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B_D
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Post Sat, 18.Sep.04, 23:45      Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Hey,

Ich habe keine Ahnung warum ich mich hier melde. Aber ich bin einfach ziemlich verzweifelt, ich weiss gar nicht ob es mir helfen wird hier meine "Probleme" aufzuzählen.

Ich bin 18 Jahre alt, komme ursprünglich aus Persien und bin seit 8 Jahren wohnhaft in Wien. Es ist wirklich depremierend wie man hier von der Gesellschaft abgestossen wird. Ich habe bzw. hatte schon immer das Gefühl nicht erwünscht hier zu sein. Nicht nur bei fremden Menschen, sondern auch bei bekannten und freunden. Das Gefühl ist ziemlich mies und ich war deswegen schon emotional ziemlich tief. Auch wenn das nicht der einzige Grund dafür war. Egal was ich versuche zu unternehmen, es macht mir keine Freude. Ich kann nicht für einen Moment glücklich sein. Von Freunden wurde ich bereits ziemlich oft enttäuscht, deshalb fällt es mir auch schwer Menschen zu vertrauen. Was ich noch immer nicht verstanden habe ist warum die Menschen hier so viele Vorurteile haben.

Ich war vor einem halben Jahr beim Psychater (aufgrund von Migräne). In den paar Stunden habe ich mit ihr auch dieses Problem besprochen. Ihre Antwort war, ich soll mich mehr in Menschenmengen begeben. Naja, das habe ich auch gemacht, nur tut das noch mehr weh als vorher. Jedes mal wenn ich mit Freunden weggehe ohne alkohol getrunken zu haben und ich völlig klar denken kann zwinkernd.. dann fallen mir einfach die tränen. Ich bemerke die Menschen um mich und kann mich davon nicht mehr ablenken. Dieses komische Gefühl kommt hoch, die tränen fließen einfach von selbst und im Herzen sticht es einfach nur.

Ich bin kein Mensch der gerne alleine ist, ganz im Gegenteil, ich habe gerne andere Menschen um mich herum. Aber hier werde ich nur verachtet.

Meine Noten sind eigentlich eher Schlecht in der Schule. Keine Ahnung ob ich von diesen ganzen Gefühlsschwankungen beeinflusst worden bin. Mit 16 Jahren gab es keinen einzigen Tag wo ich keine tränen vergossen habe. Derweil ist mir das Lernen, etc. ziemlich egal. Ich frage mich was es mir bringen wird. So kann ich nicht weiterleben. Selbstmord gedanken habe ich nicht mehr. Aber ich wünsche mir oft den Tod.

Ich bin zwar kein Religiöser Mensch, jedoch habe ich früher oft zu Gott gesprochen und gebetet dass alles wieder in Ordnung wird, etc.. Jetzt jedoch kann ixh es nicht mehr. Ich kann mehr als das Wort "Gott..." nicht mehr aussprechen, es geht einfach nicht. Ich habe mir soooo viele Gedanken gemacht warum es soviel Hass gibt zwischen den Menschen, warum die Menschen so in "Gruppen" verteilt sind. Eine Antwort war bis jetzt vergeblich.

Jetzt sitze ich nach einem versauten Wochenende da und mache mir gedanken über den Grund für meine Anwesenheit hier und jetzt. Und morgen habe ich alles vergessen, habe neue Hoffnungen, bis sie wieder von irgendetwas/jemand gebrochen werden. Es ist wie ein Teufelskreis...

Ich weiss nicht wie lange ich das noch durchhalte, ich konnte bis jetzt zu niemanden über dieses Thema sprechen. Es fällt mir richtig schwer Sad


sorry wegen der rechtschreibfehler...


BD
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doomgiver
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Post Sun, 19.Sep.04, 7:33      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Hallo!

Du warst beim Psychiater? Wegen Migräne? Ich wusste gar nicht das man deshalb gleich zum Psychiater kommt, bist du sicher das es kein Psychotherapeut war? Könntest du dir vorstellen, wieder einen Psychotherapeuten (einen anderen als beim letzten Mal) aufzusuchen? Warum bist du nach Österreich gekommen? Hast du Zukunftspläne? Gibt es irgendetwas in deiner Kindheit/Vergangenheit das ein "Trauma" ausgelöst haben könnte? Zu welchem Gott hast du gesprochen (dem einer Religion, oder einem "selbstgeschaffenen")? Wie ist es dir damit gegangen (damals)?

Ich hoffe ich erschlage dich nicht mit Fragen Wink , ich versuch nur mich in die Materie "einzudenken".

So long...

Alles Gute
Thomas
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B_D
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Post Sun, 19.Sep.04, 9:36      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Ja, ich meine Psychotherapeut, kein Psychater... :/

Na ich weiss nicht, ob er mir dann wirklich helfen kann. Mehr als leere Wörter kann er mir ja auch nicht zuflüstern.

Warum ich nach Österreich gekommen bin? Naja, meine Eltern haben mich hergebracht. Damals war ich ja noch 10, wirkliche Gründe gab es dafür nicht.

Ja, Zukunftspläne habe ich schon, jedoch fällt mir schwer die Hoffnung nicht aufzugeben. Einen Trauma-Erlebnis hatte ich nie, nein.

Wie gesagt bin ich kein wirklich religiöser mensch, ich glaube ich habe zu dem selbsterfundenen Gott gesprochen. Danach hat ich mich besser gefühlt. Und ich dachte dass er mich hört und dass es besser wird. Jetzt allerdings bin ich drauf gekommen dass ich zu naiv war/bin und alles nur Kinderkram war. Damit habe ich mir eigentlich nur Zeit verschafft...


BD
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doomgiver
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Post Sun, 19.Sep.04, 11:39      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Quote:
Na ich weiss nicht, ob er mir dann wirklich helfen kann. Mehr als leere Wörter kann er mir ja auch nicht zuflüstern.


Doch, kann er. Bei einem guten Psychotherapeuten geht es (meines Erachtens) nicht darum was er (od. sie, ich mein natürlich immer auch Frauen, will nur nicht ständig doppelt schreiben) sagt, sondern was er aus dir "rausholt" (Erkenntnisse, Aufarbeitung von Unbewußtem), also quasi "Hilfe zur Selbsthilfe".

Mir erscheint es sehr wichtig dass du "Ursachenforschung" betreibst, und keine "Symptombekämpfung". Du musst dem Problem auf den Grund gehen, quasi das Übel an den Wurzlen packen.

Alles Gute
Thomas
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pat
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Post Tue, 28.Sep.04, 14:24      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Hallo friend
mit Vorurteilen verschiedendster Arten haben leider viele Menschen zu kämpfen besonder senible, weil es halt mal eine Möglichkeit für manche ist, sich über einen zu stellen. Und diese diskriminierende Energie drückt einen natürlich erst mal runter verwirrt . Nun hast aber in Dir selbst schon ein Unterdrúcktes Ich - Du scheinst mir innerlich sehr traurig und evtl. auch enttäuscht zu sein über etwas, was die Kombination Gefühle bekommen=weinen müssen zeigt. Scheinbar hast Du vorher Deinen Kummer etwas betäubt - gut wenn Du das jetzt nicht mehr tust weil es Dich nicht weiterbringt. Scheinbar hast Du das Gleichgewicht verloren und Dich in eine Sackgasse manövriert wo es nur noch dunkel und trist ist in Deiner Gefühlswelt. Dagegen sollst Du was unternehmen! Die Menschen werden immer Vorurteile haben egal wegen was. Aber Du kannst Dich uabhängig davon machen indem Du lernst Dich stark zumachen für Dich selbst. Damit Du es mit Dir aushältst. Ich werde auch immer wieder fürchterlich schwach und dann hat jede Irrsinnsidee mehr Gewicht als sonst und die neagtiven Gefühle überwiegen einfach. Doch ich rappele mich immer wieder raus immerhin - bin jetzt nicht mehr in einer gefährlichen Situation.
Vielleicht musst Du lernen, Dir und Deinem Leben einen Sinn zu geben - das fehlt Dir vielleicht gruebel . Beruflich stehst Du noch am Anfang überlege Dir was Du gerne machen möchtest und kannst. Denke Du bist ein lieber Mensch, und das merken andere Menschen auch wie stehts mit Deinem Freundeskreis kannst Du da nicht mehr rausholen für Dich? Vielleicht findest Du Möglichkeiten wo Du Dich mehr erwünscht als unerwünscht fühlst und nutzt diese mehr.
Erst mal soviel - was meinst Du dazu
Gruss augenauf pat
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B_D
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Post Sat, 02.Oct.04, 19:28      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Ja,

Ziele habe ich in meinem Leben schon. Früher wo es mir viel schlechter ging und ich nicht mit diesen Vorurteilen, etc. umzugehen wusste habe ich auch keinen Sinn im leben erkannt und auch einfach weitergelebt, ohne jegliche Zukunftspläne bzw. "Träume"...Jetzt wo ich realisiert habe dass es sowieso nicht anders geht, habe ich mir einige Ziele angesetzt und versuche sie auch zu erreichen. Aber trotz allem bin ich noch lange nicht glücklich und das alles macht mir keinen Spaß :/ Ich habe jeden Tag so ein mieses Gefühl, ich kann es nicht beschreiben, auf jeden Fall macht es einem innerlich ziemlich kaputt...

Wie kann ich die richtigen Menschen finden? Das sagt mir jeder, ich suche ja schon so lange und ich gehe so oft weg wie möglich, mit freunden, bekannten, sobald ich die gelegenheit dazu habe. Aber wie gesagt habe ich kein gutes Gefühl dabei und es macht mir einfach keinen spaß, ich kann nicht lachen wie die anderen...ich versuche es, aber es geht nicht... :/


BD
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pat
sporadischer Gast
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Post Sun, 03.Oct.04, 8:59      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Hallo,
denke dass Du eine depressive Grundstimmung hast und daher schon eine Gesprächstherape anstreben solltest. Velleicht liest Du mal was darüber, http://web4health.info/de/answers/bipolar-menu.htm
dann verstehst Du Dich selbst evtl. besser. "Ein paar Stunden" können keine wirkliche Therapie sein, wo warst Du denn da. Du solltest schon deinem traurigen Gefühl Sad auf den Grund gehen. Dazu braucht es das nun mal. Bei einem Therapeuten mit dem Du Dich verstehst (verstanden fühlst) kann Dir das durchaus helfen Neutral . Die äusseren Umstände zu ändern ist schwer genug. Du kannst in Dir sicher mehr Zufriedenheit finden - natürlich musst Du auch daran glauben sonst kann sich nichts ändern.
Gruss pat
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kalypso
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Post Tue, 02.Nov.04, 18:37      Re: Die erdrückende Gesellschaft... Reply with quoteBack to top

Hi du,

Ich kann dich gut verstehen. Hatte auch nie richtige Freunde, weil ich auch anders bin als die anderen (war immer Klassenbeste, habe andere Lebensziele, anderen Musikgeschmack, andere Einstellungen als die anderen) und die traurige Grundstimmung ist mir auch gut bekannt.

Hast du schon mal versucht, dir Gleichgesinnte bei irgendeinem Hobby zu suchen? Ich hab mich in ein Fitnessstudio einschreiben lassen und einige sehr sehr nette Leute kennengelernt. Dann habe ich endlich einen Tanzkurs begonnen und wieder nette Leute getroffen. Vielleicht sind davon sogar ein, zwei, die mir ähnlich sind und mit denen ich eine Freundschaft aufbauen könnte - die Zeit wird es zeigen. Wär das etwas für dich?

Diese Traurigkeit....kannst du dich erinnnern, in welchem Alter du die das erste Mal hattest? Wie war da deine Lebenssituation? Worüber, glaubst du, bist du denn immer so traurig?
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