Hautkrank und Kratzen

sporadischer Gast 6 wien M, 47

mein ganzes Leben hat sich durch meine Hautkrankheit ziemlich eingebremst, aber ich halte mich noch tapfer im neutralen Bereich
[/i][/b]Das heißt Glückgefühle werden immer rarer aber die Depression
hat mich noch nicht am Krawattl gepackt, bzw, ich kann ihr immer wieder
entkommen.

Meine Beine sind von roten Flecken übersät, es ist aber keine Neurodermitis oder Psorias, es verkrustet zwar alles recht schön
und neigt zum Abheilen, aber ich reiße es regelmäßig auf und wenn mir
jemand sagt: hör auf zu Kratzen, kann ich nur milde lächeln, weil
ich kann das Kratzen nicht willentlich kontrollieren.

ICH WÜNSCHTE, ICH HÄTTE IN ANDEREN LEBENSBEREICHEN
EINEN SO AUSGEPRÄGTEN UNBEEINFLUSSBAREN AUTOMATISMUS

Besonders heftig kratze ich, wenn mich Menschen verlassen, aufgeben,
mit mir nichts mehr zu tun haben wollen.
Sonst konnte ich noch keinen Zusammenhang etwa zwischen Ernährung
usw. feststellen

Ich sehe die Sache mit den Augen eines Optimisten, dem eine Bombe
aufs Haus fällt, die Hälfte ist komplett zerstört, aber das Klo, das Bad
und die Küche sind noch benutzbar und der Fernseher funktioniert auch
noch.

Will damit ausdrücken, daß ja mein Gesicht, mein Oberkörper, meine Arme ja einen recht netten Eindruck machen,

Im Sommer stelle ich mein Desaster zur Schau, sprich, ich laufe in kurzen
Hosen herum. Warum soll ich schwitzen, nur weil anderen mein Aussehen nicht gefällt?

Leider treibt mich aber die Sache, trotz meines Selbstbewußtseins in die Einsamkeit.

Obwohl ich selbst betroffen bin, berühre auch ich lieber einen Menschen,
der eine schöne Haut hat.
Übrigens gilt das meiner Meinung auch für Depressive.
Meine Ausflüge in Selbstmordgedanken waren immer nur kurz und ungefährlich, aber das letzte, was ich mir dabei gewünscht habe, war
jemand mit den gleichen Fantasien.

Vielleicht fragt sich jetzt jemand, was ich mit diesem Beitrag eigentlich
bezwecken will. Ich weiß es auch. Es ist sozusagen mein Einstand hier!

Ach so, ich hätte gerne Ratschläge, weil

A nervt mich die Juckerei
B schauts grauslich aus
C senkt es meine Lebensqualität auf mehreren Ebenen
D fühle ich mich minderwertig und ungeliebt
E ist das Einschlafen und Aufwachen Stress und die Träume
sind verseucht und meine Energiebalance verschoben
und das, was das Menschsein ausmacht, das Glück, die Freude
die Liebe, Austausch und Kommunikation mit anderen,
sind in weite Ferne gerückt.

Helferlein 74 Bremen W, 38

Hallo dazwischen,
ich hatte Neurodermitis und habe jetzt leider sehr empfindliche Hände bekommen, das mit dem Kratzen kenn ich auch. Rein ernährungsmässig hat mir Brottrunk geholfen und sonst eine Psychoanalyse.
Die Haut ist der Punkt an dem wir uns berühren lassen können, für jeden mag so eine Hautsache etwas anderes bedeuten: Angst vor Nähe (man verscheucht Leute oder prüft ihre Liebe), auf sich selbst gereichtete Aggression...
Ich weiß nicht was es für Dich bedeutet, zu wissen was es für mich bedeutet hat mir geholfen mich nicht zu kratzen.

alles Liebe und viel Erfolg

liebe Grüße

Anna-Lena

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi dazwischen,

schön, dass du wenigstens deinen Humor noch nicht verloren hast. Smile

Meine Mutter kratzt sich ständig am Rücken und sagt, es juckt, aber eine Hautkrankheit konnte bei ihr nicht festgestellt werden. Sie kann es einfach nicht lassen und ihr Rücken ist schon richtig vernarbt.
Ich erkläre mir das folgendermaßen: exzessives Kratzen trotz gesunder Haut ist eine Form von selbstverletzendem Verhalten. Wenn die Wunden dann abheilen entsteht ein Juckreiz, welcher wiederum zu neuem Kratzen führt und irgendwann ist sich der Betroffene der Tatsache, dass das Jucken nicht die eigentliche Ursache ist, nicht mehr bewusst.
Der Drang sich selbst zu verletzen hat sich da also verselbstständigt und der nun tatsächlich bestehende Juckreiz rechtfertigt die Handlung auch noch und macht die Kontrolle schwer.

LG Ashiama

sporadischer Gast 10 Frankfurt am Main W, 25

Hallo dazwischen,

ich selbst leide unter jucken und kratzen seit ich denken kann.
Es ist grauenhaft! Als Kind bin ich nicht schwimmen gegangen, im Sommer immer in langen Pullis und Hosen rumgelaufen, weil ich Angst hatte jemand könnte meine zerkratzten Handgelenke und Beine sehen...

Neurodermitis, Allergien, trockene Haut, Autoaggressionen, Nervosität... die Diagnosen sind unzählig. Geholfen hat keine.
Bis vor kurzem war das Jucken besser, fast weg.
Im Moment ist es (wohl durch ein viel zu großes Mehr an Stress; Beziehung, Freunde, Studium, Wohnung...) wieder schlimmer geworden

Es läßt sich einfach nicht unterdrücken...
Hinzu kommt der Ekel vor mir selbst, während des Juckens und hinterher die Scham über die Folgen

Trotzdem ist meine Haut mein Problemzone No1 geblieben, auch wenn das Jucken phasenweise weg war, habe ich SIE immer mit verschiedenen Methoden verletzt.

Was gut "gegen" das jucken geholfen hat war, mäßiges ins Solarium gehen, nach dem duschen immer eincremen, viel schlafen, kaltes Wasser (ja kein heißes, es wird noch schlimmer),...

Ich glaube, dass es für mich ein Weg war Anspannung, ausgelöst durch die verschiedensten Faktoren, abzubauen.

Machst du eine Therapie? Vielleicht kann dir das ja dabei helfen, die Ursachen herauszufinden, sofern es keine physischen (Allergie, trockene Haut,...) Ursachen sind.

Butterfly

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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