Welche Rolle spielt die Schilddrüse?

Helferlein 41 Deutschland W, 26

Hallo!

Aufgrund ungeklärter körperlicher Beschwerden habe ich die letzten Tage einige Untersuchungen bei meiner (neuen) Hausärztin (die ich für kompetent halte) hinter mich gebracht, mit einem für mich ungeklärten Ergebniss.
Ich habe eine Schilddrüsenüberfunktion, wenn auch nur leicht. (Wenn ich das richtig verstanden habe.)
Nun bin ich verunsichert, denn zu Beginn der Thera ist es doch notwendig sich vom Hausarzt untersuchen zu lassen, dabei wurde mein Blut vom alten Hausarzt allerdings nicht untersucht.
Ist es nicht so, dass psychische Probleme eine Folge von Schilddrüsenüber-unterfunktionen sein können. Meinte darüber mal was gehört zu haben. Ist dem so?
Wenn dem so ist frage ich mich nämlich ob ich dann überhaupt noch Probleme habe. Vielleicht ist ja die Schilddrüse schuld.

Aufgrund unseres kurzen Gespräches über meine momentane Situation und die Therapie hat sie mir Johanniskraut verschrieben.
nun frage ich mich, ob ich das hätte mit meiner Thera absprechen müssen, bevor ich die munter drauf los schlucke.
Leider konnte ich sie bisher nicht erreichen und werde sie auch erst mal nicht sehen.

Was meint ihr?
Hoffe das meine Fragen ok sind, da ich ja keine direkte Frage zum Medikament stelle.

Vielen Dank, Leo.

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

Hallo!
Ich glaube die Schilddrüse hat total viel mit Depris. zu tun. Ist anscheinend wissenschaftlich bewiesen.
Aus Selbsterfahrung: Hatte schwere Depri. und schwere Schilddrüsenüberfunktion! Deshalb: In einer Woche lass ich sie rausnehmen!
Hoffe dann ist auch endlich schluß mit dem Unruhegefühl, dass ja vermutlich von der Schilddrüse ausgeht!
Lg. Babsi

Helferlein 33 Berlin W, 37

Hi, Leo.
Ich nehme selber zeitweise Johanniskraut, meistens im Winter. Ich hab meine Thera vorher nicht immer gefragt, und hatte auch manchmal ein schlechtes Gewissen, daß ihr ok nicht abgewartet hab.
Ich glaub es spricht nichts dagegen, dass Du es nimmst und es in der nächsten Stunde erzählst. Es ist ja kein "Hammer", der Dich total verändert, sondern ein relativ leichtes Mittel.
Hält die Ärztin eine Behandlung wegen der Schilddrüse für nicht notwendig? Die Sache mit der Schilddrüse solltest Du Deiner Thera erzählen.

Bärbl: Ich bin skeptisch bei solchen radikalen Sachen. Körper und Seele gehören ja zusammen, und wer weiß schon, ob eine Krankheit Ursache ist oder nur ein Symptom...
(Viel Glück mit der OP, vielleicht ist es bei Dir ja das richtige, ich kenn Dich ja nicht)

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

An Sanddorn:
Hast schon recht!
Hab mich undeutlich ausgedrückt! Bei mir gab es auch noch andere Ursache für die Depression. Die Schilddrüse war nur eine Ursache von vielen. Meistens kommen ja bei einer Depri. viele Gründe zusammen.
Lg. Babsi

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

Hab noch was vergessen! Mache auch schon länger als ein Jahr eine Therapie und es hat sich gelohnt!
LG.Babsi

Helferlein 36 heidelberg M, 27

Schilddrüse komplett rausnehmen lassen wegen einer Überfunktion ?
Welcher Arzt macht denn sowas...da wird doch erstmal medikamentös behandelt und erst bei bösartigen Geschehen oder autonomen Adenomen gehts ans Messer...
Na ja, wie auch immer, die Schilddrüse kann viel mit der Stimmung eines Menschen zu tun haben. Depressionen gehören aber eher zu SchilddrüsenUNTERfunktionen, sowie verstopfung, rauhe trockene haut/haare, kalteempfindlichkeit.
Bei Schilddüsenüberfunktion kommt es eher zu Unruhe,Durchfall,neigung zum schwitzen, hitzeempfindlichkeit.
Beide sachen , also über und unterfunktion lassen sich aber durch gezielte Medikamente gut behandeln.
Gruß

sporadischer Gast 12 irgendwo W, 23

Haben wir medikamentös natürlich probiert. Aber da sich nach zwei Jahren nichts verbessert hat habe ich mich für die OP entschieden. Ausserdem stört mich dieser imense Halsumfang,den ich bei meiner Überfunktion bekommen habe. (Ein Kropf eben)
Und bei mir war es ja unteranderem auch so, dass ich durch dieses ständige Unruhegefühl und dauernden Herzschlag von 120 noch in meiner Depression verstärkt worden bin. Kann ja niemand glücklich sein, wenn mann ständig zittert und Panikattacken einen heimsuchen.
Lg. Babsi

Helferlein 41 Deutschland W, 26

Hallo!

Ich danke euch für eure Antworten.
Da komme ich die Tage ganz schön ins Grübeln.
Das ist halt, wenn man beim Arzt die Zähne nicht auseinander kriegt und nicht gescheit nachfragt. Rolling Eyes

Wundert mich auch, warum die Ärztin von keiner Behandlung der Schilddrüse gesprochen hat. Scheinbar muß man bei leichter Überfunktion noch nicht handeln. Um so besser.
Weiß jetzt gar nicht so recht an wen ich mich wenden soll. Weiter nehmen, noch mal mit der Ärztin sprechen, Thera anrufen, gar nix machen. Hm...

Viele Grüße, Leo.

sporadischer Gast 6 OÖ W, 30

Hallo Leo!

Ich bekam vor 10 Jahren das erste mal Panikattacken und Depris und ließ mir das Blut vom Hausarzt untersuchen. Der stellte eine kleine Unstimmigkeit fest und überwies mich sofort zu einem Facharzt. Die Untersuchungen dauerten den ganzen Vormittag und schließendlich wurde festgestellt, daß ich eine subakute Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung) hatte und dadurch die Sch.D. irreparabel geschädigt wurde. Sie funktioniert nicht mehr richtig und darum muß ich bis zum Lebensende (hört sich schlimmer an als es ist) Schilddrüsenhormone einnehmen. Alle 2 Jahre muß kontrolliert werden ob ich noch richtig auf das Medi eingestellt bin (kl. Pieks und Gespräch mit dem Arzt).

Ein Facharztbefund würde, glaube ich, wesentlich zur Klärung deiner Beschwerden beitragen und schaden kann es auf keinen Fall wenn du deiner Thera Bescheid sagst.

Wünsch dir noch alles Gute Wink

Rebecca

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo Leo!

Schilddrüsenerkrankungen machen in Bezug auf Depressionen einen sehr großen Anteil aus!!!! Gesundheitliche Probleme dieser Art bei meiner Mutter haben mich um einen großen Teil meiner Kindheit gebracht, weil meine Mutter viele Aufgaben als Mutter bei mir eben dadurch nicht wahrnehmen konnte.

Johanniskraus IST KEIN Mittel um die Schilddrüse zu behandeln. Wenn du damit Probleme hast, dann solltest du zu einem Facharzt gehen, der dich genau informiert und vor weiteren Mittelchen eines praktischen Arztes abstand nehmen. Bei mir ist das auch eine Zeit lang so gelaufen, bis ich die Nase voll hatte. Mit der Hilfe eines Facharztes war das Problem dann rasch unter Kontrolle und heute habe ich Ruhe davon.

Helferlein 41 Deutschland W, 26

Hallo!

Das Johanniskraut kein Mittel ist um die Schilddrüse zu behandeln ist mir klar. Dafür benötigt es andere Medikamente.
Aber ich denke mir, wenn das nötig wäre, hätte die Hausärztin doch was dazu gesagt und mich nicht wieder einfach so gehen lassen.
Beim nächsten Termin werde ich der Sache noch mal nachgehen.

Viele Grüße, Leo.

Forums-InsiderIn 376 wien M, 57

servus Leo,
eine Blutabnahme beim Hausarzt wäre einfach und vernünftig,bei mir ists eine Unterfunktion und dadurch sind Medikamente regelmäßig notwendig,ausserdem verändert sich bei mir die Stimme sofort , bin müde und depri,falls ich schlampig werde...Alles Gute,halb so schlimm..lG josch Wink

sporadischer Gast 18 Deutschland W, 25

Hallo zusammen, ich bin noch ganz neu hier und erdreiste mich einfach mal mich in das Thema einzumischen Wink

also ich hab jetzt zwar alles durchgelesen, aber manches ist mir immer noch nicht klar...

Ich habe selber eine "leichte" Essstörung( die ich aber selber als nicht so wild abstempeln würde, ich bin halt "etwas" fülliger und will immer abnehmen) aber nehme teilweise nichts ab Sad

ich war deswegen beim arzt und er meinte, dass es auch eine Unterfunktion der Schilddrüse sein könnte, die mir mit meinem Gewicht zu schaffen macht.
Ich werde das die nächsten wochen auch untersuchen lassen, weil ich die Kilos eben satt bin, aber jetzt zum eigentlichen...

Seid etwa anderthalb jahren bin ich extrem unzufrieden mit allem um mich herum, Partnerschaftsprobleme, das gefühl nichts erreicht zu haben und ich fühl mich meistens traurig und nutzlos.
Ich weiß nicht ob man das schon Depressionen nennen kann, aber meine eigentliche Frage ist: Kann das auch von der Schilddrüse abhängen?
Ich hab sowas noch nie gehört und bin deswegen so verwundert, dass hier alles zu lesen...

Würd mich sehr über Antwort freuen

LG Angel

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

angeleye wrote:

Ich weiß nicht ob man das schon Depressionen nennen kann, aber meine eigentliche Frage ist: Kann das auch von der Schilddrüse abhängen?

Für psychische Probleme gibt es meistens mehrere Faktoren. In sehr vielen Fällen gibt es eine Hormonelle Ursache. Dann kommen meistens noch falsch eintrainierte Verhaltensweisen aus der Kindheit dazu, auch falsch dimensionierte Gefühle und wenn dann noch ein aktueller Anlass dazu kommt, dann kracht es bei vielen.

Wie auch immer es gelagert ist, wichtig ist, dass man sich die richtige professionelle Hilfe sucht. Ein Facharzt der angemessen auf körperliche Probleme eingeht und ein Therapeut mit dem man all die psychischen Probleme aufarbeitet, die sich so angesammelt haben. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass man die psychischen Troubles los ist, wenn die hormonelle Situation bereinigt ist. Hormone und Psyche spielen ein Spiel das Hand in Hand geht.

sporadischer Gast 18 Deutschland W, 25

Danke für deine Antwort Helene

also ich werde jetzt erstmal das "schilddrüsenproblem" untersuchen lassen, bin mir aber auch durchaus im Klaren, dass ich sicher noch andere Dinge aufzuarbeiten habe, was ich auch versuchen will, denn so wie es ist kann es einfach nicht mehr weitergehen.
Ich hatte halt einfach noch nie gehört, dass solche "Stimmungsschwankungen" auch von der Schilddrüse kommen können!

Lieber Gruß Angeleye

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Welche Rolle spielt die Schilddrüse?