Angst ..Menschen zu begegnen

sporadischer Gast 6 W, 20

Hallo zusammen,

hm..es ist in letzter Zeit so ..das ich mich nicht mehr aus dem Haus traue.
Auch die Tür aufzumachen "kann" ich nicht.
z.B. musste irgendwas mit unserem Wasserboiler gemacht werden und da musste eben auch jemand die Tür öffnen damit der gute Mann reinkommt ..ein Tag davor meinte meine Schwester zu mir das ich das diesmal machen soll ..ich war wie vor den Kopf geschlagen und hätte heulen können weil ich so angst davor hatte..schlußendlich hat sie ihn reingelassen.
Ich trau mich nicht einkaufen zu gehen ..ich nehme in kauf nichts zu essen damit ich nicht einkaufen gehen muss.
Auch sollte ich arbeiten ..aber das krieg ich auch nicht hin..ok es ist gerade nichts wichtiges ..also ich mache Aushilfe und es steht grad nichts an könnte höchstens besser eingearbeitet werden..aber das geht scheinbar noch nichtmal.
Der grund?
menschen könnten mich sehen und denken wie häßlich ich doch bin (ich weiß das ich recht hübsch bin ..soll nicht eingebildet klingen aber ich kann mir das nicht erklären warum ich so fühle)..einfach dieses Konfrontation mit Menschen ..bin so unsicher. Das macht mir schwer zu schaffen. Ich weiß das ich es mit Überwindung hinkriegen sollte..einfach ins kalte Wasser springen..losgehn und einkaufen z.b. oder sonstiges ..aber ich krieg die Angst nicht weg..ich kann doch nicht jedesmal einen Heulkrampf kriegen wenn ich einkaufen gehen muss oder? Nunja ich weiß auch das sich das wieder legen könnte ..aber ich hab so angst ..klingt bestimmt auch ein bisschen komisch oder so nichtig und leicht zu beheben ..aber ich kriegs einfach nicht hin Sad

Kennt das vielleicht jemand ..und könnte mir Tipps geben?

Lg,
memo

Helferlein 56 wien M, 53

Liebe Memo !

Als erstes kann ich Dir hier nur die Standardantwort geben: Ich glaube Du brauchst eine Psychotherapie.

Ich kann mir schon vorstellen, was Du jetzt denkst! Wenn Du nicht mal aus dem Haus kommst, kannst Du auch keinen Therapeuten suchen.

Vielleicht kannst Du hier ein bisschen was von Deinen Lebensumständen erzählen?

Alles Liebe, und viel Mut knuddel

Deine

Marlene

sporadischer Gast 5 Berlin M, 22

Ich kenne solche Ängste! Ich versuche auch zu vermeiden mit Menschen in Kontakt zu treten und wenn kann ich ihnen nicht in die Augen gucken! Es ist schon ziemlich frustrierend, wenn man die Straße entlang geht und immer mit dem Kopf nach unten.

Aber ich denke, man muß nicht immer gleich zum Psychotherapeut gehen, da das ja denke ich mal ein ziemlich großer und einschneidender Schritt wäre! Ich hab mich im Internet ein bißchen umgehört und hab gehört das Johanniskraut dabei helfen könnte!

Ich persönlich habe mich entschlossen dieses Johanniskrautpräparat auszuprobiern und es mir in der Apotheke besorgen, da es nicht rezeptpflichtig ist und nicht Abhängig macht! Ich hab sowieso nix zu verlieren!

Helferlein 53 Österreich W, 41

Hallo Donnie!

Meiner Meinung nach ist es ein Trugschluß zu glauben, die Einnahme von Johanniskraut als Selbstbehandlung wäre ein sanfter, alternativer Weg, um mit Ängsten dauerhaft umgehen zu lernen. Johanniskraut hat eine antidepressive Wirkung, die erst nach längerer Einnahme (gleich wie bei den üblichen Antidepressiva) auftritt. Die Wirkungsweise ist keinesfalls so „biologisch“, wie manche glauben möchten. Gleich wie bei anderen Pharmaka gibt es auch hier Nebenwirkungen und diese ähneln schon verdammt jenen der Antidepressiva – aber was schreib ich da, frag bitte deinen Arzt.
Wenn du dich schon zur Medikamenteneinnahme entschließt, dann doch wenigstens unter ärztlicher Aufsicht.

Weiters wünsche ich dir, dass du zur gegebenen Zeit den Mut findest, deine Ängste auch auf anderer Ebene als der pharmakologischen anzugehen.

loreleY

Helferlein 70 Bremen W, 21

Hallo!
Also ich finde, hinter dem Johanniskraut kann man sich auch vor seinen Problemen verstecken. Ich habe eine ganze Zeit lang Anti-Depressiva eingenommen und oh wunder, auf einmal ist vieles einfacher. Und das Johanniskraut soll in einer höheren Dosierung eine ähnliche Wirkung haben. Trotzdem sollte man sich mit seinen Problemchen auseinandersetzen.
Memo, am besten schnappst Du Dir eine Dir vertraute Person (Deine Schwester, eine Freundin...) und versuchst, mit ihr raus zu gehen -erst mal an einen ruhigen Ort, dann mal hier hin, mal da hin... Versuche so, nach und nach Deine Angst zu überwinden.
Es muss ja nicht immer gleich eine Therapie sein -aber wenn man seine Probleme nicht alleine in den Griff bekommt, ist es doch nichts schlimmes, wenn man sich professionelle Hiöfe holt oder?!
Viele Grüße dolphin

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

.. wieso sollte johanniskraut nicht helfen? wieso ist alles immer gleich ein "sich verstecken" oder "wegrennen"? möchte niemandem zu nahe treten.
aber meine meinung ist, dass man - vor allem in einem jungen alter - manchmal einen schupf benötigt. viele menschen haben in ihrer entwicklung einige schwere steine in den weg bekommen, die eigentlich von aussen völlig banal aussehen. aber sie sind da.
manchmal braucht es nur einen anstoss, zB johanniskraut, an das man glauben kann, dass es einem hilft, und die sache sieht schon wieder anders aus.

ich kann nur raten, probiert es aus, denn diese homeopatischen mittel haben KEINE nebenwirkungen, und man kann NICHTS verlieren.

Helferlein 53 Österreich W, 41

Hallo slave,

schön, dich wieder zu lesen! Smile

Homöopathie ist ja nochmal ein anderes Thema. Nach Donnies Beitrag habe ich angenommen, dass er von der höherdosierten Wirksubstanz des Johanniskrauts schrieb und nicht von homöopathischen Dosen.

Du hast von einem harmlosen Placebo-Schubs gesprochen, um mit den Ängsten fertigzuwerden (aus den wenigen Zeilen von Donnie geht auch nicht hervor, wie stark der Leidensdruck ist, wie generalisiert die Ängste sind und welche Ursachen sie haben – also kann man *nixzusagen*).

slave wrote:

…nur einen anstoss, zB johanniskraut, an das man glauben kann, dass es einem hilft, und die sache sieht schon wieder anders aus.

Das ist ja schön, wenns so einfach ist. Cool

Auch homöopathische Mittel, vor allem in Hochpotenzen, können Nebenwirkungen haben.
Homöopathische Behandlungen erfordern schon ein Wissen, das über das eines Laien hinausgeht; nicht umsonst sind lange Zusatzausbildungen für Ärzte für den Erwerb der Qualifikation notwendig.
Homöopathische Mittel sind KEINE Placebos,

slave wrote:

…und man kann NICHTS verlieren…

doch, Geld. Sie kosten etwas.
Riesen-Konzerne stehen dahinter.

Es ist auch eine Grundhaltung Problemen gegenüber, erstmal zu „Mittelchen“ zu greifen. Verstehe mich nicht falsch, ich halte auch nichts davon, freiwillig zu leiden, nehme bei Bedarf genauso Medikamente. Doch wenn ich eine Lösung finde, die meinen Organismus und meine Geldtasche weniger belastet, wähle ich lieber diese.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass man bei einer nicht allzu schweren Symptomatik mit Hilfe einiger verhaltenstherapeutischer Massnahmen die Probleme gut in den Griff bekommt. Mit einem Höchstmaß an Eigenverantwortlichkeit und auch ohne sich groß auf eine „Psychotherapie mit allem drum und dran“ einlassen zu müssen.

@ Memorabilia:

Memorabilia wrote:

…aber ich hab so angst ..klingt bestimmt auch ein bisschen komisch oder so nichtig und leicht zu beheben ..aber ich kriegs einfach nicht hin Kennt das vielleicht jemand ..und könnte mir Tipps geben?

Komisch klingt das überhaupt nicht und viele hier können nachfühlen, wie es dir geht;
leicht zu beheben könnte es schon sein *mutmach*. Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen, dass du den für dich passenden Weg findest (Donnie natürlich auch).

loreleY

P. S.: ...vermutlich können wir bald selbst dazuschreiben: Thread gesperrt, Verstoß gegen die Netiquette, Fragen zu Medikamenten in entsprechenden anderen Foren stellen Mr. Green

Forums-Gruftie 785 CH W, 24

hey lorele hallo

ja da hast du schon recht, mehr als Placebos sind Homeopathische Mittel wohl schon.

was Memorabilia geschriebe hatte erinnerte mich an meine eigene nicht so ganz leichte entwicklungsphase, in der manchmal solche ängste vorkamen. da musste ich mich nur an etwas kleinem festhalten, und schon gings etwas mehr bergauf. natürlich kann ich das aussmass dieser ängste ihrerseits überhaupt nicht ermessen, aber mit 18 sieht die welt halt doch noch etwas gefürchtiger aus als wenn man älter ist alien

aber wie gesagt, wichtig wäre dass man seine probleme primär mal ohne hilfsmittel versucht in den griff zu kriegen, da stimm ich dir auch zu.

sporadischer Gast 27 sonstwo M, 28

Ich würde endlich damit aufhören, jedem zu erzählen, der mal mit seinen ängsten und kontaktschwierigkeiten zu erzählen, er bräuche einen therapeuten oder medikamente!
es gibt noch andere ursachen!
z.B. lösen neurotoxine wie quecksilber starke angst, unsicherheit und depressionen aus! wenn jemand denn mund voller amalgam hat und zum psychologen geschickt wird, ist das unterlassene hilfeleistung.

ich will gar nicht abstreiten, daß es viele, viele psychisch bedingte probleme gibt, die aber nicht immer durch die psyche verursacht werden!!!
manche menschen erkennen erst was mit ihrer psyche nicht stimmt, wenn sie mal bei einem guten umweltarzt waren, der übrigens auch schulmediziner ist (!!!), und auf schwermetallbelastungen untersucht wurden! (ne spritze dmps subkutan um den bauchnabel holt einiges aus dem darm...)

irgentwo hast du blockaden! die mußt du loswerden! ich würde eher einen ganzheitlichen weg gehen!
nicht nur die psyche beinflußt deinen körper, auch dein körper beeinflußt deine psyche!

Helferlein 53 Österreich W, 41

Hi slave!

slave wrote:

…erinnerte mich an meine eigene nicht so ganz leichte entwicklungsphase, in der manchmal solche ängste vorkamen…

Auch ich kenne solche Ängste aus meiner Jugend. Eine kleine Hilfestellung dabei hätte ich gut gebrauchen können.

Doch wie du richtig schreibst:

Quote:

…viele menschen haben in ihrer entwicklung einige schwere steine in den weg bekommen, die eigentlich von aussen völlig banal aussehen…

Und hier stellt sich die Frage: läßt sich der Stein allein wegrollen oder ist das Ding die Spitze eines Eisbergs. Gottseidank läßt sich einiges selbst wegrollen, hab ich auch so gemacht.

Sehr sinnvoll finde ich, was dolphin schreibt:

dolphin wrote:

Memo, am besten schnappst Du Dir eine Dir vertraute Person (Deine Schwester, eine Freundin...) und versuchst, mit ihr raus zu gehen -erst mal an einen ruhigen Ort, dann mal hier hin, mal da hin... Versuche so, nach und nach Deine Angst zu überwinden.

Klingt eigentlich nach einem verhaltenstherapeutischen Ansatz.

@ Vertigo:

Ist es nicht üblich, vor Beginn einer Psychotherapie einen medizinischen Check zu machen, um organische Ursachen für die Probleme auszuschließen?

Natürlich ist es unbestritten, dass der Körper auf die Psyche wirkt und umgekehrt die Psyche auf den Körper. Das Leib-Seele-Problem brauchen wir hier ja nicht zu vertiefen, da haben sich schon immens kluge Köpfe darüber Gedanken gemacht.
Es geht ja auch um die Wahrscheinlichkeit: wie wahrscheinlich ist es, dass eine 18-jährige Frau bei einem Zahnarzt ist, der sie schon jahrelang mit x Amalgamplomben herumlaufen läßt? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, in diesem Alter schon mit Schwermetallen vollgepumpt zu sein???

Denkbar ist auch folgendes Szenario: da ich aufgrund von großen Ängsten meine Wohnung nicht verlassen kann, lasse ich mir vom Pizzaservice Pizzas unter der Tür durchschieben und ernähre mich größtenteils davon. Nun wäre in den Pizzas irgendwelches … Zeugs …, das zusätzlich Ängste auslöst (nur hypothetisch). Wie würdest du das Problem lösen?

vertigo wrote:

…ich will gar nicht abstreiten, daß es viele, viele psychisch bedingte probleme gibt, die aber nicht immer durch die psyche verursacht werden!!!

ein Widerspruch in sich.
Psychisch bedingt=durch die Psyche verursacht

vertigo wrote:

…ne spritze dmps subkutan um den bauchnabel holt einiges aus dem darm...)

Kannst du das bitte näher erklären? Würde mich interessieren.
Bei der Aussicht auf subkutane Spritzen rund um meinen Nabel (aufdaß einiges aus meinem Darm geholt wird) kann ich mit ein wenig Phantasie locker ein kleines Phobie-chen generieren. Früher nannte man das „Einlauf“. Mr. Green

loreleY

Helferlein 56 wien M, 53

@vertigo:

Ich stimme Dir zu, dass im Prinzip psychische Symptome auch durch toxische Substanzen auftreten können. Wenn nicht gerade eine besondere Verkettung von unglücklichen Zufällen auftritt kann man das heute aber ausschliessen.

Speziell eine Quecksilbervergiftung aus Amalgamfüllungen liesse sich schnell mittels Spurenanalytik im Harn nachweisen.
Sollte wirklich was sein, ist die Behandlung aber nicht so einfach, dann müssten sämtliche Amalgamfüllungen raus und die Behandlung mit Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) müsste über längere Zeit stattfinden.

Die Symptome wären: feinschlägiger Intentionstremor (dadurch veränderung der Handschrift), Reizbarkeit, Angst, Sprachstörungen, Konzentrations- und Erinnerungsstörungen. Also insgesamt recht massiv. Wenn Du eine plastistische Darstellung der Symptomatik suchst, lies mal nach wie sich der Verrückte Hutmacher in 'Alice im Wunderland' benimmt.

Also ich glaub, wir können hier sowas ausschliessen

Liebe Grüsse

Marlene

Ich sehe gerade, dass es Verständnidsprobleme um DMPS gibt: Die Wirkung beruht darauf, dass DMPS Schwermetalle binden und als nierengängiger Komplex ausgeschieden wird. Der Vorteil dieser Substanz gegenüber anderen Komplexbildnern ist, dass man sie eben nicht injizieren muss, sondern oral verabreichen kann. Eine Injektion in den Bauch/Nabel scheint mir etwas sonderbar. Bei akuten schweren Vergiftungen wird eine intravenöse Verabreichung empfolen, sonst immer eine orale, d.h. der Arzt kann dem Patienten Tabletten mit nach hause geben.

Helferlein 53 Österreich W, 41

Donnerwetter. Idea

Danke, Marlene!

Das hab´ sogar ich problemlos verstanden.
Jetzt weiß ich, an wen ich mich wenden kann, wenn wieder so eine Frage auftaucht.

Liebe Grüße grinsend

loreleY

Site Admin 1270 Wien M

Hinweis: überlange Antwort von Vertigo und darauf bezogene Beiträge wurden in den Bereich "Lange Beiträge" verschoben.

In diesem Thread ersuche ich, on topic zu bleiben - im Forum geht es um Fragen der und zur Psychotherapie, im Thread um die "Angst, Menschen zu begegnen." (siehe Betreffzeile).

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