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KiM
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Post Sun, 06.Oct.02, 16:43      Mit Überweisung? Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Herr Fellner!

Ich habe eine Überweisung für eine Psychotherapie bekommen. Genügt
der Krankenschein oder sind sie auf privater Basis?

Danke für Ihre Antwort.
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admin
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Posts 1270
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Post Sun, 06.Oct.02, 19:38      Reply with quoteBack to top

Sehr geehrte KiM,

wenn Sie sich entschlossen haben, eine Psychotherapie quasi "offiziell" über die Krankenkasse mitfinanzieren zu lassen, ist in Österreich keine klassische "Überweisung" eines Arztes erforderlich, er muß Ihnen lediglich bestätigen, daß er eine Psychotherapie "empfiehlt" oder zumindest "..aus ärztlicher Sicht nichts gegen eine Psychotherapie spricht". Eine durch die Krankenkasse teilfinanzierte Psychotherapie ist bei jedem in Österreich durch das BMfG anerkannten Psychotherapeuten möglich. Eine vollfinanzierte Psychotherapie dagegen nur durch diverse vereinsmäßig organisierte Therapeuten, dies sind lokale Zwischenlösungen, für die die entsprechenden Mittel heuer bei der WGKK jedenfalls schon seit mehreren Monaten ausgelaufen sind.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-praxisinfo.phtml dieser Website.

Mit freundlichen Grüßen
Richard L. Fellner
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KiM
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Post Mon, 07.Oct.02, 16:42      Reply with quoteBack to top

Danke für Ihre prompte Antwort.

Schade dass nicht alle Kosten durch die Krankenkasse gedeckt werden, denn finanziell kann ich es mir nicht leisten die Therapie privat zu bezahlen. Mein Arzt hat mir eine Überweisung für eine Psychotherapie gegeben und als Grund Panikattacken angeführt. Es ist so das ich seit Wochen Atemnot habe, ich habe echt Probleme damit und traue mich gar nicht mehr auszugehen. Organisch ist alles in Ordnung. Ausserdem habe ich Depressionen und Ängste und ich glaube auch eine Persönlichkeitsstörung...das ist ziemlich viel.

Wie ist es bei Ihnen mit der Behandlung? Behandeln Sie Problem für Problem oder hat das alles einen Zusammenhang?

Ich habe leider viel zu lange gewartet, doch nun möchte ich endlich eine Therapie anfangen, denn so kann es nicht weiter gehen. Ich bin endlich bereit.

Ich wäre an einem Erstgespräch interessiert, kostet das was?

Vielen Dank für Ihre Hilfe
KiM
r.l.fellner
Psychotherapeut
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Posts 1589
Wohnort Wien
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Post Mon, 07.Oct.02, 22:53      Reply with quoteBack to top

Sehr geehrte KiM nochmals,

KiM wrote:
finanziell kann ich es mir nicht leisten die Therapie privat zu bezahlen

es gibt mehrere Möglichkeiten, die Sie immer (auch dann, wenn das Kontingent der vollfinanzierten Stunden zB bei der WGKK schon erschöpft ist oder Ihnen das einfach zu unverläßlich für eine längerfristige Therapie vorkommt) in Anspruch nehmen können:

a) Teilfinanzierung durch die Krankenkasse (bei sog. "krankheitswertigen" Leiden, was in Ihrem Fall vorliegen dürfte und ja auch bereits von Ihrem Arzt bestätigt wurde). Damit brauchen Sie bei den meisten Therapeuten 'nur' ca. 2/3 der Kosten selbst bezahlen.

b) vereinzelt bieten Therapeuten 1-2 sog. "Sozialplätze" an, für die die betr. KlientInnen kein oder nur ein vergleichsweise geringes Stundenhonorar zahlen müssen, bis sich ihre finanzielle Lage etwas verbessert hat. Am besten durch einen Anruf klären.

c) eine Beratungsstelle aufsuchen. Allerdings ist auch bei den meisten Beratungsstellen natürlich ein gewisser fin. Beitrag zu leisten, da diese seit einigen Jahren kaum mehr Unterstützung von dem Ministerium, das sich "Ministerium für Soziale Sicherheit und Generationen" nennt, erhalten. Ich würde Ihnen diese Variante aber nicht a priori empfehlen (-> ggf. individuell durch einen Anruf klären), da Beratungsstellen meist keine längerfristigen Therapien anbieten können (oder dürfen, je nach Organisation).

d) manche Ausbildungsinstitute bieten kostenlose Therapiestunden durch AusbildungsteilnehmerInnen an, wenn man dafür "Live-Supervisionen" (zB. Therapie durch Videokameras, allerdings natürlich unter Schweigepflicht aufgezeichnet) in Kauf nimmt. Auch dies ist aber nichts, das im Regelfall längerfristig angeboten wird. Die Frage ist natürlich auch, ob Sie sich so etwas überhaupt vorstellen können.. Embarassed

KiM wrote:
Mein Arzt hat mir eine Überweisung für eine Psychotherapie gegeben und als Grund Panikattacken angeführt. Es ist so das ich seit Wochen Atemnot habe, ich habe echt Probleme damit und traue mich gar nicht mehr auszugehen. Organisch ist alles in Ordnung. Ausserdem habe ich Depressionen und Ängste und ich glaube auch eine Persönlichkeitsstörung...das ist ziemlich viel.
Wie ist es bei Ihnen mit der Behandlung? Behandeln Sie Problem für Problem oder hat das alles einen Zusammenhang?

Ich kann mir gut vorstellen, das das für Sie äußerst belastend ist. Grundsätzlich sind Panikstörungen im Zuge einer Psychotherapie aber gut behandelbar. Auch die meist damit einhergehenden .. ich nenne sie mal "Zusatzbelastungen", weichen meist im Zuge der Arbeit am Hauptproblem, da sehr oft ein Zusammenhang zwischen den vorhandenen Symptomen besteht - ob dies aber z.B. auch in Ihrem Fall so ist, ist aus der Ferne und über dieses Medium leider nicht (seriös) zu beurteilen.

KiM wrote:
Ich habe leider viel zu lange gewartet, doch nun möchte ich endlich eine Therapie anfangen, denn so kann es nicht weiter gehen. Ich bin endlich bereit.

toll, ich gratuliere Ihnen zu diesem Entschluß! (der kein leichter gewesen sein wird)

KiM wrote:
Ich wäre an einem Erstgespräch interessiert, kostet das was?

bei mir üblicherweise schon, da ich mir dafür sehr ausführlich Zeit nehme. Da würde ich deshalb eher den Weg meiner kostenlosen Erstberatung per email vorschlagen, wenn es Ihnen in erster Linie um diverse Informationen geht. Bezüglich dem Beginn einer Psychotherapie bei mir könnte dagegen demnächst ein anderer Hinderungsgrund auftreten - am besten rufen Sie mich gelegentlich mal kurz an, vielleicht läßt sich das ja auf die eine oder andere Art lösen. Ggf. könnte ich Ihnen auch jemand anderen weiterempfehlen.

Freundliche Grüße,
Richard L. Fellner

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