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christo
neu an Bord!
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Graz M, 25
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Mon, 27.Sep.04, 18:46 Verantwortung übernehmen; "zerzaustes" Leben |
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Hallo,
Ich bin mir nicht wirklich sicher ob mein Beitrag hierhin passt.
Ich habe ein Problem mich "zu zeigen". Bin ein sehr introvertierter, ängstlicher Typ geworden. [Früher war es immer so etwas wie "falscher Stolz" (Zitat eines Bekannten) der mich vorrangetrieben und am Puls des Lebens teilhaben (oder scheinbar) hat lassen.]
Auch jetzt nehme ich mich so wahr, als stünde ich am Rand der Gesellschaft.
["Mama-Bua" (Muttersöhnchen) würde es am Besten beschreiben.]
Gerade bei den Menschen die ich am meisten!? liebe, fällt es mir schwer mich zu öffnen.
Ich verkörpere nicht die Rolle, die ich eigentlich einnehmen will. (Der Sohn der Erwachsen ist; sich dem Leben stellt;)
Mir ist diesbezüglich auch schon des öfteren gesagt worden, dass ich die Latte zu hoch ansetze und dadurch nie hinüberspringen kann, was sich auch in der Realität bewahrheitet, da ich zurzeit Nichts aber auch wirklich Nichts auf die Reihe bekomme. (Freundschaften, Familie,...)
Ein großes Gefühl von Minderwertigkeit ist nach außen hin sichtbar, weil, wie ich glaube, ich mich mit 25 Jahren noch nicht EMOTIONAL! von meinem Elternhaus losgelöst habe. (Auch jetzt wenn ich diese Zeilen schreibe); praktisch kein eigenes selbstbestimmtes Leben führe. (Es ist schlimm.) Dadurch ist es mir bewußt, warum meine vergangenen 4-5 Beziehungen nie funktionieren konnten und warum es schon wieder nicht klappt, und ich sozusagen schon fast die Finger davon lasse. Habe erst vor kurzem jemanden kennengelernt, doch ich scheine schon wieder nicht "bereit" zu sein.
Ein Stadtwechsel könnte hilfreich sein?!
dIe mInderwertigkeit scheint auch immer neue Maßstäbe anzunehmen.
Das macht mir Angst.
ich habe am meisten Angst vor mir selbst und meinen (kindlichen) Gedanken.
Es steigt mir alles zu Kopf, ich fühl mich z.B. nicht fähig Telefonate zu führen, mich wirklich mit etwas/jemandem auseinanderzusetzen. Geschweige denn, mein Leben zu leben.
Mein Wunsch ist es eigentlich Sprachwissenschaften zu studieren, doch wird mir von therapeuthischer, und anderer (DSA) Seite derzeit davon abgeraten. Ich jedoch für mich habe das Gefühl, daß es etwas ist, daß mich aus meiner Situation (emot. loslösung, gefühl von natürlichkeit) befreien und dabei helfen kann. ich habe jedoch Angst, "das richtige zu tun" und das ist höchstwahrscheinlich genau ein/der? Knackpunkt. Deshalb unternimm ich auch keine Schritte in Richtung Studium.
Zurzeit nehme ich mich eher depressiv wahr was auch am nächsten meinem wirklichen, derzeitigen Ich entspricht. (Meine Medikation sind 10 mg Zyprexa und 50 mg Ixel.)
Schreibe schon wieder so als würd ich zwischen "Tür und Angel" stehen und das kommt daher, daß ich mich in der Umgebung in der ich bin nicht "natürlich" vorkomme und unwohl fühle. Meine Schultern sind nach oben gerichtet, so als müßte ich mich wie ein Tier vor etwas schützen; eine gewisse Form von Panik macht sich breit, etc. ...
Habe mir heute z.B. wieder gesagt, daß ich einfach Zeit brauche und mir auch die Zeit nehmen soll, doch ist es für mich schwer an diesem oder anderen positiven Gedanken festzuhalten, da ich nach kurzer Zeit in die Panik verfalle, diese Gedanken wieder verlieren zu können was dann auch passiert.
"in kürze":
-Habe Angst Verantwortung zu übernehmen, oder nicht ü. zu können.
-Habe das Gefühl "nur Sohn" zu sein; Dafür zu leben;
-Mir gelingt es nicht Entscheidungen zu treffen
Das nächste Mal komm ich vielleicht mehr auf mein Leben zu sprechen. Vielen Dank fürs Lesen und jeglicher Rückmeldung auf diesen Text. Ich weiß, es ist von allem ein bißchen was und ich bin gerne dazu bereit auf bestimmte Abschnitte detailierter einzugehen. (Wie gesagt, die Krankheit manifestiert sich vielleicht am Besten an dem hier dargebotenen!?)
P.s.:
Ein furchtbarer TExt (meinung des verfassers)
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marsil
Forums-InsiderIn
205
daheim M, 29
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Tue, 28.Sep.04, 7:32 Re: Verantwortung übernehmen; "zerzaustes" Leben |
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Hi Christo,
Quote: |
Ich habe ein Problem mich "zu zeigen". Bin ein sehr introvertierter, ängstlicher Typ geworden. [Früher war es immer so etwas wie "falscher Stolz" (Zitat eines Bekannten) der mich vorrangetrieben und am Puls des Lebens teilhaben (oder scheinbar) hat lassen.]
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Sind das nicht zwei Seiten derselben Medaille (daß Du nicht zeigen,
geschweige denn dafür einstehen willst, wie Du *wirklich* bist)?
Quote: |
Gerade bei den Menschen die ich am meisten!? liebe, fällt es mir schwer mich zu öffnen.
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Bei Leuten, die einem besonders nahe stehen, geht es ja auch um mehr
als bei losen Bekanntschaften. (daß es wenig hilft, sich gerade in engen
Beziehungen immer mehr zu verschließen, wirst Du wohl schon bemerkt
haben... )
Quote: |
Ich verkörpere nicht die Rolle, die ich eigentlich einnehmen will. (Der Sohn der Erwachsen ist; sich dem Leben stellt;)
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Was verknüpfst Du denn mit dieser Rolle? Und warum versuchst Du
krampfhaft eine Rolle anzunehmen, die Du anscheinend nicht ausfüllen
kannst? Wieso muß es überhaupt diese eine Rolle sein - warum nicht
"einfach sein" (und Dir gelegentlich eine Rolle *aussuchen*)?
Verantwortung läßt sich halt nur schwer "spielen".
Quote: |
Ein großes Gefühl von Minderwertigkeit ist nach außen hin sichtbar, weil, wie ich glaube, ich mich mit 25 Jahren noch nicht EMOTIONAL! von meinem Elternhaus losgelöst habe. (Auch jetzt wenn ich diese Zeilen schreibe);
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Was war an Deinem Elternhaus denn so schlimm, daß Du Dich emotional
lösen müßtest? Wie ist denn das Verhältnis zu Deinen Eltern? Und was
macht Dich in Deinen Augen zu einem "Mama-Bua"?
Quote: |
Ein Stadtwechsel könnte hilfreich sein?!
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Was soll er denn bewirken?
Quote: |
ich habe am meisten Angst vor mir selbst und meinen (kindlichen) Gedanken.
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Wieso kindlich?
Quote: |
Mein Wunsch ist es eigentlich Sprachwissenschaften zu studieren, doch wird mir von therapeuthischer, und anderer (DSA) Seite derzeit davon abgeraten. Ich jedoch für mich habe das Gefühl, daß es etwas ist, daß mich aus meiner Situation (emot. loslösung, gefühl von natürlichkeit) befreien und dabei helfen kann. ich habe jedoch Angst, "das richtige zu tun" und das ist höchstwahrscheinlich genau ein/der? Knackpunkt.
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Hm, einen Therapeuten würde ich nicht auf diese Weise in meine Pläne
hineinreden lassen. Legst Deine Verantwortung für Dein Leben damit ja
auch ein wenig in seine Hände. - Mich interessierte es da eher, was für
Wünsche, Entwicklungen und Einflüsse man -von außen betrachtet- hinter
meinen Entscheidungen wirken sieht. Dann kann ich mir immer noch über-
legen, was ich will. Es ist aber immer *mein* Leben, nicht das meines
Therapeuten.
Quote: |
Schreibe schon wieder so als würd ich zwischen "Tür und Angel" stehen und das kommt daher, daß ich mich in der Umgebung in der ich bin nicht "natürlich" vorkomme und unwohl fühle.
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Wer wärst Du denn "in Natura"?
fragt sich, grüßend, Marsil
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_________________ VIRTVTIS RADIX AMOR |
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christo
neu an Bord!
2
Graz M, 25
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Wed, 29.Sep.04, 10:31 Re: Verantwortung übernehmen; "zerzaustes" Leben |
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Quote: | Sind das nicht zwei Seiten derselben Medaille (daß Du nicht zeigen,
geschweige denn dafür einstehen willst, wie Du *wirklich* bist)?
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Das kann durchaus sein. Es war auch mehr ein Gefühl, dass mich im Moment beschäftigt hat. Es läge gut an mir mich mehr mit meiner Umwelt und den Dingen die rund um mich passieren ausseinanderzusetzen, bzw. auf Menschen meiner Umgebung einzugehen.
Quote: | Was verknüpfst Du denn mit dieser Rolle? Und warum versuchst Du
krampfhaft eine Rolle anzunehmen, die Du anscheinend nicht ausfüllen
kannst? Wieso muß es überhaupt diese eine Rolle sein - warum nicht
"einfach sein" (und Dir gelegentlich eine Rolle *aussuchen*)?
Verantwortung läßt sich halt nur schwer "spielen".
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Ja, Verantwortung lässt sich nur schwer spielen. Der Begriff der Verantwortung ist dann auch sehr stark gekoppelt mit meinem Begriff der Rolle. Ich glaube, dass es wichtig ist, daß man in jedem Moment zu sich selbst stehen kann und daß man offen ist. Für sich und für andere.
Es ist so etwas wie ein Idealbild in mir, dass ich versuche zu erreichen. Aber anscheinend doch noch weit davon entfernt bin. Was vieleicht erschwerend, und dagegen kämpfe ich an, hinzukommt ist die Art von Gefühl, kein eigenes Leben zu haben(WEIRD!!). Das ist komisch und beängstigend zugleich.
Quote: | Was war an Deinem Elternhaus denn so schlimm, daß Du Dich emotional
lösen müßtest? Wie ist denn das Verhältnis zu Deinen Eltern? Und was
macht Dich in Deinen Augen zu einem "Mama-Bua"?
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Es ist nur in meinem Kopf. Emotional lösen, heißt: meine Position zu einer verantwortungsvolleren zu gestalten. Das Verhältnis ist eigentlich sehr gut, daß schwierige für mich daran ist nur, mich selbst nicht als erwachsenen Menschen, der auf der gleichen Stufe steht (Selbstverantwortung), wahrzunehmen und danach zu handeln.
Quote: | Zitat:
Ein Stadtwechsel könnte hilfreich sein?!
Was soll er denn bewirken?
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Den nötigen Abstand schaffen zu und um das Ganze, so wie es hier mit mir passiert von einem anderen Blickwinkel zu betrachten und endlich mal darüber auch lachen/schmunzeln zu können.
Kommt mir gerade schrecklich naiv vor.
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Wieso kindlich? (Anspielung auf meine kindlichen Gedanken, Anm. d. Verf.)
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Kindlich heißt für mich, das es da jem. in mir gibt, der einfach geliebt werden will. Um diese Liebe zu bekommen versucht er in mir alles, aber auch wirklich alles diese Liebe auch zu bekommen. Ein Grund hierfür könnte meiner Meinung nach sein, daß es mir schwer fällt mich selbst zu lieben und zu mögen.
Wenn das passiert, und es passiert die ganze Zeit, steigt mir alles in den Kopf und ich möchte es allen einfach nur recht machen, vorallem meiner Familie, ja keine Konflikte austragen was natürlich schrecklich ist, weil das nicht funktionieren kann und hinzu auch die ganze Zeit im Zwiespalt, wie ich bin und wie ich sein könnte, stecke.
Ich hab einfach kein Rückgrat. Goddamn!
Quote: | Wer wärst Du denn "in Natura"? |
Ich weiß es nicht. Mehr im Leben stehend, auf alle Fälle. Durch mein Verhalten und meine Art habe ich mich schon immer am Rande der Gesellschaft bewegt auch wenn es mir erst in letzter Zeit so wirklich bewußt geworden ist. Ich habe damit eigentlich ganz gut leben können, doch jetzt kam der Bang!. Das Aufwachen. Hallo, jemand zuhause?
Manchmal gibt es Momente in denen ich durch die Straßen gehe oder mit dem Fahrrad fahre in denen ich zu mir sage:"Ich will dazugehören" Sozusagen teil der Gesellschaft sein. und das bin ich derzeit selten.
Wie ist man schon wirklich?
fragt sich mit internetten Grüssen Christo
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