my mum - psychosomatic etc.

sporadischer Gast 6 Wien ,

liebe leute, ich schreibe hier, um meinungen zu sammeln.
ich mache mir sorgen um meine mutter, von der ich viele kilometer entfernt bin und der ich nur selten persönlich (face to face) helfen kann. darum möchte ich es wenn, dann möglichst effektiv tun.
folgende probleme kommen bei meiner mutter alle zusammen, ich frage mich dabei: welche sind psychosomatisch, was könnte unter umständen einbildung sein und gibt es so etwas wie log. zusammenhänge unter den einzelnen symptomen...:
1. zähne: sie hatte längere zeit mit ihren zähnen zu schaffen, es wurde dabei u.a. ein eiterherd entfernt. ihr problem nun: sie fühlt eine flüssigkeit (eiter..) in ihrem mund herunterlaufen, alle ärztlichen untersuchungen sind aber okay. diagnose war: der geschmackssinn könne schon darauf trainiert sein, dies zu schmecken. meine mutter leidet sehr darunter, sie verwehrt sich gegen die einbildung. tomografie in ordnung. hat jemand schon von so einem "gedrillt-sein" des geschmackssinns gehört?
2. herz: dazu kommt ein herzproblem bezüglich herzklappen, wo eine operation eventuell ansteht. blutdruck-tabletten nimmt sie in geringer dosis.
3. schwindel: sie klagt über schwindel, den sie selber nicht genau definieren kann. ärzte stellen nichts fest. inwieweit könnte der durch ihre belastung bedingt sein? bzw. dass er es ist ist mir klar, nur gibt es dafür eine bezeichnung? kraftlosigkeit, schwindel (nicht wie bei kreislaufschwäche).
4. sie war früher eine sehr starke, gesunde frau. jetzt ist sie in den wechseljahren, ein kleiner operativer eingriff steht hier noch aus. sie hat angst davor, weil es wieder bedeutet, dass sie einmal mehr nicht gesund ist.
5. sie weint oft am tag, weil ihr nichts mehr wie früher spass macht. druck im kopf (sie weiss nicht, ob das zahnbedingt ist), muss sich zu allem überwinden. frisst aber meiner meinung nach viel in sich hinein, auch, weil sie immer eine person war, die andere möglichst wenig anjammern wollte.
6. mit zunehmendem mass verstärkt sich ihre früher leichte platzangst - mittlerweile hat sie angst vor klos, wo es unter der tür keinen spalt gibt. leichte platzangst haben einige bekannte von mir. was wäre ein anzeichen, dass man professionelle hilfe benötigt?
7. schilddrüsenüberfunktion genau an der grenze (wird überwacht)
8. was haltet ihr von einer überprüfung des nervensystems? (meinung ihres mannes)

ich merke, dass insgesamt eine starke veränderung mit ihr vorgeht, möchte ihr in höchstem masse helfen. dass eine gewisse labilität am wechsel liegen kann, ist mir klar. aber es kommt alles zusammen, sie findet sich schon fast keinen tag mehr gesung.
bitte um meinungen, was ihr tun würdet und ob ihr darin ein system erkennt, es liegt mir wirklich sehr am herzen. danke *knicks*
p.s.: mir geht es eigentlich darum, ob in meiner schilderung eine gewisse psychologische logik oder stringenz enthalten ist, oder sich aber einfach nur gesundheitliche probleme anhäufen, die es dann in erster linie zu bewältigen gilt.

sporadischer Gast 5 Tirol ,

Liebe Annie!
Ferndiagnosen zu erstellen ist immer etwas problematisch. Ich vermute allerdings aufgrund deiner Schilderung, dass viel Beschwerden deiner Mutter psychosomatisch bedingt sein könnten. Typisch für psychosomatische Beschwerden ist, dass kein Arzt eine organische Ursache festellen kann. Den ärztlichen Befunden zufolge müsste man eigentlich topfit sein, was aber leider nicht zutrifft.
Psychosomatische Beschwerden können in unzähligen Formen auftreten uns sind manchmal so diffus, das sie für den Betroffenen schwer zu beschreiben sind.
Nun, was kann man konkret unternehmen, um psychosomatische Beschwerden wieder loszuwerden? Ausdauersport (z.B 2 bis 3 mal in der Woche je 20 bis 30 Minuten locker laufen) ist sicher sehr hilfreich. Das gute beim Sport ist, daß er sowohl auf das körperliche als auch auf das seelische Befinden sehr positive Auswirkungen hat.
Des weiteren können Entspannungsübungen wie z.B Autogenes Training sehr viel bewirken. Ich kenne zum Beispiel jemanden, der nur mit Hilfe von Autogenem Training seine Migräne wieder loswurde. Die Wirksamkeit von Autogenem Training ist wissenschaftlich erwiesen.
Viele Beschwerden ohne körperliche Ursachen können auch mit Homöopathie erfolgreich behandelt werden. Da aber homöopathische Arzneimittel bei jedem Menschen anders wirken, sollte man auf alle Fälle einen Facharzt konsultieren.
Es gibt auch spezielle Ärzte und Psychotherapeuten, die sich auf Psychosomatische Medizin spezialisiert haben.

Helferlein 102 ,

Der Wechsel ist eine Phase, die mir so vorkommt (bei Deiner Mutter) daß sie Aufmerksamkeit für sich braucht. Vielleicht hatt sie bisher zu wenig gesunden Egoismus, und sie kann ihre Not nicht anders ausdrücken, als köperlich. Oft liegt der Grund dafür daran, daß der Partner oder die Familie sehr besorgt reagieren, sie bekommt das, was sie braucht.

Helferlein 103

Hallo Annie,

die psychischen Beschwerden, die Deine Mutter hat, werden vielleicht doch zum Teil von den Wechseljahren verursacht. Sowohl die hormonelle Umstellung als auch die Tatsache, daß ein wesentlicher Lebensabschnitt zu Ende geht, belasten vielleicht Körper und Psyche Deiner Mutter.

Was sagt denn ihr Frauenarzt dazu?

War sie schon einmal bei einem Nervenarzt (in D Neurologe und Psychiater)? Der könnte meiner Meinung nach ihre psychischen Beschwerden (Stimmungsschwankungen, Ängste) richtig bewerten und Deiner Mutter gegebenenfalls Adressen von geeigneten Psychotherapeuten geben.

Ich wünsche Deiner Mutter und Dir alles Gute!

Liebe Grüße

sporadischer Gast 6 Wien ,

der frauenarzt konzentriert sich meiner meinung nach - wie viele fachärzte - zu sehr auf die körperlichen symptome, und handelt dann halt in bezug auf den körper... ist ja auch irgendwie nicht ganz sein fachgebiet, allerdings hätte er ihr z.b. schon zur neurologie etc. raten können...

der besuch beim nervenarzt steht erst an, ich hoffe, dann werden wir mal weitersehen.
@ische danke für die wünsche

Helferlein 42 ,

Liebe Annie!
Ich bin 49 Jahre alt und seit 4 Jahren in den Wechseljahren.
Es passt so ziemlich alles, bis auf die Sache mit den Zähnen, wobei ich auch da sagen muss, es kann auch dadurch entstehen.
Nimmt deine Mutter irgendwelche Hormone oder ein Naturpräparat?

Ich nehme keine Hormone, dafür aber einmal am Tag Jinda (gegen Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen), einmal am Tag Johanniskraut (500) und drei mal am Tag 25 tropfen Zincum Valerianicum.

Es ist alles Homöopatisch und in der Apotheke erhältlich.

Deine Mutter fühlt sich so wie sie ist nicht wohl. Man muss etwas machen, denn sonst rutscht sie womöglich in eine Depression.

Sprich mal mit ihr was sie davon hält die Mittel oben einfach zu probieren.

Ich habe etwas vergessen, Alkohol ist tabu, Nikotin ist tabu, auf das Gewicht achten und wenn es geht jeden Tag etwas sport treiben.

Mein Mann hat mir ein Ergometer gekauft auf dem ich jeden Tag 20 Minuten sitze, meinen Puls auf 120 bringe und eben eine ganze Weile halte.

Warum? Mein Arzt meinte und er hatte recht, dass dies erst einmal das Herzkreislaufsystem mal wieder auf trapp bringt, und zudem habe ich seitdem kein Schwindel mehr, kein Herzklopfen oder rasen mehr.

Frauen in den Wechseljahre sollten sich gegenseitig helfen, denn es gibt unglaublig viele verschiedene Symptome. Die eine schwitz, die andere hat Angst (hatte ich auch sogar bis zu Panikattacken), die andere hat Kreislaufprobleme.
Es ist keine sehr schöne Zeit. Aber..... man kann etwas dran machen, auch ohne Hormone.

Ich habe zwei Jahre gebraucht bis ich eingependelt war und die richtigen Mittel für mich gefunden hatte. Meine Frauenärztin riet mir immer wieder zu Hormonen, aber davor hatte ich Angst und heute bin ich froh, dass ich es nicht getan habe.

Deiner lieben Mutter alles alles gute und sag ihr.... sie ist nicht krank nur durcheinander und daran muss man sich wirklich erst gewöhnen.

p.s. Männer können die Zustände selten verstehen. Vorsicht.

Ich werde hier mal einen Tread öffnen "verflixte Wechseljahre" mal sehen was kommt. Dann wirst du vielleicht vieles was deine Mama betrifft wieder finden.

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