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wölkchen84
Helferlein
39
Niedersachsen W, 22
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Sun, 17.Oct.04, 22:38 Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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Hallo liebes Forum,
ich hab bald keinen Überblick mehr bei mir.... oder vielleicht auch schon jetzt verloren? In meinem Kopf herrscht so ein Wirrwarr
Also, die Geschichte mit dem inneren Kind, die kann ich ja noch irgendwie annehmen, dass es sie gibt. Obwohl mein inneres Kind sehr sehr glücklich und verschmust ist und viel Aufmerksamkeit braucht.... ist es nicht sonst eigentlich der verletzte Teil in uns?
Also meine Frage ist, ob es dann auch noch innere Erwachsene gibt? Ich habe eigentlich kaum mehr eine Ahnung, wer ich ist, wenn ich ich schreibe...
Ich spüre nur Teile mit sehr großem Wiedererkennungswert.... aber alle soooooo unterschiedlich....
Mittlerweile hab ich ne leichte Ahnung, wie das zustande gekommen sein könnte. Also wer wessen negatives Spiegelbild ist, wer für was im "System" zuständig ist.
Ich möchte anmerken, ich bin NICHT multiple. Also keine Zeitlücken oder unterschiedliche Handschriften... ich habe genug drüber gelesen um das auszuschließen.
Nur hab ich als "ich" nur eine beobachtende und entscheidende Position. Und selbst da kann ich mich nicht immer durchsetzen. Und während ich es irgendwie richten muss, diskutieren diese Teile in mir. Egal was ich mache, ich mache es für einen garantiert falsch.
Thera meinte, es wäre Ambivalenz in mir. Das kann ich ja auch noch gut nachvollziehen. Aber dann hab ich ja für drei dieser Teile einen eigenen Namen jeweils.... zwei haben ein ungefähres Alter... und was auch noch ganz interessant ist, die postiven Teile sind alle weiblich (zumindest die mir bekannten) und bei anderen geh ich einfach davon aus, dass sie männlich sind.
Ein Teil von mir brennt gerade zu darauf, zu erfahren, was denn nun wirklich mit mir los ist.... da ich ja ab und zu schon denke, ich hätte einfach komplett den Verstand verloren.
Und ein anderer hat einfach nur ANGST, ANGST und nochmal ANGST. Will es nicht wissen.... vielleicht gibt es das gar nicht und es entspricht nur meiner kranken Phantasie.
Aber ich finde es nicht krank... oder vielleicht doch? Ich erleb mich so im Alltag... vielleicht sind es ja auch nur die verschiedenen Facetten vom Mensch-sein.
Aber es ist meist so, dass es ein Hauptteil ist, der agiert oder denkt.... und dem kann ich ja nicht vertrauen, denn es ist ja nicht meine wirkliche Meinung Also dann doch auf den Kopf hören und Gefühle denken??? Find ich auch nicht richtig.
Dann hab ich so Stunden, da scheint alles ziemlich harmonisch und einheitlich mit mir und in mir zu sein. Dann denk ich wieder, das ganze wäre nur Quatsch. Aber es ist doch da und meine Theorien lassen sich auch in Bezug auf meine Biographie bringen... es wird alles immer klarer... aber leider auch alles immer weiter aufgedröselt und ich weiß nicht, ob das so gut ist oder nicht... aber es ist so
Und es hat ganz klar sehr positive Aspekte... sowie aber auch eine Menge negativer.
Zurzeit fühl ich mich dem nicht mehr gewachsen, was in mir passiert und noch ans Tageslicht kommt... Ich will es nicht aber ich weiß es ist da.... *heeeeeeeeuuuuuuuuul* Weiß ich doch nicht, ich zweifel es doch an.... so geht das die ganze Zeit bei mir im Kopf und das bei allem möglichen.
Insgesamt hab ich 8 solcher Teile bei mir schon festgestellt bzw. erkannt.... 5 mit deutlicherer Alltagspräsenz.
Aber was kann es denn noch sein, wenn es nicht Multiple Persönlichkeitsstörung und auch nicht völliger Quatsch in meinem Kopf ist.
Danke fürs Lesen, vielleicht kann mir ja wer helfen. Wenn es in dem Bereich nicht passt, dann gerne verschieben...
liebe Grüße
wölkchen84
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Mon, 18.Oct.04, 12:41 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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Hallo Wölkchen,
Quote: | Also meine Frage ist, ob es dann auch noch innere Erwachsene gibt? |
Ja...die oder den gibt es, ich würde unterscheiden, zwischen dem, der deine Eltern/Erzieher wiederspiegelt (der evtl. auch „unterteilt“ ist) und dem „Erwachsenen“, der die Verantwortung übernimmt und abwägt (oder „funktioniert“, je nach Mensch). Ob dieser Erwachsene nun nochmal in „lieb“ und „nachlässig“ geteilt ist oder eine Person ist, wird vielleicht unwichtig sein. Was du aber beschreibst, klingt seltsam. Die Art, wie du es beschreibst, erinnert mich eher an Multiple. *schulterzuck*
Wenn sich in deinem Kopf hörbare Stimmen unterhalten oder wie du sogar formuliertst, diskutieren und du ihnen Alter und Geschlecht zuordnen möchtest/kannst, dann würde ich das mit dem MPS noch nicht völlig außer Acht lassen, allerdings würde ich es bei MPS eher als 8 Kinder, denn als 8 Erwachsene bezeichnen, deshalb versteh ich es jetzt trotzdem nicht. Mich irritiert, dass da jeder den anderen nicht so recht akzeptiert. Seit ihr denn wirklich sicher, dass „es“ auszuschließen ist?, es wäre ja kein Weltuntergang, sondern könnte wenigstens den Weg etwas klarer erscheinen lassen.
Außerhalb von MPS würde ich nicht für notwendig erachten, immer alle auf einen Nenner bringen zu müssen, das „Wechseln“ zwischen Teilen/Personen ist in meinen Augen ganz normal. Das "umeinander kümmern", soll aber Vertrauen schaffen, sodass die Teile ALLE ihre separate Berechtigung bekommen. Das bedeutet, dass es Raum für alle deiner Fassetten, Interessen, Stimmungen oder wie man es nun bezeichnen mag, gibt.
Kennt sich dein Thera mit „multiple sein“ aus?
Ich kenn ein Mädchen, was erst ungefähr in deinem Alter oder später „bemerkt“ hat, was es denn nun wirklich ist (, manche entdecken es noch später). Sie kann damit inzwischen halbwegs vernünftig umgehn, also selbst wenn es das ist, bitte nicht denken, du seiest verrückt und es wäre unlösbar...es ist im wesentlichen ein Abstimmungsproblem und dauert erst mal, bis das halbwegs klappt.
Viele Grüße
Hiob
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wölkchen84
Helferlein
39
Niedersachsen W, 22
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Mon, 18.Oct.04, 13:41 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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Hallo Hiob,
danke dir für deine Antwort. Also die erste Zeit, wo ich mich dann in Foren mit mir selber auseinander gesetzt hatte, kam der Gedanke auf, ich könnte Multi sein. Hab dann allerdings auch mit "echten" Multiplen gesprochen... es ist nicht so wie bei denen, mit denen ich gesprochen habe. Allerdings haben die schon gesagt, es erinnert sie eher an sich selber als an Menschen mit innerem Kind.... hm
Also ein Teil will diese Möglichkeit nicht ganz außer Acht lassen. Zumal ich ja auch selber weiß, dass man es erst im Laufe der Zeit mitkriegen kann....
Wie kann ich das am Besten mit den Stimmen beschreiben? Also, es sind schon meine Stimmen, die kommen nicht von außerhalb... ich denke, da gilt es den Unterschied zu machen.
Ich hab dann ne zeitlang versucht, "allen" ihre Bedeutung anzuerkennen und ihnen den persönlichen Raum zu lassen. Doch oft ist eine Kopf-Zensur meiner Äußerungen fällig, da meine Umwelt sonst gar nicht mehr so schnell bei mir mitkommen würde... weiß nicht, ob ich ihnen den Wahnsinn bei mir zumuten kann....
Allerdings hab ich es nicht mehr so ganz unter Kontrolle, da es mir in letzter Zeit sehr schlecht ging emotional...
Da haben wir es wieder, dem einen Teil geht es fast nie schlecht, er ist da zum Glück spüren und genießen... während einer (männl. Namen nicht sagen mag) für alles negative zuständig ist, was so reinkommt.
Dann hab ich eine Art Weltverbesserin, die gleichzeitg sehr analytisch ist, und mit dem Haupt-Ich zusammenarbeitet... weil sie halt oft den Überblick behält... wo zum Beispiel der Wut-Anteil total ausrasten würd, wenn ich ihn lassen würd.
Also manchmal hab ich schon das Bedürfnis in Wir-Form zu schreiben... in meinem Online-Tagebuch tu ich es manchmal, es ist einfach echter wenn ich so schreibe.
Ich krieg ja auch alles mit, also es ist zwar schon manchmal so, dass ich so ein bisschen daneben stehe, was in meinem Kopf abgeht.... Der Spruch passt so gut: Mein Verstand ist ein kleiner Zwerg, der kopfschüttelnd neben mir steht.
Was mir halt besonders schwerfällt ist, mir in diesem Punkt selbst zu glauben. Gerade weil so viele verschiedene Meinungen zu dem Thema in mir existieren. Ok, übers Internet kann mir das keiner beantworten, ob ich MPS habe oder nicht.... aber das, was ich darüber gelesen habe, das traf es nicht so richtig, z. B. Truddi Chase, Aufschrei... oder einfach in Foren, wo Multis waren.
Vielleicht sind es auch einfach nur starke Gefühle/Stimmungen, die ich ausdrücke, wenn ich nah an mir dran bin. Also es ist alles schon irgendwie geregelt... ich habe gestern erst wieder eine interessante Querverbindung gefunden.
Ob sich meine Thera mit MPS auskennt weiß ich nicht. Sie ist eigentlich Kinder- und Jugendtherapeutin... hm hm.... wirkt aber ziemlich kompetent auf mich, schon von Anfang an. Trotzdem diese Angst, dass sie mir nicht glauben wird, dass sie sagt, ich bastel mir da selbst ne Diagnose und so weiter.
Ich hatte vor einiger Zeit ein Bild gemalt, was 5 Köpfe zeigte. Darüber reden konnte ich noch nicht und in der letzten Stunde hat sie so Fragen gestellt und ich sollte sie beantworten. Also z. B. das bin ich ja gar nicht ich.... außer sich sein....
Denke schon, dass sie da den richtigen Riecher hat und für mich da sein wird.
Nee ein Weltuntergang wird es nicht sein, dann hat das Kind einen Namen und ich könnte effizienter mit arbeiten. Allerdings weiß ich dann nicht, ob es mehr integrativ sein würde... aber denke mal eher schon... obwohl ich erstmal alles zulassen soll, was kommt.
Ich weiß nicht recht, wie ich das Thema bei ihr anschneide... im Moment ist sie im Urlaub und danach direkt fragen... uiuiuiui. Ich glaub ich versuch es nochmal über das Bild und sie wird sicher schon merken, wenn ich mich in was reinsteigere.
Vielleicht ja doch nur Grübelzwang? Keine Ahnung
liebe Grüße
wölkchen84
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Difficult Secret
Forums-InsiderIn
323
Deutschland W, 35
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Mon, 18.Oct.04, 14:44 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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Hmmmh habs mehrmals gelesen und mehrmals nicht geantwortet.
Nun ja ich finde mich da ein Stück weit wieder, nur dass ich nicht zwischen ganz so vielen Anteilen unterscheide.
Habe eine, die sitzt ganz am Ende eines Tunnels gekauert und weint (inneres Kind?)
Und dann bin ich zumindest wie wenn ich aus zwei verschiedenen Frauen bestehe, die eine ist schüchtern, ängstlich, frustriert, depressiv, farblos.
Die andere selbstbewusst, zielgerichtet, mutig.
Letzte Woche war ich ewig die erste völlig depri und fertig und am Freitag nachmittag hats umgeschlagen, seitdem schäume ich über vor Energie, Schaffensgeist.aber nicht in Form einer Manie (evtl hypomanie habe ich überlegt). Oder bin ich doch Borderline.... selbergebastelte Diagnosen bringen nichts.
Zwei verschiedene Handschriften habe ich übrigens, aber ich sage mir immer das ist halt auch so ein Bild meiner Stimmung.
Weiss nicht warum das bei mir so ein Hin und Her ist, an Multipel glaube ich nicht. Habe mich da auch sehr belesen.
Tja und ständig denkts bei mir im Kopf, bin da ständig beschäftigt, hab mich schon oft gefragt ob das bei allen Menschen so ist. Oft bin ich glaub deshalb dann still weil ich in mich reinhorche...
aber es gibt auch Momente da rede ich und höre mich selber reden und wundere mich.Kommt aber nicht so oft vor.
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_________________ Ich bin Ausstellerin bei
http://ueberlebenskunst.net/ |
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wölkchen84
Helferlein
39
Niedersachsen W, 22
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Mon, 18.Oct.04, 14:59 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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hallo Difficult Secret,
also ob das bei anderen Menschen auch so ist, frag ich mich auch oft....
Hm, bei mir ist es ein eigenes Selbstverständnis von manchen Teilen.
Allerdings hab ich dann auch mal so Momente, da fügt sich für kurze Zeit alles zum Ganzen und ich kann erhaschen, wie ich sein würde, wenn ich nicht so gespalten wäre. Das blöde daran ist nur, dass es immer und immer wieder auseinander bröselt und ich es nicht steuern kann und dem irgendwie total hilflos gegenüber stehe.
Und dann seh ich wieder total genau diese Anteile, die ja gar nicht eins sein können, weil sie alle so unterschiedlich sind.
Oh man, es führt wohl kein Weg da rum, wenn ich die Thera ernsthaft und für mich betreiben will, muss ich wohl den Schritt gehen... aber es ist so viel Angst und Peinlichkeit dabei... soviel Scham
Also das sich selber reden hören, das hatte ich jetzt auch schon verstärkt in letzter Zeit. Vielleicht weil alles aufgewühlt wird? Dachte dann, was erzählst du denn da, lass mal lieber, ist dir doch eigentlich egal, während ein anderer Teil munter am Diskutieren ist, nee das geht so nicht, da bin ich nicht mit einverstanden trallalala.
"Ständig denkts bei mir im Kopf" der Satz drückt es sehr gut aus.
Ich wünsche dir alles Gute.
liebe Grüße
wölkchen84
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levkoje
Helferlein
51
im garten W, 55
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Mon, 18.Oct.04, 17:22 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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Es gibt einen Autor, der sich sehr intensiv mit dem Thema der inneren Persönlichkeiten, die in JEDEM mehr oder weniger strark vereint sind, beschäftigt.
FRIEDMANN SCHULTZ VON THUN : Miteinander reden 1,2,3
Es sind drei sehr humorvoll geschriebene Bände und ich kann sie allen empfehlen, die sich und seine inneren Kommunikationsprobleme besser verstehen lernen wollen.
Vielleicht kann jemand meine Erfahrung mit diesen Büchern bestätigen.
Liebe Grüße
Levkoje
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Hiob
Forums-Gruftie
607
Berge M, 32
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Mon, 18.Oct.04, 17:52 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene? |
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Quote: | von Difficult Secret:
Habe eine, die sitzt ganz am Ende eines Tunnels gekauert und weint (inneres Kind?) |
Doch, doch...das ist schon sowas wie dieses „Kind“. Manche sehen sich in einem dunklen Raum zusammengekauert, manche in einem Tunnel oder einer Art schwarzem nichts, manche fallen oder beschreiben es wellenartig oder ich kenn es in einem rötlichen Raum mit Spiegel. Das alles sind nach meinen Gedanken Versinnbildlichungen für das „verlassene Kind“. Verlassen oder wie manche sagen ungeliebt, steht da in meinen Augen für „weggeschoben, nicht angenommen, weggedrückt“ ...ich würde es mal mit „weggeschlossene“ oder abgetrennte Gefühlswelt beschreiben...also nichts ungewöhnliches, ungewöhnlich eher, dass viele Menschen die gleichen Bilder vor sich sehn.
Diese Dinge kenn ich allerdings nur in so einer Form, dass es 2 Personen gibt. Eine innere (das Kind) und eine äußere. Ich würde das nicht als 2 verschiedene Personen bezeichnen, die Betroffenen finden diese Bezeichnung auch unzutreffend. Es herrscht oft dieses Gefühl, „ich bin nicht ich“, was du auch beschreibst. Es ist aber eher zu beschreiben mit „Innenperson“ und „Außenperson“, wobei die Außenperson als eine Art funktionierende Hülle empfunden wird. Ich könnte mir vorstellen, dass die Innenperson auf irgendeine Weise (Ereignisse?) nochmals unterteilt werden kann und für die verschiedenen Gefühlsecken, verschiedene Personen verwendet wurden... (das währen dann auch „mehrere innere Kinder“)...das hab ich allerdings noch nie so, etwa als „kleine MPS“, gehört. *über sich selbst schmunzeln muss* Das sind nur mal ein paar wirre Gedanken.
Ich hab aber das Gefühl, das Wölkchen meint noch etwas anderes, verstehe das nicht . Ich denke du hast Recht, es kostet viel Mut, aber es konkreter bei der Thera anzusprechen, wird die beste Variante sein.
Alles Gute
Hiob
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admin
Site Admin
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Wien M
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Fri, 22.Oct.04, 21:12 Re: Inneres Kind... gibt es dann auch innere Erwachsene |
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