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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Mon, 20.Sep.04, 7:53 zuversicht, verzweiflung, therapiebedürftig? |
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hi,
ich weiß echt nimmer weiter. brauch ich therapeutische unterstützung oder bin ich nur dumm?
seit wochen fällt mir auf, dass ich in einem schwindelerrgenden tanz zwischen zuversicht und verzweiflung festhänge. ich habe meine starken phasen, dann kann ich alles gut handeln, habe weise spürche parat, finde alles nicht schlimm, denke mir, das einzige problem was ich habe ist ein patzen zu viel egozentrik. ich denke mir, dass ich keine echte essstörung habe, und dass ich nur etwas weniger denken muss, um mich im leben wohl zu fühlen. ich glaube fest daran, mein essverhalten normalisieren zu können und so weiter.
aber es gibt immer auch die anderen phasen. zweimla die woche kann man sagen brechei ch in tränen aus. manchmal bin ich extrem verzweifelt und heule mich in den schlaf, manchmal laufen mir mitten in der firma die tränen runter. ich fresse obwohl ich satt bin. ich glaube nicht dass es richtige fressanfälle sind, aber ich frresse nur dann deutlich zu viel, wenn ich bereits satt bin, und wenn ich alleine bin.
so ist das. ich heule, bin am ende, will therapie machen, halte alles nimmer aus, fühle mich total überordert, weiß nicht wer ich bin und vor allem: ich habe so angst, alles zu verlieren was mir wichtig ist. habe angst durch meine verzweiflung meinen freund zu verlieren, menen job zu verlieren... dick zu werden....
dann wieder denke ich, ich bin eh normal. kein grund angst zu haben. es ist nix bedroht. wenn, dann bedrohe nur ich durch mein exzetrsches verhalten mein leben.
ich muss dazu sagen, dass sich das meiste aber in mir abspielt. es bekommt so in dieser intensität keiner mit. mein freund weiß zwar, dass ich immer wieder zweilfe das weiß er, aber dass ich so extrem verzweifelt bin, das weiß er nicht. ich habe auch angst, ihm diese jämmerliche person die ich dann bin zu zeigen.
ich will ihn nicht überfordern, denn er kann ja nicht helfen...
ist das normal? meine familie sagt, ich wäre eben immer schon himmelhochjauchzend zutodebetrübt gewesen...
aber...
ist das einfach mein charakter oder ist das therapiebedürftig? ich mein, ich will mir nicht mein wesen wegtherapieren lassen. aber... ist es normal, so oft zu weinen? zu fressen?
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Ancheli
sporadischer Gast
12
Kusel W, 24
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Mon, 20.Sep.04, 9:19 Re: zuversicht, verzweiflung, therapiebedürftig? |
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Hallo Lilu,
wir hatten ja schonmal ein Gespräch miteinander...
Quote: | ich weiß echt nimmer weiter. brauch ich therapeutische unterstützung oder bin ich nur dumm? |
Dumm ? NEIN !!! Ich habe dich in unserem Letzten Gespräch als sehr Intelligent bemerkt, als eine Person die sich wirklich genaue Gedanken macht und auch annimmt was Aussenstehende sagen, sich aber nicht völlig beeinflussen lässt und sich aus Ratschlägen das raus nimmt was wirklich wichtig ist und hilfreich, auch habe ich dich als starke Person bemerkt gegen Ende unseres Gespräches.
Und.. naja... ich hatte dir ja in dem Gespräch schon gesagt das du dir überlegen sollst eine Therapie zu machen, ich denke du wurdest in deiner Kindheit schon zu stark von negativen Einflüssen geprägt, das was du da erlebt hast war, ist es heute noch nicht, nicht einfach.
Quote: | ich muss dazu sagen, dass sich das meiste aber in mir abspielt. es bekommt so in dieser intensität keiner mit. mein freund weiß zwar, dass ich immer wieder zweilfe das weiß er, aber dass ich so extrem verzweifelt bin, das weiß er nicht. ich habe auch angst, ihm diese jämmerliche person die ich dann bin zu zeigen. |
Du musst ihm ja nicht eine jämmerliche Person zeigen, aber viell. ist es wichtig ihm einmal nahe zu bringen wie verzweifelt du denkst/bist innerlich, er ist doch dein Partner, er will doch für dich da sein so wie du für ihn da sein willst, öffne dich doch einfach schritt für schritt etwas mehr, er wird dich nicht aburteilen oder im Stich lassen !!
Quote: | ich will ihn nicht überfordern, denn er kann ja nicht helfen... |
Deswegen viell. nur Schritt für Schritt, immer ein bisschen mehr davon erzählen was in dir vor sich geht. Lass ihn an deinem Leben und deinem inneren Leben teilhaben, zumindest ein klein wenig mehr als jetzt. Du kannst nicht immer alles runter schlucken, irgendwann platzt deine innerliche Bombe.
Quote: | ist das einfach mein charakter oder ist das therapiebedürftig? ich mein, ich will mir nicht mein wesen wegtherapieren lassen. aber... ist es normal, so oft zu weinen? zu fressen? |
Ich glaub, ich hatte dir auch gesagt das dein Körper dir Warnsignale gibt, dass etwas nicht stimmt, nur musst du auf deinen Körper hören, darfst ihn nicht ignorieren und weiter leiden lassen.
Hab keine Angst dich zu öffnen, denk dir einfach "so gehts nicht weiter, jetzt wird tacheles gemacht".
Fang an dich zu befreien von dem was dich so bedrückt, dich so verzweifeln lässt, was dich so quält.
Nimm deinen Mut zusammen und such dir einen guten Therapeuten dem du Vertrauen schenken kannst und lass dir helfen dich zu befreien.
Alles liebe!!
Ancheli
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lilu
[nicht mehr wegzudenken]
1154
wien W, 32
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Mon, 20.Sep.04, 10:19 Re: zuversicht, verzweiflung, therapiebedürftig? |
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danke.
es ist halt so, dass ich mir oft denke, ich red mir meine probleme nur ein. ich mache aus mücken elefanten. und dann wieder aber kommts mir so dramatisch vor.
gestern zb. habe ich so in gedaken durchgespielt, meinem freund eben alles zu erzählen, und es kam mir alles so schrecklich vor. heute hab ich mir das nochmal vorgespielt, und ich dacht mir: was bin ich fü ein hypochonder. probleme hat doch jeder im leben, deswegen so ein theater machen??? widerlich...
ich glaube, es sind für sich lauter eher unbedeutende und "normale" sachen, als dinge die einen menschen normal nicht umhaun. auch mich nicht. aber es dürfte einfach an der summe der dinge liegen, an der zeitlichen abfolge, wie sie zusammenspielten und allmählich immer intensiver in mein wesen eindrangen zu immer blöderen zeiten, bis am schluß eine nichtige sache zum auslöser einer gewaltigen inneren katastrophe wurde...
und so kommts mir eben oft vor. das war alles nicht schlimm. das war alles in einem gewissen rahmen. man würde mir sagen können: jaaa, nicht einfach, aber wer hats schon einfach. und wars ja auch nicht. gut, ich habe sicher auch gelernt, es abzuschwächen um den schönen schein zu wahren dieses gewaltsame positiv denken zu zelebrieren. (zu dem mein vater erst dieses wochenende per sms wieder aufforderte.)
ich denke halt oft, es wäre totaaal übertrieben, therapie zu machen.
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_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
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Helene T.
Forums-Gruftie
897
Wien W, 47
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Mon, 20.Sep.04, 10:39 Re: zuversicht, verzweiflung, therapiebedürftig? |
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lilu wrote: | es ist halt so, dass ich mir oft denke, ich red mir meine probleme nur ein. ich mache aus mücken elefanten. und dann wieder aber kommts mir so dramatisch vor. |
Selbst wenn man nur dieses Verhalten hernimmt...
Mit Therapie kannst du lernen Situationen zu erfassen, Problemen ihre richtige Bedeutung zuzuweisen und sie angemessen zu lösen. Selbst wenn du nur dieses "klitzekleine" Problem hättest, wäre Therapie mehr als sinnvoll.
Ancheli hat schon recht! Pack es an mit der Therapie!
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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Incah
[nicht mehr wegzudenken]
1213
@ home W
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Mon, 20.Sep.04, 14:17 Re: zuversicht, verzweiflung, therapiebedürftig? |
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ich bin auch für Therapie!
Vergleiche deine Probleme nicht mit denen von anderen. Es sind deine Probleme, sie belasten dich und niemand sonst und deshalb kannst auch nur du sagen, wie belastend sie sind.
Wenn du das Gefühl hast, du brauchst Hilfe, dann lass dir helfen. Im besten Fall hast du ein paar Stunden Therapie und kommt mit einer neuen Sichtweise auf deine Probleme, und mit neuen Problemlösestrategien wieder heraus (aus der Therapie). Betrachte es mehr als Lebenshilfe - und wer braucht die nicht?
Du musst nicht "verrückt genug" sein, um Therapie in Anspruch zu nehmen.
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