Metadon gegen Alkoholsucht???

neu an Bord! 4 Arnsberg M, 40

Hallo
hab da ein Problem mit einem sehr guten Kumpel.
Er ist Alkoholabhängig, ich habe Ihn öfters darauf angesprochen,wir arbeiten auch zusammen.nun sagte Er mir, er würde im Moment eine Entziehungskur mit Metadon machen.Meine Frage : Geht das überhaupt mit Metadon und müßte Er nicht in eine Suchtklinik?
Ich würde Ihm ja glauben, nur dachte ich Metadon wäre gegen Drogensucht. Er sagte mir das seine Ärztin erlaubt hätte das er weiterhin Bier trinken dürfte,nur keinen Schnaps mehr. Neutral

Danke

Helferlein 67 Amstetten W, 20

Also ich finde das ziemlich heftig...nur so ein gefühl....aber ich habe auch nur gehört, dass methadon zur entziehungskur für heroin-abhöngige verwendet wird. außerdem warum sollte die ärztin bei einem alkoholentzug bier erlauben, während schnaps tabu ist, das kann ich mir nicht vorstellen. Aber genaueres weiß ich da leider auch nicht drüber.

lg, angie

Helferlein 41 weit weg W, 36

Hi Chefkoch!

Angie liegt da richtig. Menschen, die von Heroin abhängig sind bekommen, im Rahmen eines Substitutionsprogramms, Methadon ärztlich verordnet.
Es ist ein starkes Schmerzmittel, das allerdings auch stark suchterzeugend ist.
Menschen mit Akoholproblemen erhalten es nicht.

Auch ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Arzt, der über die Alkoholproblematik im Bilde ist, deinem Freund sagt, er könne Bier, jedoch keinen Schnaps trinken.
Alkohol ist Alkohol.
Schnaps zählt zu den harten Alkoholika. Hat ja nu auch ein "paar Umdrehungen" mehr.

Es kommt darauf an, wie weit das Problem deines Freundes schon fortgeschritten ist. Kann er den Alkohol weg lassen?
Nur ein Arzt ist in der Lage, beurteilen zu können, ob er in eine Entgiftung gehört.

Im Grunde ist Sucht immer ein schleichender Prozeß.

LG

Sani

neu an Bord! 4 Arnsberg M, 40

Hallo
Danke erstmal für die Antwort. Ich konnte mir das ja auch nicht vorstellen,aber er sagt er würde diese Kur über seine Hausärztin machen.
Ich finde sein Alkoholproblem schon gravierent,gestern Morgen kam er schon mit eine Fahne zur Arbeit ( morgens um 7Uhr) und auch sonst hat Er einige Probleme.
Er hat in letzter Zeit öfters Blackouts (Kreislauf) und auch sonst merke ich das Er während der Arbeit Entzugserscheinungen kriegt ( Hände zittern ,unkonzentriert,)dann merke ich wie Er zwischendurch zur Toilette geht und danach wieder ruhig ist. Bin öfters mal hinterher gegangen und habe dann kleine Flaschen Jägermeister gefunden.Habe Ihn daraufhin auf sein Problem angesprochen,als Anwort bekam ich ,er hätte kein Alkoholproblem und Er würde das in den Griff kriegen.Das schlimme daran ist, das Er auch noch Auto fährt und ich glaube auch das Er keinen Führerschein mehr hat. Wie kann man Ihm denn helfen?Spricht man Ihn darauf an ,will Er es nicht wahr haben. Er ist wirklich ein super Kumpel, aber auch Privat wenn wir uns mal treffen, hat Er eine Fahne und mich stört das wirklich da ich überhaupt keinen Alkohol trinke.Seine Ehe ist durch den Alkohol auch schon zerstört.
MFG Chefkoch

Psychotherapeut 1589 Wien M

Lieber Chefkoch,

die genannte Darstellung wirkt auf mich wie eine gut erfundene Geschichte - typisch für Abhängige, die ihren Entzug nicht ernsthaft angehen, sondern in erster Linie ihre Umwelt beruhigen möchten.

Nebenbei: ein Drogenentzug ohne begleitende (und regelmäßige) Psychotherapie ist erwiesenermaßen völlig aussichtslos.

Sucht ist eben nur zum Teil ein körperliches Problem (das sich 'chemisch beheben' ließe) - begonnen hat sie ja aufgrund psychischer Probleme oder Labilität - diese Faktoren aber werden durch die psychische Abhängigkeit von der jeweiligen Droge noch weiter verstärkt und müssen therapeutisch behandelt werden.

Freundlichen Gruß
R.L.Fellner

neu an Bord! 4 Arnsberg M, 40

Hi R.L.Fellner
Danke für die Antwort,also von meiner Seite aus ist nichts Erfunden,wenn Sie das meinen.Mein Problem ist wie ich Ihm helfen kann,da ich bei uns im Betrieb auch sein Vorgesetzter bin und es auf Dauer nicht möglich ist seine Sucht zu ignorieren, nur wie helfe ich Ihm.
MFG Chefkoch

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hi Chefkoch,

Herr Fellner schrieb ja auch nicht, dass DU etwas erfunden hättest Wink

Herr Fellner wrote:

typisch für Abhängige, die ihren Entzug nicht ernsthaft angehen, sondern in erster Linie ihre Umwelt beruhigen möchten.

Chefkoch wrote:

Mein Problem ist wie ich Ihm helfen kann

Sein System nicht mitspielen!
Methadon bei Alkoholentzug ist unsinn, ebenso die Aussage Bier sei erlaubt. Damit konfrontrier ihn. Er gesteht sich seine Abhängigkeit nicht ein und glaubt alle Welt davon überzeugen zu können, was er vor sich nicht ist: abhängig.
HELFEN kann ihm nur die Einsicht, dass er Hilfe braucht, dass er abhängig ist und dass seine "Märchen" ihm nicht abgenommen werden!

Er muss aktiv an seinem Enzug arbeiten ohne sich selbst weiter zu belügen - und das geht nur, wenn andere sich nicht von ihm belügen lassen.
Klage ihn nicht an und werte sein Verhalten nicht ab. Mach ihm klar, dass Du Dir Sorgen machst und es erschreckend findest, wie sehr er sich und andere versucht zu belügen.
Damit machst Du Dich zunächst zum "Feind", der ihn nicht lässt wie er will und der sowieso keine Ahnung hat, wovon er redet und eh bist Du wohl ein Tyrann *fg
Wenn er aber einsieht, was mit ihm los ist, wird er Deine Offenheit zu schätzen wissen!

Lg,

Irrlicht

neu an Bord! 4 Arnsberg M, 40

Hallo
wollte mich nochmals für Euren Rat bedanken.Ich werde versuchen Ihm das Klar zumachen und Ihm weiter helfen.
Ihr hab mir sehr geholfen.Es ist gut das es solche Seiten im Internet gibt.
Nochmals Danke.

MFG Chefkoch

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