Was bringt die Zukunft?

neu an Bord! 3 mülheim W, 21

Hallo,
ich studiere bald im 5. Semester Diplom Pädagogik und weiß nicht so recht, ob das meine richitge Wahl war. Ich habe bereits ein Praktikum über 8 Wochen bei einem Jugendamt gemacht und es hat mir auch echt Spaß gemacht. Ich habe sogar für ein Jahr einen Honorarvertrag bekommen Laughing

So nun mein Problem: Ich würde so gerne den Schwerpunkt Sozialpädagogik im Hauptstudium wählen, doch die Unis sind alle zulassungsbeschränkt, d.h sie nehmen nur welche auf, wenn welche von den immatrikulierten die Uni verlassen... An meiner Universität wird dieser Schwerpunkt leider nicht angeboten. Ich habe mich jetzt an 5 Unis in meiner Nähe beworben, die Frist dafür läuft noch bis zum 15.9.....
Auch bin ich mir ziemlich unsicher, ob ich danach einen guten Job finde, weil im Moment so viele Stellen abgebaut werden. Ich bin die einzige aus meiner Familie, die studiert... Meine Schwester hat jetzt eine Ausbildung als Verterinär- medizinisch- technische Assistentin angefangen. Irgendwie überlege ich, ob eine AUsbildung nicht auch für mich besser geeignet wäre. Habe einfach im Moment ziemlich Zukunftssorgen... Mein Freund meint, dass sei normal, wenn man solche Zweifel mal hätte, er meint ich soll auf jedenfall das Studium durchziehen. Ist alles nicht ganz so einfach im moment...
Vielleicht kann mir ja jemand von euch ein paar Tipps geben...

sporadischer Gast 14 Hamburg W, 38

Hallo Sunny,

deine Bedenken kann ich nachvollziehen. Ich habe selbst auch etwas studiert im Bewusstsein, dass die direkten Erwerbsmöglichkeiten danach oder gar eine Übernahme durch eine Firma, wie es bei technischen Studien, bei denen Praktika dazu gehören, manchmal passiert, nicht gegeben sind. Und ich war auch die erste in meiner Familie, die Abitur und studiert hatte. Insofern waren Rückhalt und vor allem sachliches Verständnis aus dieser Richtung kaum vorhanden.

Ich habe (einfach klingende) praktische Ideen für dich:

1. Studiere weiter, damit die fünf Semester nicht im Nachhinein irgendwie falsch waren.

2. Mache einen Abschluss. In Deutschland ist es noch immer wichtig, etwas zu Ende gebracht zu haben, einen Abschluss in Form von Diplom, Magister etc. vorweisen zu können. Auch, wenn du hinterher etwas in einer anderen Richtung arbeiten möchtest! Und: Behörden verlangen meistens auch einen Abschluss, auch große Firmen haben daran oft Interesse.

3. Spezialisiere dich in deinem Bereich. Ich kenne das: Vieles ist interessant im Studium, man möchte möglichst alles verstehen, überall mal reinschnuppern, Theorien durchspielen. Das ist okay, aber man KANN nicht alles sofort durchdringen. Fachleute sind gefragt. Und Spezialwissen ist interessant und zukunftsträchtig. Was gibt es für neue, auch internationale Ansätze in der Pädagogik, wo könnten zukunftsweisende Themen sein?

4. Suche viele praktische Erfahrungen. Die machen, wie du selbst ja bereits weißt, nicht nur Spaß, sondern geben dir auch mehr Sicherheit, dass dein Studium nicht nur für die Schublade ist. Es gibt viele Bereiche, in denen wir Sozialpädagogen brauchen. Im beruflichen Kontext kommst du vielleicht auch noch auf ganz neue Gedanken, siehst weitere Einsatzmöglichkeiten für dich.

Ich selbst habe übrigens viele dieser obigen Vorschläge nicht beherzigt, was mir Leid und Unsicherheit einbrachte. Auf mein Studium an sich aber bin ich jetzt stolz - es ist einfach etwas Kopferweiterndes, was da passiert, es prägt einen und ich bin sehr froh, studiert zu haben.

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