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traumtänzer
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Post Fri, 21.Mar.03, 8:31      Der kleine Weg zum Frieden Reply with quoteBack to top

Habe diese Geschichte mal abgeschrieben:

Der kleine Weg zum Frieden

Eines Tages beschlossen drei, die sich mehr Gedanken als andere machten, die Welt zu verbessern.
Der erste ging zu den Völkern im Osten und Westen, sprach auf Versammlungen und großen Plätzen über Frieden und Verständigung. Und siehe da: Die Völker im Osten spendeten Beifall, und die Völker im Westen spendeten Beifall - die einen so laut wie die anderen.
Doch eine Woche später kam ein Fremder zu den Völkern im Osten und Westen und sprach auf Versammlungen und großen Plätzen von Bedrohung und von Pflichten gegenüber dem Vaterland. Und siehe da: Die Völker im Osten spendeten Beifall, und die Völker im Westen spendeten Beifall - die einen so laut wie die anderen.
Der zweite wammelte Geld. In allen großen und kleinen Städten sammelte er. Wochenlang, monatelan, jahrelang - bis er einen riesigen Betrag zusammen hatte, den er zu verschenken gedachte. Und er teilte auf: Ein Viertel für die Kirche; ein Viertel für ein Land, das Hunger litt; ein Viertel für die kranke Frau, die er im Treppenhaus getroffen hatt; ein Viertel für Menschen, die Bäume, Wiesen und Tiere zu schützen versuchen.
Die Kirche freute sich über das Geld und bekehrte damit ungläubige. Das Land, das Hunger litt , freute sich über das Geld, besonders sein Präsident und ganz besonders dessen Frau. Die kranke Frau aus dem Treppenhaus freute sich auch über das Geld und konnte endlich die teure Beahndlung bezahlen. Leider war es schon zu spät. Und die Menschen, die Bäume, Wiesen und Tiere zu schützen versuchten, freuten sich ebenfalls über das Geld. Sie konnten damit Millionen von Papieren bedrucken und verteilen, in denen sie alle Bürger des Landes aufforderten, Bäume, Wiesen und Tiere zu schützen. "Recht haben sie, diese Leute", meinte jemand, verwöhnte seinen Dackel und mähte den Rasen.
Der dritte ging in den nahen Park und setzte sich dort auf eine Bank.
"He, du?" sagte ein kleiner Mensch von fünf Jahren und kletterte neben ihn.
"Guten Tag", sagte der dritte.
"Das ist meine Bank!" sagte der kleine Mensch.
"hmm", sagte der dritte und kramte verlegen in seinen Hosentaschen. Zwei vergammelte Bonbons kamen zu Vorschein. "Kannst ja eins haben."
"Joooh."
Der dritte und der kleine Mensch betrachteten angestrengt ihre Schuhe.
Der kleine Mensch malte mit seinen Zehen kreise in die Luft: "Kannst auch ein Stück von meiner Bank haben."
Schweigend saßen sie dann lange Zeit nebeneinander und lutschten leise an ihren Bonbons herum.

Eine Geschichte von Bert Losse


Liebe und Glück

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IceScalar
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Post Fri, 21.Mar.03, 12:11      Reply with quoteBack to top

*respekt*

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juergen
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Post Sat, 22.Mar.03, 3:12      Unser kleiner Tag Reply with quoteBack to top

Wills auch mal probieren Bruderherz *DULÄCHELTSCHÖN*

Es war einmal ein kleiner Tag. Er lebte mit vielen anderen Tagen dort, wo alle Tage leben, bevor sie auf die Erde kommen, und wo sie auch nacher bleiben, wenn die Nächte sie wieder von der Erde verscheut haben. Kein Mensch weiss wo diese Ort ist, denn wer könnte schon sagen, wo die Tage bleiben, wenn sie ihren Dienst erfüllt haben? Jeder von ihnen kommt nur ein einziges Mal auf die Erde. Ein Tag ist einmalig. Und so ist es nunmal auch der Höhepunkt im Leben eines Tages, wenn er auf die Welt zu den Menschen kommt.

Unser kleiner Tag, von dem hier die Rede ist, war voller Aufregeung und Freude, wenn er an den so wichtigen Zeitpunkt seiner Erdenreise dachte. Aber es war noch nicht so weit für ihn, er musste noch warten bis er an der Reihe war, es waren noch viele Tage vor ihm, er würde sich ja Vordrängeln aber die Reihenfolge, wann jeder Tag die Welt betreten darf, war streng festgelegt. So konnte der kleine Tag nur von seinem zukünftigen Erdengang träumen und mit staunenden Augen hörte er zu, wenn die anderen Tage von ihrem Besuch auf der Erde erzählten.

Ein Tag erzählte von der Hochzeit eines Königspaares, ein anderer das er in allen Geschichtsbüchern erwähnt sei, weil es Krieg an seinem Tag gab, ein anderer erzählte vom Ende eines Krieges, diese Tage wahren sehr angesehen und der kleine Tag dachte sich "mein Tag wird der beste und ereignissreichste von allen".

Und endlich war der Zeitpunkt gekommen an dem der kleine Tag zu den Menschen durfte. Der kleine Tag jübelte "jetzt regiere ich die Welt"! Aber schon bald erlebte er die erste Entäuschung. Die strahlend goldene Sonne, war nirgends zu sehen. Grauer Nebel verhüllte die frühen Morgenstunden. Der kleine Tag wollte sich nichts daraus machen, es gab doch noch soviel Neues und Aufregendes zusehen. Er betrachtete die Menschen, nein freundlich schienen sie nicht zu sein. Der kleine Tag rief: "Hallo hier bin ich, freut ihr euch mich zusehen?" Aber die Menschen freuten sich nicht. "Was für ein lausiger Tag" sagte ein Mann zu einem anderen. "Das Wetter geht mir ziehmlich auf die Nerven, ja abscheulich" bestätigte eine Frau, die sich beschwerte, dass ihr Kind bestimmt die Grippe bekommen würde.

Der kleine Tag wurde sehr traurig darüber, niemand freute sich und was sollte er den anderen Tagen großartiges erzählen? Also setzte er sich hin und sah den Menschen zu. Immer mehr wurde sein grimmiges und trauriges Gesicht wieder fröhlicher, er sah Kinder am Schulhof spielen, eine Frau beim Wasserhohlen, einen Bergsteiger der gerade die Spitze erklimmte, und einen Mädchen das ihrer Freundin die Hand reichte und ihr sagte, dass sie sie gernhaben würde. Der kleine Tag freute sich und summte quietschvergnügt ein Liedchen vor sich hin.

Als die Dämmerung kam und der kleine Tag seine Aufgabe erfüllt hatte, eilte er aufgeregt nach Hause. Alle Tage hatten sich schon versammelt und warteten aufgeregt darauf was der kleine Tag zu berichten hatte. Der kleine Tag erzählte von seinen Erlebnissen, es sprudelte nur so aus ihm heraus, bis auf einmal alle anderen Tage zu lachen begannen und riefen: "Jetzt komm doch mal zu den wichtigen und großen Ereignissen". Der kleine Tag war fassungslos. Die anderen Tage machten sich lustig über ihn, sie sagten: "Ein Nichts bist du, nirgends wirst du in den Geschichtsbüchern stehen. Ein Bergsteiger, Regen, ein Kind, das einem anderen sagt das es es gerne hat. Lächerlich!" meinten die anderen Tage. Der kleine Tag hätte vor Scham versinken können, er fing an zu weinen und machte sich bittere Vorwürfe über sein Versagen. Noch Tage danach lästerten die anderen über ihn und machten sich lustig.

Eines Abends jedoch, viele einsame Tage, Monate, Jahre später, riefen ihn die anderen Tage zu sich. "Denk dir, ein anderer Tag ist gerade zurückgekommen von der Erde und hat berichtet, das heute der Beschluß gefasst wurde, deinen Tag zum internationalen Feiertag zu erklären. Und weisst du warum? Weil an deinem Tag auf Erden nichts Böses geschehen ist, kein Verbrechen verübt wurde, nirgendwo auf der Erde Käpfe waren, eben darum weil nichts passiert ist, soll an deinem Tag das Fest des Friedens gefeiert werden".

Jetzt meinten die anderen Tage "Wir wussten ja immer das du was taugst!" Der kleine Tag aber sagte gar nichts. Er strahlte!!!
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