Totale Verzweiflung wegen Kursausflug

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Hallo,

Irgendwo wurde dieses Thema schon mal behandelt, nur konnte ich es nicht mehr finden.

Seit Juli steht fest, dass ich in 2 1/2 Wochen auf eine 4-tägige Fahrt mit einem Grundkurs muss. Anwesenheit ist Pflicht.
Hab versucht es zu verdrängen, denn beim Gedanken daran bin ich nur noch am heulen. Ich bekomme totale Angstzustände.
Heute fiel es mir auf, wie nah dieser Termin nun gerückt ist. Bin seit 2 Stunden nur noch in Panik und am heulen.

Erstens hab ich voll die Angst, ich will da nicht mit. Der Kurs ist neu, ich weiß nicht wer alles drin ist, kenne nicht mal den Lehrer (außer von 2 kurzen Gesprächen)
Wenn ich dran denke da mitzugehen, gerade wo ich nicht weiß, wer mit drin ist und ich nur weiß, dass die Leute, mit denen ich mich gut verstehe nicht drin sind, bekomme ich Bauchkrämpfe.
Ich hab panische Angst davor, ich will da auf keinen Fall mit.
Allein der Gedanke an die Schule macht mich wahnsinnig und depressiv und nun soll ich da auch noch 4 Tage mit,...

Es wird so enden, dass ich wenn ich wirklich mit muss nur noch heulen werde und ich möchte nicht 4 Tage am Stück mit verheulten Augen rumrennen und zum Gespött meines Jahrgangs werden. In solchen Situationen, in denen es mir so mies geht, habe ich den großen Drang mich zu verletzen. Am Ende lacht der ganze Jahrgang über mich, die Irre da, die zu doof ist mal 4 Tage auf ne Fahrt zu gehen und sich auch noch verletzt, die ist doch bekloppt.

Ich überleb diese Fahrt nicht, allein schon ein Schultag ist für mich oft der totale Horrortrip.

Kommt mir bitte icht mit so nem Sch... wie über den eigenen Schatten springen, es geht nicht um eine Referatspanik oder ähnliches, es ist viel gewichtiger. Ich bin sogar entschlossen irgendeine Dummheit anzustellen um nicht mit zu müssen.
Es geht mir um mehr als nur ne Angst, es ist ne reine Verzweiflung und Panik, ich pack das nicht, lieber 5 Referate als dort hin gehn und das will bei mir was heißen.
Nur die beiden Leute, die mich gut kennen verstehen mich und kommen mir nicht mit Aussagen wie "Spring über deinen Schatten", denn auch die merken, dass es einfach nicht geht, aber sonst versteht mich keiner, nicht mal mein Thera, weil ich niemandem wirklich zu verstehen geben kann, wie verzweifelt ich bin.

Weiter ist es so, dass ich noch Experimente für meine Facharbeit (Fliegen züchten, die ich auch täglich beaufsichtigen muss), die jeder machen muss (ich muss halt Versuche machen, weil ich in Bio schreibe) und viel im Abi zählt, machen muss. Bisher hatte ich keine Gelegenheit, bin gerade in den letzten Planungen gewesen, dann fiel mir ein, dass ich die 6 Wochen, die ich brauche nicht habe, wegen dieser Fahrt, und wenn ich die nicht habe, dann kann ich das Abi gleich schmeißen. Im Januar muss es fertig sein und je kälter es draußen wird umso geringer sind meine Chancen die Versuche durchzuführen.

Ich hab keine Ahnung, was ich nun tun soll. Wenn ich mit muss, dann kommt mein Zeitplan durcheinander wg. FA und ich werde dort durchdrehen.
Mein Lehrer wird wegen der FA eh nur sagen, dein Problem, hättste früher angefangen (aber das ging nicht, weil die Zeit vor den Ferien so stressig war und ich da schon beinahe verzweifelt bin, weil ich ausm lernen nimmer rauskam)
Wenn ich ihm sage, was Sache ist, dann wird er mich für irre halten und sagen spring über deinen Schatten und denken "Mir doch sch...egal, die spinnt" Ich hab eh kein gutes Bild von dem, der gilt eh bei vielen als Schleimer, der nett tut unds net ernst meint.

Wenn ich mich weigere flieg ich am Ende von der Schule Sad

Was soll ich denn nur tun??!! Krank werden kann ich leider nicht auf Kommando... Mitgehen ist unmöglich wegen Facharbeit und weil ich weiß, ich kanns einfach seelisch nicht.

Habt ihr nen Rat? Mit offenen Karten mit dem Lehrer spielen und auf Verständnis hoffen?!

LG Ann

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Ach ja, noch was, das ich vergessen hab und das die Sache erheblich erschwert:

Das Dumme ist, als der Lehrer mich gefrag hat, ob er mich mit einplanen soll (gibt dazu noch finanzielle Probs, ich kann die Fahrt nicht bezahlen) hab ich doofe Kuh ja gesagt und geschockt bemerkt, was ich da gesagt habe. Ich hab mich nicht mehr getraut doch noch nein zu sagen Sad

Außerdem soll ich nen Antrag stellen auf finanzielle Hilfe des Elternbeirates. Das ist mein Untergang Sad

Somit kann ich wohl schlechter zurücktreten davon. Mein Freund meinte, ich soll ihn mo anrufen und mit ihm reden. Aber über was? Wegen FA oder wegen meiner Panik oder wegen beidem? Ich vertrau diesem Lehrer nicht, ich weiß nciht wie er reagiert, ob er mich auslacht und für blöd hält Sad

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo Ann,

wenn Deine Ängst so stark sind, dass Du nicht mitfahren kannst, würde ich absagen. Sprich mit den Lehrer offen, Du musst ja keinen kompletten Seelenstrip hinlegen. Er ist Pädagoge und kennt sicher diese Krankheit.

Falls er sich wirklich blöd verhält, war es eben nur ein Versuch mit ihm zu reden.

Ich habe auch bei einer Weiterbildung gesagt, dass ich unter Panikattacken leide und den Raum gegebenfalls verlassen muss. Mein Trainer hat das akzeptiert und nicht mal mit der Wimper gezuckt, als ich mehrmals rausging.

Vielleicht akzeptiert Dein Lehrer auch, dass Du unter diesen Umständen nicht mitfahren kannst.

Servus

Nachtfalke

Helferlein 51 Deutschland W, 21

Hallo Ann,

ich kann das total gut nachvollziehen, weil mir selbst so ein Ausflug bevorsteht....
Ich erinnere mich noch an den letzten eintägigen...ich saß heulend im Bus, absolut unansprechbar und wollte nur raus!Es war schrecklich so lange im Bus zu sitzen, ich fühlte mich so alleine, die Leute machten mich wahnsinnig mit ihrer super guten Laune.Als wir ankamen wurde es nicht recht viel besser, ich fühlte mich zunehmend schuldiger, unfähiger und minderwertiger...
Ich hoffe ich packe mein Messer nicht in der letzten Sekunde doch noch ein, obwohl es mir so blöd es klingt ein sichereres Gefühl gäbe...
Was ich dir damit sagen will ist, dass ich sehr gut verstehen kann, wie verzweifelt du bist!

Schade dass du mit deinem Thera nicht wirklich darüber reden kannst, das werde zumindest ich noch machen, denn ohne Vorbereitung würd ichs auch nicht packen.
Ich würde auch wie Nachtfalke schon sagte, versuchen mit dem Lehrer zu reden, wenn die Verzweiflung und der Druck so rießig ist.
Was nützten dir qualvolle 4 Tage, die FA leidet darunter und hinterher bist du sicher völlig ausgelaugt.

Momentan scheint es noch ein zu großer Schritt zu sein, mit zu fahren, das ist auch völlig in Ordnung, du brauchst einfach etwas Zeit.
Vielleicht kannst du ja auch zuerst mit einem Lehrer deines Vertrauens darüber sprechen, der dann das weitere klärt?
Niemand kann dich dazu zwingen an einem Schulsausflug teilzunehmen!

Liebe Grüße
larêve

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Hallo Nachtfalke, hallo Larêve,

Ich überlege ob ich überhaupt versuchen soll mit diesem Lehrer zu reden. Er macht einen sehr rationalen Eindruck, auch seinen Fächern zufolge.

Ich könnte höchstens mit einem Vertrauenslehrer reden, der bei Problemen immer für Schüler da ist, der sich auch mit Psychologie ganz gut auskennt... Der könnte mir helfen dem anderen Lehrer zu verklickern, was los ist. Aber ich glaube kaum, dass ich ihn auf meine Seite bekomme.
Der vertritt auch nur die Meinung "Augen zu und durch" "Jetzt erst Recht" und "Nicht davor drücken, es wird dir im Nachhinein helfen"

So ähnlich meinte mein Thera es auch schon zu mir. Er meinte, er könne mir ne Entschuldigung schreiben, aber er würde sich hüten.
Das ist auch das Problem, er sagt auch, ich soll gerade deshalb mit, weils so schwer ist, aber ich bezweifle, dass er weiß, wie schwer es ist. Ich saß halt mit Tränen in den Augen da und hab mit ihm geredet (konnte auch nicht mit ihm so tiefgehend reden, ich konnte schon so nur mit Mühe die Tränen da behalten, wo sie hingehören), was für ne Angst ich vor der Fahrt hab.
Er hat mich nicht durchdrehen und 2 Stunden am Stück heulen sehn, wie mein Freund. Würde gerne wissen, ob ers noch so befürworten würde, wenn ers erleben würde. Und bei ihm durchdrehen ist unmöglich, also fliegt seine Hilfe schon mal weg.
Ich muss sofort anfangen zu heulen wie irre, wenn ich an die vier tage denk und konnte die letzten zwei Nächte nur sehr schlecht schlafen.

Larêve wrote:

Ich erinnere mich noch an den letzten eintägigen...ich saß heulend im Bus, absolut unansprechbar und wollte nur raus!Es war schrecklich so lange im Bus zu sitzen, ich fühlte mich so alleine, die Leute machten mich wahnsinnig mit ihrer super guten Laune.Als wir ankamen wurde es nicht recht viel besser, ich fühlte mich zunehmend schuldiger, unfähiger und minderwertiger...

Klingt wie ich mich fühle, auch das mit dem Messer Sad

Hab mir auch schon überlegt, ob ich nicht versuchen soll mir was anzutun, aber das wäre fast so schlimm für mich, wegen Selbstmordversuch in der Psychatrie zu hocken, wie dort mitzugehen. Hab überlegt, ob ich mir nicht absichtlich den Arm brechen soll, so dass ich nicht mit kann oder sonst was, weglaufen. Aber hat doch auch keinen Sinn, denn dann leidet die FA drunter.

Quote:

Momentan scheint es noch ein zu großer Schritt zu sein, mit zu fahren, das ist auch völlig in Ordnung, du brauchst einfach etwas Zeit.

Eben. Mein Thera sieht das verflixterweise nur anders. Mir fällts schon schwer zu Leistungskurs-Treffen zu kommen, die ab und zu mal abends 2-3 Stunden stattfinden. Dennoch habe ich mir fest vorgenommen hin zu gehen. Ich war vor nem 3/4 Jahr auch auf nem eintägigen Ausflug mit, der auch sehr schlimm war, aber ich habs mehr schlecht als recht durchgestanden, auch wenn ich nur auf meinem Sitz im Bus lag und mir kotzübel war vor Aufregung, hatte Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen und hätte einfach nur heulen können. Bei eintägigem würde ich ja mit gehen, zweitägiges würde ich gerade auch noch überstehen, aber vier Tage sind einfach die Hölle.

Mein Thera meinte nur, wenn 2 Tage, dann kann ich doch gleich 4 Tage mitgehen, dort könnte mich auch keiner halten, ich könnte ja abhauen, wenns mir zu viel wird (ja toll, weil ich das Geld hab mit nem Zug durch ganz D zu fahren und die Nerven bei Nacht und Nebel abzuhauen!) Er meinteauch noch, wenn ich wirklich nicht mit will, dann würde mir schon was einfallen. So wie er mich kennt, würde ich sicher auch krank werden. Find ich nicht nett Sad

Ich frag mich, ob ich ihn überhaupt dazu bringen kann, dass ers versteht und dass er mir nicht emhr mit seiner "Konfrontationsmethode" kommt. Wohl kaum Sad

Oder was glaubt ihr?

Zur Not kann ich nur noch meinen Notfallplan durchführen. Aber so weit sollte es nicht kommen. Auch wenns niemandem schadet, ich lüg dennoch nicht gern.

LG Ann

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo Ann,

das mit dem Selbstmordversuch oder Arm brechen solltest Du lassen. Sag ganz einfach selbstbewußt "Es tut mir leid, aber ich bin leider noch nicht so weit, dass ich mitfahren kann und deshalb bleib ich Zuhause."

Wenn man Ängste mit Zusammenreißen und Zähne zusammenbeißen heilen könnte, wären viele angstfreier. Aber so geht das nicht. Es geht nur Schritt für Schritt und von der Klasssenfahrt bist Du noch einige Schritte entfernt.

Akzeptier das für Dich und setz Dich dafür ein. Vielleicht kannst Du schon nächstes Jahr auf einer eintägigen locker mitfahren. Angst zu heilen dauert seine Zeit. Hab Verständnis für Dich, wenns andere nicht haben.

Servus

Nachtfalke

Helferlein 51 Deutschland W, 21

Hallo,

ich hoff mal ann, du hast dir noch nicht den arm gebrochen, weil du nicht mehr geschrieben hast... Confused

Geteiltes Leid.... mein thera konnte mir leider auch nicht weiter helfen Sad

er versteht es zwar, aber ohne "vorbereitung und planung", die jetzt nicht mehr möglich ist sieht er da auch nicht so viel hoffnung für mich...
das krasse ist dass einfach so viel vom anfang abhängig ist.wenn der tag ganz gut beginnt, die richtigen leute auf mich zukommen und ich mich nicht so verloren fühl wird es viel leichter, nur kann eben auch das komplette gegenteil eintreffen, das hab ich (noch) nicht in der hand.

weißt du denn jetzt schon was du machst?
aber hey, egal wie du dich entscheidest, mach dir deshalb keine vorwürfe oder ein schlechtes gewissen, auch notlügen sind mal erlaubt, es liegt nicht an dir!
Liebe Grüße
larêve

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Hallo ihr zwei,

Nein keine Sorge Larêve, ist alles in Ordnung.
Ich hab die letzten Tage nur ein bisserl versucht dieses Thema zu verdrängen. Ich mach mir nicht nur darum große Sorgen und lieg praktisch jeden Abend da und grüble über andere schulische Probleme. Die Ferien waren so schön sorglos uind jetzt scheint alles plötzlich über mich hereinzubrechen, wie wenn ein Staudamm gebrochen ist.

Na ja, jedenfalls weiß ich, was ich tun werde. Habe für den Notfall eine gute Entschuldigung.
Das gibt mir etwas mehr Sicherheit und ich fühle mich nicht mehr ganz so mies.

Quote:

das krasse ist dass einfach so viel vom anfang abhängig ist.wenn der tag ganz gut beginnt, die richtigen leute auf mich zukommen und ich mich nicht so verloren fühl wird es viel leichter, nur kann eben auch das komplette gegenteil eintreffen, das hab ich (noch) nicht in der hand.

Geht mir genauso Confused

Sobald ich morgens in den Bus steig, fühl ich mich total sch... Ne Menge Jugendliche und Kinder, mit denen ich tagtäglich schlechte Erfahrungen gemacht hab und teiwleise noch mache. Ich hasse Jugendliche und Kinder. Nicht alle, aber bestimmte "Sorten". Und ich muss leider sagen, es ist echter Hass.
Wenn ich morgens in den Bus steige und mich ne aufgetakelte Tussi von oben bis unten mustert, oder wenn gleich drei vier Grünschnäbel in ihren übergroßen Hosen rumlachen "Boah, schaut euch mal die fette Sau an!" dann ist mein Tag gelaufen. Eigentlich ist er schon gelaufen, wenn ich nur Jugendliche lachen hör - das bestimmte Lachen, das ich mit Hänseleien verbinde, auch wenn ich wirklich nicht gemeint bin, oder wenn mich nur ausversehen jemand anstarrt...
Da ist jeder Schulag die Hölle. Dann meine Falschen Freunde, die sich so lange mit mir abgeben, solange wir alleine sind und mich fallen lassen sobald ne weitere "Freundin" kommt.
Tja, das muss ich nun noch 8 Monate ertragen. Mit Leuten über 50 hab ich kein Problem, aber alles was ünger ist, ist mir unheimlich, außer jemand wirkt auf mich ehrlich und eben bereit mich zu akzeptieren wie ich bin. Ich fühl mich sofort so minderwertig, wenn nur ein einziger Jugendlicher den selben Raum betritt. Na ja... Es tut mir selbst leid, dass ich so denken muss.

Nachtfalke wrote:

Akzeptier das für Dich und setz Dich dafür ein. Vielleicht kannst Du schon nächstes Jahr auf einer eintägigen locker mitfahren. Angst zu heilen dauert seine Zeit. Hab Verständnis für Dich, wenns andere nicht haben.

Ich glaub da hast du einen Knackpunkt getroffen. Mir fiel auf, als ich es gelesen hab, dass ich wirklich auch kein Verständnis für mich hab und denk ich übertreib nur maßlos. Aber hab schon ein bissl mehr verstanden, dass dem nicht so ist und dass ich bei dieser Sache wohl selbst ein bissl zu mir halten sollte. Dann fällts sicher leichter hierzubleiben ohne Schuldgefühle.

LG und danke,
Ann

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Liebe Ann,

ich will ein wenig quer schießen und Dich doch "ermutigen" Dir zu überlegen, mitzufahren.

Du kannst dabei nämlcih auch die Erfahrung machen, dass Deine Ängste nicht erfüllt werdem, dass dort ein paar neue Leute sind, die durchaus nett und offen sind. Zudem würde es Dir den Einstieg in den Jahrgang erleichtern, wenn Du Dich nicht jetzt schon ausschließt.
Du unterstützt durch das Vermeiden Deine Angst - was kurzfristig angenehmer ist - Dich langfristig aber in die Isolation treibt.

Denk jetzt nicht, ich könne nicht lesen oder verstehen, dass gerade das etwas ist, was Du nicht hören wolltest. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass immer jede Angst sofort bewältigt werden muss. Aber mir machts Sorgen, wenn diese "Realitätsflucht" als einzig mögliche Weise mit der Angst umzugehen, angesehen wird.

Hm... ich will Dir was erzählen. Ich habe eine ganz liebe Freundin, die eine so große Angst vor Veränderungen, vor Neuem (Umzug, neue Menschen, neuer Arbeitsplatz, weg von Mami) hat, dass sie grad (unbewust) versucht, das Examen nicht zu bestehen. Sie lebt von einer Panikattacke zur nächsten und fühlt sich sehr besch***.
Was soll ich denn mit ihr machen?
Ihr sagen, "ist schon ok, bleib in Deinem Vermeidungsverhalten, versuch das Examen erst gar nicht, weil alles was kommen wird so schrecklich wie in Deiner Phantasie"?
Ne..., irgendwie würd ich ihr damit ja kein Stück helfen und sie sich erst recht nicht.

Leider hab ich weder für Dich noch für sie ein Patentrezept, aber ich fühle schon wohl, dass Vermeiden um jeden Preis nicht gut ist Neutral

Liebe Grüße (und nimms mir nicht übel),

Tanzendes_irrlicht

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo,

tanzendes_Irrlicht wrote:

Du kannst dabei nämlcih auch die Erfahrung machen, dass Deine Ängste nicht erfüllt werdem, dass dort ein paar neue Leute sind, die durchaus nett und offen sind.

diese Erfahrung zu machen ist natürlich wichtig. Aber sie sollte zu einem Zeitpunkt gemacht werden, wo man schon einige Bewältigungsstrategien (gelassene Gedanken, Entspannungsübung, mehrere Aussprachen mit dem Therapeuten) in der Hand hat.

Mit der alten und kranken Einstellung macht man meistens nur die Erfahrung das es nicht geht. Hat man sich aber eine Neue erarbeitet, ist es natürlich dann wichtig in die Sitution zu gehen und die neuen Erfahrungen zu machen und das braucht eben seine Zeit.

Servus

Nachtfalke

Forums-InsiderIn 311 Irgendwo im Nirgendwo W, 21

Kleine Rückmeldung:

Nun ist es so weit. Heute Nacht geht die Fahrt los.
War die letzten Wochen nicht sehr gut drauf. Panik, Depression, schlecht geschlafen.
Als es letzte Woche nicht mehr ging und ich gerade sowieso einen Thera-Termin nach ner Alptraumnacht hatte, wegen des bevorstehenden Ausfluges, redete ich mit meinem Thera noch einmal drüber.
Mit folgendem Ergebnis: Er riet mir davon ab mitzufahren, denn die soziale Angst sei zu stark. Ich sollte mit eminem Lehrer reden und wenn nötig, würde er mich unterstützen.
Ich redete mit meinem Kurslehrer und völlig überraschenderweise zeigte er viel Verständnis Very Happy

Nie wieder Vorurteile...

Nun fahren sie heute Nacht, irgendwie wär ich gern mitgefahren. Jetzt wo ich nicht mehr muss, merke ich, wie gern ich mitgehen würde, doch wenn ich es mir real ausmale ist die Angst wieder da und alles beim Alten.

So nun der Zwischenstand. Meine Angst werde ich in den Griff bekommen, vielleicht kann ich irgendwann wieder an solchen längeren Fahrten teilnehmen.

LG Ann

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo Ann,

freu mich, dass der Kurslehrer Verständnis zeigt. Siehst Du diese Angst hast Du Dir umsonst gemacht.

Wünsche Dir auch alles Gute für die weitere Therapie.

Servus

Nachtfalke

Forums-InsiderIn 164 W, 29

Ann wrote:

vielleicht kann ich irgendwann wieder an solchen längeren Fahrten teilnehmen.

Liebe Ann!

Das, finde ich, ist ein schöner Ausblick!
Ich bin der Meinung, dass man, wenn etwas zu viel Angst macht, es ruhig umgehen darf. Das soll und darf zwar nicht zur Gewohnheit werden- wie es in etwa schon gesagt wurde: man muss sich der Angst stellen - , aber eine zu große Belastung ist doch auch nicht gut für dich und für niemanden. Ich glaube, dass wenn man zu belastet an eine Sache heran geht, auch nichts Positives dabei herauskommt. Ich finde, du hast richtig gehandelt und wirst bestimmt später mal bei so einer Fahrt mitmachen können.

Liebe Grüße
lil.

sporadischer Gast 21 Wolfsburg W, 18

hallo ann
ich kenne dein problem.
früher war es bei mir so,dass ich oft heimweh bekommen habe...
als wir in der 4 klasse auf klassenfahrt waren habe ich heimweh bekommen und wollte nach hause doch meine lehrerin wollte mich nich gehen lassen geschweigedenn mich zu hause anrufen lassen.ich habe trotzdem heimlich angerufen und meine eltern haben mich dann auch abgeholt meine lehrerin war natürlich tierisch sauer aber ich finde es heute noch eine unverschämtheit wie eine lehrerin einer 9 jährigen verbieten möchte ihre eltern zu sehen,seitdem habe ich angst vor solchen fahretn,dass wenn es mal wieder soweit kommen sollte,dass ich dann wieder verhindert werde.
bei mir ist es immer so gewesen,dass wenn es zum thema klassenfahrt ging ich immer gleich panisch wurde und dann immer "krank" vor einer klassen fahrt wurde...
heute bin ich nun 17 jahre alt und habe damit nich mehr sooooo ein großes problem,früher hatte ich heimweh nach meinen eltern und heute ist es mein freund und meine gewohnte umgebung die ich vermissen würde und deshalb werde ich auch in der zukunft versuchen solchen situationen aus den weg zu gehen.
viele sehen das bestimmt als kindisches verhalten oder so aber ich finde das überhaupt nich...jeder hat seine ängste und schämt sich oftmals auch dafür ich mich auch aber ich gehe ihnen sowit aus dem weg...
Ich finde es gut,dass du mit deinem lehrer drüber gesprochen hast,denn es wäre für dich ja eh nur eine qual geworden ich kenne das...
Liebe Grüße Smile

Helferlein 51 Deutschland W, 21

Hallo Ann,

freut mich auch für dich, dass du dich entschieden und Verständnis bekommen hast!
Ich glaube wirklich dass du es schaffen kannst, solche Situationen zu meistern, mit etwas Zeit.
Ich sprech jetzt aus Erfahrung, darum hoffe ich, dass ich dir fürs nächste mal etwas Mut machen kann.
Ich hab meine Fahrt nämlich mit vielen Tiefen aber auch ein paar Höhen überstanden und sogar etwas daraus gelernt, obwohl es verdammt anstrengend war, ich habs "überlebt".

Viel Erfolg bei deiner Facharbeit.

LG
larêve

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