Juckreiz unter der Haut

sporadischer Gast 24 Potsdam M, 45

Hallo,
seit 4 Jahren fühlt sich mein Körper pausenlos so an, als würde es unter der Haut heftig jucken, kribbeln oder stechen. Mit dieser Qual wache ich morgens auf und gehe abends ins Bett. Eine Psychotherapie hat in mittlerweile 3 Jahren nichts wesentliches bewirkt. Die Verzweiflung über das permanente Leiden wächst. Der Psychotherapeut sagt, ich müsse mich "mit mir selbst versöhnen". Bisher begreife ich jedoch nicht, was das bedeuten soll.
Kann mir vielleicht irgend jemand über seine Erfahrungen berichten?
Gruß, K.T.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo K.T.,

du hast leider über dich nur sehr wenig geschrieben, weshalb ich mir kein Bild machen kann, in wie weit du dich schon selbst mit dir beschäftigst und was du konkret dadurch erlebt und verändert hast. Wenn der Therapeut dir in 3 Jahren jedoch noch nicht vermitteln konnte, was man darunter verstehen kann oder was du darunter versuchen könntest zu erleben und damit zu be-greifen (wie du es selbst schriebst), dann kommt es mir jetzt so vor, als könntest du mal darüber nachdenken, ob er wirklich der richtige für dich ist.

Quote:

Der Psychotherapeut sagt, ich müsse mich "mit mir selbst versöhnen". Bisher begreife ich jedoch nicht, was das bedeuten soll.

Für mich ist das ein (vermutlich) lebenslanger Prozess, bei dem eigentlich der Anfang am schwierigsten war. Und bei dem nicht das Ziel, sondern die Reise am wichtigsten ist. Ich verstehe unter Aussöhnen inzwischen eigentlich erkennen, zulassen und loslassen. Das mag sich jetzt auch abstrakt anhören, doch ich verstehe darunter die Grundlage zum Aussöhnen, nicht den Weg selbst.

Unter Erkennen und Zulassen verstehe ich das Finden, Zulassen und (leider auch) Erleben der eigenen (wirklichen) Vergangenheit, der eigenen Bedürfnisse und der eigenen Gefühle. Das „sich selbst wahr und ernst nehmen“, das Überprüfen der eigenen Überzeugungen (vielleicht ist es sinnvoll, sich mal mit Pädagogik und elterlichen Grausamkeiten zu beschäftigen), das „sich etwas gönnen“, das „sich Gefühle zugestehen“ (auch wenn sie noch so furchtbar sind), das Achten auf sich selbst, also auf seinen Körper, seine Ernährung, seine kleinen und großen Bedürfnisse, das annehmen eigener Fehler, eigener schwacher Momente das „wach sein“ und sich kindliche Kleinigkeiten zuzugestehn. Mal zu überprüfen, was denn so furchtbares passiert, wenn man etwas spontan tut. Was damit erreicht wird, liegt in meinen Augen alles ungefähr in der selben Richtung. Du nimmst dich wahr. Darin steckt für mich einerseits Wahrheit (über die Vergangenheit) und andererseits (sich selbst) erleben. Das sehe ich als Grundlage aus einem inneren Gefühl (freundlich) mit der Welt umzugehen. Und das ist dann für mich Aussöhnung.

Und unter loslassen verstehe ich ein inneres Gefühl, die Dinge auf sich zukommen zu lassen und nicht „sofort so sein zu wollen“ sondern den Weg dahin zuzulassen. Manchen Menschen hilft Glaube dazu, ich persönlich sehe ihn eher als einen der irgendwann wieder in meinen mündet...wenn die Religion den göttlichen Teil in uns als Liebe bezeichnet, dann sehe ich darin ein entferntes schönes Ziel, was ich aber auch ohne Glaube erreichen kann. Unter der Liebe verstehe ich in erster Linie eine sich langsam entwickelnde Selbstliebe, die es mir ermöglicht frei auf andere zuzugehen, meine eigenen Wertvorstellungen und eigenen Fähigkeiten herauszubilden und diese Liebe weiterzugeben. Ich weiß nicht so recht, ich versuch es halt.

Hinter allem verbirgt sich jedoch für mich der Wunsch, etwas ändern zu wollen. Du hast dich in Therapie begeben und suchst (z.B. hier) nach Rat, das ist doch eine schöne Voraussetzung, denkst du nicht?.

Hoffentlich hört sich das nicht zu schwülstig an...es ist mir gerade so in den Sinn gekommen, ...und, um dem kauderwelsch ein Bild zu geben, komme ich zu meinem ersten Satz zurück...für mich sind inzwischen bei Urlaubsreisen zwar die Ziele schon noch wichtig (denn damit gebe ich mir wenigstens die Richtung vor), aber das eigentlich schöne sind die vielen ungeplanten Etappen und Erlebnisse mit mir und mit Menschen bis dahin.

Naja, auch wenn ich nun vom Thema ein bisschen abgewichen bin, vielleicht nutzt es dir ein klein bisschen, um eigene Gedanken und Aktivitäten zu entwickeln. Wenn sich die Psychosomatik aber ganz und gar nicht in den Griff bekommen lässt, würde ich vielleicht mal mit einem Körpertherapeuten reden, vielleicht findest du dort neben dem genannten das, was dir hilft.

Viele Grüße und alles Gute
Hiob

Helferlein 75 NRW W, 40

Hallo K.T.

Quote:

Eine Psychotherapie hat in mittlerweile 3 Jahren nichts wesentliches bewirkt.

Grübel, aber medizinisch wurde alles abgeklärt?
Ich meine jetzt nicht nur beim Hautarzt.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß auch erhöhte Leberwerte aufgrund von Gallestau quälenden Juckreiz verursachen können, z.B. bei Gallensteinen und bestimmten Krankheiten (Hepatitis usw.).
Muß ja nicht sein, wollte ich nur kurz erwähnen, weil man oft einfach nicht dran denkt und der Hautarzt nix findet.

Alles Gute
Knuddel

neu an Bord! 1 wien M, 32

hallo meine mutter hat seit 4 jahren das ganz gleiche Problem könnten Sie mir bitte ein email schreiben damit wir unsere Erfahrungen austauschen können. Bin auch verzweifelt. meine email (Anmerkung Kleine Fee: Emailadresse entfernt, bitte im Profil angeben oder per PM mitteilen.)

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