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Highlaenderin
sporadischer Gast
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Wohnort Im Schwabenländle
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Post Wed, 19.Mar.03, 18:10      Zweite Geige spielen? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

auch ich habe ein Problem und habe mich nun hierher gewagt um mir ein paar Meinungen anzuhören.
Aber nun erst einmal zum Problem.
Ich bin seit einiger Zeit fest mit meinem Freund (Tom) zusammen und fühle mich soweit in der Beziehung sonst pudelwohl, wenn es nur nicht regelmäßig in einem Thema zu Auseinandersetzungen kommen würde.
Mein Problem heißt Rita und ist seine Schwester.
Die meisten werden nun stöhnen und sagen ich sei Eifersüchtig, das stimmt zu einem gewissen Grade schon, doch ist es bei den Zwei auch echt extrem.
In jeder freien Minute hängen die beiden, die leider auch noch im selben Haus wohnen zusammen.
Am besten werde ich euch das ganze mal an einem Beispiel verdeutlichen.
Eigentlich wollten Tom und ich uns einen schönen Nachmittag am See machen und danach noch einkaufen gehen, doch als wir zur Türe des Hochhauses rauskamen, stand der Motorroller seiner Schwester vor der Haustüre. Zeitgleich mit dem Erkennen des Rollers zückte nun Tom sein Handy und Simste los wie der Wilde. Natürlich zu Rita um zu fragen was sie denn noch vorhätte, wie es Ihr ging und und und....
So vergingen ein paar Minuten eine SMS nach der andere wurde verschickt und schlug ein, und ich sah mir das ganze noch ganz friedlich an.
Nach einer geschlagenen Viertelstunde „Dummrummstehens“ und Wartens wurde es mir dann doch mal zu bunt und fragte etwas ungeduldig ob wir nun los könnten.
Doch er meinte nur: „Komm wir gehen kurz zu Rita hoch, die will mir ein Videospiel zeigen.“ Daraufhin meinte ich zu ihm das ich dazu keine Lust hätte, und lieber wie verabredet los wolle. Doch ich wusste das meine Karten in diesem Moment äußerst schlecht standen. Ich bat ihn mir seinen Wagenschlüssel zu geben damit ich das Auto bereits mal aus der Tiefgarage holen konnte. Er drückte mir seinen Wagenschlüssel in die Hand und meinte; „ich bleib auch nur kurz!“
Was geschah habt Ihr bestimmt schon erraten, ich saß also im Wagen vor der Haustüre und wartete geduldig ab.
Nach einer Dreiviertelstunde kam er dann total relaxet, lachend mit Rita aus dem Haus geschlendert.
Kein Anzeichen eines schlechten Gewissens. Natürlich war der Ausflug an den See gestrichen da es sonst zu spät geworden wäre mit dem Einkaufen.
Klar hätte ich auch mitgehen können aber dazu fehlte mir jede Motivation, und es ist sicher in der Situation falsch gewesen, deshalb gebe ich mir ja auch eine Mitschuld an dem Ganzen.
Zu meiner Überraschung rief er dann noch seiner Schwester zu: “Ich melde mich wenn wir zurück sind, dann kochen wir zusammen.“ Mit keiner Silbe wurde ich gefragt und ehrlich gesagt war ich auch zu baff um gleich Einspruch zu erheben.
Somit war nicht nur unser Nachmittag am See, sondern auch unser romantischer Abend zu zweit gestorben.
Einen Tag später habe ich ihn darauf angesprochen und er meinte nur, das am „Pech und Schwefelverhältnis“ zu seiner Schwester schon manch Beziehung zerbrochen sei,
und das sie nun mal der wichtigste Mensch in seinem Leben sei und immer bleiben würde. Dieser Satz macht mir seither zu schaffen und ich höre ihn nachts immer wieder diesen Satz sagen.
Kurzgesagt meinem Freund ist seine Schwester wichtiger als ich.
Rita hinten, Rita vorne, fehlt nur noch das Rita im Bett zwischen uns liegt.

Manchmal frag ich mich für was wir eigentlich zusammen sind, denn eigentlich benötigt er mich ja nur fürs Bett.
Auch habe ich mir schon überlegt mit ihm an seine geliebte See zu ziehen, nur um von Rita weg zu kommen.
Auf der andere Seite will ich ihn nicht verlieren, aber immer zu wissen nur Nummer zwei zu sein in seinem Leben?
Ich könnte euch noch mehr dieser Beispiele nennen, aber ich will euch ja nicht langweilen, drum seit Ihr nun an der Reihe.
Bin sehr gespannt auf eure Meinungen.

Lieben Gruß

Ellen
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lohki
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Posts 27

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Post Wed, 19.Mar.03, 19:59      Reply with quoteBack to top

willkommen grinsend

das hört sich schon sehr krass an.
ich denke mal du hast sicher schon etliche gespräche mit tom geführt deswegen..
naja ich weiss nicht... wenn er dich wirklich liebt sollte er doch kompromisse machen können .. ? (das soll nicht heissen das er dies nicht tut) ..
wenn er selber schon sagt das an der sache einige beziehungen zerbrochen sind waren ihm wohl auch die anderen nicht sehr viel wert.
naja ich würd mal mit der faust auf den tisch hauen. das ist wahrscheinlich genau so ein ding wie 'muttersöhnchen'... da haben die partnerinnen meist auch sehr schweres spiel ..

ich kann an der stelle nicht viel dazu sagen ausser eben mach nägel mit köpfen!!!! .. und wenn du wirklich sehr sehr arg darunter leidest und er keinerlei einsicht zeigt würde ich dir raten dich nich länger unglücklich zu machen.

liebe grüße grinsend
lohki
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wyn
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Post Wed, 19.Mar.03, 20:33      Reply with quoteBack to top

Hallo Highlaenderin

Hm, wirklich schwierige Situation, weiß mir da auch nicht wirklich Rat.

Aber vielleicht probierst du mal aus, mit beiden zusammen zu reden und klarzustellen, dass DU die Freundin bist und es nicht sein kann das er mit der Schwester mehr Zeit verbringt als mit dir.
Würde beide ohne wenn und aber erklären, dass diese Situation so nicht sein kann - die Geschwister müssen jeder für sich ein EIGENES Leben führen und dass das nichts mit "im Stich lassen" zu tun hat.
Und auch ganz deutlich, entweder beide reissen sich jetzt zusammen oder du gehst.

Keine Ahnung ob die dann munter werden, aber wenn nicht, dann würde ich schon überlegen ob du das auf Dauer durchhältst - denn das ist sicher mehr als nervig.

LG von wyn
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omegaboomer
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Wohnort hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen
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Post Fri, 21.Mar.03, 8:37      Reply with quoteBack to top

Oh mein Gott!Liebe Highländerin, das ist voll krass!
Du bist ne geduldige Seele!*meine Hochachtung*
Wahrscheinlich willste ihn nicht verlieren?Wenn Du mit beiden redest, solltest Du mit Konsequenzen rechnen, zumal ja ausgesprochen wurde, daß an "Pech und Schwefel" schon manche Beziehung gescheitert ist....
Darf ich fragen, wie alt die einzelnen personen sind und ob Schwesterlein einen Freund hat?Und wenn ja, wie der damit umgeht?

Ich hab da auch so ein Muster im Leben:8 Jahre jüngeres Schwesterlein, von meinem Ex liebevoll "meine Kleine" genannt, mußte ich in der Firma anstellen, wenn Schwesterlein Bauchkrimmen hatte wurde von der ganzen Familie alles liegen und stehen gelassen um sie zum Bäuerchen machen zu veranlassen, wenn Schwesterchen austickte, weil der Freund
beruflich vier Tage USA hatte und partout seinen Job nicht aufgeben wollte, verschwand sie und wir suchten sie 20 Stunden lang, bis sie wieder auftauchte und mitteilte, sie verstehe unsere Aufregung garnicht, sei "eh nur spazieren gewesen"..........
Mein jetziger Ex treibts noch viel krasser:hier sind es die Lieblingsangestellten, die immer recht haben, für die man sogar ins Ausland fährt, um das Bauchgrimmen der Mutter zu bestaunen, während man meiner kalt sagt, wenn was sein sollte, ab mit Dir ins Pflegeheim,......
Ich hab die Konsequenzen gezogen und mich vertschüßt.(Nicht nur deswegen, natürlich!)
Weil bei meinem Partner erhebe ich den Anspruch die Nummer Eins zu sein, schließlich fordert er das auch von mir.Die zweite Geige spiel ich nicht!(mehr).
Nur leider:eine Entscheidung treffen und die Verantwortung dafür übernehmen mußt Du alleine!
Viel Glück dazu!
omegaboomer

_________________
Sobald Du mich festlegst, verneinst Du mich.
Trespassers will be prosecuted.
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Highlaenderin
sporadischer Gast
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Wohnort Im Schwabenländle
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Post Fri, 21.Mar.03, 22:55      Reply with quoteBack to top

Hallo an Alle,
und ein besonderes Hallo @ omegaboomer, wyn und lohki,

erstmal danke an Euch das ihr mir geantwortet habt.
Sicher haben wir schon einige Male über dieses heikle Thema gesprochen, und was ich zugeben muss, für eine gewisse Zeit hat es sich dann immer gebessert.
Aber das scheint immer nur solange gut zu gehen bis ich abgereist bin, dann hängen die zwei sobald sie freihaben zusammen.

Ok, ich seh es ein, nun bin ich ein paar aufklärende Worte schuldig. *g*

Mein Schatz (30 Jahre alt) und ich (30 Jahre alt) wohnen (zum Glück ;-D ) noch nicht zusammen, sondern jeder hat seine eigene Wohnung die sich ca. 40km auseinander befinden. Seine Schwester Rita (26 Jahre alt) wohnt wie geschildert im gleichen Hochhaus. Sie ist geschieden und hat zur Zeit keinen Freund.

Die zwei haben nach eigenen Erzählungen keine einfache Kindheit gehabt (aber wer hat das schon), in der sie in getrennten Gemeinden aufgewachsen und zur Schule gegangen sind. So haben sie die Zeit die Ihnen blieb immer zusammenverbracht und alles gemeinsam unternommen.
Dies alles akzeptiere und verstehe ich ja auch, aber in der Zwischenzeit hat jeder ein eigenes Leben begonnen und ist erwachsen genug um eigene Wege zu gehen.
Doch genau dies scheinen beide irgendwie nicht zu wollen!
Ab und zu komme ich mir wie im Kindergarten vor, wenn ich den beiden zuhöre, wie sie über Streiche sprechen die sie noch anstellen wollen.

Zur Verdeutlichung der Streiche mal wieder ein paar Beispiele:
Ich frag euch ist das „normal“ wenn Erwachsene Leute Nachts auf Großbaustellen rumrennen und dort versuchen Bagger zu fahren oder Werkzeuge verschleppen?
Nicht das ich nicht auch in meiner Jugend nicht ab und an über die Stränge geschlagen habe, das kennt wohl jeder, aber mit 30 Jahren?

Anderes Beispiel gefällig?
Wie findet Ihr es, seit sieben Jahren „Schwarz“ (Fahren ohne Fahrerlaubnis) Motorroller zu fahren, dazu noch ohne gültige Nummerntafel? Und ich meine damit sicher nicht das rumgurken auf einem Feldweg oder Privatgelände, NEIN so richtig auf den Strassen der Stadt, selbst Land und Bundesstrassen stellen für Rita kein Hindernis dar. Mehrmals wurde Sie schon von Ihrem Boss, Ihrem Bruder und mir darauf hingewiesen was da gerichtlich auf sie zukommen könnte, aber es scheint Ihr egal zu sein.
Damit dies nun alles ein Ende findet, hat sich doch tatsächlich heute meine bessere Hälfte dazu bereiterklärt den Motorradführerschein zu machen, damit er kontrollieren kann dass sie auch den Rollerschein macht.
Ach hätte ich ja beinahe noch vergessen zu erwähnen, natürlich von seinem angesparten Urlaubsgeld. Zum Glück haben wir unsere Reise in die USA noch nicht gebucht.

Ich habe mir auf diesen Schlag in die Magengegend erlaubt mal meine Meinung zu sagen, worauf ich zur Antwort bekam: „Ich sollte nicht so rumzicken!“ und „Das würdest du für deine Schwester auch tun.“ Und so war die Sache für ihn erledigt.

So und nun kommt Ihr....

Gruss

Ellen
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wyn
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Posts 241

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Post Sat, 22.Mar.03, 0:16      Reply with quoteBack to top

Scheint wirklich so zu sein als hätten beide das Gefühl die komplette Kindheit versäumt zu haben und dies nachholen zu wollen.

Würde klarstellen dass du das nicht mehr mitmachen möchtest und kannst, und dass das sich niemand gefallen lassen würde.
Einen Familienmitglied helfen, ja, aber das was er abzieht hat nichts mit helfen zu tun, schließlich ist sie in keiner gesundheitlichen oder finanziellen Notlage

Wenn er und sie es nicht verstehen dann gibt es 2 Möglichkeiten, entweder er zieht weg, dh eine größere Entfernung zu seiner Schwester und damit sollte dann das jeden Tag sehen ausgeschlossen sein, oder die zweite Möglichkeit, trenn dich von ihn, denn sonst wird die Schwester immer und überall in euren Leben live dabei sein.
(Aber vorher würde ich an deiner Stelle trotzdem noch mit beiden Klartext reden)


LG von wyn
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Time
[nicht mehr wegzudenken]
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Wohnort Deutschland
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Post Sat, 22.Mar.03, 11:43      Reply with quoteBack to top

hallo,

*hmm* hört sich auch nach schuldgefühlen an, die er ihr gegenüber hegen könnte.
hast du dazu eine idee?

alles liebe

Time
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Apollon
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M,


Post Sat, 22.Mar.03, 17:17      Reply with quoteBack to top

Wenn die beiden Kinder spielen, wer spielt denn dann die Mama?

Wie auch immer, Du hast jedenfalls entschieden mit einem Kind zusammenzusein. Dummerweise hat das Kind aber noch eine kleine Schwester, mit der es gerne spielt.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder Du sagst: Ja, ich will ein Kind als Partner haben, und nehme dann auch alles was damit einhergeht in Kauf, oder Du sagst: Ich will einen ebenbürtigen Partner, und schau bei mir selbst, was mich momentan noch an einem Kind festhält.
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Highlaenderin
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Wohnort Im Schwabenländle
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Post Sat, 22.Mar.03, 23:13      Reply with quoteBack to top

Hallo an Alle,

zum Thema Schuldgefühle. Muss zugeben darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Das Problem ist nur, das egal wie feinfühlig man mit den beiden über ihre
Vergangenheit reden will, es wird entweder abgeblockt oder ein „erfreulicheres“ Thema gesucht.
Ich weiß nur wenige Dinge über Ihre Jugend, einmal das er in ein Internat
gesteckt wurde und sie daheim mit der großen Schwester und der Mutter bleiben
musste und das sich der Vater sich irgendwann das Leben genommen hat.
Einen Zusammenhang mit der Internatszeit und evtl. Schuldgefühlen kann ich mir zwar vorstellen, <Großer Bruder im Internat .. weit weit weg von den Problemen zu Haus.> doch warum hat dann die große Schwester Bettina (32 Jahre alt) nicht dieses „Pech und Schwefelverhältnis“ zu meinem Freund hat wie Rita? Hängt das mit der räumlichen Trennung zusammen oder eher mit der Tatsache das Bettina eine Frau ist die mit beiden Beinen auf dem Boden steht und nicht dieses ausgeflippte, teilweise provozierende Verhalten an den Tag legt.

Wie soll ich also an die Zwei herankommen? Wie mit Ihnen ein klares Wort reden wenn sie allem was schwierig wird aus dem Weg gehen, es meiden wie der Teufel Evil or Very Mad das Weihwasser?

Zum Thema Mama spielen, sag ich nur, ich sicher nicht!
Um ihre wohl verlorene Kindheit ist es schade, aber nun mit „Gewalt“ das ganze nachholen? Da ertappe ich mich schon dabei, das ich mich anhöre wie meine eigene Mutter, *schreck lass nach Confused * dann merke ich ganz deutlich wie ich in den Zwiespalt des „Gut“ und „Bösen“ hineingerate.
Ich muss zugeben das ich schon mal daran gedacht habe, eine anonyme Anzeige bei der Polizei zu machen, nur das die ständige Diskussion über das Fahren ohne Fahrerlaubnis endlich ein Ende hat
Ab einem gewissen Alter sollte doch der Mensch so gereift sein, das er nötige Grenzen und Spielregeln der Gesellschaft akzeptiert und nicht dagegen anläuft.
Damit will ich aber auch nicht gesagt haben, das ich alle Regeln und Gesetze für gut befinde, aber einige halte ich zum Wohle der Menschheit für ziemlich sinnvoll.

Ich möchte eigentlich nur erreichen das sie Ihre Probleme sehen lernen und offen darlegen können, damit sie sich evtl. professionellen Rat suchen.
So einfach wie du es darstellst Apollon kann ich es leider nicht sehen. Für mich bedeutet es viel eine Lösung zu finden bei der alle etwas davon haben.
Jaja schon klar, hier kommt mein Helfersyndrom durch *lach*, aber ich finde es nun mal sinnvoller aus Fehlern und Gefühlen zu lernen statt sie einfach mit der Entscheidung „schwarz“ oder „weiß“ zu entscheiden. Für mich zählt letztendlich das Ergebnis, egal ob positiv oder negativ.
Meine Lebensweisheit ist: „behandle jeden Menschen so, wie du selbst behandelt werden willst.“
Für mich ist es nebensächlich ob ich einen gleichwertigen Partner jetzt oder in einem halben Jahr habe, für mich ist es wichtig geistig nicht stehen zubleiben, sondern mit seinen eigenen Emotionen und Gefühlen klarzukommen um Leben zu lernen.

Hoffe ihr konntet meinen Überlegungen folgen Wink

Lieben Gruss und Gute Nacht

Highlaenderin öhmm Ellen
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M,


Post Sun, 23.Mar.03, 13:12      Reply with quoteBack to top

Man kann nur dann wirklich helfen, wenn man sich nicht emotional in das Geschehen involviert. Dann kann der Betroffene die Hilfe nehmen.

Du bist involviert. Du willst/mußt ihm helfen. Du kannst nicht einfach sagen - ok, der will gar keine Hilfe, laß ich ihn halt, ist ja sein Leben. Das geht so weit, daß Du Mittel und Wege suchst, Druck zu erzeugen und sogar Zwangsmaßnahmen erwägst (Schwester anzeigen).

Soweit der Stand der Dinge. Um Deinen Seelenfrieden bei der Sache (und ähnlichen, zukünftigen) zu finden, solltest Du Dir überlegen woher Dein inneres Bild und Muster des hilfsbedürftigen Mannes herkommt.

Hinweis: Deinem Freund fehlt der Vater. Er ist früh verstorben und hatte vorher schon Todessehnsucht. Dem Sohn fehlt dadurch der emotionale Zugang und Rückhalt des Vaters.

Daß der Bruder der kleineren Schwester in so einer Familiensituation zur Seite steht, halt ich übrigens für sehr menschlich.
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Highlaenderin
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Wohnort Im Schwabenländle
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Post Sun, 23.Mar.03, 18:28      Reply with quoteBack to top

Hallo Appollon,

Alles schön und nett was du sagst, von wegen nur nicht direkt betroffene können helfen.
Stellt sich für nur eine logische einfache Frage....

... wie bringe ich die Herrschaften dazu diese eine neutrale Person aufzusuchen?
Kann ja wohl schlecht eine Adresse vom Therapeuten liegen lassen, oder?
Vor allem da sie der Meinung sind keine Probleme zu haben.

Klar bin ich mir bewusst das eine Anzeige nichts bringen wird, auserdem habe auch ich ein Gewissen und könnte es niemals durchziehen.

Du fragst mich nach meinem Bild eines hilfsbedürftigen Mannes und dessen Entstehung.

Meinem Gefühl nach halte ich eine Person die Angstzustände bei leicht abgedunkelten Räumen bekommt, die emotoniale Spannungen und Stressituationen mit stundenlangen Sportexzessen abreagieren muss und keine Möglichkeit findet sich verbal ausszudrücken für (wie du so schön sagst) hilfsbedürtig.
Sicher hat jeder seine eigene Art gefunden mit Problemen klarzukommen, aber wenn man eine Beziehung führen will sollte man auch dem Partner genügend Vertrauen entgegen bringen um sich fallen zu lassen.

Ach ne, das meinen Freund sein Vater fehlt ist selbst schon mir aufgefallen, nur Ihm noch nicht, zumindest kann er es nicht zugeben.
Wobei wir nun wieder bei der hilfsbedüftigen Person wären....

Den Zusammenhalt ansich zwischen den Geschwistern verurteile ich ja auch nicht, nur den Grad des Zusammenhaltes, vorallem wenn dieser Zusammenhalt Beziehungen sprengt. Ich verstehe nicht, das eine Partnerin nie den selben Stellenwert haben kann wie seine Schwester, und das er das einen auch noch spüren lässt. Wobei er hingegen auf der anderen Seite von gemeinsamer Familie und Kindern spricht.

Es geht mir darum das beide kapieren, das sie etwas aus Ihrer Vergangeheit aufzuarbeiten haben und dies nicht als Spinnerei abtun.


Gruss

Ellen
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wara
Guest




W


Post Sun, 23.Mar.03, 19:12      Reply with quoteBack to top

Hi!

es gibt so nen Bestseller: "Wohin mit meiner Wut" - ein Buch fuer Frauen, die ueber ihre Maenner wuetend sind.

Was ICH aus dem Buch mitgenommen habe, ist, dass ICH niemanden aendern kann, wenn er/sie es nicht will, NUR MICH SELBST.

Und so uebe ich mich darin ein, zu schauen, wie ich mit einer fuer mich unbefriedigenden Situation umgehen kann - was kann ICH aendern - zum beispiel meine Erwartungen, meine Geduld, meine Kommunikation, meinen Umgang mit Zeit etc, um zufriedener zu sein - und wenn nicht, dann: wie gehe ICH aus der Situation raus.
Oft veraendert sich was im anderen, wenn ICH nicht mehr darauf draenge, dass ER sich veraendert.

Ich weiss nicht, ob dir das was hilft.
Aber ich verstehe dein Genervtsein, deine Verzweiflung sehr gut.
Nur, ich denke, DU kannst das Problem von deinem Freund plus Schwester NICHT loesen.

lieber Gruss

wara
Apollon
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M,


Post Sun, 23.Mar.03, 23:47      Reply with quoteBack to top

Highlaenderin, Ellen, mit innerem Bild meinte ich etwas anderes. Man sucht sich seine Partner unbewußt aus. Wenn Du mit 30 "zufällig" an einen hilfsbedürftigen Mann gerätst, und dem unbedingt helfen mußt, dann entsteht bei mir die Vermutung, daß Du auch früher an hilfsbedürftige Männer geraten bist. Wann ist ein Mann generell hilfsbedürtig? Wenn ihm der Vater fehlt. Wann entwickelt man ein inneres Bild daß "der Richtige" hilfsbedürftig sein sollte? Wenn der eigene Vater auch als hilsbedürftig erlebt wurde. Dort entsteht das innere Bild über Männer.

Was Du machen solltest: Löse Deine eigenen Verstrickungen, und dann kannst Du frei darüber bestimmen, befreit vom emotionalen Müssen, ob Du Deinen Freund willst, trotz seines Schicksales. Und erst dann kannst Du sein Schicksal achten, und erst dann kannst Du ihm eine objektive Hilfe bieten, die er dann gerne annehmen wird. Vorausgesetzt er will seinem eigenen Schicksal ins Auge blicken - und genau das ist das Risiko. Denn wenn er es nicht kann, weil er einfach noch nicht so weit ist, oder es vielleicht nie sein wird, dann wirst Du gehen. Und es wird trotzdem weh tun, denn in diesem Fall würdest Du nicht nur von ihm Abschied nehmen, sondern auch vom inneren Bild des hilfbedürftigen Mannes.
Wenn er allerdings ein guter Mann ist (und er scheint es zu sein, so wie er sich um seine Schwester sorgt), dann wird er die Veränderung in Dir spüren, die ihm die Freiheit läßt sich zu entwickeln, und eure Beziehung wird eine neue Tiefe erreichen.

In Wirklichkeit ist nämlich niemand hilfsbedürftig. Und wenn man jemanden für hilfsbedürftig hält, dann macht ihn das dazu. Nehmen wir mal an, Dein Vater erschien Dir hilfsbedürftig, oder Deine Mutter hat es Dir so vermittelt. Trotzdem hat er es geschafft, eine Familie zu ernähren, und ein Mädchen gesund großzuziehen.

Auch Dein Freund ist nicht hilfsbedürftig. Er ist ein sehr starker Mann, er hat es geschafft ohne Vater zu überleben, und obendrein meistert er sein Leben gut. Er kümmert sich sogar noch um seine kleine Schwester.

Und jetzt kommt jemand, und will ihm unbedingt helfen. Sagt ihm was er alles nicht checkt. Würdest Du so eine Hilfe annehmen? Ich nicht. Sie käme mir erzwungen vor. Weil der Geber ein altes inneres Bild, das nur teilweise mit mir zu tun, auf mich wie eine Schablone anwendet.

Wie Du siehst, es liegt an Dir, die Veränderung für Dich und Dein Leben zu bewirken Smile

Nachtrag: Dein Freund ist wirklich stark. Er lebt, obwohl sich sein Vater das Leben genommen hat. Sowas kann ein Kind leicht "mitziehen", weil Kinder den Eltern automatisch nachfolgen. Wenn er durch seine Kraft und Intelligenz diesem Sog widersteht, dann ist er stark.
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Highlaenderin
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Post Mon, 24.Mar.03, 21:07      Reply with quoteBack to top

Hallo Apollon,

Als erstes lass dir mal versichert sein das mein Vater nicht hilfbedürftig war und ist, und das ich noch nie an einem Freund geraten bin der Hilfe notwendig hatte.
Du würdest mich sicher nicht nach meinem Weltbild des Mannes an sich fragen, wenn du meine Texte richtig gelesen hättest, sonst hättest du auch bemerkt das es mir in erster Linie nicht um die „Hilfsbedürftigkeit“ meines Freundes geht, sondern um die Stellung der Frauen an seiner Seite.

Es ist mir klar das mein Freund ein starker Mensch ist, sonst hätte er all die Sachen nicht durchgestanden. Die Frage ist nur wie er sie überstanden hat und wie er mit all den Erfahrungen umgeht, und in wie weit es sein Leben belastet.
Da bleiben nur wenig Möglichkeiten übrig was mit den Erfahrungen und Gefühlen geschehen sein könnte, entweder sie wurden ausgeblendet, ignoriert oder als beste Möglichkeit die des Verarbeitens.
Nach meiner Ansicht nach wurde hier nicht verarbeitet sondern nur halbwegs erfolgreich verdrängt.
Daraus ergeben sich bei ihm unbewusste Handlungen mit denen er andere vor den Kopf stößt, da sie die Reaktion nicht verstehen können, und er auch an keiner Erklärung interessiert ist.
Ab und zu lässt er mich mal in seine Vergangenheit blicken, doch wenn es zu unangenehm wird bricht er ab. Und gerät zurück in seinen alten Trott frei nach dem Motto was juckt mich meine Partnerin?, Hauptsache mir geht es gut.
So muss ich die immer wiederkehrenden Verletzungen meiner Gefühle wohl nach deiner Meinung einfach hinnehmen?
Oder provokant gefragt dürfen starke Männer nicht auch ein Problem mit sich rumtragen?
Sein Schicksal achte ich sehr, da ich mir nicht vorstellen kann wie ich an seiner Stelle dies alles gepackt hätte.
Trotzdem darf ein hartes Schicksal meiner Meinung nach kein Freischein sein für die Ignorierung und Verletzung von Gefühlen des Partners. Soll ich Ihn etwa alle Situationen ersparen die er mit einem negativen Gefühl belegt hat? Ihn in einem Glaskasten stellen?
Ich erwarte und biete einem Partner Gleichberechtigung, Verständnis, Toleranz und Rücksicht. Einfach wie ich bereits in einem älteren Forumsbeitrag gesagt habe: <Jeder soll seine Mitmenschen so behandeln, wie er selbst behandelt werden möchte.>
Aber ständig zurückstecken will wohl keiner, oder stehst du darauf das deine Gefühle ignoriert werden?
Jeder der große Schicksalsschläge hinter sich hat, muss irgendwann einmal damit anfangen sie zu Verarbeiten. Verdrängen bringt auf Dauer nichts.

Hoffe ich habe dich nun nicht zu sehr angegriffen, aber deine Fantasien und Missdeutungen haben mich teilweise etwas auf die Palme gebracht.
Kann sein das ich deine Ratschläge missverstanden habe, doch meiner Meinung nach trafen sie nur am Rande zu und haben sicherlich nicht mit meinem aufgestauten Ärger zu tun.
Falls ich Dir doch zu nahe getreten entschuldige ich mich gleich hiermit bei Dir.
Was mich noch zum Abschluss interessieren würde ist dein Geschlecht, damit ich deine Worte besser einordnen kann.

MfG



Hallo wara,

danke für deinen Buchtipp, habe es mir bereits zugelegt.

Ich habe auch nicht vor die Probleme der beiden zu lösen, ich möchte nur die Beziehung zwischen meinen Freund und mir für alle Beteiligten erträglich gestalten.
Nicht mehr und nicht weniger ist meine Absicht, da ich es sonst nicht länger aushalten kann in dieser Beziehung. Auch ich habe Gefühle und um diese geht es mir, da ich nicht drauf stehe das diese regelmäßig mit Füssen getreten werden.

Danke und Gruss

Ellen
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wara
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W


Post Mon, 24.Mar.03, 21:20      Reply with quoteBack to top

ja, Ellen! schuetz dich!!!!!!!!!
dass DU nicht getreten wirst!!!!

das meinte ich mit: man kann nur sich selber aendern.

und meist aendern sich dann die anderen auch -sie muessen sich ja auch auf die neue situation einstellen, wenn DU DICH nun schuetzt und darin konsequent bist.

spuerst du, was das fuer ein unterschied sein koennte?

lieber gruss!

wara
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