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Neptune
neu an Bord!
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Mainz W, 23
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Thu, 02.Sep.04, 22:51 viel zu oft allein |
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Hi,
ich bin 23 Jahre alt und seit kurzem Studentin. Vorher habe ich einen Beruf gelernt. In der Großstadt war ich zum ersten Mal auf mich gestellt. Am Anfang war das ein cooles Gefühl, unabhängig sein.
Doch später merkte ich, dass keiner richtig mit mir "spielen" wollte - ich war allein. Unter der Woche war es erträglich, da habe ich gearbeitet. An den Wochenenden ist mir dann die Decke auf den Kopf gefallen.
Anfangs denkst du, hey so was kann dir doch nicht passieren. Hattes doch sonst keine Probleme Leute kennenzulernen. Ich hab so ziemlich alles probiert: Sportverein, Internet-Kontakt-Börsen, Single-Urlaub, usw.
Doch darum geht es mir, ich hatte viele Kontakte, die waren nicht ernst gemeint und bewegten sich an der Oberfläche. Alle diese Leute schienen ihren festen Freundeskreis zu haben, wo ich einfach nicht reinpasste. Macht ja auch einen netten Eindruck, nichts eigenes zu haben. Ich fühlte mich wie ein Flüchtling der nur geduldet wurde.
Irgendwann wusste ich nicht, ob ich überhaupt noch jemanden sehen wollte und verschanzte mich in meiner Wohnung. Hinzu kam, dass ich anfing, mich gehen zu lassen. Im Job, der mir mittlerweile egal war, was meinen Kollegen natürlich auffiel, dann meinen eigenen Körper, woran ich jetzt noch zu schaffen habe.
Ich entwickelte mich zum Einzelgänger und fühlte mich oft als Belustigungsobjekt anderer. (beim Sport, beim Einkaufen... ) Dinge, die mir früher viel wert waren, liess ich fallen wie Müll.
Nach der Ausbildung habe ich mich an der Uni eingeschrieben. Vielleicht war das eine Trotzreaktion um etwas an meiner Situation zu ändern.
Ich möchte 100% Ich sein ohne mich verstellen zu müssen. (Genau das hat mich fast krank gemacht.)
Doch dann bin ich es wieder - allein.
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Nachtfalke
Helferlein
138
Wien M, 40
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Fri, 03.Sep.04, 0:06 Re: viel zu oft allein |
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Hallo Neptune,
hast Du es schon mit einem Freizeitsingleclub probiert oder mit einem Inserat. Eine Freundin von mir sucht auch oft Gleichgesinnte über Inserate. Anfangs war ich skeptisch, aber aus einer Begegnung hat sich eine schöne Freundschaft für sie ergeben. Auch über die Uni kann sich einiges ergeben. Sei offen und gesprächsbereit.
Nicht aufgeben. Du machst das schon richtig. Nämlich aktiv zu sein. Wichtig ist nur das Du nicht total hilfsbedürftig und abhängig rüberkommst. Das schreckt viele ab, weil man glaubt sich eher eine Belastung aufzuhalsen. Das kannst Du mit einem guten Selbstwertgefühl und Interesse für Deine Hobbies, Deine Ausbildung ausgleichen. Da wirkst Du dadurch interessanter und das ist anziehend.
Servus
Nachtfalke
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Cameran
Helferlein
70
am Chiemsee W, 24
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Fri, 03.Sep.04, 3:28 Re: viel zu oft allein |
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Nachtfalke wrote: |
. Wichtig ist nur das Du nicht total hilfsbedürftig und abhängig rüberkommst. Das schreckt viele ab, weil man glaubt sich eher eine Belastung aufzuhalsen. |
findest du? ich habe dasselbe problem wie neptune, bin auch studentin, alleine und ohne echte freunde, trotz sportverein, single-treffs, uni usw.
bei mir scheint das problem eher das gegenteil zu sein:
viele leute trauen sich nicht, näher mit mir in kontakt zu kommen, weil sie mich für zu selbstbewusst halten.
wenn ich mal enger mt jemandem werde, höre ich oft: ich dachte, du bist so eine, die schon 1000 tolle freunde hat und mich gar nicht dazu will.
also ich würde eher raten, dass es besser ist, mal zuzugeben, dass einem jemand wichtig ist und man an echter freundschaft interesse hat, anstatt immer so zu tun: "sollen die anderen doch kommen"
das hat doch nichts mit hilfsbedürftig und abhängig zu tun, nur mit ehrlichem interesse. aber verbiegen sollte man sich auf keinen fall, das lässt sich nicht auf dauer durchhalten und die anderen mögen meistens einen echten, individuellen menschen lieber als einen mitläufer
ich denke, die gefahr zu aufdringlich zu werden, besteht nicht unbedingt. man merkt doch in der regel, wann man den anderen lästig wird.
alles gute! cam
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Nachtfalke
Helferlein
138
Wien M, 40
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Fri, 03.Sep.04, 22:01 Re: viel zu oft allein |
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Hallo Cameran,
die Skala warum man es nicht zu Freundschaften kommt ist sehr lang. An dem einen Ende steht die Hilfsbedürftigkeit und am anderen das große Selbstbewußtsein, dass auch abschrecken kann. Dazwischen gibt es viele Abstufungen.
Du kennst vielleicht den Spruch "wenn Du der den kleinen Finger gibst, nimmst sie die ganze Hand." So meinte ich das.
Für die Ausstrahlung ist es wichtig authentisch zu sein, über eigene Gefühle sprechen zu können und sich den anderen einfühlen und zeigen das man das Leben genießen kann.
Servus
Nachtfalke
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