ich fühle nichts...

neu an Bord! 3 Wien W, 16

hallo!
ich bin 16 jahre alt und ritze mich seid ich 14 bin... ich weiß selbst nicht genau was der auslöser war, ich weiß das zu dem zeitpunkt nur alles zusammengekommen ist, ich hatte meinen ersten liebeskummer, hab mich mit all meinen freunden zerstritten, meine eltern hätten sich fast getrennt. ich kann mich heute noch an die situation erinnern, ich saß allein in meinem zimmer und der zirkel "lächelte" mich die ganze zeit an. ich hatte innere schmerzen und wollte sie los werden und überdecken... ich ritzte mich, ich fühlte dabei keinen schmerz mehr, es war befreiend... ich fühlte mich davor tot und als ich das blut sah wusste ich das ich noch lebe... seitdem mache ich das immer wieder, jedesmal wenn ich probleme habe... ich habe es zwischendurch geschafft aufzuhören, aber sobald das nächste größere problem vor der tür steht fängt es wieder an... es ist so ein angenehmes gefühl wenn ich merke das ich noch lebe... und es tut mir auch nicht weh, ich fühle es nicht... die narben werden immer tiefer und sie vergehen auch nicht... ich bin nicht stolz auf meine narben, ich schäme mich dafür, versuche sie zu überdecken so gut es geht...
in dem moment wo ich mich ritze, habe ich keine kontrolle über mich... ich denke nicht nach was ich tue... danach schäme ich mich und frage mich ob das notwendig war... jedesmal denke ich "nein, eigentlich nicht" aber ich kann mich in dem moment wo ich mich ritze nicht wirklich kontrollieren, ich denke einfach nicht nach... ich will nur diesen inneren schmerz los werden...
am anfang war es nur die zirkelspitze, mittlerweile ist es die rasierklinge oder ein messer...
ich weiß, dass das so nicht weitergehen kann... die narben werden immer mehr und mittlerweile bin ich mir auch bewusst das ich das nicht alleine schaffe (was ich anfangs dachte)
ich hoffe hier kann mir jemand helfen
Lg Zekchen

neu an Bord! 3 Bonn W, 16

hi
leider kann ich dir nicht wirklich einen rat geben oder dir helfen, aber ich kann dir sagen ,dass du nicht als einzigste dieses problem hast.
es gibt eine menge jugendliche die durch das ritzen versuchen ihre seelischen schmerzen zu lindern.
leider muss ich zugeben,dass ich auch eine der mädchen bin die versucht da durch die schmerzen kurz zu vergessen.

gruß: sad

manchmal hilft es zu wißen,dass man nicht alleine da steht

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

Hallo ihr Beiden!
Bitte sucht euch therapeutische Hilfe!
Habe selber auch geritzt. Habe in der Therapie viel über Selbstaggression gelernt. Für alles was im Leben schief läuft gibt man sich selbst die Schuld, und schon hat man wieder einen Schnitt mehr am Arm/Oberschenkel etc. Ich selber habe oft geritzt wenn ich auf jemanden wütend war: Aber ihr müßt lernen eure Wut und Aggression dem zu zeigen, der dafür verantwortlich ist. Und das seid bestimmt nicht ihr!!!!
Was mir damals unteranderem auch geholfen hat meine Aggressionen die ich auf die Welt hatte abzubauen, das war Sport, Computer-Ballerspiele und viel aggressive Musik. Ihr müßt eure Wut rauslassen, aber bitte lasst sie nicht an euch selbst aus.
Ich wünsche euch alles Gute!
Babsi

neu an Bord! 3 Wien W, 16

Bärbl wrote:

Aber ihr müßt lernen eure Wut und Aggression dem zu zeigen, der dafür verantwortlich ist.

es hat bei mir weniger was mit aggression zu tun, ich bin traurig, einfach nur zutiefst traurig und verletzt... ich würde ja gerne therapeutische hilfe in anspruch nehmen, aber geht das ohne das meine mum bescheid weiß?
wenn ja, dann weiß wer von euch wo?
Lg Zekchen

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

Hallo!
Erstens mal finde ich es ganz toll von dir, dass du dir helfen lassen willst.
Ich würde dir raten dich deinem Hausarzt anzuvertrauen. Sag ihm auch, dass deine Mutter nichts von der Sache wissen sollte. Ärzte und Psychologen haben ja eine Schweigepflicht. Dein Hausarzt kann dir einige Adressen von Therapeuten, Psychiatern, Psychologen und Psychotherapeuten geben. Am besten du triffst dich dann mit denen auf ein unverbindliches Gespräch und dann kannst du bestimmen, wer dir am besten liegt. Bei vielen Psychologen und Psychiatern übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Wahrscheinlich bist du als Schüler noch bei deinen Eltern Krankenversichert. In diesem Fall müsstest du es deinen Eltern sagen. Warum willst du ihnen eigentlich nicht erzählen, dass es dir so schlecht geht?

neu an Bord! 1 Augsburg W, 16

ich kann dir auch keinen rad zu deinem ritz-problem sagen, denn ich muss es auch erst schaffen dafon weg zu kommen aber mir hilft es oft wenn ich schreibe.

neu an Bord! 3 Wien W, 16

ich hab es meiner mutter schon einmal vor ca. einem jahr gebeichtet... wir haben auch darüber geredet. sie hat mich auch gefragt ob ich in therapie gehen will und ich hab gemeint ich schaff das alleine (dachte ich auch zu dem zeitpunkt)... sie denkt ich habe aufgehört und ich will sie nicht schon wieder mit dem problem belasten da meine mutter zur zeit genug andere sorgen hat.

Lg Zekchen

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

Ich glaube, dass deine Mutter, auch wenn sie es sich nicht anmerkern läßt spürt, dass es ihrem Kind nicht gut geht. Wenn du therapeutische Hilfe annimmst und selber wieder echt glücklich wirst, dann wird das deiner Mutter auch wahnsinnig gut tun. Hab keine Angst, dass du ihr zu viel aufbürdest. In solchen Zeiten entwickelt man oft ungeahnte Kräfte. Ich glaube es ist Zeit für dich, wieder eine gute Lebensqualität zu erlangen.
Und noch mal zu deiner Mutter:
Besser ein Ende mit Schrecken, als eine Schrecken ohne Ende.

sporadischer Gast 7 nähe koblenz W, 19

hi

leider noch so eine. ihr werdet mich wenigstens verstehen. ich habe damals schon geritzt mit einer nagelschere. seit ein paar monaten ist es ein teppichmesser. wie ihr sagt, es tut einfach gut. im kopf wird die spannung weggenommen, man is frei. um es zu vertuschen habe ich einen verband drum. in der schule sage ich, dass ich mich am backofen verbrannt hab. vor meiner mutter ist es das gelenk, was schmerzt.
es nehmen mir alle ab. in letzter zeit konnte ich es nich zurückhalten und musste in der schule öfters weinen. in dem moment hätte ich gerne das messer dabei gehabt. ich denke schon dort an die zeit zu hause, wo ich endlich zu "meinem" messer komme.
ich bin in einem jugendhilfeprojekt vom jugendamt, aber dort läuft auch alles schief. nächste woche einen psychologentermin. ich wills ihm nich erzählen. er hat routine darin und steckt es in verschiedene schubladen.
meine angeblichen freunde interessieren sich nich dafür, wie es mir geht. sie rufen nich an, schreiben keine sms, einfach nix. ich bin alleine und das seit vielen jahren. klar, gibt es bekannte, aber keinem, den ich mich anvertrauen kann. und in dem thema ritzen würde mich sowieso keiner von denen verstehen, da sie keine eigenen erfahrungen damit haben.

gibt es welche, die es ohne psychologen geschafft haben, davon wegzukommen?

lg em

sporadischer Gast 18 Bayern W, 17

Hi zekchen!

Also ich wuerde sagen: Rede trotzdem nochmal mit deiner Mutter. Und mach eine Therapie.
Ich wollte es meinen Eltern auch erst nicht sagen, auch, weil sie genug Sorgen hatten und auch weil ich mich nicht getraut habe. Habs aber dann doch gemacht. Natuerlich waren sie am Anfang belastet, und ich kann dir sagen, dass hat mir nciht gefallen. Aber ich habe eine Therapie angefangen und ich glaube das ist das beste. Denn 1. Haben sie gemerkt, dass es mir nicht gut ging 2. wissen sie jetzt was es ist und 3. haben sie das Gefuehl, dass ich..hm.. "gut aufgehoben" (?) bin, bei meiner Therapeutin.

Ich denke, dass ist die beste Loesung. Wissen tu ich es zwar nicht, aber glaubst du, dass es auf die Dauer so weitergehen kann?

Liebe Gruesse
Myrte

sporadischer Gast 7 nähe koblenz W, 19

hi myrte.

merkst du denn, dass es dir hilft?
wie läuft so ne therapie ab? ich hab nächste woche nen termin. zusammen mit meiner betreuerin, aber übers ritzen wissen die nichts.
therapeuten haben doch schon so ziemliche routine in solchen bereichen. ich kann mir nich vorstellen, dass sie dich richtig ernst nehmen.und nur total gelangweilt sind, weil sie die geschichten schon kennen.
kann auch sein, dass ich das falsch sehe.

lg em

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo emely!

Quote:

kann auch sein, dass ich das falsch sehe.

Ja, ich denke wirklich, du siehst das falsch. Gerade weil Therapeuten Routine auf diesen Gebieten haben und sich besonders mit solchen Problemen auskennen, werden sie dich ernst nehmen, denn es ist ihre Aufgabe, dir zu helfen! Very Happy

Ich wünsche dir alles Gute Wink

. Eine Therapie lohnt sich wirklich. Einen Versuch ist es wert!!!

Liebe Grüße

Morgaine

sporadischer Gast 7 nähe koblenz W, 19

ja, aber routine heißt auch, dass man anfängt, das was anderen geholfen hat auf einen anderen zu übertragen.und nicht mehr auf die eigentlichen bedürfnisse hinzuarbeiten.
verstehst du was ich meine? klar, n versuch isses wert. hab ihn ja nächste woche. aber ich zweifle daran. sehe schon zu schwarz. is n fehler, ich weiß.

lg em

Forums-InsiderIn 376 Deutschland W, 22

Hallo emely!

Ja, ich verstehe, was du meinst. Ich denke aber, dass ein guter Therapeut in der Lage ist, auf die Bedürfnisse der einzelnen Patienten einzugehen. Klar, kann es sein, dass Beispiele genannt werden, die anderen Menschen geholfen haben..., aber das ist nicht negativ zu bewerten, wenn der Therapeut die Bedürfnisse des Einzelnen im Blick hat.

Ich habe das Gefühl, dass du annimmst, bei einem Therapeuten nur eine Nummer zu sein, z.B. Patient 245. Bei manchen Therapeuten mag das vielleicht der Fall sein, aber ich denke, dass für die meisten Theras jeder Patient schon einzigartig ist und auch dementsprechend behandelt wird. Hängt natürlich auch davon ab, inwiefern der Patient Vertrauen zum Therapeuten hat. Ich habe bei meiner Therapie nie das Gefühl gehabt, nur eine Nummer zu sein. Meine Therapeutin geht immer auf meinen speziellen Fall ein und es hat mir bisher schon sehr geholfen.
Ich wünsche dir alles Gute für deine erste Therapiestunde. Ich kann verstehen, dass du Zweifel hast, aber versuch einfach mal, dich ohne jegliche Vorurteile auf die Sache einzulassen. Denk dir einfach: Ich kenne es bisher noch nicht und ich bin dem ganzen neutral eingestellt. Ich werde es ausprobieren und erst dann kann ich mir ein Urteil darüber bilden. Du musst dir im Klaren darüber sein, dass sich nicht von heute auf morgen eine Besserung einstellt. Eine Therapie ist oftmals ein langwieriger Prozess, aber es lohnt sich, diesen langen Weg zu gehen. Nur Mut! Wink

Lg, Morgaine

sporadischer Gast 7 nähe koblenz W, 19

ja, ich werds versuchen. bin auch froh, dass meine betreuerin mitkommt und ihm das meiste erklärt.
danke für die antworten. werd euch dann bericht erstatten wie es war. Wink

lg em

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