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Florian
sporadischer Gast
17
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Tue, 01.Apr.03, 2:37 Mitternacht ist vorbei... |
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...und das seit etwa 2 Stunden. Um ungefähr 6 muß ich "aufstehen", um mich dann auf den Weg zur Schule zu machen. Ich läge gern in meinem Bett und schliefe, definitiv. Ich heiße Florian, bin 20 Jahre alt. Hallo erstmal. Ich weiß nicht wirklich warum ich hier schreibe, habe aber doch das Bedürfnis danach.
Ich bemühe mich gerade möglichst direkt zu schreiben, ohne stundenlang über Formulierungen und das was ich hier gerade darstellen möchte nachzudenken... (trotzdem habe ich es bereits in den paar Sätzen geschafft mindeßtens 3 mal neu anzufangen) ...und hoffe daß mein Geschreibsel trotzdem lesbar bleibt. Für lückenlosen Sinnzusammenhang kann ich nicht garantieren.
Ich habe in meiner Kindheit und frühen Jugend das hinter mir was ich als seelischen Mißbrauch bezeichnen würde. Damit meine ich intensiv miterlebte (körperliche und seelische) Gewalt seitens des Mannes meiner Mutter gegen sie, keine körperliche aber extreme seelische Gewalt gegen mich. Ich erinnere mich überdeutlich daran wie der Mann meine Mutter eines Abends beinahe erwürgt hat, wie sie tiefrot angelaufen vor ihm kniete, er es zuwege brachte gleichzeitig zu würgen und zu schlagen und ich (etwa 10 Jahre alt) versuchte dazwischen zu gehn. Wohl zu meinem Glück war ich schon damals so voller Angst vor diesem ca. 1,90 Meter großen Mann, daß ich auf die Worte "Hau bloß ab, sonst mache ich dich auch platt" mit innehalten reagierte. Ein wenig wünsche ich mir trotzdem heute noch ich wäre ihm zumindeßt auf den Rücken gesprungen, hätte gebissen oder gekratzt. Meine Mutter hat es überlebt, allerdings würde ich die anschliessende panische Flucht durch unseren Ort, hin zu Bekannten, bekleidet mit Schlafanzügen nicht gerade als das positivste Erlebnis bezeichnen wollen. Nebenbei sei angemerkt daß diese Bekannten uns kein Wort glaubten... dachten wohl wir gingen spazieren und meine Mutter habe ihre Verletzungen weil sie... was auch immer (?).
Ist lange her daß ich die kleine Begebenheit erzählt habe, das habe ich schon oft, speziell während meiner Psychotherapien, insgesamt bislang 2 an der Zahl. Eine mit 18, als schon nichts mehr ging, eine mit 19.
Komisch, trotzdem irgendwie ein gutes Gefühl davon zu schreiben, ein bißchen weniger Druck in der Brust, auch wenn ich bislang nichts weiter getan habe als auf Tasten zu drücken, und bis auf weiteres keinerlei real-zwischenmenschliche Reaktion, welche ich so dringend bräuchte, zu erwarten ist.
Jedenfalls, ich könnte mit solchen Sachen wie dem oben beschriebenen eine ganze Zeit lang weiterschreiben - Angst, von subtil bis panisch-todesängstlich ist ein recht alter Bekannter. Sehr gut entsinne ich mich auch jenes heiteren Nachmittages, an dem ich, etwa 13 jährig, mit einem Küchenmesser bewaffnet vor Mutter und kleinen Schwestern aufstellung nahm (mit dem Rücken zu ihnen), bereit ihn abzustechen - und in Todeserwartung, ich wußte daß ich keine Chance haben würde.
Es kahm aber nicht zum Versuch.
Und zu der gesamten Situation kahm es auch nur, weil meine Mutter damals zu sehr heftigen halb- bis irrationalen Ängsten neigte, viel in die Dinge hineindeutete, und mich dabei mitriss - das gilt auch für gelegentliche religiöse, mystisch-dubiose und sonstige Ausuferungen. Vermutlich nur eine Reaktion ihrerseits auf die Tatsache, daß dieser Lebensgefährte, zu dem sie noch heute in gewisser materieller, und erschreckender seelischer Abhängigkeit steht, satanistische Tendenzen (ich kann das nicht genau abschätzen) aufweist.
Um das nicht noch weiter unnötig zu verlängern beschränke ich mich darauf zu sagen, schreiben meine ich, daß er irgend eine Art Feindbild im Sohn meiner Mutter (ich habe keinen Bruder) gesehen haben muß. Abseits aller dramatischen Szenen waren es vielmehr die alltäglichen (verbalen und emotionalen) Attacken, die alles unerträglich machten. Bevor meine erste Schwester geboren wurde hatte er sich zu meiner männlichen Bezugsperson gemacht, ein toller Ersatzpapi, ungefähr nach der Geburt ging es los und steigerte sich ab da mit täglicher, dauernder Zurückweisung, Demütigung (gerne vor meinen Freunden) und Verletzungen. Überlebensregel Nummer 1 lautete von etwa 5-16em Lebensjahr: "Unterordnen!! - nicht auffallen, besser beinahe nicht da sein!! - keine Emotion zeigen!!". Zu körperlicher Gewalt gegen mich kahm es meines Wissens nach nur einmal... ich hatte aus Wut mit dem Fuß aufgestampft, hatte mich wegen irgend etwas ungerecht behandelt gefühlt.
Er trat mich quer durch mein nicht eben kleines Zimmer.
Das alles hatte interessanterweise zur Folge daß ich mehr als alles andere nach seiner Anerkennung strebte (die bestand in nicht-ablehnen, aber auch nicht-annehmen), und es gab sie gelegentlich, wenn ich bildlich gesprochen einmal wieder auf den Händen, die Leiter zum Mond auf den Rücken geschnallt, die chinesische Mauer durchlaufen hatte. Ja, ich war und bin ein großartiger Schüler, 1er Durchschnitt, ich war und bin sehr gut darin es anderen soooo recht machen zu wollen - und zu können, sofern ich gerade mal wieder genug Energie habe um meine eigenen Bedürfnisse und Emotionen weit genug hinter den Wunsch nach der Anerkennung durch jedermann zurückstellen zu können. Wenn nicht stürze ich eben ins Bodenlose, ich bin mitlerweile recht erfahren darin dann wieder aufzustehen, eine Zeit lang.
Der letzte "interessanterweise"-Absatz war gut. Die Emotionen die beim Schildern meiner Erinnerungen hochkahmen sind "interessanterweise" wieder säuberlich verdrängt, zurückgestellt hinter sehr kopflastige Bestandaufnahmen, teilnahmsloser Schilderung.
Kennt jemand Data von Raumschiff Enterprise Tng?
Er war mein großes Vorbild, denn er ist ein emotionsloser Android.
Wie bereits erwähnt war emotionslosigkeit bis vor 4 Jahren ein zwar nicht guter, aber effektiver Überlebensmechanismus.
Heute empfinde ich ihn immer noch als ein ganz gutes Bild, denn er verfügt über a) übermenschliche Kräfte und Fähigkeiten, ist b) weit mehr als intelektuell, und wünscht sich c) nichts sehnlicher als ein ganz normaler Mensch zu sein. Eben nur ein "ganz gutes" Bild, denn ich habe weder a) noch b) , und auch c) trifft nur bedingt zu - es ist mir schließlich enorm wichtig von anderen als jemand besonderes wahrgenommen zu werden, und beinahe noch wichtiger selbst von meiner Einzigartigkeit überzeugt zu sein.
Kann man irgendwie nachvollziehn daß ich mich gerade selbst ein wenig in meinem Text hier verlaufe, und es schwer fällt anzuknüpfen?
Ich bin mit 16 von zu Hause ausgezogen, in's kalte Wasser der eigenen Wohnung und großen Eigenverantwortlichkeit geworfen worden, und fast darin ersoffen. Jahrelang verdrängte Emotionen rächen sich mit heftigsten Depressionen. Zur Schule zu gehn wird unmöglich, der Superschüler stürzt ab, man nimmt es zur Kentniss. Tagsüber wach zu sein wird zur Ausnahme, denn die Nächte werden durchgechattet. Das rächt sich mit Telefonrechnungen von bis zu 700DM, monatliches Gesamtbudget incl. Essen, Kleidung etc 200DM. Irgendwie dennoch keine Schulden, aber kein Lebenskünstler sondern Sparbuch geplündert, 10000DM, gedacht für Studium, zusammengeputzt von Mama, landen bei Telekom, Tabakladen und fatalistischstem High-Life. Irgendwann wird das Internet nenensächlich, denn es kommen neue Freunde, früher nur Bekannte, und bringen Cannabis mit. 1 Jahr lang dauerbreit. Dann Ausbildungsversuch, neuer Ort neue Wohnung, neue Kiffer, Versuch scheitert kläglich und im Ansatz. Es fehlt die Energie es allen Recht zu machen, "Freunden" und Arbeitgeber. Also mangels Geld zurück zu Mama, diese ist nämlich gerade mal wieder mit einem erfolglosen Trennungsversuch befasst, incl. eigener Wohnung und mitgenommenen tiefen Depressionen. Mutter und Sohn also einmal mehr irgendwo zwischen Depression und Wahn, mangels Feindbild geht man sich so lange gegenseitig auf die Nerven, bis Sohn (gerade in der 3en Person von sich sprechend) beschliesst, 24jährige Chatromanze zur Lebensgefährtin zu machen. Verliebtsein ist vorhanden, speziell aber Geld und Wohnung seitens der Frau.
Ich war gerade 18, sie 24, die Partnerschaft brachte für mich den Umzug von NRW nach Konstanz(Bodensee). Geplant war ein 2 tägiger Besuch, geblieben bin ich ca. ein halbes Jahr. Die Beziehung lief lange gut, ging dann furchtbar schief, endete für sie mit zeitweilig gebrochenem Herzen
, für mich mit ebensolchem sowie dem Verlust der letzten 2000DM, welche vom Sparbuch meiner Mutter verblieben waren. Denn die gab ich ihr um Miete und Kost wenigstens ansatzweise gut zu machen, als mit immer noch 18 die erste stationäre Therapie kahm (wir hatten materiell ein ausschweifendes Leben geführt).
Zum Zeitpunkt des Therapiebeginns wog ich 125 Kilogramm, kleidete mich wie der Kiffer/Skater, dessen Bild ich noch immer gerecht zu werden versuchte, und hasste mich selbst regelrecht, eine der wenigen Emotionen zu denen ich zugang hatte. Während der ersten Therapie einige natürlich scheiternde "therapiebeziehungen" zu gleichaltrigen, Gewichtsabnahme auf 100 Kilo, zeitweilig ging es mir richtig gut, zum ersten mal seit... immer eigentlich wirklicher Zugang zu den eigenen Emotionen.
Weiterführende, ambulante Maßnahmen nach der Therapie = 0
Langzeiteffekt = 0
Nach 1. Therapie diesmal zur Oma gezogen, ganze Zeit nichts gemacht, wirklich gar nichts (außer einem Online-Rollenspiel, es lebe das virtuelle soziale Umfeld in einer Scheinwelt!!). Dann die 2. Therapie.
Es war eine sehr sehr gute Therapie. Nur wieder viel zu viele (herzensmäßig) verletzte Frauen und Mädels. Dennoch, die Depressionen und vor allem die Unfähigkeit Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen schrumpfte zusammen mit dem Körpergewicht (wieder auf 100 kilogramm)
-cut-
Ich habe um 1 angefangen zu schreiben, es ist jetzt 3:00, und niemand dürfte bis hierher gelesen haben.
Ich bin immer noch 20, immer noch 1er Schüler, muß immer noch um 6... "aufstehen". Ich wiege mitlerweile bei 1,86 noch 78 Kilogramm, Tendenz nach unten, und da ich ansonsten eher athletisch gebaut bin predigen mir viele Leute ich solle aufhören mit dem Abnehmen.
Ich finde meinen Hintern oft entsetzlich fett, und gebe mitunter ihm die Schuld daran daß offenbar kein Mädchen mehr etwas mit mir zu tun haben möchte.
Wenn es nicht der Hintern ist, dann ist es der Bauch( manchmal irgendwie faltig, zu viel Haut übrig dank ex-kolossal), sonst eben die Nase(manchmal zu groß), die Frisur(ich habe lange Haare, mag die eigentlich sehr, habe aber gerade hier wieder gelesen man solle eine moderne Frisur haben um Leute kennen zu lernen), die Augen(ich mag meine Augen, grün-blaue mischung, aber manchmal sind sie mir zu groß. oder zu klein.)
Geflissentlich ignoriere ich dann gerne die Tatsache daß ich mit 120 Kilo eher zu viele als zu wenige Beziehungen hatte zu optisch wie charackterlich tollen Frauen, nicht nur in Therapien btw. Momentan gerade bin ich mit meinem Körper und Aussehen wieder mal sehr zufrieden. Es wird nicht lange so gehn. Vielleicht der Schlafentzug. Ich bin schon wieder so weit unten, daß ich unter den altbekannten heftigen Einschlafstörungen leide. An Emotion nehme ich einmal mehr nur das überhaupt wahr, was der "normale" Mensch bereits ein emotionales Unwetter nennen würde. Das unangenehmste aber: Ich bin seit etwa einem halben Jahr abgesehen von mehr oder minder flüchtigen Schulbekanntschaften (am meißten habe ich noch mit einem netten Kerl, der leider auch starker Kiffer ist zu tun) sozial beinahe völlig isoliert. Nein, ich kiffe nicht mehr, keine Drogen... doch, Nikotin. Beinahe völlig isoliert, das heißt: Ich verbringe all meine Zeit abseits der Schule allein, es sei denn jemand aus meiner Familie kommt mich besuchen, ich besuche jemanden aus meiner Familie, ich habe E-Gitarren Unterricht (ich definiere mich derzeit als Musiker, nette Abwechslung zum Skater/Kiffer von vor 2 Jahren, die Musik gibt mir aber ernsthaft sehr viel), oder ich besuche den einen netten kerl aus der Schule. In der Schule... mich grüßt kaum jemand, anfänglich sich intensiv anbahnende zwischenmenschliche Beziehungen sind zerstört seit ich wieder totale Distanz aufbaue. Ich habe das Gefühl mit niemandem sprechen zu können, kaum über etwas was mich interessiert, geschweige denn meinen katastrophelen inneren Zustand. Ich spüre mich nur langsam
wieder fallen, zusammenbrechen, und weiß nicht ob ichs nochmal packe.
Ich habe gestern innerhalb eines Tages Hesses Steppenwolf gelesen.
Es hat mir kurz geholfen, warum auch immer. kurz, und völlig ab vom wirklichen.
Ich wünsche mir zu verzweifelt nur ein bißchen Nähe, ein bißchen Zuwendung, ein bißchen Interesse, ein wenig Anerkennung - und tue doch alles um in einem luft- und menschen, emotionslosen Raum zu bleiben.
Denn mir ist das alles bewußt. Nichts darstellen wollen, man selbst sein.
Sich selbst annehmen und akzeptieren, das macht man indem man die eigenen Emotionen annimmt und akzeptiert, das geht indem.........
Das Verhalten der Anderen ist die Spiegelung der eigenen Signale, nichts als Reaktion oft.
Das Problem ist, obwohl ich vieles weiß, mehr als im letzten Absatz oberflächlich beschrieben, obwohl ich mich selbst, das leben, zwischenmenschliche und gesellschaftliche Mechanismen so gut wie mir möglich studiert habe... sitze ich doch wieder ganz tief drin im schwarzen Loch, schreie lautlos und unsichtbar um Hilfe, und tue so als brauchte ich niemanden, wollte niemanden, kähme sehr gut ohne ein wenig Anerkennung, lieb-gehabt-werden, menschliches eben, zurecht. Schlimmer noch, während ich es hier schreibe ist es als wolle ein anderer Teil von mir mich mit aller Macht überzeugen daß all das doch nichts weiter als völlig unwichtiger Mist ist. "Wichtig ist Schule, finanzielles, zufriedene Nachbarn, (Verstärker leise!), sei doch zufrieden.", um es einmal in wörtliche Rede zu kleiden.
Ich habe am 6 Mai einen Termin beim Psychotherapeuten, ich werde morgen (hoffentlich habe ich bis dahin nicht wieder die feste Überzeugung alles sei ok, das Leiden sei normal) bei einer lokalen Selbsthilfegruppe anrufen...
...ich weiß nicht was genau ich von irgend jemandem hier erwarte... ...aber ich schätze mal das ist auch nicht wichtig, denn ob sich jemand das ganze bis hierher durchgelesen hat? Falls ja - Antwort sehnlichst erwünscht. Ich hoffe ich habe es nicht übertrieben mit dem "im ersten Posting als unbekannter den Leuten lebensgeschichte und Seelenleben vor die Füße kot**n".
Gruß Florian
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omegaboomer
Forums-InsiderIn
381
hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen ,
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Lieber Florian!
Puuuuuuuuh, ist alles heftig!Denk bloß nicht, daß Du alleine bist mit solchen oder ähnlichen Situationen!
Wie Du schreibst läßt aber auch erkennen, daß Du Dich Kraft Deiner Intelligenz aus diesen Lebensumständen und mit Hilfe einer begleitenden Therapie befreien können müßtest.Du erkennst ja alles richtig, jetzt müßtest Du auch noch die A***backen zusammenkneifen und Dich nicht im Selbstmitleid wiegen.Wenn Du etwas wirklich willst, dann kannst Du das auch!
Mach ein schriftliches Konzept, was Du in Deinem Leben ändern willst, kleine Teilschritte als Ziel und einen Zeithorizont dazu.
Es ist ja lieb von Dir, daß Du Deine Mutter in gewisser Weise "retten" willst, aber das ist sicherlich nicht Lebensaufgabe der Kinder, sondern finde DEINEN Weg!
Mein Sohn hat ganz ähnliche, wenn auch nicht so heftige Erfahrungen mit seinem "Stiefvater" gemacht.Mit 16 hat er die Tür zu seinem Zimmer nicht aufgemacht, sondern samt den Angeln herausgetreten, ist zwischen uns gefahren und hat mich "gerettet".Er gab mir die Kraft die Scheidung durchzuziehen, ist ebenfalls ausgezogen.......ist heute 23 und hat die ganze Sache noch nicht verkraftet.Das ging kürzlich so weit, daß er jetzt ein Jahr lang nach SO - Asien gegangen ist, u.a. geht er jetzt in ein Kloster.
Du mußt aus dem Muster ausbrechen.D.h.müssen tust Du garnichts, nur als Tipp gemeint.BITTE LEB DEIN LEBEN, versuch auf eigenen Beinen zu stehen, unabhängig zu werden, vor allem keine Drogen mehr anrühren, denn Du merkst ja selber, daß sie die Probleme nicht zu LÖSEN vermögen.
Ich glaube, daß Du hier im Forum viel Unterstützung finden wirst, was Du draus machst, liegt bei Dir.
Ich wünsch Dir jedenfalls viel, viel Kraft dazu!
omegaboomer
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_________________ Sobald Du mich festlegst, verneinst Du mich.
Trespassers will be prosecuted. |
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wyn
Forums-InsiderIn
241
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Hallo Florian
Eins nur vorweg, du kannst dir sicher sein das viele deinen Beitrag komplett lesen. Mich hat dein Beitrag nicht nur "gefesselt" sondern auch emotional berührt.
In dir steckt eine immense Kraft, dazu kann ich dir nur gratulieren, du schaffst es auch diesmal wieder aus dem tiefen schwarzen Loch heraus zu kommen.
Denke, das wahr von dir her, bevor du zu der Selbsthilfegruppe und später zur Therapie gehst, so eine Art Aufstellung - eine Ordnung deiner Erlebnisse + Gefühle, oder?
Mach weiter so, bin mir sicher du schaffst es!
Und, lass wieder von dir hören ....
LG von wyn
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Kupfer
Forums-InsiderIn
164
Wien W, 26
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Wollte auch nur kurz sagen, dass ich deinen Beitrag sehr spannend geschrieben und berührend gleichzeitig fand. Ich mag deine Schreibweise sehr. Und ja, ich hab ihn auch bis zum Ende gelesen.
Du wirkst sehr intellegent. Du hast viele Zusammenhänge schon erkannt. Das ist der erste Schritt. Und mit deiner Therapie hast du auch schon den zweiten gemacht.
Du bist auf dem richtigen Weg
Alles Liebe!
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IceScalar
Helferlein
58
Switzerland M, 18
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ok jetzt noch meine meinung, ich weiss genau das diese nicht psychiatrisch wertvoll ist, vielleicht im gegenteil sogar schlecht sein könnte, aber es ist die wahrheit...
ich weiss du bist sehr intelligent, ich bin mir sogar ziemlich sicher dass du hochintelligent bist (hat mich verwundert dass du das niergends geschrieben hast, hätten doch die therapeuten merken sollen?!?!)... naja auf jedenfall ist genau hier das problem!
du bist du intelligent dass man von dir sagen kann, "Du hast den ersten schritt gemacht"... den es wird nie zuende sein.. ich sehe es bei mir, ich bin zwar erst 16, aber mit der zeit wird mir immer wie mehr bewusst dass die depressionen nie 100% weg sein werden, bloss temporär werden sie verschwinden, und nach 2 wochen oder so wieder da sein... aber ich habe in der letzten zeit einen grossen schritt getan: ich beginne das zu akzeptieren, ich beginne zu akzeptieren dass ich nicht ein normaler depressiver bin, der ein halbes jahr in ne therapie geht und alles wird gut und huppii und happy life und so... nein ich werde nie zu den ganz glücklichen gehören, aber das leben wird hoffentlich von jahr zu jahr schöner (ist es in den letzten paar monaten auch geworden...), und es soll ein bisschen stabil werden, nicht ständige extreme stimmungsschwankungen... und dann irgendwann, so in 50 jahren, möchte ich gerne weise sein... mehr brauche ich gar nicht, es geht bei mir nicht mehr darum nur glücklich zu sein, wenn das so wäre, dann könnte ich mich gleich umbringen, den so richtig glücklich werde ich NIEMALS...
ausserdem sind die therapien auch nicht wirklich gut, eine therapie hat etwas einer sekte... es wird ein glaube aufgebaut, viel weniger extrem als der einer sekte oder kirche, aber es wird einer aufgebaut und das ist nicht wirklich gut, denn man sollte (genau wie du) seine freie meinung und willen behalten!
peace!
Ice
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Darla
Guest
W
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Hallo Florian!
Ich finde die Art in der du dich selbst betrachtest und es anderen vermittelst sprachlich wahnsinnig toll. D.h. selbst mitten in der Nacht, in einem Beitrag, den du eigentlich einfach so aus dir heraus schreiben willst, möchtest du perfekt sein.
Aber vielleicht ist das gar nicht DAS Problem.
Ich bewundere dich sehr, ich habe weit weniger durch gemacht als du und war/bin am Rande meiner Existenz. Aus deinen Zeilen geht deine stärker hervor, du kennst dein Problem. Versuche weniger rational zu dir selbst zu sein.
Ich glaube, dass du dein Leben meistern wirst. D uhast viele negative Erfahrungen und wenn sie dich dieses mal nicht umbringen, wenn du weiter kämpfst, die Kraft dazu hast du (noch), dann werden dich (wenn auch nur sehr kleine) Fortschritte stärken, da bin ich mir sicher.
Solltest du deine Erlebnisse verarbeitet haben und sie als Teil von dir sehen können, ohne Scham oder Hass, dann solltest du dein Leben in einer solchen Art veröffentlich. Deine Art dich selbst, deine Situation und dein Schicksal zu schildern, hüllt jenen der es ließt einfach nur ein. Es bleibt keine andere Chance als Teilzunehmen an deinem Schicksal
Ich wünsche dir viel Kraft und einen Sieg am Ende deines Kampfes.
LG,
D@rla
(tut mir leid, falls das alle Nonsens ist - ich hatte nie eine Therapie -, wenn ich hier totalen Mist stehen habe, einfach beschweren und redet es Florian, dann bitte auch wieder aus.
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Florian
sporadischer Gast
17
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Hallo.
Mir geht es grade wirklich nicht so besonders, auch setzt sich der Schlafentzug weiter fort... i'm so tired and i can't sleep.
Ich war heute in der Schule... habe mir heute morgen so viel gutes getan wie ich konnte (rasieren, lange duschen, diverse kosmetikartikel benutzen, eigentlich ganz normales), habe mich in Klamotten gekleidet in denen ich mir recht attraktiv vorkahm, und bin soweit ich das beurteilen kann sehr positiv , offen und ungehemmt auf die Leute zu gegangen. Hatte einiges an Gesprächen, ein Mädel fragte mich ob ich mich zu ihr setzen wolle, ich habe mehr an Lächeln bekommen und erwiedert als in Wochen.
Es geht mir gerade so mies wie seit Wochen nicht - ich weiß nicht was es ist, vielleicht die Oberflächlichkeit all dieser zwischenmenschlichen Geschichten. Während es andauerte war es an dieser Oberfläche irgendwie angenehm... eine Form von Heiterkeit, Zufriedengeit... oberflächlich.
Ich habe jedenfalls nicht das Gefühl daß ich für mich irgendwas daraus nehmen kann - das was ich zu brauchen glaube ist unendlich tiefer, intensiver. Ja, ich weiß, erster Schritt, nicht zu viel erwarten, speziell keine unmöglichen Wunder. Braucht alles Zeit, erzwingen geht eh nicht.
Ich fühle mich aber derzeit nicht so, als hätte ich die Zeit, oder genug Energie um sie in den Aufbau von zwischenmenschlichem zu investieren.
Hinzu kommt, wäre ich heute so aufgetreten wie es mir wirklich geht - also wirklich ICH gewesen, anstatt jemanden darzustellen, der ich gerne wäre und von dem ich glaube daß andere ihn mögen können - dann wäre ich mit
meinem vermutlich ziemlich traurigen, manchmal sehr wütenden Gesicht, mit ziemlicher Verzweiflung in den Augen wohl auch, einen Tag mehr allein
gelassen worden mit mir und meiner Welt. Irgendwie bin ich das nur eben auch so.
Naja, ich habe gestern etwa 4 Stunden lang mit dem Menschen telefoniert den ich am ehesten als Freund bezeichnen würde derzeit... habe mich zum ersten mal "offenbart", viel von mir, meiner Vergangenheit, meinem momentanen Zustand erzählt. Ich stieß auf ein mehr als überraschendes Maß an Verständniss, Verstehen, sogar gemeinsamen Erfahrungen bis hin zu Gemeinsamkeitem im aktuellen Erleben. Das hat sehr geholfen... eine kurze Zeit lang. Irgendwie tut es das noch immer - viele kennen den Effekt von sowas vermutlich, oder können es sich zumindeßt vorstellen.
Warum nur fühle ich mich trotzdem so unendlich tief unten, so viel schlimmer als vor kurzem noch? Weil aktueller Schmerz immer vorhergegangenen in den Schatten stellt? Ich weiß es ehrlich nicht.
Ich habe heute einen Termin mit 2 Lehrerinnen meiner Schule vereinbart, um Schwierigkeiten und Konsequenzen meiner Probleme in Bezug zur Schule zu erklären, erläutern, und Möglichkeiten zu finden.
Ich schätze auch ein ziemlich produktiver Schritt.
Desweiteren gedenke ich dank einer anstehenden Klausur, welche bei meinem momentanen Zustand nur das totale Gegenteil aller 1er und 2er werden kann, morgen nicht zur Schule zur erscheinen.
Ich bin nicht sicher wie produktiv das ist.
Ich habe in letzter Zeit schon einiges an Fehlzeit angehäuft - ca. 80% davon aufgrund körperlicher Sachen (hohes Fieber, sowas), der Rest aus "Ich kann nicht" heraus.
Vermutlich wird der eine Tag mehr weniger Effekt haben als eine völlig verhauene Klausur.
Naja, meine Gedanken zum Tage.
Danke allen die sich meinen letzten Beitrag durchgelesen haben, danke für die teils Kraft gebenden Beiträge, besonders Danke auch für private Nachrichten, einfach nur "Ich habe das was du geschrieben hast zur Kenntniss genommen, ich verstehe dich". Auch das hilft ungemein.
Gruß Florian.
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IceScalar
Helferlein
58
Switzerland M, 18
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em ich denke die 4 jahre weniger "erfahrung" machen es aus, dass ich nicht mehr 100% folge, bzw. diesen vorsprung habe, um hier einen sinnvollen beitrag zu posten!
Aber einen gefallen könntest du mir machen! nämlich auch dann noch schreiben, wenn es keine feedbacks mehr gibt und niemand mehr liest, den auch dann werde ich jedes wort von dir aufsaugen
peace!
Ice
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Florian
sporadischer Gast
17
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Hi Icescalar.
Bitte nimm mir die Frage nicht übel, sondern schieb sie auf meine extreme Selbstunsicherheit, meine ständige Angst das in Dingen die andere tun und sagen Ablehnung oder Angriff enthalten sind:
Quote: | em ich denke die 4 jahre weniger "erfahrung" machen es aus, dass ich nicht mehr 100% folge, bzw. diesen vorsprung habe, um hier einen sinnvollen beitrag zu posten!
Aber einen gefallen könntest du mir machen! nämlich auch dann noch schreiben, wenn es keine feedbacks mehr gibt und niemand mehr liest, den auch dann werde ich jedes wort von dir aufsaugen wink3.gif
peace!
Ice |
Ironisch gemeint?
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IceScalar
Helferlein
58
Switzerland M, 18
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ironisch gemeint? Nein sicher nicht!!! ich denke das hier ist eindeutig das falsche forum um irgendwie seinen sinn für humor zu zeigen!
es ist 100% ernst gemeint, ich weiss schon es tönt vielleicht ein bisschen extrem, aber ich habe auch nur geschrieben was ich denke und vorallem fühle...
ich weiss selber genau wie es ist, schwerste depressionen zu haben und am boden zu sein, und ich würde über niemanden witze machen, wer in einer solchen verfassung ist!!!
peace!
Ice
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Florian
sporadischer Gast
17
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Ich fürchte ich leide also unter Verfolgungswahn, auch was das angeht.
Und so kommt dann auch meine früher mitunter sehr sarkastische Ader auf mich zurück - ich interpretiere sie gern in andere rein.
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Kupfer
Forums-InsiderIn
164
Wien W, 26
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Es ist gut, dass du anfängst dich den Menschen in deiner Umgebung gegenüber zu öffnen. Du wirst auf viel mehr Verständnis stoßen als du jetzt vielleicht denkst.
Und darüber zu reden wird dir helfen.
Alles Liebe,
Kupfer
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Florian
sporadischer Gast
17
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Hallo.
Ich denke wenn es so etwas wie einen wirklichen Bekanntenkreis, eine Umgebung in der Hinsicht gäbe wäre das richtig. Allerdings ist alles was ich getan habe: Ich habe mich dem einzigen Menschen mit dem ich abseits der Schule etwas mehr Kontakt habe (ausser Familie) ein wenig geöffnet - und hab einmal damit experimentiert wie die Leute denn so reagieren auf ein bißchen Lächeln und smalltalken. Ich kann das leider irgendwie weder als besonderen Vorteil sehen, noch geht es mir davon irgendwie großartig besser.
Im Gegenteil, von Tag zu Tag fühle ich mich derzeit energieloser, tiefer drin.
Es ist als sei eine Art Puffer zwischen mit und der umgebenden Welt, das beinhaltet die unbelebte Welt meiner Wohnung. Ich hoffe ich schaffe es mir bis zu den Sommerferien eine stationäre Psychotherapie zu verschaffen... und es bis dahin durchzuhalten. Ein Wiederholen des Schuljahrs steht für mich derzeit nicht wirklich zur Disskusion, schon allein weil ich das ganz persönlich als ein ziemliches Versagen werten würde... und es alles extrem verkomplizieren würde.
Ist schon komisch, einerseits fühle ich mich und meine Existenz einmal mehr unheimlich in Frage gestellt, habe ganz fundamentale Schwierigkeiten... und andererseits mache ich mir Gedanken um solch "wichtiges" wie wiederholte Schuljahre.
Nunja, ich konnte heute Nacht schlafen, das war gut...
Gruß Florian
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Kupfer
Forums-InsiderIn
164
Wien W, 26
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Hi Florian!
Quote: | Allerdings ist alles was ich getan habe: Ich habe mich dem einzigen Menschen mit dem ich abseits der Schule etwas mehr Kontakt habe (ausser Familie) ein wenig geöffnet - und hab einmal damit experimentiert wie die Leute denn so reagieren auf ein bißchen Lächeln und smalltalken. Ich kann das leider irgendwie weder als besonderen Vorteil sehen, noch geht es mir davon irgendwie großartig besser. |
Hauptsächlich meinte ich mit "sich dem Umfeld öffnen" das Telefont mit deinem Freund und die Gespräche mit den Lehrern.
Ich finde schon, dass es eine Leistung ist. Es beweist Intelligenz und Stärke. Viele schaffen es nicht darüber zu sprechen, was in ihnen vorgeht. Dabei ist es so wichtig.
Du hast doch selbst geschrieben, dass es dir danach besser ging. Natürlich war es keine "Heilung", aber es dir geholfen. Also war es richtig.
Auch die Idee mit der stationären Behandlung ist toll. Wie ich schon oben gesagt hab. Du hast schon viele Zusammenhänge erkannt, die wichtig sind und du weißt, was du zu tun hast um dir selbst zu helfen. Und - ganz wichtig - du tust es auch!
Vielleicht hilft dir das nicht viel weiter. Ich will dich nur in dem bestärken, was tu schon tust.
ligr, Kupfer
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Florian
sporadischer Gast
17
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Hallo.
Hat jemand Erfahrung mit dem Antidepressivum "Gladem"?
Wirkstoff ist "Sertralinhydrochlorid"
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