Bis zum Selbsthass....

neu an Bord! 1 bruchmühlbach-miesau W, 18

Hallo..
Ich werde etwas weiter ausholen, weil ich glaube das es für einen Fremden irgendwie unverständlich scheint so.. Da ich dieses Forum als letzte kleine Hilfe suche, hoffe ich man kann mir Helfen, da mich keiner versteht und auch schwer darüber reden kann.

Letztes Jahr im Juli wog ich 82 Kilo.
Meine Freunde haben mich oft gehänselt wie z.B: Wurstfinger oder so Sätze wie: “Was ist das unter deinem Kinn? Eine Vorratskammer?“ Ich weiss, für euch klingt das sicher witzig.. für mich war es das weniger.
Oder von meinem Vater musste ich mir anhören lassen das ich ein Mastschwein sei und mein Bruder sagte Fettarsch zu mir…
Ich hab früher gefressen wie irre, ich hab gern gegessen. Schlich mich sogar an den Kühlschrank. Ich weiss nicht was passiert ist, aber eines Tages kam ich heim und sagte meiner Mutter ich esse kein Fleisch mehr und mag nur einen Salat. Ich bin nun seit einem Jahr Vegetarier. Ich habe das mit dem Salat gut durchgehalten.. der Wille war einfach da, doch irgendwann ging es mir zu langsam. Ich aß kaum noch was, war fast panisch vor allem was ich gegessen habe. Bis ich schließlich anfing mir den Finger in den Hals zu stecken.. Ich wollte es, obwohl ich weiss es ist falsch. Ich fühlte mich danach einfach wohler. Ich nahm 30 Kilo ab. In 6 Monaten. Selbst Weihnachten zog ich es durch…
Zu Ostern wünschte ich mir sogar eine Digitalwage.. bekam ich auch. Ich stelle mich mehrmals am tag auf die Wage, bin sehr empfindlich und werde schon bei einem gram Depressiv.

Nun.. früher hatte ich eigentlich nicht wirklich komplexe. Doch jetzt. Ich HASSE mich und meinen Körper, ich komme nicht mehr mit mir kla und das schlimmste ist, mein Gewicht geht nich weiter runter, ich bin noch zu pummelig. Ich bin am Rande der Verzweiflung. Ich plagen schon Gedanken wie –Mädel, egal wie.. von mir aus geh auf den Strich, nur bekomm endlich Geld zusammen für ne scheiß schönheits-OP-

Ich weine immer öfter, finde mich immer ekliger .. wenn ich in den Spiegel seh.. ich find mich abschreckend… Ich kanns nicht mal wirklich beschreiben wie ich mich fühle.
Ich habe Probleme mit Menschen umzugehen weil ich Angst vor Ablehnung habe..
Ja nun werden sicher welche sagen, wenn sie dich nich nehmen wie du bist, sind es keine Freunde oder sind es nicht Wert.. was hilft mir das??.. Ich falle immer mehr in Depressionen… Dieser Hass frisst mich auf.

Es zerreist mich so, das die Beziehung zu meinem Freund damals kaputt ging. Ich konnte mich ihm nicht mitteilen, hatte Schwierigkeiten mit ihm zu reden, ich konnte beim Sex nich so agieren wie ich wollte…

Wenn ich durch die Stadt gehe mustere ich andere Mädchen und beneide sie. Ich frage mich immer, was ich getan haben muss.. das ich so bin..
Nun bin ich so weit, das ich mir Sättigungskapseln kaufte…

Ich kann nich stolz über das sein was ich erreicht habe, denn daraus entwickelte sich hass und eine regelrechte Krankheit.. Ich werde verrückt bei dem Gedanken, das ich mich niemals lieben kann, niemals zufrieden mit mir sein kann, niemals so aussehen werde wie ich das gerne möchte.. Soll das ein Leben sein??.. Nein.. so möchte ich nicht Leben.. ich mag mich endlich selbst mögen… Ich geh immer mehr kaputt. Habe Stimmungsschwankungen.. bin aggressiv, verstecke mich…
Ich bin erst 18 und meiner Meinung nach schon so ein scheiß Frack… Ich mag mein leben und mich genießen.. und es geht nich…
Immer wenn ich denke, ich komme wieder etwas nach oben.. falle ich wieder.. und immer wenn ich sehe.. wie Mädchen die dicker sind als ich.. einen Freund haben.. rammt mir das Gefühl, des puren Neides und das ich nicht verstehe wieso, in den Magen.. Was hab ich nur getan das ich das verdient habe..

Bitte helft mir, egal wie.. nur bitte gebt mir irgendwas an das ich mich klammern kann…

Danke...

sporadischer Gast 5 Siegen W, 17

Hallo shy,
ob ich dir etwas geben kann, woran du dich klammern kannst, das bezweifel ich. Aber ich möchte dir erst einmal einfach sagen, dass ich mich gut in deine Situation versetzen kann. Denn ich hab ähnliches erlebt...

Quote:

Ich HASSE mich und meinen Körper, ich komme nicht mehr mit mir kla und das schlimmste ist, mein Gewicht geht nich weiter runter, ich bin noch zu pummelig. Ich bin am Rande der Verzweiflung.

Ich hab mir ein Jahr lang den Finger in den Hals gesteckt, Tag für Tag, immer wieder... Ich hab mich gehasst, nein - ich hasse mich immer noch. Ich fühle mich schmutzig und eklig, so abstoßend. Diese Gefühle sind immer da und ich glaube, sie werden nie weggehen... ich hab allerdings mit der Zeit gelernt, damit besser umzugehen.

Quote:

Ich weine immer öfter, finde mich immer ekliger .. wenn ich in den Spiegel seh.. ich find mich abschreckend… Ich kanns nicht mal wirklich beschreiben wie ich mich fühle.

das kenne ich sooo gut... oh mann, ich finde mich wieder in diesen Worten. Ich würde dir so gern irgendwie helfen. Auf der einen Seite hab ich das Gefühl, dass ich das wohl nicht kann. Auf der andren Seite denk ich, dass es dir vielleicht schon ein bisschen helfen kann, wenn du einfach nur merkst, dass du nicht alleine mit diesem Problem bist...
Hey, lass dich von dem Hass nich auffressen. Du bist wertvoll shy! Ich wünsche dir, dass du lernst, dich selber anzunehmen, dich zu lieben. Dass du zufrieden mit dir selber sein kannst und einfach leben kannst.
Vielleicht tut´s dir mal gut, wenn du mit jemand "professionellen" darüber redest... ?!? Versteck dich nicht... denn das macht dich nur noch mehr kaputt. Liebe Grüße, KaPiTo

[nicht mehr wegzudenken] 1154 wien W, 32

hi,

wird dich jetzzt nicht überraschen: aber such dir hilfe. geh zu einer stelle für esstörungen.... bitte.

und was du schreibst bezüglich: erst 18 und schon so eine einstellung...

ich kann dir da aus erfahrung sagen: gerade mit 18. wenn nicht in dem alter, wann dann?

ich weiß nicht ob es dich beruhigt, aber wenn menschen große krisen haben - gerade mit sich selber - dann fast immer in diesem alter. denn je älter man wird, umso besser wird es, das kann ich versprechen. auch wenn es sich für dich jetzt unglaubwürdig anhört, aber je älter man wird, umso mehr lernt man, umso mehr erfahung bekommt man, und umso besser wird das leben.
von meinem 16 - 21 lebenjahr gehörte der suizid zu meinem täglichen, normalen gedankenkreis. ich habe mich gehasst, so deratig gehasst, das glaubst du nicht. ich dachte, ich könne nur glücklich sein wenn ich ein 27 jahre alter mann wäre. bescheuert - damals war ich 18 und mädel. und heute bin ichso stolz eine frau zu sein, zu sein wer ich bin. der grund warum ich so dachte war, dass das etwas war was ich unter garantie nicht erreichen konnte, und was von dem wie und wer ich war am weitesten entfernt war. ich konnte mich nicht ausstehen und je mehr ich versuchte nicht ich zu sein, mir wünschte jeder andere, nur nicht ich zu sein, je größer wurde mein leid..... ich abe die "gegenstrategie" gewählt und gefressen. dieser utopischen wunsch hatte auch die funktion, dass er absichtlich nicht erfüllt werden konnte und ich somot ohnehin hoffnungslos war und nix unternehmen konnte gegen das was ich war....

aber heute bin ich 30. und auch wenn ich noch nicht ganz aus der esstörung draussen bin, immer wieder meine zweifel habe. ich liebe das leben über alles, und ich wollte niemand anderer als ich sein. ich mag sogar meinen körper, obwohl ich den durch das viele gewicht "ruiniert" habe. ich liebe mich und mein leben. ich kämpfe noch gegen die "überreste" meiner störung, gegen die andenen und gewohnheiten. aber ich hole mir jetzt hilfe um das zu schaffen.

heute sage ich mir: hätte ich bloß mit 16-21 hilfe geholt, mir wäre vieles erspart geblieben....

daher... hol hilfe. es kann nur besser werden. und auch wen nes dir utopich scheint, du kannst lernen dich zu lieben. glaubs mir. ich hätte mir selber nie geglaubt. wenn ich aus dem jetzt nach damals gegangen wäre und gesagt hätte: du wirst dich mal selber lieben können - ich hätte mich verrätr geschimpft und weggeschickt - mir nie geglaubt...

ich sags dir trotzdem: das geht. es funktioniert.

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo lilu!

Dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen! Es war sehr aufbauend, das zu lesen. Very Happy

Mir geht es ähnlich wie shy. Auch ich hasse mich und meinen Körper und habe das Gefühl, dass ich nie lernen werde, mich selbst zu lieben. Ich bin seit einiger Zeit in Therapie und arbeite weiter daran, die Essstörung endlich loszuwerden.

Quote:

und auch wen nes dir utopich scheint, du kannst lernen dich zu lieben. glaubs mir.

Das klingt schön, aber ich frage mich immer noch, wie das gehen soll. Was hat dir geholfen, dich so anzunehmen, wie du bist? Wahrscheinlich braucht es einfach seine Zeit....

Liebe Grüße

Morgaine

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