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Apollon
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Post Fri, 14.Mar.03, 18:40      Vom Bacchus zum Apollon Reply with quoteBack to top

Wie erwähnt, habe ich in der zweiten Hälfte des Jahres 2001 aufgehört Ecstasy zu nehmen. Mit Kiffen hörte ich in der ersten Hälfte des Jahres 2002 auf.

Ich glaube Drogen dienen allgemein dazu, ein Defizit an Leben zu kompensieren. Entweder durch betäubende Substanzen (THC, Heroin, Benzoazepine), damit man nicht mehr weiß daß einem was fehlt, oder durch euphorisierende Substanzen (Ecstasy, Kokain, Speed, auch Nikotin), die einen in einen Zustand versetzen, der sich so anfühlt, als würde das Fehlende da sein. Halluzinogene wie z.B. LSD bewirken dasselbe wie die betäubenden Substanzen, man weiß dann nicht daß einem was vom Leben fehlt, obwohl sie nicht betäuben, sondern verwirren. Manche Substanzen, zu denen man auch THC (Marihuana) zählen könnte, fallen in beide Kategorien. Sie wirken anfangs euphorisierend, und dann betäubend, oftmals dosisabhängig (Alkohol, GHB).

Drogen bewirken auch, daß es einem dann schwerer fällt, das echte Leben zu finden, teilweise aufgrund ihres Wirkungsprinzips (ich kann das am Beispiel THC neurochemisch erläutern, falls es jemand interessiert), teils an der psychologischen Möglichkeit die sie anbieten, jederzeit auf die Illusion zurückgreifen zu können, als ob einem gar nichts fehlte.

Nachdem ich mit Ecstasy aufgehört habe, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich mit den restlichen Giften Schluß machte.

Wir Menschen sind eigentlich dumme Wesen. Selbst wenn wir wissen, daß etwas nicht gut ist, machen wir es weiterhin, weil wir unmittelbar die positiven Auswirkungen erleben, und die negativen nicht. Oder zumindest nicht direkt damit in Verbindung bringen. Dieses Verhalten zeigt sich überall, im Kleinen (ungesunde individuelle Verhaltensweisen jeglicher Art) und im Großen (Klimakatastrophen durch Vergeudung der über Jahrmillionen aufgebauten Energievorräte in 100 Jahren, Terrorismus als Folge von Einmischung und Unterdrückung, Soziale Kälte und Verarmung aufgrund der wirtschaftlichen Globalisierung, Gifte und Krankheiten in der Nahrung infolge von Billigproduktion).

Jeder einzelne weiß daß ein bestimmtes Verhalten schlecht ist. Doch niemand spürt unmittelbar die Auswirkungen, und macht deswegen weiter, weil die positiven Auswirkungen viel offensichtlicher sind. Ich fahre weiterhin mit meinen Auto (eigentlich besitze ich momentan keines, weil ich in die Stadt gezogen bin, aber trotzdem), auch nach der Jahrhunderflut. Positive offensichtlichere Auswirkung: Es macht Spaß, ich bin unabhängig. Ich kaufe weiterhin die billigste Hühnerschnitzelsemmel auch nach Antibiotikaskandal, Dioxinen im Futter, MKS und BSE. Positive offensichtlichere Auswirkung: Das Fleisch ist billig.

Ein Kumpel von mir hat mir eine Zeitlang immer wieder vorgehalten, wie wir die Drittweltländer ausnutzen. Er hat es mir wirklich vollkommen logisch erklärt, weil ich keinen Zusammenhang sehen wollte. Dann habe ich ihn gefragt, was er selbst tut, um diese Länder nicht auszubeuten. Er meinte, er kaufe Transfair-Kaffee. Ich habe ihn gefragt, wann er sich den letzen Transfair-Kaffee gekauft hat. Schlußendlich kam heraus, daß es schon einige Jahre her war.

Und so machen wir das alle. Kurzfristige Gewissenberuhigung, und dann geht alles weiter wie gehabt. Man kann uns keinen Vorwurf machen. Wenn die negativen Auswirkungen nicht unmittelbar spürbar sind, dann existieren sie nicht richtig. Für Pflanzen und Tiere ist so eine Logik äußerst effektiv und sinnvoll, nur für uns Menschen, die wir ganz andere Mittel haben, um uns und unsere Welt zu zerstören, ist sie nicht mehr angebracht. Trotzdem steckt sie noch in uns.

Ein lange Vorgeschichte zu einer langen Geschichte, die noch folgt. Es ist die Geschichte meines Ecstasy-Mißbrauchs, in dessen Verlauf ich zwar wußte, daß es nicht gut war, aber immer wieder nur die positiven Auswirkungen erlebt habe, nämlich etwas zu spüren, das ich sonst nicht zu spüren vermag. Eine Verbindung zum Fluß des Lebens.

Erst als ich unmittelbar von den negativen Auswirkungen betroffen war, konnte ich den Illusion hinter den Drogen an sich erkennen. Die Illusion, die Verbindung zum Leben zu spüren, anstatt im Leben zu sein.

Ich habe die nun folgende Geschichte fast genau ein Jahr nachdem ich das letzte Mal Ecstasy genommen habe, geschrieben.
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Apollon
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Post Fri, 14.Mar.03, 18:41      Reply with quoteBack to top

Aus der Türe gehen

Ecstasy - wie es begann und wie es endete

Ich hörte von dieser „Wunderdroge“ im Fernsehen, es war wohl 1995. Eine Droge die Dir ein euphorisches Gefühl gibt, vollkommene Offenheit und Freude. Bis dato kannte ich Drogen nur als negative Substanzen, die einen irgendwie „runterziehen“. Zu und abhängig machen. So wie Alkohol oder Kiffen, nur ärger. Meine Assoziationen mit Drogen entsprachen generell dem was ich heute mit Heroin verbinde.

Nun da war eben dieses Ecstasy - die Dokumentation versprach unbeschreiblich intensive Sinneswahrnehmungen, und das alles bei vollem Bewußtsein. Bis ich endlich zwei Ecstasytabletten erstehen konnte, verging zwar noch einige Zeit, aber dieses Zeug hielt dann was es versprach.

Ich war mit einem Freund unterwegs, es war ein herrlich sonniger Nachmittag. Jeder von uns nahm eine Tablette, mit einem verdammt unsicheren Gefühl.

Das Gefühl verschwand zwar, es stellte sich jedoch keine Wirkung ein. Wir dachten schon es würde überhaupt nichts passieren. Bis ich vor einem beschrankten Bahnübergang den Kunststoff der Konsolenverkleidung meines Autos berührte. Fühlte sich irgendwie anders an. Ich machte sofort meinen Kumpel darauf aufmerksam, der mich ganz erstaunt ansah und begann das Plastik einzudrücken. Wie weich und elastisch das plötzlich war, richtig knetbar fühlte es sich an. Faszinierend und unglaublich, in dem Moment wußten wir es beginnt.

Richtig begann es allerdings erst nachdem ich anschließend einen neuen CD-Player fürs Auto gekauft habe und gleich einbauen ließ.

Wir fuhren los und hörten laut ein Prodigylied, eines der meliodiöseren aus den Anfangsjahren im noch meliodiöseren Remix. Mir fällt sogar der Titel ein - Firestarter.Von da an entfaltete das MDMA seine volle Wirkung. Nie zuvor habe ich Musik derart intensiv wahrgenommen und gespürt, die Wellen der Musik erzeugten Wellen der Euphorie, das Kunstwerk des Liedes erschien mir von Künstler genauso geplant wie ich es gerade erlebte. Ich verstand jede Sequenz und fühlte genau was die Musik oder ihr Erschaffer ausdrücken wollte.

Nach kurzer Fahrt entschieden wir uns kurzerhand ein Pub zu besuchen.

Wow. Auch nicht schlecht - ich fühlte mich sofort heimisch. Besser noch: Es war mein Lokal. Unser Lokal. Die Verbundenheit mit meinem Freund war recht groß, vor allem weil er alles haargenau so erlebte wie ich. Dauernd mußten wir lachen. Wenn einer einen Vorschlag machte, wußte der andere sowieso was die Frage war und war automatisch dafür.

Die Leute im Lokal waren auch positiver als sonst, eigentlich ganz angenehme Menschen. Getränke waren geschmacklick entweder extrem köstlich oder irgendwie eigenartig. Speziell Wasser schmeckte unglaublich gut.

Wir waren nicht lange in dem Pub, weil wir doch noch die Wirkung an anderen Orten austesten mußten.

Die Fahrt im Auto war wieder der Wahnsinn. Wälder, sonnige, goldene Weizenfelder, Berge in der Ferne. So unbeschreiblich schön war die Erde, und ich empfand ein tiefes Gefühl der Verbundenheit mit dieser Welt. Als ob alles mir gehörte und ich ein Teil davon bin. Ich empfand ungeahnte Freiheit, geistige Klarheit, ich war im Reinen mit mir selbst. Nie hätte ich mir vostellen können daß es so intensiv werden würde.

Wie eine große Erkenntnis daß alles zusammengehört, und ich dazu gehöre, und doch alles verändern kann. Bis auf die Katzen natürlich, diese fremdartigen Wesen, die ich damals sonst sehr mochte und uns jetzt auf ihre kätzische Weise anschauten und irgendwas wußten was uns verschlossen blieb.

Ein paar Mal habe ich diese Anfangserlebnisse dann wiederholt, mit Freunden und neuen Menschen, mit Frauen und Männern, in Lokalen und in der Natur. Am schönsten ist es bei Mondschein auf einer Waldlichtung. Tanzen im Rausch des Ecstasy, zur Musik die Dich durchströmt.

Für mich wurde Ecstasy eine Ikone, etwas magisches, was den Menschen dieser Welt helfen würde ihre Verbundenheit mit dem Leben zu finden.

Mir fiel nicht auf daß ich schleichend Ecstasy immer mehr als Rettungsanker sah, als Lichtblick und „Last Ressort“ bevor etwaige Trostlosigkeit aufkommen durfte. Ich nahm es im Vergleich zu anderen moderat. Vielleicht gibt es immer Schlimmere.

Ich achtete auf die Dosierung, meinen Körper, nahm Fluoxetine nach dem Rausch, um meine Serotoninwiederaufnahmerezeptoren vor Dopamin zu schützen. Danach 5-HTP, als Basis für die körpereigene Serotoninsynthese. Die Abstände meines Konsums waren groß, zwischen zwei Wochen und ein paar Monaten. Ich verlängerte den Effekt nicht durch die Einnahme von weiterem Wirkstoff, es hätte durch das Fluoxetine eh nichts genützt.

Richtig interessant wurde es noch einmal als ich die „Goa-Family“ kennenlernte. Ich war zu diesem Zeitpunkt schon länger auf der Suche nach den richtigen Leuten, d.h. mit ähnlicher Einstellung, sprich intelligent und doch für Ecstasy und Natur zu haben.

Scheinbar hatte ich dort genau das gefunden was ich suchte. Einer von ihnen, der Organisator, schien mir von Anfang für mich wichtig. Unzählige Paralellen im Sozialverhalten konnte ich erkennen, irgendwie wurde dieser Typ schlagartig ein Kumpel. Ich lernte schnell über die Goaparties seinen Freundeskreis kennen, es erschien mir wie ein „innere Zirkel“, nicht nur weil viele dieser Leute Veranstalter waren, sondern weil wirklich immer Drogen verfügbar waren.

In meiner Naivität begann ich GHB zu kochen und zu verschenken, die Leute erschienen mir alle sehr freundlich und offen, wenngleich auch feminisiert, vielleicht durch den jahrelangen MDMA-Mißbrauch. Es bringt Dich eben irgendwie in die Gebärmutter zurück.

Auf den Goaparties war ich jedenfalls dauernd zu. Ecstasy und Marihuana, die bevorzugten Drogen der „Goas“. Ein älterer Freund der selbst früher so unterwegs war, selbst mit in Indien „auf der Suche“, warnte mich vor ihnen. Er sagte es ginge nur um die Drogen, um nichts sonst. Ich habe ihm nicht geglaubt aber in der nachträglichen Betrachtung stimmt es. Natürlich war (und ist) die Musik genial, das ganze Ambiente, die Leute kennen sich, doch sind sie eben Junkies.

Das Ecstasy wurde immer zwiespältiger, die Verbundenheit zu den Leuten wurde eher weniger, ich wollte mich zurückziehen, abder die Droge zwang mich nach Außen zu gehen. Ich kann ihr keinen Vorwurf machen, so ist eben ihre Wirkprinzip. Nur wurde ich in meinem Inneren immer mehr zum teilnahmslosen Selbstbeobachter, ich kannte die Wirkung zu gut als daß ich auf diesen Parties noch in den alten, alles umfassenden Zustand fallen konnte.

Nicht mal durch höhere Dosen, nicht mal mit reinem, kristallinen MDMA. Ich wurde höchstens psychotisch. Nicht daß diese eingefleischten Junkies nicht einige Psychospielchen drauf hatten, und nüchten hätte ich sie wohl einfach für lächerlich gehalten, aber ich war selbst Schuld mich bis zur Besinnungslosigkeit zu zu machen, was ja mit MDMA alleine schwer ist, aber es gibt ja auch zusätzlich THC und GHB.

Am unangenehmsten empfand ich das Spiel „Er ist vielleicht ein Zivilbulle“. Ich fühlte mich ausgeschlossen und verfiel in eine regelrechte Paranoia.

Irgendwann wurde mir klar daß mache der Leute überhaupt nicht so offen sind wie sie tun, der einzige Grund für viele dort zu sein ist der gemeinsame Drogenkomsum. Es gibt natürlich echte, offene Leute, aber eben auch negative, sarkastische, die Dir Deine Energie kaputt machen.

Vielleicht war das der Grund warum ich meinen Rausch immer weniger auslebte. Ich ließ mich teilweise tief verunsichern, von ein paar Junkies, die die Wirkung des Ecstasy im Griff hatten, möglicherweise aus ihrer Furcht vor sich selbst immer unter perfekter Kontrolle.

Ich wollte es nie unter Kontrolle halten, denn sonst hätte dem magischen Erlebnis etwas gefehlt. Doch diese Erleben ruft Blutsauger auf den Plan, die es selbst nicht mehr empfinden können, vielleicht auch nie konnten. Du verpulverst Deine Energie, und nichts kommt zurück. Sie kennen das Gesetz der Reziprozität zwar, aber sie mißbrauchen es auf widerliche Art und Weise. Was weiß ich warum, Junkies eben.

Vielleicht war es auch gut daß ich diese mehr Parties immer mehr als Realitätsblasen emfpand, von denen ich anschließend nichts hatte, außer einem kraftlosen, leeren Gefühl. Schlimmer wurde es als mein Kumpel wegen Schmuggel eingesperrt wurde, die Veranstaltungen wurden immer sinnentleerter.

Zwei Dinge mußten noch passieren bevor ich endlich checkte was ich eigentlich mache und den Drogen den Rücken kehrte. Der Freund meiner Schwester starb in Maastricht an einer Überdosis Kokain und meine Schwester knallte durch, nicht zuletzt durch das kristalline MDMA, das ich zuletzt großzügig auf einer Wohnungsparty verteilte. Sie hatte einen psychotischen Schub und erholte sich nur schrittweise.

Ich nahm meine Eltern plötzlich wieder ernster. Ich erkannte meine Vorbildwirkung als Erstgeborener und erinnerte mich daran als ich mir dachte irgendwann ist es vorbei. Und die Zeit war reif, überreif.

Inzwischen glaube ich Ecstasy kann einem Erwachsenen einen Blick aus seinem fensterlosen, selbstgebauten Haus geben. Allerdings muß er bedenken daß er dabei immer in seinem Haus sitzt, und lediglich die Wände für eine Zeitlang transparent werden.

Das echte Ecstasy gibt es dort draußen wirklich. Ich nenne es den Rausch des Lebens. Für jedes Lebe-Wesen kostenlos, das Geschenk unserer Existenz. Man muß nur aus der Türe gehen.
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Apollon
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Post Fri, 14.Mar.03, 18:49      Reply with quoteBack to top

Anmerkungen

Die Geschichte hört sich, aus fremder Sicht, wahrscheinlich ein wenig Ecstasy-verherrlichend an. Für jemanden, dem der Zugang zu einem bestimmten Bereich der Lebensfreude fehlt, ist es auch herrlich. Für einen solchen Menschen ist es die perfekte Illusion, und ich war zu der Zeit ein solcher Mensch, und habe es, als ich es aufschrieb, aus der alten Sicht geschrieben. Um verständlich zu machen, was ich überhaupt daran fand.

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Ecstasy gaukelt Dir vor, Du hast jetzt etwas, was Dir eigentlich fehlt. Und zwar Zugang zum Leben. Und das ist die Gefahr. Es geht nicht darum, ein Spiegelbild des Lebens zu erfahren, sondern ins echte Leben zu gelangen. Mag sein daß es einem, der noch nie einen Strahl des Lebens erfahren hat (gibt es so jemand überhaupt?), Ecstasy die Augen öffnet. Ich kann das nicht ausschließen, deshalb auch der vorletzte Absatz der Geschichte. Und es war im Endeffekt doch mein Weg, deshalb kann ich es weder gänzlich verteufeln, noch kann ich mit Sicherheit sagen, ich hätte das Leben sowieso oder schneller gefunden.

Meiner Schwester geht es inzwischen wieder gut. Sie hat das Schwerste überstanden. Ich bin froh, daß sie keine Medikamente bekommen habe, denn sonst wäre es wohl anders ausgegangen. Etwa so wie dem damaligen Freund von ihr (weder der verstorbene, noch ihr aktueller), der auch aufgrund von Drogen (in seinem Fall LSD) in eine schwere Psychose geraten war. Er lebt inzwischen dauerhaft mit Neuroleptika, und kommt wohl nie wieder aus seiner Innenwelt heraus.

Ich weiß nicht ob man sowas verallgemeinern kann. Aber wenn meine Schwester in die Psychatrie gekommen wäre, dann hätte es sich manifestiert. Hundertprozentig. Sie hätte dann das Vertrauen in die Familie verloren, und hätte wichtige Schlüsse nicht ziehen können, weder für sich noch in Gesprächen mit uns, die sie aus dem Ganzen herausbracht haben.

Ihr Freund von damals hatte weniger Glück. Seine Eltern sind in seiner Welt inzwischen das Böse, er wird ihnen wahrscheinlich nie mehr vertrauen, obwohl sie alles richtig machen wollten. Mit Psychatrie und leckeren Pharmaprodukten vollgepumpt, so richtig wie es uns von der modernen Medizin vorgegaukelt wird. So richtig daß er jetzt für den Rest seines Lebens ein guter Kunde der Pharmaindustrie bleiben muß.
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Leomic
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Post Sun, 16.Mar.03, 13:26      drogen Reply with quoteBack to top

hallo ...
ich habe zwar keine Erfahrungen mit Drogen, nur diese, dass ich sie noch nie genommen habe und diese hoffentlich auch nie nehmen werde, egal in welcher Form.
Ich habe deinen Text nur teilweise gelesen, freu mich aber für dich, dass du davon losgekommen bist. Ich hoff das ist auch für dich gut und mit deinem Inneren vereinbar.
Genauso wie Alkohol sind andere Drogen Ablenkungen zu deinen Problemen... obwohl es manchmal ganz gut tut, wenn man sich den Frust für den Moment mal im Alkohol ertränkt. Wenn man schon sonst niemanden zum reden hat. (Oder haben will, obwohl wer da wäre?)

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juergen
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Post Sun, 16.Mar.03, 18:12      Re: drogen Reply with quoteBack to top

Leomic wrote:
hallo ...Ich habe deinen Text nur teilweise gelesen


nur so, kann ich mir nicht schenken Wink

und das bei dir ?
Leomic wrote:
Punkt 3 in der Netiquette empfinde ich als Beschneidung meiner (unserer) Möglichkeiten!
Es ist schon klar, das lange Postings ev. "schwieriger" zu lesen sind, allerdings, wenn es tiefer gehen soll, geht das oft in einem kurzen Text nicht. Und wem nicht danach ist, lange Texte zu lesen, der sollte es dann vielleicht besser sein lassen! Ist sowieso jedem freigestellt. Deswegen sollte dies ev. anders formuliert werden..Leomic.


und das bei dir *NIMSNICHTÜBELNETTGEMEIND* Jürgen
Leomic
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Post Sun, 16.Mar.03, 19:06      kalt erwischt Reply with quoteBack to top

da hast mich jetzt echt eiskalt erwischt. Muss ehrlich sagen, es ist mir nicht bewusst aufgefallen. Dennoch bleib ich bei meiner Meinung. Dieser dritte Punkt wirkt für mich nicht wie ein Hinweis sondern wie eine Auflage. Wer lange schreiben will (und kann) damit er sein Problem oder seine Gedanken gut darstellen kann, dann soll er es tun. So wie du es zB getan hast. Und wenn sich jemand wirklich alles durchlesen will, dann soll er es tun. Stimmt schon das ein scharfer Kommentar manchmal wirkungsvoller ist als eine lange Liternei. Allerdings sollt ma das nicht pauschalieren.

Vielleicht habe ich wirklich vorschnell geantwortet, ohne alles zu wissen, allerdings war mir einfach danach...

Keine Sorge Jürgen, bin dir sicher nicht böse oder so. Bin sogar froh dass du mich darauf hingewiesen hast.

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juergen
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Post Sun, 16.Mar.03, 19:22      Reply with quoteBack to top

ist OK Wink
Ich glaube, daß niemand seinen Mitmenschen »retten« kann,
indem er die Entscheidung für ihn trifft. Was ein Mensch für
den anderen tun kann, beschränkt sich darauf, ihm wahrheitsgetreu
und liebend und frei von Sentimentalität oder Illusionen
die Alternativen vor Augen zu stellen.Gruß Jürgen
darius
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Post Wed, 19.Mar.03, 12:03      Reply with quoteBack to top

Noch kurz was zum Thema,

Ich hatte meine Drogenphase im Alter von 16 – 20. So ähnlich wie bei Appollon. Mit 15 hab ich meinen ersten Trip geworfen, danach über Mohn zu Ecstasy. Ein Jahr später hab ich zum Kiffen angefangen. Soviel nur zu Weed als Einstiegsdroge. Es war eine äußerst experimentierfreundige Zeit. Nach einer kurzen Leistungssteigerung hab ich jedes Wochenende auf Technoparties verbracht, von Anfang bis Ende mit MDMA und Speed abgefüllt. Mit 19 hat sich aber das Blatt gewendet.

So, dem was Appollon schrieb schließe ich mich an.

Was ich aber noch hervorheben will ist, daß man nicht einfach aufhört Drogen zu nehmen. Man hört erst auf, wenn einem was passiert. Das sind meistens schlechte Erfahrungen. Das Leben gibt dir nacheinander immer schlimmere Erfahrungen. Man selbst entscheidet, wann es genug ist. Jedoch ist es, je länger man sich Zeit nimmt natürlich schwieriger.

Ich hab nach einer Depression aufgehört. Plötzlich war mein Leben eine Illusion. Ich habe beschlossen nicht in einer Illusion leben zu wollen. Einer meiner besten Freunde war gerade dabei DIE große Liebe seines Lebens zu verlieren. Er hat beschlossen, daß es das nicht wert ist.

Es ist so. Der Mensch braucht einen Unfall, einen Denkanstoß, sonst verändert sich das Denken nicht.

Allerdings möchte ich die Zeit auch nicht missen. Denn meine Erfahrungen haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Vielleicht hätte ich sonst die Erfahrung noch zu machen, und bei dem Gedanken daran stellen sich mir die Haare auf.

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Post Wed, 19.Mar.03, 14:39      mir hat man abgeraten Reply with quoteBack to top

Hallo Ihr Insider...

mir rät man immer davon ab, wenn andere rauchen oder Pillen nehmen
heißt es oft - Chiara - Du nicht - du brauchst das nicht - deine Phantasie
oder dein Film ist crazy genug.

Was könnten die anderen damit wohl meinen, warum sollte ich es nicht
sowie die anderen probieren???

Naja, bis jetzt hatte ich ja nicht das Bedürfnis, weil ich ohne Alkohol und Drogen genauso Selbstbewußt, crazy und ... sein kann. Aber ist das die Antwort auf meine Frage?

Danke für den Tip

Chiara

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Post Wed, 19.Mar.03, 14:58      Re: mir hat man abgeraten Reply with quoteBack to top

chiara wrote:
Was könnten die anderen damit wohl meinen, warum sollte ich es nicht sowie die anderen probieren???Chiara


ÄHMMM: Ja Danke Chira, für deine anmerkung " Hab ich mir echt gestern noch gedacht , wenn die Thera nicht hilft ( HI hat aber heute gewaltig geholfen ) vieleicht das ! und muss dir recht geben Danke für den wink Wink

@Darius schön das du jetzt schon so offen was von dir schreibst *FREUMICHFÜRDICH* Laughing find ich klasse , Hmm... schreib mal was für hoffnungen bei dir waren,das du dich selbst betäubst, betrügst . Warum war das ein weg für dich , und beschreib bitte auch mal die unerwünschten nebenwirkungen näher , *WÜRDEICHKLASSEFINDEN*
Danke für die Vertauen.
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Post Wed, 19.Mar.03, 15:05      Re: mir hat man abgeraten Reply with quoteBack to top

chiara wrote:
mir rät man immer davon ab, wenn andere rauchen oder Pillen nehmen
heißt es oft - Chiara - Du nicht - du brauchst das nicht - deine Phantasie
oder dein Film ist crazy genug.

Was könnten die anderen damit wohl meinen, warum sollte ich es nicht
sowie die anderen probieren???

Sie meinen damit, wenn Du zu Deinem "Film" auch noch Drogen nimmst, wirst Du möglicherweise psychotisch.
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Post Wed, 19.Mar.03, 17:23      danke - Reply with quoteBack to top

Hallo,

das ist doch in Ordnung... ich werde weiterhin keine Drogen und Alkohol
zu mir nehmen. Smile

Mir reicht es mein Buch fertigzustellen und mit beiden Beinen in der Realität zu bleiben... in der Phantasiewelt auszubrechen ist doch ok?

Laßt es Euch gut gehen und danke für den Tip

Chiara

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Post Wed, 19.Mar.03, 21:12      Reply with quoteBack to top

@Jürgen

Wenn´s noch mehr interessiert, geb ich in Kurzform wieder.

Auch bei mir besteht natürlich die Gefahr der Verherrlichung, aber wer sich der Konsequenzen bewußt ist, läßt die Finger davon!

Im Endeffekt wird es aber trotzdem ein Beispiel sein für eine traurige Drogenkarriere.


Ich hatte keine Hoffnungen auf irgendwelches Seelenheil, das mir Gift bringen hätte können Ich war einfach ein kleines dummes Kind, dem fad im Schädel war, mitten in der Schulzeit, fernab von der Erwachsenenwelt und Verantwortung. Der Horizont ist einfach noch kleiner. Gerade das macht aber die Experimentierfreudigkeit aus, weil eben wie gesagt die Konsequenzen nicht unmittelbar sind, bildet man sich wenigstens ein.


Beweggründe:

Ich hab mit 15 zu experimentieren begonnen. Kurz vor meinem 16. Geburtstag hat man mich auf eine Techno-Party verschleppt. An dem Tag dachte ich noch ich würde Techno hassen. Aber Party – erstes E und die Post ist abgegangen. Seit dem Tag bin ich dieser Musik verfallen.

Wie man schon erkennt, spielte der Spaßfaktor eine Hauptrolle. Bis ich 18 war habe ich mir voll die Kante gegeben. Das Wichtigste war für mich neben der Community immer die Musik. Die Musik war der einzige Grund, warum ich mir das Zeug reinschaufelte.

Wenn du jetzt wissen willst, was den Unterschied ausmacht – unvergleichlich.
Man erlebt die Musik auf Ecstasy komplettestens anders. Du bist im Zentrum. Ja, Gebärmutter ist ein gutes Wort. Deswegen sind auch so viele Leute auf Techno-Parties auf das Zeug abgefahren. Weil Amphetamine so außerordentlich gut kooperieren mit echt lauten rhythmischen Bässen. Wenn ich dir sage, daß du nicht mehr zwischen dir und der Musik differenzieren kannst, kannst du´s dir zwar vorstellen, aber du weißt nicht wie sich´s anfühlt. Wenn du´s doch wüsstest, wärst du ein armer Tropf, denn die Versuchung ist enorm. Viele Leute haben das Gift aus irgendwelchen Gründen genommen und hingen auf den Parties nur der Drogen wegen rum, aber mir ging's nur um die Musik.


Wende:

Zwischen 18 und 19 machte sich die Menge und die Frequenz bemerkbar. Eines Abends, eigentich zwei Uhr Nachmittags in der Afterhour, 7 Tabletten und etliche Lines Speed später kam ich runter, und zwar schlagartig. Das war so ein definitiver Cut into Realität, daß ich in derselben Sekunde hoffnungslos anfing zu weinen. Wenn du 15 Stunden nonstop einen Orgasmus hast und dann kommt der Dampfhammer und es ist aus, dann gnade dir Gott.

Plötzlich war mir schlagartig bewußt, bei allen abartig guten Musikerlebnissen und ganz argem Körpergefühl, ist es doch nur eine Illusion. Und was hast du in deinem Leben davon? Ja du kannst später erzählen, "He, ich hab viele wichtige Jahre meiner Kindheit versaut, aber es war echt geil!"

Was sich an diesem Nachmittag abgehoben hat, war der ganz starke Unterschied zwischen Illusion und Wirklichkeit. Die Gewissheit, daß ich kostbare Lebenszeit ins Klo schütte. Auch wenn´s dir noch so gut geht auf Ecstasy, auch wenn der Zustand noch so unbeschreiblich schön ist, und das ist er, denn sonst würden nicht soviel darauf reinkippen, was zum Geier macht diesen Zustand so real für dich, wenn du Gift brauchst um ihn herbeizuführen?

The End:

Also hab ich aufgehört.

Ende



Ich wußte was mir wichtiger ist. Nämlich meine Gesundheit und mich als Persönlichkeit zu entwickeln. Wer Drogen nimmt, bleibt stehen, Punkt um! Da fährt die Eisenbahn drüber.

Am Anfang und in der Mitte ist man der Meinung man benützt das Gift für seine Zwecke. Ich wollte das ganze Potential ausschöpfen, das in diesen Substanzen steckt um den optimalsten Nutzen daraus zu ziehen.

Aber das Umgekehrte ist der Fall. Die Substanz zieht ihren optimalsten Nutzen aus dir. Sie schöpft dein gesamtes Potential aus. Ansonsten würde man es nicht Gift nennen.

Nun, so ist das mit neugierigen Kindern. Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Sie haben mir nie verboten Drogen zu nehmen. Dafür bin ich ihnen dankbar. Sie haben zwar immer mitleidig geschaut, wenn ich nachhause gekommen bin, aber dafür hab ich ihnen nie verheimlicht, daß ich Drogen nehme. So hatten sie mich unter Kontrolle. Als einzige Droge habe ich Heroin ausgelassen. Das wäre auch die Grenze bei meinen Eltern gewesen.

Im Wesentlichen haben Kinder ein größeres Problem mit dem Gift, wenn sie es ihren Eltern verheimlichen müssen. Denn mir war immer klar, daß es meine Verantwortung war, wie ich mit mir umging, deshalb konnte ich auch nie jemandem die Schuld dafür geben was aus mir wird, außer mir geben.

Wie du siehst Jürgen, gibt’s gar nicht soviel hintergründiges Zeug beim Drogenkonsum in dem Alter. Das ist die Propaganda oder auch Unwissenheit der Gesellschaft und Medien. Deswegen wird bis zum heutigen Tage auch so verantwortungslos umgegangen mit der Thematik. Die Erwachsenen versuchen dir zu jeder sich bietenden Gelegenheit einen Grund einzureden, warum Jugendliche Drogen nehmen. Blöderweise fühlt sich aber kein einziges Kind von dieser Polemik angesprochen, denn wir machten das ja nur aus Spaß und Neugier – aus reiner Freude an der Experimentierfreudigkeit..

Indem die Drogenproblematik von der Gesellschaft, die absolut Nüsse Ahnung vom Gift hat, ständig künstlich hinaufgespielt wird, mit aus den Fingern gezogenen Argumenten, sodaß sich die anderen Erwachsenen was drunter vorstellen können, wird das eigentliche Problem sehr intelligent umgangen. Denn die Realität ist schlimm genug. Erwachsene wissen nicht mehr wie es ist Kind zu sein und versuchen die Kindernuss auf Erwachsenenart zu knacken. Genau das treibt die Kinder dazu gegen diese Verleumdung zu protestieren. Wie? Indem sie eben genau das tun, was die Eltern ihnen aus fadenscheinigen Gründen, die einfach nicht der Realität entsprechen verbieten.

Das beste Beispiel war bei mir das Kiffen. Gras liegt in unserer Gesetzgebung ja fast, oder? gleichauf mit sämtlichen anderen Drogen. Zumindest in der öffentlichen Meinung. Heroin, weed, LSD, alles dasselbe. Wenn du aber einen Joint rauchst, fragst du dich welche empirischen Beweise zum Kuckuck dieser Argumentation zugrunde liegen. Denn ein Weed-Rausch unterscheidet sich in keinster Weise von einem ordentlichen Alkoholrausch, außer in seinem optischen Inhalt. Sorry, daß ich das hier so sagen muß. Ja, ich war richtig enttäuscht, daß sich meine von den Medien aufgebauschten Vorstellungen vom Gras nicht erfüllt haben.

Das Traurige ist einfach, daß die Menschen für dumm verkauft und vollkommen entmündigt werden. Ich habe mir schon öfter die Frage gestellt, "Warum diese Lügen, oder Ersatzargumente, die einfach nicht stimmen? Ist die reale Gefahr nicht schrecklich genug, daß wir unsere Kinder anlügen müssen?"

Es ist immer eine Frage, wie etwas kommuniziert wird. Wenn dir jemand sagt, tu dies oder jenes nicht, und lügt dich nebenbei über die tatsächliche Wirkung der Substanz an, oder vernachlässigt tatsächliche Argumente zugunsten von aufgebauschtem Wirrwarr, der das Gift so unbeschreiblich schrecklich erscheinen lassen soll, daß dir Hören und Sehen vergeht, wirst du diesem Menschen nicht mehr glauben, nachdem du die Droge tatsächlich erfahren hast. Denn die fühlt sich ja unglaublich geil an! Und zu Beginn ist es auch in den meisten Fällen nicht allzu schwer Pausen einzulegen zwischen den Gebräuchen. Ich sage hier absichtlich nicht Missbrauch, denn der Sinn der Droge ist ja, daß sie verwendet wird, sonst wäre sie nicht auf dem Markt.

Und wen scheren schon psychische und physische Schäden, die sich erst irgendwann bemerkbar machen. Was soll ich noch sagen? Kinder!

Also, lieber mal nachdenken ob man lügen muß, oder ist die Wahrheit nicht doch schrecklicher? Und zweitens, wie kommuniziere ich es den Kindern? Daß gescheite Erwachsene keine Drogen nehmen ist doch eh jedem klar!

Das Schlimmste ist aber die Lüge. Die Entmündigung der breiten Masse. Wer nicht Verantwortung tragen darf für sein eigenes Handel, schiebt die Schuld dann auf seine Familiendynamik, auf die Gesellschaft, auf die Politiker, auf die Exekutive, auf alles Mögliche. Niemand gibt sich selbst die Schuld am Ende. Jeder ist schuld, nur nicht ich. Weil wir nicht lernen durften selbst Verantwortung zu tragen. Deswegen braucht es immer mehr Gesetze um uns vor uns selbst zu schützen. Deswegen müssen wir auch überwacht werden, wo´s nur geht, um ein Verbrechen schon im Keim zu ersticken. Und deswegen übernehmen die Menschen immer weniger Verantwortung für ihr Handeln. Der Teufelskreis zieht seine Spirale.

Genau das ist es was sich in der Drogenproblematik konzentriert. Das ist die Essenz der Symbolik Droge. – Die Lüge, Illusion und die Entmündigung die sich im Gift manifestieren. Wer Drogen nimmt gibt seine eigene Verantwortung für sich selbst aus den Händen und lebt in der Lüge und Illusion.

Jetzt wirft sich natürlich die Frage auf, was war zuerst da, das Huhn oder das Ei?

Hier will ich auf die Signatur Chiara´s verweisen ->
Quote:
Dir begegnet alles für das du reif bist...



Schande, ist doch länger geworden..

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit! Wink



PS: Ach ja, ich hatte ganz vergessen die unerwünschten Nebenwirkungen zu erwähnen.

Also, da wären:

Völliger Realitätsverlust, absolute Verdummung am Tag nach dem Konsum, damit meine ich wirklich absolute Verdummung. Ich saß in der Schule und hatte beim lesen eines Satzes das erste Wort vergessen, nachdem ich das zweite las. Kopfschmerzen, Lustlosigkeit, Luftschlösser und no-future – Einstellung, Gewichtsabnahme, Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Sodbrennen, Visuelle Blackouts, auditive Halluz, Panikattacken, chronische Angstzustände, Depressionen, Schlappheit und Antriebslosigkeit, latente Unruhe, Brechreiz, Angst verrückt zu werden, schulischer Leistungsabbau, Aufmerksamkeitsdefizite (sehr schwere), Verlust der Kreativität, oberflächlicher Austausch mit anderen Menschen, Zeit und Energie verscheissen damit, sich die Gesundheit zu ruinieren und man wird schief angekuckt von den anderen, die über dich tuscheln, genau Paranoia! noch was?


Ah ja, nicht zu vergessen die ungesunde Gesichtsfarbe

...aber es ist ja alles nicht so schlimm im Vergleich zu den in 10 Jahren auftretenden Teilleistungsstörungen, was immer das auch sein soll...

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juergen
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W


Post Wed, 19.Mar.03, 21:22      Danke Darius Reply with quoteBack to top

WOH Shocked haut mich vom hocker, Danke Darius , muss jetzt erst schlucken
bin stolz auf dich !!!!!!!! Very Happy ! Gruß Jürgen
Apollon
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M,


Post Thu, 20.Mar.03, 1:02      Reply with quoteBack to top

darius wrote:
Wer nicht Verantwortung tragen darf für sein eigenes Handel, schiebt die Schuld dann auf seine Familiendynamik [...]
Weil wir nicht lernen durften selbst Verantwortung zu tragen. [...]

Genau das ist es was sich in der Drogenproblematik konzentriert. Das ist die Essenz der Symbolik Droge. – Die Lüge, Illusion und die Entmündigung die sich im Gift manifestieren. Wer Drogen nimmt gibt seine eigene Verantwortung für sich selbst aus den Händen und lebt in der Lüge und Illusion.

Darius, es ist ein Unterschied, die Schuld auf die Familiendynamik und auf die restlichen Gründe zu schieben, die Du angeführt hast.

Ich kenne niemanden der Drogen nimmt, und die Schuld auf seine Familiendynamik schiebt.
Denn wenn dem so wäre, wären die Drogen bzw. die Sucht weg.

Die Familiendynamik hinter Drogen ist: Bei der Mutter stehen, und sie dennoch suchen. Jemand der Drogen nimmt, steht nicht als Kind bei der Mutter, sondern als Verbündeter oder als Stellvertreter eines früheren Partners der Mutter, oder als Stellvertreter eines Menschen der der Mutter sonstwie fehlte (z.B. früh verstorbener Elternteil, verstorbenes Geschwister).
Jedenfalls eine Konstellation, in der Betroffene durch die Identifikation nicht als Kind der Mutter lebt, und den fehlenden Zugang zu ihr durch das „Gebärmuttergefühl“ des Drogenrauches kompensiert.

Wenn die Mutter obendrein dem Kind zu verstehen gibt: „Nimm nicht vom Vater, was vom Vater kommt ist schlecht“, dann manifestiert es sich in einer Sucht. Dem Kind wird dadurch die Möglichkeit genommen, in Eigenverantwortung zu entscheiden, was gut oder schlecht für es ist (was es vom Vater nehmen, übernehmen, darf oder nicht). Diese Verhaltensweise wird dem Kind durch die Familiendynamik unbewußt angelernt, und später vom Erwachsenen weitergelebt. Darüber hinaus bleibt der Erwachsene aus Liebe seinem Herkunftssystem treu. Aus dieser Treue leitet sich der Spruch „Leiden ist leichter als lösen“ ab. Ich glaube nur wenige Leute verstehen diesen Spruch wirklich wenn sie ihn das erste Mal hören.
Die Symbolik der Droge ist entmündigt alles von der Mutter zu nehmen, und nichts vom Vater.

Jemand der seiner Familiendynamik ins Auge blickt, hört auf das Schicksal für die Eltern zu tragen und übernimmt Verantwortung für sein eigenes.

Meiner Meinung schließen sich Deine Aussagen „Nicht Verantwortung tragen“ und „Schuld auf seine Familiendynamik schieben“ gegenseitg aus, denn das erstere kann nur derjenige, der seine Familiendynamik überhaupt nicht kennt, wodurch letzteres unzutreffend wird.
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