Geburt impliziert Tod

Vorne weg:OMEGA HAT NICHT VOR JETZT ZU STERBEN!!! Very Happy

Bevor sich hier jemand Sorgen macht!

Dennoch ist es ein Thema, dem ich mich stellen muß, da meine Mutter
Brustkrebs mit Knochenmeta hat.Wir können auch scheinbar ganz locker darüber reden.
ICH HABE EINE ENORME ANGST DAVOR, MEINE ELTERN DURCH TOD ZU VERLIEREN, obwohl ich weiß, das es unumgänglich ist und die normale Abfolge, daß Eltern vor den Kindern sterben.

Das Thema, welches ich hier ansprechen möchte:
Ich habe meiner Mutter versprochen, wenn es für sie unerträglich wird,
sie zum Sterben in die Schweiz zu begleiten (Verein DIGNITAS).
Im moment geht es ihr recht gut und sie ist auch voller Hoffnung, nur hat man uns gesagt, daß "Rückschläge" kommen werden.
Ausreichende Schmerztherapie ist ihr zugesichert und sie konnte sich im Krankenhaus auch davon überzeugen, daß sie bei uns praktiziert wird.
Denn klarerweise hat sie Angst vor Schmerz, obwohl ich sie als "hart" im Nehmen bezeichnen möchte.

Ich habe vor felsenfest zu meinem Versprechen zu stehen, aber ich weiß, daß es schwer, unheimlich schwer für uns beide sein wird.
Es quält mich die Frage:steht mir als Mensch die Mitbeteilung an dieser Entscheidung zu???

Eine weiter Frage, die mich unheimlich quält, hängt damit zusammen, daß mein Ex-Lebensgefährte, der von sich behauptet, ein Arzt zu sein, dessen Tätigkeit zu 80% darin besteht, sich forensisch abzusichern, den Tumor meiner Mutter ein Jahr lang übersehen hat.Da er der behandelnde Hausarzt meiner Mutter war, habe ich mir die Bilder damals nicht angesehen - der Tumor war aber bereits erkennbar.Ich beschuldige ihn und mich selbst!Es war teilweise Grund für die Beendigung der Lebensgemeinschaft.Und ich finde es empören, daß er die letzten drei Monate, in denen meine Mutter noch Patientin bei ihm war, teilweise Medikamente und Verordnungen verweigert hat. Mr. Green

Ich komme mit all dem sehr schlecht zurecht und verdränge großartig!

Dankbar, für jeden Input, der hoffentlich kommen wird, grüße ich Euch alle recht herzlich!
omegaboomer

Moderatorin 1682 Oberösterreich W, 45

Liebe Omega,

vorerst, mein tiefstes Mitgefühl und Hochachtung für Dich, alleine sich vor so eine Entscheidung zu stellen ist für viele undenkbar.

Quote:

Dennoch ist es ein Thema, dem ich mich stellen muß, da meine Mutter
Brustkrebs mit Knochenmeta hat.Wir können auch scheinbar ganz locker darüber reden.

Liebe Omega, kann es sein, daß ihr beide verdrängt? Vielleicht ist es noch nicht an der Zeit, aber könntest Du Dir vorstellen, mal nicht locker mit Deiner Mutter darüber zu sprechen?

Vielleicht so:

Quote:

ICH HABE EINE ENORME ANGST DAVOR, MEINE ELTERN DURCH TOD ZU VERLIEREN, obwohl ich weiß, das es unumgänglich ist und die normale Abfolge, daß Eltern vor den Kindern sterben.

Ich weiß .... das ist sehr schwer ... auch ich vermeide Dinge zu sagen, vor denen ich furchtbare Angst habe. Aber ist es dann ausgesprochen folgt Erleichterung und der Druck wird kleiner ... auf beiden Seiten.

Quote:

Ich habe vor felsenfest zu meinem Versprechen zu stehen, aber ich weiß, daß es schwer, unheimlich schwer für uns beide sein wird.
Es quält mich die Frage:steht mir als Mensch die Mitbeteilung an dieser Entscheidung zu???

Liebe Omega, ich glaube, diese Entscheidung hat Deine Mutter schon getroffen ... es ist NICHT Deine Entscheidung. Du hast DIE Achtung ihr Gegenüber, die ein Mensch dem Anderen zubringen sollte. Du ACHTEST IHRE Entscheidung. Das ist, glaube ich, der Unterschied, der DICH dazu berechtigt, ihr zu helfen.

Ich schicke Dir gaaaanz liebe, warme Grüße!

*Es umarmt Dich*
Annemarie

Helferlein 144 Hannover ,

Hallo omegaboomer!

Du tust mir echt Leid.

Ich finde es aber ganz toll, das du zu deiner Mutter stehst, und ihr in ihrer größten Not, beistehen willst.
Ich denke, zur Zeit verdrängt ihr BEIDE die Problemtik.
Aber es wäre sicherlich besser, jetzt, wo es deiner Mutter ja scheinbar ganz gut geht, über ihre Krankheit zu reden. Sie wird sich dir sicherlich in Allem anvertrauen, da sie weiß, dass du in ihren schlimmsten Stunden auch bei ihr bist. Das gibt ihr ein großes Gefühl von Sicherheit.

Ich glaube dir, dass du Angst vor ihrem Tod hast.
Ich darf auch nicht darüber nachdenken, was passiert, wenn das Telefon klingelt, und einer meiner Elternteile sagt mir, der Andere Teil sei lebensbedrohlich krank oder sogar gestorben.

Vor einigen Jahren ist mein Vater im besoffenen Kopf die Treppe runtergefallen und hatte einen Schädelbasisbruch. Ich weiß nicht, wie ich von Hannover nach Aachen gekommen bin. Ich hatte schreckliche Angst, dass ihn nicht mehr lebend sehen würde. Aber er hat sich wieder gut erholt.

Aber er ist jetzt 78, meine Mutter ist 68. Ewig leben die Beiden auch nicht mehr.

omegaboomer, ich weiß es leider nicht genau, aber ich glaube, durch unsere Krankheit leiden wir doppelt so viel an dem Verlust der Eltern als Normale gesunde Menschen.
Und wir haben jetzt im Vorraus auch schon doppelt so viel Angst davor.
Und dann haben wir warscheinlich auch noch Angst vor er Angst.
Die Schraube dreht sich immer weiter rein. Ich jedenfalls schaffe es wunderbar, mich in solchen Situationen immer weiter reinzusteigern.

Wenn mir dann kein Außenstehender kräftig in den Arsch tritt, komm ich aus meinem Tief alleine nicht mehr raus.

Dann muß ich irgendwann Gewalt gegen mich selbst richten, um wieder klar zu kommen.

Hoffentlich habe ich dich jetzt nicht noch mehr belastet, mit meinem Sülz.
Ich will dir nicht weh tun. Ich mag dich sehr.

Quintero

Helferlein 106 Im Ländle BW. ,

..............liebste Omegaboomer.

Es ist keine leichte Zeit für Dich mit dem ganzen Umbruch, der Dich ja eher aus der Bahn werfen sollte, Du aber kommst immer so total cool rüber, das soll Dir mal jemand nachmachen!!!!!!!!!!!!

Das mit Deiner Mutter tut mir leid.
Kann mir gut vorstellen, was Dich das Kraft kostet, besonders, merkt man ja auch, was für einen guten und engen Kontakt Du zu Deinen Eltern hast,
da ist es noch viel schwerer so einen Zusage (Reise in die Schweiz) zu machen.
Aber wenn das ein großer Wunsch von meiner Mutter wäre, würde ich es auch auf jeden Fall machen.

So ist das Leben, liebe Omegaboomer, Geburt und Sterben auch das gehört zu leben, das wissen wir alle, nur schieben wir es immer so weit weit weg, weil es ja wehtut.
Es gibt Kulturen, da wird mit dem Tod ganz anders umgegangen als hier bei uns.
Aber wem sage ich das!!!!!

Ich war bei drei Angehörigen beim Sterben dabei,
mein Vater, starb im Krankenhaus, voll an Apparate angeschlossen,
er war schon tot, und sein Brustkorb hob und senkte sich immer noch.

Das war ein Anblick den ich nicht vergessen konnte.
Lange nach der Beerdigung, mußte ich immer wieder daran denken, wenn er jetzt gar nicht tot ist und liegt da unten.......................

Meine Mutter ist ganz sanft entschlafen, ohne große Schmerzen, sie hatte auch Krebs,(mein Vater auch).

Sie lag da mir total fremd, es war nicht mehr meine Mutter, es war nur noch ihre Hülle, aber ich spürte genau, sie selbst das was ich an ihr so mochte, war nicht tot.(Das spüre ich bis heute).

Und das ist gut so, das ist schön.

Ich habe damals der Schwester geholfen, sie zu waschen und zu richten, habe somit auch von der Hülle Abschied nehmen können.
Das klingt vielleicht lächerlich, aber es ist einfach so.

Wenn man glauben kann, dass es nach dem Tod noch was gibt,
ein anderes Leben, das ist doch schön, und beruhigend, als wenn man glauben muß, nach dem Tod ist alles vorbei.
Diese Menschen die das nicht glauben können, mit denen habe ich
Mitleid................

Ich wünsche Dir viel Kraft, gute Gespäche mit Deinen Eltern,
nütze es, so lange Du noch kannst,
dann kannste sie vielleicht mal ruhig und gelassen gehen lassen,
das wünsche Dir von ganzem Herzen.

Heidi

Helferlein 144 Hannover ,

Hallo,

Ich bin Christ, und glaube an ein Leben nach dem Tod. Und ich bin auch davon überzeugt, dass im Leben alles vorbestimmt ist. Allen Scheiß, aber auch alles Tolle was wir im Laufe des Lebens erleben, ist für uns vorbestimmt.
Ich habe gemerkt, dass ich Gott besonders nah bin, wenn es mir total schlecht geht. Dann bin ich äußerst sensibel für ihn. Ich bete intensiver, als in Zeiten, in denen es mir besser geht.
Auch bin ich für Veränderungen sensibler, wenn ich total unten bin. Dann denke ich, " na ja kann ich ja versuchen"
Wenn es mir gut geht denke ich " naja, warum ? Geht doch so auch ganz gut"

Ich hätte zum Beispiel nie dieses Forum kennengelernt, wenn es mir nicht total schlecht gegangen wäre.
Wenn es mir gut geht, "brauch ich sowas doch nicht".
Jetzt geht es mir gut, und bin trotzdem hier. Weil ich es in schlechten Tagen kennengelernt habe.
Ups, habe glaubich schneller getippt als gedacht.
Ich bin froh, das ich hier bin, und ne handvoll toller Leidensgenossen/innen kennenlernen durfte.
Ihr tut mir gut.

Bin total vom Thema abgekommen. SORRY!!!!

Quintero

Helferlein 106 Im Ländle BW. ,

Hallo Quintero,
finde Deinen Beitrag einfach super, auch Deine Aussage,
dass für uns alles vorbestimmt ist,
genau das denke ich schon sehr, sehr lange.

Manche meinen mit dieser Aussage, will man sich nur
erleichtern, um nicht selbst eingreifen zu müssen, aber
ich kenne es aus Erfahrung,
dass manche Dinge passieren, die kein Zufall sein können.

Finde es schön, dass es Dir im Moment so gut geht,
wünsche Dir, dass das anhält.
Noch einen schönen Sonntagabend
wünscht Dir.

heidi-anne

Helferlein 106 Im Ländle BW. ,

heidi-anne wrote:

Hallo Quintero,
finde Deinen Beitrag einfach super, auch Deine Aussage,
dass für uns alles vorbestimmt ist,
genau das denke ich schon sehr, sehr lange.

Manche meinen mit dieser Aussage, will man sich nur
erleichtern, um nicht selbst eingreifen zu müssen, aber
ich kenne es aus Erfahrung,
dass manche Dinge passieren, die kein Zufall sein können.

Finde es schön, dass es Dir im Moment so gut geht,
wünsche Dir, dass das anhält.
Noch einen schönen Sonntagabend
wünscht Dir.

heidi-anne

PS: auch ich bin Christ!

Helferlein 144 Hannover ,

Hallo Heidi-Anne!

Du bist auch Christ, das finde ich gut.
Ich glaube, wir Christen haben es sicherlich nicht leichter als Nichtchristen.
Aber wir haben jemanden, dem wir unsere Sorgen übergeben können. Ob ER uns unsere Sorgen und Leiden wegnimmt, ist fraglich. Aber, und jetzt kann ich nur für mich sprechen, er macht alles etwas erträglicher. Ich habe das Gefühl, er will mir mit der Krankheit irgendetwas sagen.
"Augen die viel geweint haben, sehen besser"
Diesen Satz hat mir mal ein Pastor gesagt, und ich habe ihn wie einen Schatz aufgenommen.

Schönen Sonntagabend noch und ganz liebe Grüße

Quintero

Helferlein 106 Im Ländle BW. ,

Ein paar Worte dazu:

Nur der Hoffnungslose
findet sich ab
mit dem, was ist,
und mit der Art und Weise,
wie es ist.
WER aber Hoffnung hat,
sieht vor sich neur Möglichkeiten,
wie es anders werden und besser gehen kann.

Wunderschönen, geruhsamen Sonntagabend.

Grüßle von der Heidi

Helferlein 144 Hannover ,

Hallo ihr Lieben!

Hatte vorgestern wieder starke bis hefftigste Depris.
Ärger mit meinem Chef, er will uns den genehmigten Sommerurlaub kürzen. Ich hätte normalerweise 4 Wochen, und ich habe auch 4 Wochen gebucht.
Ich hatte mich den ganzen Tag geärgert, konnte mich überhauptnicht beruhigen. Abends konnte ich nicht einschlafen.
Ich habe ger.....
Anschließend konnte ich schlafen.
Gestern habe ich vor dem Schlafengehen den Psalm 23 gelesen.
Das hat mir sehr gut getan und habe die Nacht wunderbar geschlafen.
Ich brauche keine Kirche um zu glauben. Aber in der Gemeinschaft mit Gläubigen fühle ich mich wohl. Das ist der Grund, warum ich gerne hin und wieder zur Heilsarmee gehe.
Außerdem kümmern die sich tatsächlich, und labern nicht nur.
Einen schönen Abend und liebe Grüße.
Quintero

Hallo, Ihr Lieben!

Seit ich diesen Beitrag vor zwei Wochen geschrieben habe, konnte ich keine Eurer Antworten lesen:Hatte Angst davor und die Links nicht benützt.
Heute habe ich alles aufmerksam gelesen und sehe, daß ich mit meinen Ängsten nicht allein bin, sondern in der Gemeinschaft. Das läßt es schon leichter ertragen und sich damit beschäftigen!
Ich danke Euch für Eure lieben Worte!Da müssen wir einfach alle durch!
Seit mein Sohn auf Reisen ist, nehme ich mir auch die Zeit, mich intensiver um meine Eltern zu kümmern und sehe, daß es ihnen und mir gut tut.Mein Herz ist zur Zeit ganz weich und empfänglich für Kleinigkeiten!

Weil es schön ist, wünsche ich Euch das auch allen!
omega

Helferlein 125 Thüringen M

Liebe Omega,

Nach meinem Glauben kann ich eine Seele ein Stück weit auf ihrem Weg begleiten, ihr Trost spenden, sie mir Trost spenden, mich von ihr verabschieden und das Band das uns im Leben verbunden hat neu flechten. Unsere Seelen bleiben verbunden.
Ich möchte Dir sagen, das es für mich ein riesen Geschenk meiner Mutter sein würde, wenn ich sie bei ihrem Weg ins Jenseits begleiten dürfte, egal welchen sie wählt. ( Und ich glaube das es so wird ).

Ganz viel Kraft wünsch ich Euch beiden und allen anderen, die diesen Weg mit Euch teilen.

Liebe und Glück

Traumtänzer

Genau SO empfinde ich auch, ich hoffe bloß, daß uns noch viel Zeit bis dahin bleibt!!!
Danke für Deine guten Worte!
omega

Forums-InsiderIn 311 ,

Hallo Omegaboomer,

ich sitze hier und die Tränen kullern mir die Wangen herunter.
Vor 4 Jahren hatte auch ich Krebs und stand an der Schwelle zum Tod. Das schlimmste daran war das Gefühl meine Tochter allein lassen zu müssen wo sie doch noch so klein ist. Du bist zwar erwachsen, aber ich denke das größte Geschenk das Du deiner Mutter machen kannst ist ihr zu zeigen das sie gehen kann ohne sich um dich zu sorgen und ohne das Gefühl das Dinge unausgesprochen geblieben sind.

Ich wünsche Dir und deiner Familie viel Kraft und Frieden.

Cornelia

Hallo Cornelia!
Jetzt mal fest in den Arm nehm und Tränen trockne, wenn ich darf!
Wenn meine Mutter im Spital zu weinen anfing und ich gleich mitheulen wollte, hab ich es immer verblödelt, indem ich mit Quaxi - Stimme und großen runden Augen sagte "Willst Du jetzt ein bißi weinen...", was langfristig den Effekt bei uns beiden hatte, daß wir immer mit Tränen in den Augen lachen mußten, wenn ich den Quaxi rausließ - funktioniert bis heute!
Wie alt ist denn Deine Tochter?Und Du hast hoffentlich die Krankheit besiegt.Das wünscht sich ganz dolle für Dich omega

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