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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Thu, 16.Sep.04, 23:39 Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Hallo,
seit ich denken kann hab ich depressionen, ich kann mich nicht an eine zeit erinnnern, in der es anders war.
Nun, seit etwas 2 Jahren ist es besonders schlimm. irgendwann wurde ich arbeitslos, seitdem stimmt in meinem leben erstrecht nichts mehr. ich schlafe bis mittag, bin ständig müde und krieg nichts mehr auf die reihe. der haushalt wird von mir mit müh und not erledigt. meist fühle ich mich nach der geringsten arbeit müde, würde am liebsten wieder ins bett gehen, und zwinge mich dann doch, wachzubleiben.
Ich weiß, dass es so nicht weitergehen kann. ich muss was aus meinem leben machen, was erreichen, und unter uns, mein leben, so wie es ist, ödet mich an. trotzdem schaff ich es nicht, aus diesem trott rauszukommen.
vielleicht kann mir hier ja jemand weiterhelfen. Was kann ich tun, um meinem leben einen sinn zu geben? Ich weiß weder wo meine interessen liegen, noch hab ich irgendwelche hobbys. dazu kommt, dass mir das geld fehlt um etwas zu tun. meist bin ich deswegen gezwungen, zuhause zu sitzen, was mir wiederum nicht viel ausmacht, da ich sowieso nicht wüßte was ich sonst tun sollte.
Aber so wie im moment kann es doch mit mir nicht weitergehen. Ich weiß, dass der erste schritt in ein "normales" leben, ein geregelter alltag wäre, aber selbst wenn ich morgens um acht aufstehen würde, wüßte ich mit der zeit des restlichen tages nichts anzufangen.
mfg skunk
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Nachtfalke
Helferlein
138
Wien M, 40
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Fri, 17.Sep.04, 0:10 Re: Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Hallo skunk,
da müsssen in erster Linie Deine Depressionen bearbeitet werden. Wenn sich die aufhellen, hast Du wieder Kraft und Motivation aus Deinem Leben etwas zu machen.
Später kannst Du dir auch überlegen, was Du mit Deinem Leben anfangen möchtest beruflich und privat. Vielleicht der eine oder andere Weiterbilungskurs.
Dann mal auch auf Deine Hobbys schauen was man da machen kann. z. B. Freundeskreis ausbauen, Bummeln, nette Abende bei Dir oder bei einer Freundin, Rad fahren ect.
Aber das geht erst alles, wenn die Depressionen weniger werden. Ich habe auch jahrelang so gelebt wie Du. Dank einer Therapie bin ich wieder motiviert wieder etwas aus mir zu machen.
Servus
Nachtfalke
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Zauberlocke
sporadischer Gast
6
Berlin W, 24
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Fri, 17.Sep.04, 9:16 Re: Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Hallo Skunk,
hast du denn schon mal an eine Therapie gemacht bzw. nimmst du Medis? Die könne vielleicht ganz hilfreich sein, um erstmal aus dem tiefen Loch herauszukommen und um eine Grundmotivation zu bekommen. Ich war auch ein Jahr lang arbeitslos und weiß wie unheimlich schwer das ist, da irgendwie was geregeltes hinzubekommen. Grübele auch schon seit ewigen Zeiten über die Sinn meines Lebens nach, aber das macht irgendwie alles noch schlimmer, weil ich eben keinen finde.
Nicht aufgeben! Gruß
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Fri, 17.Sep.04, 12:52 Re: Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Danke für eure antworten!
ich mach im moment ne therapie, seit Juni und medikamente krieg ich auch. Trotzdem krieg ich irgendwie nichts auf die reihe. Mein therapeut meinte ich soll mir gedanken darüber machen, wie ich mein Leben "aufregender" gestalten kann. wie ich eben struktur reinkriege. Hobbys, interessen etc. irgendwie klappt das nicht. ich weiß nicht wo meine interessen liegen, was ich tun könnte um da rauszukommen. Ich find noch nichtmal etwas, was mich dazu motivieren könnte, morgens aufzustehen, wach zu sein.
dazu kommt erschwerend hinzu, dass ich kiffe. nicht allzu viel, als ich noch arbeit hatte, hab ich mehr geraucht als jetzt. mein therapeut weiß davon nichts. ich hab angst es ihm zu erzählen, angst, dass ich dann eine entziehung machen muss. ich will/kann das nicht aufgeben. Dank dem kiffen hab ich wenigstens etwas sinn in meinem Leben. ich hab angst.
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Holla
sporadischer Gast
9
Rostock M, 22
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Fri, 17.Sep.04, 20:02 Re: Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Lieber Skunk!
Bitte Fang mit einer Sache an: Hör bitte auf zu Kiffen! Das macht einen sowas von depressiv. Bei mir ging das mit diesem Scheiss-Zeug soweit, dass ich mein Studium abgebrochen habe, mich isoliert habe und vor allem über diese ganze Sinn-Des-Lebens-Scheisse nachgedacht habe.
Aber das schlimme an dem THC-Entzug ist, dass das sehr lange dauert, weil es nur sehr langsam abgebaut wird, aber dashaben noch ganz andere leute geschafft
Gruss,
Moritz
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pat
sporadischer Gast
16
M
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Tue, 28.Sep.04, 17:17 Re: Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Hallo Skunk,
hast Du denn je in Deinem Leben Wünsche, Ziele oder Träume gehabt, die evtl. auch erfüllbar wären? Daran kannst Du arbeiten. Die Frage ist, willst Du denn ein "normales"Leben führen, gibt Dir diese Vorstellung was ab bzw. wie stellst Du Dir dieses vor?! Kiffen hilft sicherlich dabei alles beim Alten zu belassen. Kenne Leute mit 40-50 Jahren denen es immer noch so geht wie Dir und da ist es nicht gesagt dass sich da noch was ändert Da bist schon früh dran wenn Du das satt hast- das ist schon ein grosser Fortschritt. Dieses unproduktive nichtstun wirkt sich natürlich auf Deine Alltagsstimmung aus und motiviert nicht im Geringsten, vielleicht ist es auch keine Entspannung sondern zwangsläufige Stagnation
Schön dass Du Deinem Leben Sinn geben willst und nicht vergebens wartest bis dieser Angeflogen kommt. Da kannst Du beginnen - berufliche Perspektiven suchen im Berufsinformationszentrum kannst Du alle möglichen Infos einsehen und testen wo Deine Interessensgebiete liegen. .. Wichtig ist, dass Du Dich einfach aufraffst und was tust das bleibt Dir nicht erspart und versuch was ohne Jolly zu machen.
Kann sein, dass hinter dem Vorhang ein Angstproblem vertsteck ist, das kannst Du sicher mit Deinem Therapeuten bearbeiten (mir hat das autogene Training dabei über längere Zeit wirklich geholfen).Sei einfach offen zu ihm hast nichts zu verlieren - einen Entzug vom Kiffen kann Dir niemand aufzwingen das musst Du schon selbst wissen ob Du das willst
Gruss pat
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Tue, 28.Sep.04, 17:37 Re: Geregelter Alltag - wie soll er aussehen? |
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Ich war ein halbes Jahr lang arbeitslos und mir hat es in der Zeit geholfen, ins SPZ (sozialpsychiatrische Zentrum) zu gehen. Vielleicht guckst du mal bei dir in der Nähe, ob es da irgendwelche ähnlichen Einrichtungen gibt. Man ist unter Leuten, kann mit denen reden, spielen, sonstiges oder einfach eine Zeitung lesen und muss kein Geld ausgeben. Auf jeden Fall kann man so eine Tagesstruktur aufbauen und kommt aus dem Haus und unter Leute.
Ich würde an deiner Stelle mal bei irgendwelchen Beratungsstellen anrufen und fragen, ob die wissen, wo es bei dir solche Anlaufstellen (für psychisch Kranke oder Arbeitslose oder welche Gruppe auch immer) gibt.
Ich denke, es wäre jetzt etwas zu früh, direkt neue Ziele zu formulieren und sich Gedanken zu machen, wie das Leben weitergehen soll. Meiner Meinung nach ist es immer besser, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Und ich finde es sinnvoll, mit einer Tagesstruktur zu beginnen, weil einem das dann auch neue Energie gibt. Zumindest hat man sich dann schon mal aufgerafft. Danach wird das andere auch leichter.
Mit dem Kiffen aufhören oder es zumindest einschränken fände ich auch wichtig, aber das fällt dir vermutlich auch leichter, wenn du etwas zu tun hast, denn sonst wird dich die Langeweile und der Wunsch danach vermutlich erschlagen.
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