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titania
Helferlein
30
linz W, 19
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Sun, 05.Sep.04, 12:29 schaff ich den schritt zur therapie? |
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hallo allerseits!
hm, im moment is einfach alles ziemlich schwierig für mich. mir is vor ein paar wochen klar geworden, dass etwas nicht stimmt und ich hab die vermutung ( ich will keine diagnose aufstellen, dazu bin ich viel zu verwirrt und unsicher) unter depressionen zu leiden. naja jedenfalls ,weiß ich dass ich hilfe brauche nur ich find einfach nicht den mut mir hilfe zu suchen.
meinem freund hab ich, obwohl es mir sehr schwergefallen ist, endlich erzählt was in mir vorgeht. er hat total lieb reagiert aber er kann mir nicht helfen. ich hatte die hoffnung dass er mich vielleicht dazu "zwingt" zu einem therapeuten zu gehen, oder so was in der art. es klingt komisch aber genau das würd ich jetzt brauchen, weil von allein schaff ich das nicht.
vor zwei tagen hat mein freund zu mir gesagt er hält es nicht mehr aus und kommt nicht damit klar... er will nicht dass er der einzige ist der davon weiß und er möchte dass ich mir professionelle hilfe such...
aber dazu müsste ich mit meinen eltern reden, denn ich studiere und hab kein geld für eine therapie. ich hab solche angst davor! meine mutter wird lachen und sagen das sei alles nicht so schlimm und ich soll mich zusammenreißen, weil das leben halt nicht immer so is wie man es will... ausserdem kommt sicher wieder der vorwurf, dass ich immer nur geld von ihnen will und sonst nichts.
dazu kommt dass ich nichtr weiß wie ich es ihnen sagen soll. ich kann das nicht in worte fassen. soll ich alles genau schildern oder reicht es wenn ich ihnen nur kurz sagen was mein problem ist? ich weiß es nicht. ich tu mir leichter wenn ich etwas aufschreibe, weil ich da mehr zeit habe mir darüber gedanken zu machen. aber ein brief? das finden sie sicher lächerlich!
ich hab große angst vor einer therapie, weil ich kein selbstbewusstsein hab und kaum mit anderen reden kann. vorallem eine selbsthilfegruppe wär sicher nichts für mich, weil ich mich in der gruppe so eingeschüchtert fühle.
ich bin einfach zur zeit hin und hergerissen. ich weiß, eine therapie ist das einzig richtige aber ich hab so große angst davor dass ich mich hinter aureden verstecke und mir selber vorlüge dass ich es alleine schaffen kann
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_________________ nachts bin ich die hebamme meiner träume, am tag ihr totengräber. |
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skunk
Helferlein
56
nirgends W, 22
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Sun, 05.Sep.04, 13:00 Re: schaff ich den schritt zur therapie? |
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Hallo titania,
Quote: | ich weiß, eine therapie ist das einzig richtige aber ich hab so große angst davor dass ich mich hinter aureden verstecke und mir selber vorlüge dass ich es alleine schaffen kann |
Ich denke das ist eindeutig der erste schritt. du weißt das mit dir etwas nicht stimmt, und du weißt, das sich daran etwas ändern muss.
Am ende ist es egal ob du depressionen hast oder nicht. Wichtig ist, dass es dir im moment nicht gut geht. und ein therapeut kann dir ganz sicher dabei helfen, dein leben wieder zu ordnen.
Quote: | meine mutter wird lachen und sagen das sei alles nicht so schlimm und ich soll mich zusammenreißen, weil das leben halt nicht immer so is wie man es will... ausserdem kommt sicher wieder der vorwurf, dass ich immer nur geld von ihnen will und sonst nichts. |
Genau die worte hab ich auch gehört, als ich meinen Eltern erzählte, dass ich schwere Depressionen hab. die sind halt einfach irgendwie in einer generation aufgewachsen, in der es eben so war. Sicher haben sie da auch irgendwo recht, aber was wäre die alternative zu einer Therapie? ein leben lang diese quälenden gedanken, gefühle, sehnsüchte? Wenn es die möglichkeit professioneller hilfe gibt, warum sollte man sie dann nicht annehmen?
Du brauchst keine Angst vor dem Schritt haben. Anfangs dachte ich so wie du. Es hat Jahre gedauert, bis ich zu meiner Hausärztin ging um ihr von meinen Depressionen zu erzählen. Mir war das total unangenehm, zuzugeben dass ich mit meinem leben nicht klarkomme. Meine Ärztin hat mir sehr viel vertrauen und verständnis entgegen gebracht, was mir letztendlich dabei geholfen hat, mir nen therapeuten zu suchen.
Du musst dir klarmachen, dass es dein Leben ist, kein anderer kann deine entscheidungen treffen, aber es gibt menschen, die dir dabei helfen können. Depression ist eine Krankheit. niemand wird dich dafür verantwortlich machen. niemand der proffessionell mit dem Thema umgeht.
Wie das in österreich ist, weiß ich nicht, aber in deutschland wird die therapie von der krankenkasse bezahlt.
Warum gehts dir schlecht? und wielange hast du diese gefühle schon?? es würde mich freuen, mehr von dir zu hören. Also, bis später!
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titania
Helferlein
30
linz W, 19
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Sun, 05.Sep.04, 13:28 Re: schaff ich den schritt zur therapie? |
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Hi
danke für deine antwort!
hm wie war das bei mir?
Also bei mir hat das alles vor ca 2-3 jahren angefangen. Damals hab ich einen kleinen freundeskreis gehabt und meinen freundinnen ist es allen sehr schlecht gegangen. Eine hat depressionen, eine andere bulimie und wir haben sehr viel geritzt und über selbstmord gesprochen. Heut weiß ich dass wir uns da ziemlich gegenseitig aufgestachelt haben und und teilweise in was reingesteigert haben. Jedenfalls waren einige meiner freundinnen dass in der jugendpsychatrie und danach hat sich alles wieder normalisiert. Mir ist es durch diese ganze sache sehr schlecht gegangen, ich war dann auch in einer beratung für 6 oder 7 studen, hab aber dann aufgehört, weil ich nicht das gefühl hatte, dass es mir hilft.
In der zeit danach hab ich langsam alle meine interessen verloren, dinge, die ich mal gern gemacht habe, haben mich nicht mehr interessiert. Alles ist mir zu anstrengend geworden, am liebsten wär ich den ganzen tag nur im bett gelegen.
Die einsamkeit ist gekommen, weil ich langsam alle meine freunde verloren hab.
Ich war noch nie sehr selbstbewusst aber es ist immer schlimmer geworden, heut fällt es mir sehr schwer mit menschen zu reden, vorallem in der gruppe. Den einzigen menschen den ich noch hab, ist mein freund.
Das problem ist, dass ich nie weiß was ich will.. die einsamkeit zerfrisst mich und macht mich kaputt und unglücklich. Aber kaum bin ich unter leuten kann ich genausowenig glücklich sein. Ich sehn mich dann sofort wieder nach einsamkeit.
Ausserdem bin ich immer müde, egal ob ich viel, wenig oder normal schlafe. Am liebsten würd ich für immer schlafen, das is so beruhigend.
Schlecht geht es mir immer wegen jeder kleinigkeit. Vorwürfe oder auch nur die kleinste kritik treffen mich niederschmetternd. Ich kann nichts dagegen tun. Ich muss immer gleich weinen, wegen jeder kleinigkeit.
Ich kann mich kaum auf etwas konzetrieren , bin ständig abwesend, ich verkriech mich immer nur zuhause. ich hasse mich für alles was ich tue und hab das gefühl nie etwas richtig zu machen und einfach nicht für diese welt gemacht zu sein. ich habe oft selbstmordgedanken, aber keine zwanghaften selbstmordfantasien.
Eigentlich deutet bei mir glaub ich alles auf eine depression hin.
Ich hab eigentlich ein sehr gutes verhältnis zu meinen eltern. Ich wollt es ihnen immer recht machen, hab es gehasst, wenn ich etwas falsch gemacht hab, wollt sie nie enttäuschen.
Dazu hab ich mich immer verstellen müssen. Meine mutter kommt mit meiner echten art einfach nicht zurecht. Ich bemüh mich seit jahren mich mit ihr zu verstehen.
Das problem ist halt, dass ich ihr einfach meine probleme nicht erzählen kann. Sie hat mich noch nie ernstgenommen, trotzdem wär es für mich der weltuntergang, wenn ich mich nicht mehr mit ihr verstehen würd...
lg
titania
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_________________ nachts bin ich die hebamme meiner träume, am tag ihr totengräber. |
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