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brian
sporadischer Gast
7
Deutschland, NRW ,
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Sun, 16.Mar.03, 4:09 Wechselhaftes Verhalten mir gegenüber |
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Alles in meinem Leben ist sehr doppeldeutig, wechselhaft und doch gibt es eine Konstante: ich habe ständig viele Probleme. Da ich nicht den Rahmen des Forums sprengen möchte (ich habe auf meiner HDD über 3MB an reinem Text über meine Probleme - ein digitales Tagebuch), möchte ich hier nur von einem kleinen Bruchteil erzählen, der auch ohne Kenntnis der anderen ganz verständlich sein sollte:
Ich habe keine Freunde, die ich wirklich als solche bezeichnen kann. ES gibt Leute, die sich gerade zu meinen Freunden entwickeln, aber was daraus wahrscheinlich wird, mache ich weiter unten klar. Die, die mich mögen, die mag ich nicht, und die die ich mag, die mögen mich nicht. Zu ersteren kann ich ganz gut sagen, warum ich sie jeweils nicht mag, und ich bin da wirklich nicht wählerisch oder extrem eingebildet, jeder den ich kenne hat Verständnis dafür, dass ich die nicht mag.
Und mit meiner Beliebtheit ist es so eine Sache. Gegenüber der Öffentlichkeit bin ich sehr beliebt, häufig werde ich sogar wie ein Superstar gefeiert (ich habe sogar schon eínige Autogramme gegeben), ohne dass ich je was tolles gemach habe, was mir den Ruf einbringt. Aber diese grob gestreute Beliebtheit macht einen nicht glücklich, vorallem wenn man meint, man wäre zwar ein ganz netter Kerl, aber keine Berechtigung sieht, sich so feiern zu lassen.
Wenn ich einen meiner weit über 150 "Fans" anspreche, oder etwas frage, kommt meist nur eine Antwort wie "Äh..." oder "Weiß nicht..." oder es kommt gar keine Antwort, und wenn mehr als ein Satz kommt, ist alles sehr oberflächlich. Ich sehe darin keine Erfüllung und fast nur Belastung.
Im übrigen passiert es mir auch einigermaßen oft, dass Menschen sich dazu genötigt fühlen, mir ihren mittleren Finger zu präsentieren, das tun sie meistens, wenn eine Glasscheibe zwischen uns ist, selten so, dass ich darauf verbal antworten könnte. Aber das ist nebensächlich und belastet mich nicht.
Weiterhin habe ich eine hohe Beliebtheit auf so einer mittleren Ebene, z.B. Klassenmäßig. Ich habe schon unzählige Male gehört, ich sei der netteste, freundlichste, vernünftigste Junge, Mensch, Mitschüler in der ganzen Klasse, Stadt oder Welt. Ich habe nur selten gehört, dass das über andere gesagt wurde, oder das jemand etwas gegenteiliges über mich gesagt hätte.
Viele halten mich für intelligent und superschlau, denken, ich könnte alles, und wenn ich mal was nicht kann/weiß, wird das immer übersehen und überspielt.
Eigentlich müsste ich nun das selbe von mir denken, mich selbst bewundern und total eingebildet werden, mich wie der letzte Idiot aufführen und meine "Beliebzheit" ausnutzen insofern das geht. Das tu ich aber nicht, ich bleibe ganz von selbst auf dem Teppich.
Meine Selbsteinschätzung:
Ich bin ein eigentlich ganz netter Typ, der anders als andere, aber nicht unbedingt besser oder schlechter als der Durchschnitt aussieht, ich habe meine Stärken und Schwächen, ich habe leicht überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten die durch eine Vielzahl sozialer Inkompetenzen ausgegleichen werden, diese Inkompetenzen behindern mich zwar aber machen den Umgang mit mir nicht viel schwerer und vor allem machen sie ihn nicht unangenehmer. Außerdem bin ich innerlich ein total kaputter Typ der alle Probleme der Welt hat, ich verschweige das bei Nachfragen nicht, aber bisher hat noch nie einer gefragt, deshalb weiß es keiner, aber da es keiner sehen und riechen kann, sollten diese inneren Probleme keinerlei Einfluss darauf haben, was andere von mir denken.
Noch eine ganz kurze Vorgeschichte: Bis etwa 1996/97 habe ich nicht bewusst, sondern nur so dahin gelebt, ich habe kaum noch Erinnerungen daran. War wohl eine ganz nette Zeit, danach begann, was ich "Jugend" nenne. Von da bis ungefähr 1998 habe ich meine Zeit damit verbracht, meinen eigenen Charakter zu erkennen und zu großen Teilen auch aktiv zu gestallten, und damit, in ein Mädchen aus meiner Klasse verliebt zu sein, es ihr nie zu sagen, aber vorsichtig Kontakt zu suchen. Als sich das als auswegslos herausstellte, war ich klüger als zuvor, und ich ging von da an aktiver auf Leute zu, jedoch nicht überaktiv, sondern so, wie es "normal" ist.
Und nun das Problem: jeder denkt ich wäre nett und so, und keiner, den ich selbst als nett einschätze (davon gibt es bzw. gab es sehr viele) möchte was mit mir zu tun haben. Natürlich, es waren immer ein Paar Leute da, die einen Kontakt zu mir aufgebaut haben. Entweder mochte ich die Leute nicht, dann ist der Kontakt entweder nie stärker geworden, oder nach kurzer Zeit wieder abgebrochen. Oder es waren nette Leute (deutlich mehr als die nicht-netten), die mich auch nett fanden, der Kontakt wurde mehr oder weniger Intensiv und ist dann ganz apprupt (von einer Sekunde auf die andere) abgegebrochen worden, immer durch die andere Person. Ich vermutete, dass ich ein paar abscheuliche Eigenschaften an mir haben könnte, die man erst bemerkt, wenn man mich näher kennt. Aber weder die meiner-meinung-nach-nicht-netten Personen, noch ich selbst konnte je sowas entdecken. Und auch die, die den Kontakt zu mir abgebrochen haben, haben danach noch häufig gut über mich geredet und/oder den Kontakt wieder gesucht. Sie haben z.T. versucht, weiterzumachen, als sei nie was gewesen, manchmal nach Tagen, manchmal nach Jahren.
Es gibt eine Ex-Bekannte, nennen wir sie B., zu der ich 2000 die stärkste (und erste wirkliche?) Freundschaftempfindung hatte (übrigens der wohl schönste Augenblick meines Lebens), die jedoch als erste damit begann, den Kontakt zu mir plötzlich abzubrechen. Beteiligt war auch eine gewisse R, die mir sehr sympatisch war, die mich aber von Anfang an nicht leiden konnte. Ich habe nach der ganzen Sache, die mich an den absoluten Tiefpunkt meines bisherigen Lebens gebracht hat, eine Liste mit meinen negativen Eigenschaften von B gefordert, ich bekam sie, und sowohl ich als auch alle anderen dazu befragten meinten, dass keiner der Punkte zutrifft und das die Liste schwachsinn sei. B hat in den jahren danach mindestens 10 mal versucht, den Kontakt wieder aufzubauen, ich bin vorsichtig darauf eingegangen, aber es wurde nie was festeres daraus, nach ein Paar Tagen waren wieder Wochenlange Pausen die Folge. Der Vorfall mit dieser B, die mir damals in einer ziemlich dunklen und einsamen Phase meines Lebens sehr sehr sehr viel gegeben hat, und es mir alles wieder nahm, hatte eine psychische Störung zur Folge, meine einzige, die ich klar definieren konnte, und die mir so wichtig erschien, dass sie von mir einen Namen bekam, ich nannte sie "den Knachs" und es ging darum, dass ich ersmals Kontaktschwierigkeiten hatte, die von mir selbst ausgingen. Eine Gruppe von Personen, die ich mag, steht da, ich will mich dazustellen, stattdessen gehe ich vorbei, Grüße nichtmals. Anfangs waren es konkrete Ängste, zurückgewiesen zu werden, aber schon nach kurzer Zeit hatte ich die Ursache und die Funktionsweise des Knachs ergründet, und ich formulierte danach öfter sowas wie "der Knachs zwang mich, wortlos vorrüberzugehen". Tatsächlich waren die konkreten und halb-konkreten Ängste völlig verschwunden, Der Knachs blieb noch etwa 1,5 Jahre, meistens in Verbindung mit guten Bekannten, nie mit fremden.
Eine weitere zentrale Sache war auch "die Clique", eine Gruppe von 7 Mädchen, die zueinander lange Zeit iniige und tiefgehende Freundschaften pflegten, und die wussten, wie man zusammen Spaß hat. Oben besagte B un R gehören auch dazu. Entgegen dem, was meine Bezeichnung "Clique" vielleicht vermuten lässt, so sind sie sehr aufgeschlossen gegenüber anderen, und bilden keine von diesen extremen Gruppen mit Aufnahmeritualen und so einem Quatsch. Seit ich die kannte, wollte ich auch so sein, im inneren war ich ja schon längst so, und es ergab sich, dass auch die mich nett fanden, und ich gehörte fast schon dazu, dann kam halt ein Ereignis, dass mich herausriss (s.o., B und R), und so sollte es die nächsten Jahre weitergehen. Immer wenn ich für mich selbst den Entschluss gefasst habe, es aufzugeben, mich innerlich von denen zu verabschieden, mir andere Freunde zu suchen, dann kamen sie plötzlich alle an, versüßten mir das Leben mit ihre Anwesenheit und Freundschaft, und wenn mir das bewusst wurde, so war es auch wieder vorbei und man wollte nichts mehr von mir wissen. Wie gesagt, ich habe es mir nur bewusst gemacht, diese Bewusstmachen fand bei mir zu Hause allein statt, und wenn ich ihnen das nächste Mal begenete, dann war es schon vorbei, da man in meiner Abwesenheit beschlossen hatte, mich nich mehr zu kennen. Man verabschiede mich immer mit sowas wie "Mensch, war cool dass du gekommen bist, hat total viel Spaß mit dir gemacht! Du musst bei den nächsten Malen auch unbedingt dabei sein!" und entweder gab es für mich kein nächstes Mal oder beim Nächsten Mal oder der nächsten Begegnung kamen Sprüche wie "Ich red nicht mehr mit dir" oder man kniff die Lippen zusammen und schwieg.
Jeder sagte mir, ich solle diese Zicken vergessen, und das versuchte ich, und wenn es gerade geklappt hat, dann waren sie wieder da. Der ganze Zyklus hat sich nun so 3 bis 8 mal vollzogen, ich habe das nie gezählt. Inzwischen ist die ganze Gruppe mehr und mehr zerfallen, ab und zu sucht man immernoch den Kontakt zu mir, den ich nur noch manchmal erwiedere.
Ich habe natürlich auch andere Freunde gesucht, die haben sich entweder auch so verhalten, oder sie waren den Leuten aus der Gruppe so ähnlich, dass sie nun ihre Erfüllung darin sehen, dort ebenfalls als schwankende Randerscheinung aufzutreten. Entsprechend brechen sie den Kontakt zu mir ab oder halten ihn oberflächlich.
Über etwa ein Jahr habe ich mich psychisch sehr an R aus der Clique geklammert, sie selbst leidet/litt unter unzähligen psychsischen und äußeren Problemen, die sie mir 2001 im Suff mal erzählt hat. Ich, der angeblich als einziger davon weiß, habe mich verantwortlich gefühlt, und ein Jahr lang rund um die Uhr an ihren Problemen rumzuanalysieren hat mich zum Glück von meinen eigenen abgelenkt. Sie selbst hatte ganz ganz viel Abstand von mir gesucht (fälschlicher- aber nachvollziebarerweise), und in dem ganzen Jahr redete ich trotzdem mit ihr, ich ging sehr aktiv auf sie zu, wir verstanden uns und waren vielleicht die einzigen, die uns verstanden, und kurz nachdem sie mich - ohne konkretes Datum - in ihre Wohnung, die sonst fremden völlig verschlossen ist, einlud, verschob sie dieses Treffen immer weiter, und ohne dass ich aufdringlich wurde, brach sie den Kontakt mal wieder völlig plötzlich ab, und ich fand mich damit ab. Wir verhallten uns total unreif, führen seit Monaten ganz demonstrative Missachtung durch.
Häufig kommt es vor, dass ich am Prinzip der Kausalität zweifele, das heißt, ich glaube oft, dass meine Handlungen und Aussagen absolut nichts damit zu tun haben, wie mein Leben verläuft, oder dass bei jeder meiner Handlungen das ganz genaue Gegenteil dessen Eintritt, was ich damit erreichen wollte. Und selbst wenn ich nichts tu, verläuft alles so sprunghaft und fern von aller Logik, und auch wenn Gefühle keine Logik sind, so kann man doch oft denken: Das was Xyz gerade fühlt ist völlig unlogisch bezogen auf das, was Xyz gerade erlebt hat, und wenn ich auch meine Gefühle zu 99% für "logisch" halte, so verstehe ich sowohl Hass als auch Freundschaft, die man mir entgegenbringt, häufig nicht.
Nun bin ich wieder mit meinen eigenen Problemen allein, ihre (R's) Probleme sind vergessen, und ich merke, dass ich das ganze letzte Jahr sinnlos damit vergäudet habe, darüber nachzudenen, und ich merke außerdem, dass ich meine ganze Jugend vergäudet habe und immer nur an der Schwelle dazu stand, glücklich zu werden, immer ganz dicht dran und für viele kurze Perioden von 1-10 Tagen hatte ich es erreicht. Und ich sehe auch keine Chance mehr, den mir bleibenden Rest meiner Jugend (ich bin nun 18 ) schön zu gestallten. Hätte ich nicht die Hoffnung, später mal als "Erwachsener" (wann ist man erwachsen?) glücklich zu werden, hätte ich mich schon längst umgebracht, aber dieser Funken Hoffnung hält mich nun seit Jahren am Leben, ohne dass ich dem Suizid wirklich jamals nah war.
In letzter Zeit kommt mir öfter der Gedanke, dass das nunmal die Gesellschaft von heute ist, und wenn das so ist, wie soll ich dann später mal glücklich werden? Aber immer wenn ich sowas denke, verdränge ich es, ich verdränge sonst nie etwas, aber diesen Gedanken weiterzuführen könnte an meiner Letzten Hoffnung und damit an meinem letzten Lebenswillen kratzen.
Ist, wie meistens bei mir, ein total langer Text geworden, ich kann mich halt nie kurzfassen, und trotzdem bleibt natürlich vieles offen.
Ich weiß auch nicht so recht, ob man mir überhaupt irgendwie helfen kann, oder ob man nur sagen kann "Tja, Pech! So ist es halt.". Auf jeden Fall freue ich mich über alle Antworten, und beantworte auch gerne Fragen. Ich bin leider nur unregelmäßig online (Modem, viel Stress und Arbeit im Moment, und eine Grippe, so dass mir oft nicht danach ist, mich irgendwie zu bewegn, auch nicht Tasten am Computer zu drücken), deshalb kann es immer ein paar Tage dauern, bis ich antworte.
Und vielen Dank an alle, die sich überhaupt die Mühe gemacht haben, das zu lesen! Wenn sich herausstellt, dass es wirklich so fleißige Leser gibt, dann werde ich bei Zeiten auch mal die anderen, häufig ebenso belastenden Bereiche meines Lebens hier offenbaren.
Anm. Moderator: Titel vereinfacht
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_________________ 80 zeichen ist zu wenig, um was sinvolles zu sagen
Gruß, Brian |
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Apollon
Forums-InsiderIn
213
M,
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brian sagt:
Alles in meinem Leben ist sehr doppeldeutig, wechselhaft und doch gibt es eine Konstante: ich habe ständig viele Probleme.
Ich weiß zwar nicht genau was Deine Frage ist, aber ich würde Dir raten, Dich von der Mädchengruppe fernzuhalten. So ein Umfeld ertränkt Dich in weiblicher Energie, und das tut Dir nicht gut. Es verwirrt und schafft Probleme. Verzichte überhaupt auf weibliche gute Freundinnen. Falls Du glaubst, die verstehen Dich besser als Männer, solltest Du Dich umso schneller von denen zurückziehen.
Bau Dir einen eigenen Freundeskreis, bestehend aus Männern, auf.
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Hallo brian,
"Gegenüber der Öffentlichkeit bin ich sehr beliebt, häufig werde ich sogar wie ein Superstar gefeiert (ich habe sogar schon eínige Autogramme gegeben), ohne dass ich je was tolles gemach habe, was mir den Ruf einbringt."
Zuerst würd mich brennend interessieren, was dir so viele Fans einbringt. Irgendwas musst du doch an dir haben, dass du beliebter bist als andere, zB. Aussehen, Verwandtschaft mit irgendeiner prominenten Person (nicht lachen- kann ja sein), usw.
"ich habe leicht überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeiten die durch eine Vielzahl sozialer Inkompetenzen ausgegleichen werden, diese Inkompetenzen behindern mich zwar aber machen den Umgang mit mir nicht viel schwerer und vor allem machen sie ihn nicht unangenehmer. "
Also stören dich deine sozialen Inkompetenzen nicht? Kommen die anderen und du selbst damit zurecht müssen sie dich ja auch nicht stören, jeder hat seine Schwachstellen.
"Außerdem bin ich innerlich ein total kaputter Typ der alle Probleme der Welt hat,"
Mit allen Eigenschaften die du vorher beschrieben hast warst du zufrieden, zB: netter Typ, leicht überdurchschnittlich intellektuelle Fähigkeiten usw.. Wie kann es bei so vielen positiven Eigenschaften sein, dass du innerlich ein total kaputter Typ bist?
"aber da es keiner sehen und riechen kann, sollten diese inneren Probleme keinerlei Einfluss darauf haben, was andere von mir denken. "
Diese inneren Probleme beeinflussen dich und damit dein Verhalten, auch wenn du es gar nicht merkst. Somit beeinlussen sie auch was die anderen von dir denken. Also sie kennen zwar deine Probleme nicht, aber sie kennen dein Verhalten, dass durch diese beeinflußt wird.
So (große?) Probleme belasten doch sicher. Warum hast du sie denn noch niemandem erzählt?
"Der Knachs blieb noch etwa 1,5 Jahre, meistens in Verbindung mit guten Bekannten, nie mit fremden. "
Also jetzt kein Knachs mehr? Ist doch toll!
"Und ich sehe auch keine Chance mehr, den mir bleibenden Rest meiner Jugend (ich bin nun 18 ) schön zu gestallten. "
Also mit 18 wirst du noch viel von deiner Jugend haben. Was würdest du denn brauchen um glücklich zu sein?
Ich glaub Apollon hat schon recht, und du solltest dich von dieser Mädelsclique fernhalten. Ich nehm jetzt einfach mal an du hast, aufgrund deiner schlechten Erfahrungen Angst, jeder neue Freund könnte sich so wechselhaft dir gegenüber verhalten wie die bisherigen. Da brauchst du wahrscheinlich viel Vertrauen, denn nur so wirst du neue Freundschaften knüpfen können.
Wie du schon bemerkt hast kann ich dir nur mehr Fragen stellen, als Antworten geben. Ich find das echt verwirrend was du geschrieben hast. Totale Gegensätze: In einem Absatz ist alles gut - im nächsten hast du "alle Probleme der Welt". Das muss für dich wohl auch sehr verwirrend sein.
Liebe Grüße, lindl
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omegaboomer
Forums-InsiderIn
381
hinter den 7 Bergen bei den 7 Zwergen ,
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Hi, Brian!
Kann es sein, daß andere den Kontakt so abrupt zu Dir abbrechen, weil sie Angst haben, weil Du ganz offensichtlich sehr intelligent bist?Vielleicht fühlt man sich in Deiner Gegenwart schnell unterlegen?
Mir scheint, Du gehörst zu den "Hirnlastigen".Ist weder schlechter, noch besser, als die anderen, sondern eben ANDERS.
Ich glaube auch, daß Vieles an der heutigen Zeit liegt, wo alles uns drängt,
bestimmten Trends zu folgen, sonst ist man nicht "In".Ich persönlich verzichte gerne auf Trends und Labels.Bewußt gern.Und ich steh dazu, daß ich "anders" bin.
Was sogenannte Freundschaften anbelangt, so darf ich Dir versichern:
richtige, echte, wahre Freunde sind extrem selten - wenn Du im Lauf von 50 Jahren fünf zusammenbringst, die diesen Titel Freund verdienen, mußt Du Dich schon glücklich schätzen.Meist sind es Interessensgruppierungen,
Leistungsgemeinschaften oder temporäre Verbindungen, weil man gerade ein gemeinsames Problem hat!Wenn sich sogenannte Freundschaften
aufhören, dann, weil man nichts mehr voneinander lernen kannn.Hält man sie mit Gewalt fest, stagniert man selber im Leben.
Versuch es mal so zu sehen, daß Du im Leben immer das/den auf Dich zukommen wirst sehen, das/den Du gerade jetzt für Deine Entwicklung brauchst.Jeder dieser Menschen hat eine Botschaft für Dich, die oft erst Jahre später klar wird.That´s life.......
Du wirst DEINEN Weg genauso finden und letztlich zurücklegen, wie jeder
andere ihn auch geschafft hat.
Ich wünsche Dir, daß niemals größere Probleme im Lauf des Lebens auf Dich zukommen mögen.
Was mich brennend interessiert ist, was bezeichnest Du als Deine soziale Inkompetenz/Kompetenz Magst Du was dazu sagen?
Liebe Grüße von omegaboomer
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_________________ Sobald Du mich festlegst, verneinst Du mich.
Trespassers will be prosecuted. |
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BadForGood
Forums-InsiderIn
413
Away, beyond, above... M, 22
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Quote: | Und ich sehe auch keine Chance mehr, den mir bleibenden Rest meiner Jugend (ich bin nun 18 ) schön zu gestallten. |
IIEK, die Antwort ist leider falsch. Was heißt hier "den Rest Deiner Jugend"? Du wirst nie wieder so jung sein, wie Du gerade jetzt bist. Und das ist ein Satz, der im Grunde jede Sekunde eine neue Bedeutung bekommt.
Das, was Du sagst, hört sich so an, als ob die ein bißchen bereust, was in der Vergangenheit passiert ist. Das habe ich auch mal gemacht, aber mittlerweile habe ich's mir abgewöhnt und werde erst wieder damit beginnen, wenn jemand eine Zeitmaschine erfunden hat. Es macht nämlich wenig Sinn, vergangenes ändern zu wollen. Lass stattdessen einfach die Zukunft beginnen. Am besten gleich jetzt.
Quote: | Hätte ich nicht die Hoffnung, später mal als "Erwachsener" (wann ist man erwachsen?) glücklich zu werden, hätte ich mich schon längst umgebracht, |
IIEK, schon wieder falsch! Was heißt den "erwachsen"? Wenn man damit meint, dass der Körper seine endgültige Entwicklungsstufe erreicht hat, so macht das ganze keinen Sinn, da sich der Körper ständig weiterentwickelt. Auch wenn man die Entwicklungsstufe des Geistes meint ist das ganze sinnlos, denn auch dieser entwickelt sich ständig weiter. Was kann also dann mit "erwachsen" gemeint sein? Vielleicht der Zustand, bei dem man zum totalen Langweiler wird, der jeden Tag routinemäßig morgens aufsteht und zur Arbeit geht, dann abends nach Hause kommt, ein wenig fern sieht und sich dann schlafen legt? Und am nächsten Tag das selbe nochmal? Ohne jede Form der Abwechslung und Spontanität? Und bedeutet erwachsen zu werden, dass man seine Träume und Hoffnungen aufgibt? Falls ja, so deklariere ich hiermit, dass ich wohl nie erwachsen werde. Und Du hoffentlich auch nicht.
Was den Rest Deiner Ausführungen angeht, die ich mir heute quasi als Bettlektüre zu Gemüte geführt habe, so kann ich sagen, dass das ganze ziemlich komplex aussieht. Vielleicht fällt mir dazu noch etwas ein, nachdem ich noch ein bißchen länger darüber nachgedacht habe. Deswegen möchte ich die Sache mit meiner Philosophie zum Erwachsenwerden ersteinmal beweden lassen...
Grüße,
Nils
Tu' was die Vernunft nicht erlaubt
Und frag nicht ob Du es mörgen bereu'n wirst
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brian
sporadischer Gast
7
Deutschland, NRW ,
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Erstmal einen ganz großen Dank für eure Antworten! Ich merke schon, meine Vermutung, dass ich ein ziemlich verwirrendes Zeug geschrieben habe, scheint richtig gewesen zu sein, und trotzdem habt ihr mich eigentlich alle ganz gut verstanden, bis auf das, was ich eben viel zu unklar geschrieben habe, um es besser zu verstehen.
Zu Apollon:
Quote: | ich würde Dir raten, Dich von der Mädchengruppe fernzuhalten. |
Klar, das habe ich mir auch immer gedacht, nachdem was negative Vorgefallen ist. Wenn dann aber zeiten kamen, in denen ich niemand anderes hatte, bzw. ich hatte genug andere Leute, mit denen ich aber einfach nicht so einen Spaß haben konnte wie mit diesen Mädels, dann ist es doch vielleicht auch verständlich, wenn ich dann darauf eingehe, wenn sie mich "wiederhaben" wollen, oder? Und ich habe mir immer gedacht, wenn ich mich ihnen dann verschließe, verpasse ich eine Chance oder sowas. Ich glaube in letzter Zeit habe ich es aber auch ganz gut im Griff, mit denen zu reden, und auf Partys zu gehen, und wenn sie dann den Kontakt wieder abbrechen, sag ich mir: "Die kommen wieder. Und wenn nicht, was solls? Dann halt nicht!"
Quote: | So ein Umfeld ertränkt Dich in weiblicher Energie, und das tut Dir nicht gut. Es verwirrt und schafft Probleme. Verzichte überhaupt auf weibliche gute Freundinnen |
Gut, da muss ich jetzt noch ein anderes meiner Probleme einbringen. Ich hatte schon immer Probleme, mit Jungen umzugehen. Vielleicht, weil ich in der Grundschule viel unter meinen männlichen Mitschülern gelitten habe, und viele meiner Freunde typisch "männliche" schlechte Eigenschaften hatten. Lange Zeit habe ich gedacht, ich werde mich nie mit einem Junge gut verstehen, habe mich völlig auf Mädels konzentriert und kam dort aber nicht gerade gut an. Ich habe auch ein Geschlechtsidentitätsproblem, ich habe mich langezeit mehr als Mädchen gefühlt als als Junge, hätte ich mit 13 eine Umwandlung vornehmen lassen können, dann hätte ich es getan. Ich sehe teilweise auch recht weiblich aus (Kleidung, Haare), mache deuten das als "schwul", was aber das krasse Gegenteil von mir ist, ich bin hetero, und hätte ich die Wahl, ein Mädchen zu sein, so wäre ich lesbisch. Nun, in den letzten Jahren habe ich mich mit dem Thema "Junge" in zweierlei Weisen abgefunden: Ich selbst werde wohl für immer Junge bzw. Mann bleiben, und ich verstehe mich auch mit einigen Jungen ganz gut, und bin bereit, Freundschaften aufzubauen. Nach wie vor integriere ich mich jedoch gut in Mädchengruppen, nach ein paar Stunden vergessen viele Mädchen, dass ich eigentlich keine von ihnen bin. Natürlich (oder ist das nicht so natürlich?) Integriere ich mich auch in Jungengruppen, auch Jungs sehen mich voll und ganz als ihresgleichen an. Eigentlich sollte mich diese "Wandlungsfähigkeit" dazu befähigen, viele Freunde auf beiden Seiten zu haben, aber irgendwie ist es nicht so.
Zu lindl:
Quote: | Zuerst würd mich brennend interessieren, was dir so viele Fans einbringt. Irgendwas musst du doch an dir haben, dass du beliebter bist als andere, zB. Aussehen, Verwandtschaft mit irgendeiner prominenten Person (nicht lachen- kann ja sein), usw. |
Ne, keine Verwandschaft. Ca. 20 Meiner Fans sind deshalb meine Fans, weil ich seit kurzem ein paar recht ungewöhnliche Pelzmäntel besitze und zur Schule trage, was die ganz toll finden. Aber die restlichen haben irgendwelche anderen Gründe. Im großen und ganzen werden die kaum einen Grund haben. Das ganze hat übrigens schon bei meiner Einschulung begonnen und ist immer mehr geworden. Ich rätsel auch immer noch was los ist.
Quote: | Also stören dich deine sozialen Inkompetenzen nicht? Kommen die anderen und du selbst damit zurecht müssen sie dich ja auch nicht stören, jeder hat seine Schwachstellen. |
Die stören nicht so sehr, und fallen häufig auch kaum auf. Man lernt ja immer dazu, wenn man in Gesellschaft ist.
Quote: | Mit allen Eigenschaften die du vorher beschrieben hast warst du zufrieden, zB: netter Typ, leicht überdurchschnittlich intellektuelle Fähigkeiten usw.. Wie kann es bei so vielen positiven Eigenschaften sein, dass du innerlich ein total kaputter Typ bist? |
Ich sag ja, alles sehr gegensätzlich in meinem Leben. Ich hab nunmal eine reihe weiterer Probleme, ich bin nur gerade echt zu faul, die alle aufzuzählen. Aber hier noch eine kleine Auswahl: Geschlechtsidentitätsproblem (siehe oben), das Sozialproblem, das ich in meinem Text thematisiere, extreme Vergesslichkeit, Faulheit, Unzuverlässigkeit, mit der ich mir mein damals so lockeres Schulleben (Notenschnitt 1,6 ohne je für eine Arbeit geübt zu haben, etc.) verbaue und die sich auch in meinem zukünftigen Leben nicht gerade gut auswirken wird, Schlafstörungen (schlafe meistens unter 5 Stunden oder über 12 Stunden) wodurch ich mindestens 2 mal die Woche zu spät zur Schule komme, relativ eigenartige sexuelle Vorlieben, die ich - da ich noch nie eine Freundin hatte - allein ausleben muss, und vielleicht auch mit Freundin allein ausleben müssen werde, häufig habe ich morgens komische Wahnvorstellungen, wobei ich meinen Körper nach einem Diskettenlaufwerk abtaste oder meinen eigenen Quellcode vor Augen sehe (13 Jahre Computernutzung zeigen ihre Spätfolgen), aus irgendwelchen Gründen kann ich die Liebe meiner Mutter nicht erwiedern, worunter wir beide oft leiden, ich sehe oft meine eigenen Perspektiven nicht und hänge den ganzen Tag doof rum oder penne das ganze Wochenende über, ich verbringe fast meine ganze Freizeit damit, an kleinigkeiten rumzuanalysieren wärend ich mein unedlich langes Tagebuch weiterschreibe, so dass ich den Bezug zu den wirklich wichtigen Dingen verliere, ich glaube nicht an Gott und an nichts vergleichbares, so dass mir vielleicht etwas fehlt, wo ich seelische Zuflucht suchen kann, und zu diesen vielen inneren Problemen und vielen weiteren, die hier nicht erwähnt sind, kommen äußere Umstände, total schiefe Zähne und bin zu faul mir einen vernüftigen Kieferorthopäden zu suchen (die KO, die ich schonmal aufgesucht habe, versichert mir, dass sie total grade sind, dabei sieht das wirklich jeder dass die schief sind), realtiv ärmliches Elternhaus (Vater gutverdienend, zahl aber nicht sehr viel Unterhalt), so dass die Wohnung, in der ich mit meiner Mutter wohne, sehr unkonfortabel ist, Beispiele: häufig schlecht geheizt (15° in meinem Zimmer), unser Badezimmer sieht wirklich um ein vielfaches schlimmer aus als jede andere Sanitäranlage die ich je in meinem Leben (inklusive TV-Berichterstattung) gesehen habe, es ist zuhause meist so chaotisch, dass ich es mir nicht leisten kann, mir Freunde nach Hause einzuladen, worunter die Kontakte auch manchmal leiden, mein Vater versucht andauernd, mich zu einem sexbesessenen Macho zu erziehen...
Ich muss unbedingt dazusagen, dass diese ganzen Probleme zwar exisitieren, aber dass ich die meistens ständig verdränge und sie mich nicht so direkt belasten. Aber alle wirken irgendwie zu den drei Grundproblemen mit: fehlende Freundschaften, fehlende Zukunftsperspektiven, und jetzt fehlt mir sogar das dritte Problem (fällt mir nicht mehr ein). Ach ja, das Geschlechterproblem, aber das hat sich in den letzten Monaten sehr beruhigt, kann aber wieder stärker werden. Und die Hauptprobleme sind es, die mich dann wirklich bedrücken.
Quote: | So (große?) Probleme belasten doch sicher. Warum hast du sie denn noch niemandem erzählt? |
Die kleineren Probleme kennen die meisten, aber kleine Probleme hat ja jeder. Die mittleren Probleme habe ich ein paar Leuten erzählt, aber darunter waren Leute, die kein Verständnis für diese Probleme haben, oder die sowas gar nicht hören wollen, die das, was ich ihnen erzählt habe, nur nutzen, um sich über mich lustig zu machen, etc. manche haben auch ein bisschen mit mir darüber geredet, aber ich bin nie an jemand geraten, der sich wirklich so richtig dafür interessiert hat. Außer meine Mutter, mit der habe ich viel geredet, aber die hat mich auch nur teilweise verstanden, und ihre Lösungsansätze haben mir nur wenig gebracht. Und einige meiner größeren Probleme kenne ich selbst noch nicht so richtig, ich bin da immernoch am rumanalysieren.
Außerdem möchte ich nicht noch viele andere Menschen mit meinen Problemen belasten, eine "normale" Freundschaft, also so eine, wie man sie vielleicht 100 mal im Leben findet, würde so viele Probleme einfach nicht verkraften.
Quote: | Ich glaub Apollon hat schon recht, und du solltest dich von dieser Mädelsclique fernhalten. Ich nehm jetzt einfach mal an du hast, aufgrund deiner schlechten Erfahrungen Angst, jeder neue Freund könnte sich so wechselhaft dir gegenüber verhalten wie die bisherigen. |
Ganz richtig. Ich weiß nicht, ob es in meinem Text gut rübergekommen ist, aber es waren nicht nur die Mädels, es waren auch sehr viele andere, die sich so verhalten haben.
Quote: | Totale Gegensätze: In einem Absatz ist alles gut - im nächsten hast du "alle Probleme der Welt". Das muss für dich wohl auch sehr verwirrend sein. |
Ja, das stimmt. Ich denke, das ist sowas wie meine Hauptaussage, und insgesammt auch mein Hauptproblem, dass ich in den ganzen Teilproblemen kein richtiges System erkenne.
Zu omegaboomer:
Auch dir stimme ich voll und ganz überein. Nur die Sache mit dem
Quote: | Vielleicht fühlt man sich in Deiner Gegenwart schnell unterlegen? |
sehe ich nicht ganz so, denn das bisschen, was ich vielleicht schlauer bin, lasse ich ja nicht so offensichtlich raushängen. Ich lasse es mir nur anmerken, wenn ich mit Leuten rede, die selbst recht intelligent sind (und gerne auch bei denen, die sich für intelligent halten...).
Quote: | Was mich brennend interessiert ist, was bezeichnest Du als Deine soziale Inkompetenz/Kompetenz Magst Du was dazu sagen? |
Ach, das war jetzt so schnell deher gesagt, "soziale Inkompetenz". Ich verstehe darunter, einige Verhaltensweisen, die man eigentlich kennen und beherschen sollte, noch nicht zu kennen, da ich - vorallem in meiner frühen Jugend - wenig Kontakt zu anderen hatte. Ich weiß einfach manchmal nicht, wie ich auf bestimmte Situtionen regaieren soll, weil ich sie das erste Mal erlebe, wärend andere das schon 20 mal erlebt haben. Das ganze ist so ähnlich wie "soziale Unreife". Glücklicherweise lerne ich sehr sehr sehr schnell dazu, deshalb fällt das alles kaum auf und wird auch sehr schnell weniger.
Zu BadForGood:
Ich schätze mal, du wolltest mich damit irgendwie aufbauen, aber dieser ganze Gedanke, dass man die Zeit nunmal nicht zurückdrehen kann, bedrückt mich auch sehr. Ich weiß leider sehr wohl, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann, und das ist nunmal das schlimmste an der Vergangenheit. Vor der Zukunft habe ich erst seit kurzem Angst, vor der Vergangenheit schon ganz lange. Ich blicke oft zurück und sage mir "Die letzten 3 Jahre meines Lebens waren der letzte Dreck und völlig überflüssig. Aber wahrscheinlich werden die nächten Jahre besser." Und zwei Jahre später denke ich mir dann: "Toll, jetzt sind es 5 Jahre die im Eimer sind und für immer im Eimer bleiben, die Vergangenheit bleibt im Eimer."
Quote: | Was heißt den "erwachsen"? |
Im Moment bin ich zwar 18, sehe mich aber immernoch als gescheitertet Jugendlicher. Lange Zeit dachte ich, Erwachsen bin ich dann, wenn ich meinen Lebensunterhalt selbst verdiene, eine eigene Wohnung habe, und die Bekannten habe, die ich auch mit 60 noch haben werde, wenn ich in einem Alter bin, wo man über die Gründung einer Familie nachdenkt oder wo man schon eine gegründet hat, und wenn ich irgendwelche tollen Erkenntnisse über das Leben und dessen sinn habe, die man als Jugendlicher nicht hat. Ich glabe, das ist eine ganz gute Definition, gegen die sich nicht viel sagen lässt, hat nur ein Problem: Das passiert nicht von einem Tag auf den anderen, es gibt also keine Grenze zwischen Jugendlich und Erwachsen. Und als ich diesen fließenden Übergang verstanden habe, ging meine Hoffnung verloren, von einem Tag auf den anderen ein besseres, glücklicheres Leben zu bekommen, dass besser ist als meine Jugend.
Quote: |
Was kann also dann mit "erwachsen" gemeint sein? Vielleicht der Zustand, bei dem man zum totalen Langweiler wird, der jeden Tag routinemäßig morgens aufsteht und zur Arbeit geht, dann abends nach Hause kommt, ein wenig fern sieht und sich dann schlafen legt? Und am nächsten Tag das selbe nochmal? Ohne jede Form der Abwechslung und Spontanität? |
Würde da statt "Arbeit" stehen "Schule", dann wäre das ungefähr das, wozu sich meine Jugend entwickelt hat. Ich habe nichts gegen die Jugend, ich habe nur was gegen m e i n e Jugend. Ich glaube, die perfekte Jugend ist viel schöner als die perfekte Kindheit oder das perfekte Erwachsenenleben. Meine jetzige Jugend ist auch nicht die totale Quaal, aber es ist eine schlechte Phase zu der Zeit wo eigentlich die beste sein sollte. Und daher werde ich vielleicht in meinem ganzen Leben nie eine Phase haben, die so schön ist, wie die Jugend meiner Altersgenossen.
Quote: | Was den Rest Deiner Ausführungen angeht, die ich mir heute quasi als Bettlektüre zu Gemüte geführt habe, so kann ich sagen, dass das ganze ziemlich komplex aussieht. |
Und ich habe die drei Tage, bevor ich den Text geschrieben habe, damit verbracht, zu überlegen, wie ich es möglichst einfach ausdrücke. Aber es ist halt komplex. Bei ganz ganz vielen Details ist es mir sehr schwer gefallen, sie wegzulassen, aber ich habe mir fest vorgenommen, höchstens "soundsoviel" zu schreiben, und es ist - wie immer - ein Vielfaches davon geworden.[/quote]
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Apollon
Forums-InsiderIn
213
M,
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Quote: | Ich hab nunmal eine reihe weiterer Probleme, [...]: Geschlechtsidentitätsproblem |
Du bist möglicherweise mit einem gegengeschlechtlichen Menschen (einer Frau) identifiziert. Gibt es eine in Deinem Familiensystem, die früh verstorben oder ausgestoßen ist? Sprich ggfs. Deine Eltern darauf an, denn oft weiß der Betroffene nichts davon, denn die von ihm vertretene Ausgeschlossene wird "totgeschwiegen" (als hätte sie nie existiert, gehöre nicht dazu - was Teil des Unrechts an ihr darstellt).
Beispiele für früh Verstorbene: Schwester (auch im Säuglingsalter und davor!), Tante. Seltener: Geschwister der Großeltern. Generell Tote aufgrund von: Krieg, Krankheit, Selbstmord, Unfall.
Beispiele für Augestoßene: Frühere Frau/Verlobte des Vaters, uneheliche Geschwister der Eltern/Großeltern. Generell „Böse“, „Täter“ und „schwarze Schafe“, oder andersweitig Tabuisierte.
Was bedeutet Identifizierung? Ein später Geborener übernimmt stellvertrendend die Rolle desjenigen, dem der Platz im Familiensystem verwehrt wird, um damit das Unrecht auszugleichen.
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lindl
Helferlein
54
Wien W, 24
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Hi brian,
"und insgesammt auch mein Hauptproblem, dass ich in den ganzen Teilproblemen kein richtiges System erkenne. "
Willst du dieses Hauptproblem denn nicht lösen?
"Ich muss unbedingt dazusagen, dass diese ganzen Probleme zwar exisitieren, aber dass ich die meistens ständig verdränge und sie mich nicht so direkt belasten."
Das hört sich so an als würdest du das gut finden, dass du sie verdrängst, weil sie dich dann eben nicht so sehr belasten. Aber wie willst du denn dann dein Hauptproblem lösen, wenn du diese sie nicht wahrnimmst, und sie so nicht in Angriff nehmen kannst. Verdrängst du sie, fühlst du dich doch machtlos ihnen gegenüber, oder?
Für mich hört sich das so an, als würdest du danach suchen wer du bist, und wie du bist. Du analysierst viel herum, suchst Zukunftperspektiven, usw.
In deinem Alter sucht jeder danach wer er ist, wie er sein will. Du scheinst es da etwas schwieriger zu haben als andere, zB. wegen dem Geschlechtsidentitätsproblem.
Kannst du dir denn deine Zukunft irgendwie vorstellen, wie sie sein könnte, oder lebst du da ins Ungewisse?
Liebe Grüße, lindl
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Laurièn
Forums-InsiderIn
374
Lübeck W, 22
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Tue, 10.Jun.03, 22:30 ...bin neu hier...antworte aber trotzdem schon |
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Hallo Brian,
Du würdest gern leben wie Du willst (wie es gefällt), machst Dich aber stark von Meinung und Menschen um Dich herum abhängig.
Jedem, der Probleme hat (wie alle, die wir hier im Forum schreiben und lesen) wünsche ich eine schwere Depression, wie ich sie hatte!
Nicht aus Bosheit...ich habe erst in dieser Zeit erkannt, wer zu mir stand (ich verlor fast alle "Freunde"), brach Kontakt zur Familie ab...um endlich Ruhe zu haben...um mich im Chaos innerlich zu finden....
...für mich zu erkennen, wer ich wirklich bin, was ich will und was ich vermisse, was ich mir wünsche und auf was ich in allen Jahren zuvor verzichtet habe...
...um mit Hilfe einer Gesprächstherapie die Konflikte und Probleme des Alltags zu bewältigen, die es heute (fast zwei Jahre danach) immer noch gibt; denen ich aber begegnen kann.
Höre auf Freunde zu suchen...die kommen zu Dir, wenn Du Dich als Mensch gibst, der Du bist (kein Suchender, sondern ein beständiger, gefestigter Mann, der weiß was er will).
Dazu reicht es nicht, diese Sicherheit nach außen hin zu verkörpern...Du mußt sie leben...Bis dahin ist es ein weiter Weg. Habe Verständnis für Dich selbst und erkenne das Deine Stärken Dir auch hinderlich im leben sind, sowie Deine Schwächen positiv sein können und Dich zu einem liebenswerten Menschen machen.
Verbringe nicht dauernd Zeit mit anderen, die Dich an Dir selbst zweifeln lassen, die Situationen hervorrufen, die Dich stutzig machen und die Dir den Anstoß geben Dich selbst zu zerfressen...
Verbringe Zeit mit Dir (mache ein Ritual daraus...zu Hause, am WE, Stundenweise oder kürzer, aber dafür intensiv)...lege Dich entspannt in die Wanne, höre Wellnesmusik und stelle Dir vor wie Du auf den Wellen gleitest oder sonstiges (das wirkt - ich mach das selbst auch)...bespreche Dir eine Cassette mit entspannenden Worten, die Du Dir vorher ausgedacht hast, langsam und ruhig lesen... und beim Anhören tief einatmen und verinnerlichen, ausatmen, leben...suggeriere Dir was für ein Mensch Du bist...
...ein wertvolles Etwas, das wie jedes andere Wesen auf dieser Welt Daseinsberechtigung hat...sonst wärst Du nicht da!!!
Da wo ich herkomme, hatte ich keine Freunde, ich zog nach Hamburg, das gleiche dort...erst in Hannover (mit 19!!!) lernte ich meinen jetzigen Freund/Partner kennen mit dem ich aus beruflichen Gründen umzog. Es ist nicht nur Liebe, was uns verbindet, sondern tiefe innige Freundschaft...sowas habe ich sonst in keinem Menschen...aber darum bin ich nicht einsam...
...ich bin ein Mensch und habe immer mich selbst )
Finde Dein Ich und LERNE(!!!) Nein zu sagen,
(ich habe das Gefühl, daß Du gern mal nachgibst, weil Du Konflikten
aus dem Weg gehst...damit belastest Du Dein Herz/Seele und das macht Dich auf Dauer nicht lebensfroher...glaub mir)
Würde mich gern weiter mit Dir austauschen, weil ich auch ein Freundeproblem habe...poste einfach zurück, wenn Du magst...
...LG Martina:-))
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