie ist "angekommen", sie hat es jetzt besser - glaube ich.
Und ich weiß für mich:
Quote: | Niemand, den du liebst, ist tot. |
Liebe Grüße
|
|
|
|
|
Femme-Fatale
Helferlein
87
Berlin W, 27
|
Tue, 26.Oct.04, 12:33 Re: Tod verarbeiten... Trauer... |
|
ganz liebes Dankeschön für die schnelle Antwort, das ist eine gute Idee, das mache ich, ich versuche es teilweise jetzt schon, aber ich bin ihr nicht so richtig "nah", also werde ich bei Gelegenheit (es liegt weiter weg) mit ihr reden. Oder kann ich dazu in jede beliebige Kirche gehen, wenn ich nicht gleich an ihr Grab komme?
Danke!!!
|
|
|
|
|
Katzenliebe
sporadischer Gast
15
W, 46
|
Tue, 26.Oct.04, 12:40 Re: Tod verarbeiten... Trauer... |
|
Klar, jede x-beliebige Kirche. Ich würde nur (hab meine Gründe) eine evanglische oder katholische "bevorzugen" ... und da darf jeder rein.
Oder mach bei dir zu Hause Ruhe - Telefon für eine Zeit ausschalten, vielleicht ganz leise (entsprechende) Musik, eine Kerze ... und so hast du in diesem Augenblick deine persönliche Kirche.
|
|
|
|
|
Werbung |
|
|
|