Falle jedem zur Last...

sporadischer Gast 6 Mecklenburg-Vorpommern W, 24

Hallo ich bin neu hier und hoffe hier Menschen zu finden, die mich irgendwie verstehen.
Vor genau 3 Monaten fing der ganze Ärger an. Meine Chefin kam zu mir und wollte mich auf Biegen und Brechen zu einem Studium bewegen. Sie setzte mich sehr unter Druck und griff schließlich zum letzten Mittel und drohte mir mit Kündigung, wenn ich das Studium nicht antreten werde. Danach war ich vollkommen am Boden zerstört, da ich sonst ein sehr gutes Verhältnis zu ihr hatte. Ich konnte einfach nicht mehr. Genau zu diesem Zeitpunkt kamen dann auch noch private Probleme dazu. Dann lag ich endgültig am Boden. Es begann eigentlich ganz harmlos mit Schlafstörungen und keinem Appetit, dann fehlte mir schließlich vollends der Antrieb. Ich fühle mich leer und ausgebrannt und vollkommen am Ende. Dazu kamen Panikatacken. Es steigerte sich so sehr, dass ich schließlich auf Arbeit zusammengebrochen bin (war nur noch am Zittern und konnte mich kaum noch auf den Beinen halten) und nach Hause gebracht werden musste. Wurde dann von der Vertretung meines Hausarztes krank geschrieben und bekam Beruhigungsmittel (Tavor), aber nach 1,5 Wochen ging es mir immer schlechter und ich bat ihn mich zu einem Spezialisten zu überweisen. Ich bekam zur Antwort, dass es nicht notwendig sei und ich solle unbedingt wieder arbeiten gehen, denn Ablenkung täte mir gut. Es hat nichts gebracht. Bin 4 Tage auf Arbeit anwesend gewesen. Meine Aufgaben geschafft habe ich nicht. Ich war nur am Grübeln und schob Panik. Nichts ging mehr. Dann bekam ich natürlich noch mehr Stress auf Arbeit bis ich dann am 5 Tag wieder zusammengebrochen bin. Dann zum Hausarzt. Der hat sich alles angehört und mich wieder auf Beruhigungsmittel gesetzt, als es nach einer Woche noch nicht besser wurde, bekam ich eine Überweisung zum Psychiater, der dann endlich festtstellte, dass ich an Depressionen leide. Jetzt nehme ich seit einer Woche Medikamente (Trevilor retard 75 mg morgens und nachts Chlorprothixen) , aber mir geht es einfach nicht besser. Ich hab das Gefühl als falle ich allen nur noch zur Last. Keiner kann mich verstehen. Überall bekomme ich zu hören, dass ich mich endlich mal zusammenreißen soll, dass es so ja nicht weitergehen kann. Aber ich kann einfach nicht mehr... Hört das denn nie auf???

sporadischer Gast 27 W, 25

Genau so geht / ging es mir auch. Aber eher die sozialen Kontakte betreffend, nicht mein Job, obwohl der der Auslösr war, im Januar. Ich verstehe Dich sehr gut. Alles sagen: Hör auf, uns gehts auch mies. Niemand versucht es, nachzuvollziehen, alle nehmen Abstand und wollen Dich nicht verstehen.

Ich komme mir auch vor wie eine Aussenseiterin, und wünsche mir sehnlichst, abzuhauen, zu flüchten, wegzulaufen, weil ich alles falsch mache.

Die Gefahr ist groß, dass ich mich nicht unter Kontrolle habe, wie Du. Und meine Gedanken kommen auch immer wieder hoch, schreckliche Gedanken.

Ich verstehe Dich !!!!!!!!!!

sporadischer Gast 6 Mecklenburg-Vorpommern W, 24

Danke für deine liebe Antwort.

Sie hat mir etwas Mut gemacht. Hat mir gezeigt, dass es doch jemanden geht, der mich versteht!

Das Gefühl Außenseiter zu sein und am liebsten wegzulaufen, alles einfach hinter sich zu lassen, kenne ich nur zu gut. Alles was ich mir aufgebaut hatte, hab ich selber wieder zerstört. Und jetzt? Ich weiß im Moment gar nicht wie es mit mir und meinem Leben weitergehen soll. Ich hab einfach das Gefühl einer riesigen Einsamkeit in mir und diese Angst, die mich einfach hemmt irgendetwas zu machen...
Sorry, heut ist einfach mal wieder ein vollkommen bescheidener Tag... dachte vor ein paar Tagen, dass es endlich wieder aufwärts geht, aber dann kam das große Loch in das ich wieder gefallen bin und seit dem geht es ständig abwärts...

sporadischer Gast 13 Eitorf M, 53

Hallo ihr beiden,

ich habe den Eindruck, dass da etwas falsch läuft.
so wie ich es verstehe, macht keine von euch beiden eine Therapie.

Ich selbst bin schon seit vielen Jahren mit Depressionen, Panikattacken und ängsten krank.
Ich habe aber immer wieder neue Therapein gemacht.
Jede hat mir etwas gebracht.

Die Medikamente sollen nur unterstüzen, damit die eigene Arbeit mit dem/der Therapeuten/in möglich ist.
Und die Diagnose hilft zum mindesten soweit, dass man weiss, man ist ernst genommen und das Ding hat einen Namen.

Die Therapie ist sehr wichtig.

Auf diesem Internetauftritt ist eine gute Infoseite zu Psychotherapie.
Kann ich nur empfehlen.

Gute Besserung Smile

Yogie

sporadischer Gast 6 Mecklenburg-Vorpommern W, 24

Das hast du richtig verstanden. Im Moment mache ich noch keine Therapie. Ich habe eigentlich einen sehr verständnisvollen Doc, mit dem ich auch sehr gut zurecht komme. Mein Problem ist nur, dass ich meinen Mund nicht aufbekomme. Ich hab großes Vertrauen zu meinem Doc, aber wie soll ich das beschreiben, in meinem Umfeld hab ich schlechte Erfahrungen gemacht und ich bring dann da auch den Mut nicht auf zu sagen wie es mir geht. Ich weiß es ist bescheuert, aber irgendwie geht es nicht. Mein Doc redet auch immer ruhig auf mich ein und meint ich soll ruhig jammern und sagen wie es mir geht, aber ich kann nicht. Ich schäm mich irgendwie. Aber er sagt auch, wenn ich nicht sage, was los ist, dann kann er mir auch nicht wirkungsvoll helfen. Er hat damit ja auch Recht, das weiß ich auch, aber es geht nicht.

Forums-Gruftie 917 Deutschland W, 35

Hallo Lili,

ich kann mich Yogie nur anschließen, nur Medikamente sind zu wenig, Du solltest eine Therapie machen. Das mit Deinem Arzt ist schon nicht schlecht, aber trotzdem mit Therapie nicht zu vergleichen. Er wird sich wohl kaum jedesmal eine Stunde für Dich Zeit nehmen und Du gehst da sicher auch nicht regelmäßig einmal wöchentlich hin, oder? Ein Psychotherapeut ist extra dafür ausgebildet, um durch Gespräche mit Dir Deine Probleme zu lösen.

Das mit dem nichts sagen können, da bist Du nicht die einzige, wenn Du Dir mal ein paar Threads von Leuten hier ansiehst, die Therapie machen. Aber das ist ja gleichzeitig auch das Problem, das man mit sich selbst hat. Von daher, auch wenn es sinnlos erscheint, solltest Du eine Therapie in Angriff nehmen. Daß das häufiger ist und kein ganz so sinnloses Unterfangen, wie es zu Anfang scheint kannst Du da
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=1962
gut nachlesen.

Ich wünsch Dir viel Mut, einen anderen Weg zu versuchen.

Viele Grüße
Stöpsel

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Hallo sag
Nachdem ich eure Beträge gelesen habe mußte ich erst einmal nachschauen seit wann ich hier im Forum herumgeistere.
Hmm seit Oktober 2002....habe also psychische Probleme gehabt.
Gut heute, weiß ich warum, aber es war ein langer steiniger Weg dahin.
Bald danach begab ich mich in Therapie und erhielt auch Medikamente.
Die meisten Namen der Medis habe ich vergessen......denn ein wirklich bei mir wirksames war nicht dabei.
Die Therapien haben meinen Zustand damals nicht verbessert. Nicht weil die Therapeuten unfähig waren, sondern weil ich meisterhaft verschweigen
konnte , was mich wirklich bedrückte und dabei nie gezeigt oder gesagt habe es gehe mir schlecht.
Kein Wunder, denn wenn man lächelnd betreuert "es geht mir gut", kann auch ein Therapeut nicht viel ausrichten.
Dann kam mein schlimmstes Jahr.
(mein Jahr zählt immer von den Sommerferien zu den nächsten Sommerferien.)
Das ist beruflich bedingt.
Im Sommer 2003 fühlte ich mich von Allen mißverstanden. Jeder schien mir feindlich gesinnt zu sein. Nichts und Niemand, so erschien mir, konnte oder wollte mich verstehen.
Eine Therapie mußte ich abbrechen... weil sich mein Zustand zunehmend verschlechterte.
Dann der Durchbruch im Sommer 2004. Eine winzige Unaufmerksamkeit meinerseits bei meinem Arzt der auch Therapeut ist verwandelte mein Leben.
Wieder hatte ich gelogen bei der Frage wie es mir ginge. Ich wurde ertappt, weil mein Gesicht etwas ganz anderes ausgedrückt hatte als meine Worte.
Der Bann war gebrochen, meine Maske durchschaut und es gab nun keinen Grund mehr irgendetwas zu verscheigen.
Seit dieser Zeit geht es bergauf mit mir. ich habe eine Therapieform gefunden die mir hilft. Ich kann entlich sagen was ich fühle und tue es auch. Habe Vertrauen gefunden und baue neues vertrauen können auf.
Ich sehe die Welt wieder mit anderen Augen. Laughing

Was ich nun noch tun muß ist die Folgen meines falschen Verhaltens abzubauen.
Ich kann euch nur raten versucht es wieder gesund zu werden und nehmt Hilfe an.
wakatonka schickt euch eine große Portion Kraft und Mut.

sporadischer Gast 6 Mecklenburg-Vorpommern W, 24

Danke euch erst einmal für eure Antworten! Ich hab vorhin mit meiner Familie und meinem Freund darüber gesprochen und sie unterstützen mich dabei, wenn ich eine Therapie mache. Sie haben mir sogar zugesagt, dass jemand zum nächsten Termin beim Psychiater mitkommt und das Thema anspricht, wenn ich es selber nicht schaffe. Ich hoffe aber, dass ich es alleine hinbekomme (muss doch mal was auf die Reihe kriegen!).
Aber ich hab noch eine Frage an euch und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Es gibt doch verschiedene Therapieformen. Woher weiß ich, welche Therapie für mich die richtige ist? Sagt mir das der Doc oder wie findet man das heraus??? Sorry, ihr könnt ruhig lachen, aber ich hab so gar keine Ahnung....

sporadischer Gast 17 Bonn W, 35

Hi,
ich bin echt froh, dass du`s geschafft hast, mit deinen Leuten zu reden. Und wenn de zum Psych. gehst, lass dich ruhig begleiten. Setz dich nicht unter Druck, du musst nicht alles alleine schaffen (lt. meiner Therapeutin ein typisches Zeichen für Depressive...).
Also mir hilft momentan eine Gesprächstherapie, da fragt die Therapeutin am Anfang wie es dir geht und du antwortest eben so wie es ist und dann entwickelt sich daraus ein Gespräch und im Gegensatz zu Gesprächen mit Freunden ist`s so, dass häufig auch nach deinen Gefühlen gefragt wird, wenn du von Situationen erzählst, in denen du dich unwohl gefühlt hast.
Ich machs zwar erst ein halbes Jahr aber ich glaube, es hilft.

Der Psychiater, der mir Tabletten verschrieben hat, hat mir gesagt, dass ich zu ner GEsprächstherapie gehen sollte und hat mir auch direkt 3 Leute empfohlen, dort hab ich dann angerufen und nach nem Termin gefragt.

Frag doch einfach nach, was dein Arzt dir empfiehlt und ob er jemanden kennt, zu dem du gehen könntest.
Viel Glück!!!

Forums-Gruftie 638 Osnabrück W

Hallo Lili
Da gibt es gar keinen Grund zum Lachen. Auch wir hatten gar keine Ahnung wie das abläuft......als wir uns zu einer Therapie entschlossen.

Aber wie claudi 12 schon schrieb, frag einfach deinen Arzt.

L.G wakatonka

sporadischer Gast 6 Mecklenburg-Vorpommern W, 24

Ich krieg grad die Krise. Meine Eltern hatten am Mittwoch Silberhochzeit und seit dem geht es immer weiter bergab. Ich kann einfach nicht mehr. Nirgend ein Fleck wo man sich hinverkriechen kann. Nicht einmal hier zu Hause. Wir haben die Bude voll und dann ist da auch noch ein 3 jähriges Kind dabei, dass den ganzen Tag nur am Schreien ist. Ich will doch einfach nur noch meine Ruhe haben. Warum versteht das denn keiner...Ich bin nur noch am Zittern und weiß nicht mehr ein noch aus. Überall dieses Geschrei.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Falle jedem zur Last...