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sendora
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Post Thu, 09.Sep.04, 0:16      Seit Jahren verschlossen und/oder doch nicht? Reply with quoteBack to top

Hallo an Alle,

es begann eigentlich vor Jahren in meiner Pupertät. In der Schule wurde ich gehänselt. Dadurch verschloß ich mich eine Zeit lang. Die Jahre darauf verhielt ich mich gegenüber anderen verschlossen, sensibel, lieb. Irgentwas bremste mich.

Irgendwann sagte ich mir selbst es so nicht weiter gehen kann. So wurde ich offener. Nur bleibt noch ein Teil von damals. Teilweise reagiere ich übersensibel. Zu guter Letzt erlebte ich eine große Enttäuschung in meiner letzten Beziehung. Genau da fühlte ich mich endlich sorglos, zufrieden. Das dauerte nicht lang. Nach zwei Monaten bekam ich die Mitteilung das sie noch für ihren Ex fühlt. Für mich ein großer Schlag. Persönlich schlug mich das dermaßen in Zweifel das ich zum Therapeuten ging.

Mittlerweile ist fast ein Jahr vergangen. Neben der Therapie lese ich viele Bücher über Psychologie, besonders Verhalten. Gut, die ganzen Erfahrungen aus dem Buch helfen nicht ganz. Deswegen beobachte ich viel und versuche viel dazu zu lernen. Ob das was bringt weiß ich nicht. Denke, das es für mich eine kurze Zeit geht. Mehr nicht da es keine wahre Lebensaufgabe ist.

Bei mir ist einfach diese Depression der Lähmung, Mutlosigkeit. Wenn ich auf Leute zu gehe ist es allerdings wiederum verwunderlich das ich trotz Offenheit und dem dazu stehen wer ich bin im Endeffekt kein besseres Feedback wie vorher erhalte. Ob ich nun so oder schlecht drauf bin. Was ich dadurch wechsle ist das Blickfeld und damit ebenfalls die Leute.

Was ist nun das richtige? Wie bereit/geheilt muss ich sein um als gesellschaftsfähig angesehen zu werden? Was muss ich den sein um eine Beziehung zu führen?

Dein Gegenüber ist dein Spiegelbild. Ab und zu überlege ich allerdings wirklich wo das Spiegelbild falsch hängt. Wieso soll ich bei mir den Fehler suchen? Wink

Frage einfach weil ich es oft erlebe das Leute nicht auf dich zu gehen und das ich jedesmal die Initiative ergreife. Fühle mich jedenfalls dazu verleitet zu denken was so jemand erwartet. Vor allem ist es ein Ungleichgewicht wo ich mir denke das ich einfach kurz was sage und die Reaktion abwarte. Je nachdem mach ich weiter.

Was ich finden will ist ein Gleichgewicht! Erwartungen sind andererseits sinnlos. Mich reden Leute mit ihrem Ärger zu das ich mich dezent zurückziehe. Mein Ärger kann ich ganz gut für mich behalten, das lernte ich ja in der Pupertät. Den Ärger der anderen nehm ich nicht mehr persönlich. Nur da stehe ich und komm mir vor wie ein gehärtetes Ei. Bevor ich es vergesse. Sobald ich unter Stress stehe kann ich davon sicher ausgehen das es keinen einzigen interessiert, keiner läßt sich blicken. Das meine ich mit Gleichgewicht. Wo ist es? Will kein Puffer für andere sein und danach nur für das gebraucht werden. Nur wie?


Schöne Grüße
sendora
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Wohnort Die emotionale Hölle
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Post Thu, 09.Sep.04, 10:22      Re: Seit Jahren verschlossen und/oder doch nicht? Reply with quoteBack to top

hallo sendora

Quote:
es begann eigentlich vor Jahren in meiner Pupertät.


...und diese ist neben der Kindheit die wichtigste Zeit, in der sich der zukünftige Erwachsene formt. Ist vielleicht auch manchmal hilfreich zu wissen wieviel sich bereits in der Kindheit geformt hat. Häufig ist es so und kann hilfreich bei einer späteren Lösungssuche sein.

Quote:
In der Schule wurde ich gehänselt.


...was bei der Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins als schlechter Faktor dienen kann.

Quote:
Ob das was bringt weiß ich nicht.


Einigen Leuten bringt es etwas die Hintergründe für eigenes Verhalten zu kennen - andere würden sich über klare Lösungsvorschläge freuen.

Quote:
Offenheit und dem dazu stehen wer ich bin


Da fällt mir etwas ein, das ich gelesen habe. Ich persönlich mag offene Menschen, die dazu stehen was sie sind, aber es soll angeblich viele Leute geben, die sich genau von dieser Offenheit überfordert fühlen und es nicht verstehen können (Extrembeispiel), weshalb das Gegenüber, welches man noch nicht so lange kennt, schon die halbe Lebensgeschichte über sich erzählt. Außerdem darfst du nicht denken, dass viele Leute wirklich zu sich stehen. Viele geben sich anders als sie sind. Das reicht von kleinen Notlügen bis hin zur Maskierung.

Quote:
Wie bereit/geheilt muss ich sein um als gesellschaftsfähig angesehen zu werden?


Da muss man sich fragen wie heil der typische Gesellschaftsfähige schon ist. Wieso solltest du nicht gesellschaftsfähig sein?

Quote:
Dein Gegenüber ist dein Spiegelbild.


Deine Sensibilität (wertfrei bis positiv aufgenommen)kann man aus deinem Beitrag herauslesen. Du brauchst nicht denken, dass viele Menschen sensibel sind. Das ist eine Gabe, die vielleicht für den Betroffenen oft zur Qual wird, aber an sich ist es eine Gabe.

Quote:
Wieso soll ich bei mir den Fehler suchen?


Wenn dir die Fehlersuche etwas bringt, dann kannst du Fehler suchen. Ob du diese bei dir oder bei anderen finden wirst, wird unerheblich sein, weil du sowieso lernen musst, damit umzugehen.

Quote:
Mein Ärger kann ich ganz gut für mich behalten, das lernte ich ja in der Pupertät.


...bis du eines Tages platzen wirst. Hast du schon mal versucht dem Ärger Luft zu machen?

Quote:
Will kein Puffer für andere sein


Sensible Leute werden oft für die eigenen Zwecke missbraucht, da sie sich leicht biegen lassen können. Viele Leute versuchen sensible Leute auszunutzen. Man muss sich fragen wie sehr man sich ausnutzen lassen will und lernen "Nein" sagen zu können.

Quote:
Nur wie?


Du müsstest genau das

Quote:
Will kein Puffer für andere sein und danach nur für das gebraucht werden.


(also dein Wille und der zählt) in deinem ganzen Wesen ausdrücken.

Quote:
Sobald ich unter Stress stehe kann ich davon sicher ausgehen das es keinen einzigen interessiert, keiner läßt sich blicken.


einen "Dank" darf man sich in den wenigsten Fällen erwarten. Man muss sich entscheiden, ob einem der eigene Wille lieber ist als die Tatsache von anderen angenommen zu werden.
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sendora
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Wohnort Frankfurt
M, 23


Post Sat, 18.Sep.04, 17:07      Re: Seit Jahren verschlossen und/oder doch nicht? Reply with quoteBack to top

Hi,

die Frage nach dem Gesellschaftsfähig finde ich berechtigt. Als gutes Beispiel stehen die Antworten für meinen Beitrag!

Was ist der Knackpunkt? Egal wie oder was ich nun zu mir erzähle. Es geht um Beziehung. Wenn ich nach Jahren erkennen darf das ich mich als der "Liebe" ausgab. Als der verhöhnt und ausgenutzt, ist es ebenso schwer dem Umfeld in dem ich gerade bin klar zu machen das ich wirklich was anders will.

Stehe gerade in einer Zeit wo ich wirklich lieber ohne Beziehung bin. Was will mir das Umfeld? Freundinnen wollen mich verkuppeln.

Freunde wollen mich raus kriegen. Warum? Weil sie denken das sie mir damit helfen.

Manche geben mir sogar Ratschläge die eher auf ihre Gemütslage beruhen. Das schlimmste was ich wirklich abstoßend finde sind die Leute die ihre Schwächen an mir auslassen.

Es geht wirklich nur um das, das ich für mich das richtige finde.

Gehe davon aus das ich noch Zeit brauche.

Das ist echt kein Scherz. Worüber ich dann stutze sind manche Aktionen anderer (ihr Verhalten). Noch ein Fehler. Das darf mich nicht interessieren... Ego lässt grüßen


Schöne Grüße
sendora
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