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Zora
neu an Bord!
3
Hannover W, 32
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Mon, 09.Aug.04, 16:52 Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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Einen schönen guten Tag,
wie vermutlich viele hier suche auch ich seit längerem nach einem geeigneten Weg, um mit meinen Problemen (einst waren es Magersucht, Esstörungen und Depressionen jetzt sind es psychosomatische Krankheiten und Depressionen und Störungen wie Schlafstörungen) umgehen zu lernen oder sie gar auflösen zu können. Eine Verhaltenstherapie über 25 Stunden, die vor einem Jahr zu Ende ging, hat geholfen, mich zu trauen, nach Innen zu blicken. Auch hatte ich seither keine nennenswerten Essstörungen mehr. Seit ein paar Wochen nun spüre ich wieder kaum Boden unter den Füßen, bin in einer tiefen Krise, mal mehr, an anderen Tagen weniger. Das Gefühl "ich schaffe das nicht allein" stellte sich ein.
So ging ich erst zu einer Beratung und anschließend zu zwei Therapeutinnen. Die eine, die mir weniger sympathisch ist, empfahl mir die analytische Psychotherapie, die andere, die mir eher zusagt, die Psychoanalyse.
Viele Fragen beschäftigen mich seither: Etwa welcher Ansatz der "richtige" sein könnte. Die Verhaltenstherapie wäre mir an diesem Punkt in meinem Leben zu oberflächlich, aber eine Psychoanalyse erscheint mir zu ... vielleicht zu groß. Als jemand, die seit Kindheit an sich darauf spezialisiert hat, eine Ritterrüstung anzulegen und niemanden an sich heran zu lassen, habe ich natürlich besonders große Angst davor, dass eine andere Person nicht nur zu dem mir Bewussten, sondern noch dazu zu meinem Unbewussten vordringt. Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass diese intensive Therapieform nötig ist, um Altes aus der Kinderheit aufzuspüren. Ich merke, dass es einfach nicht ausreicht, auf das Hier und Jetzt mein Verhalten abzustimmen. Doch die Psychoanalyse ängstigt mich auch, weil sie wohl offensichtlich sehr viel Zeit und Raum in Anspruch nimmt. Bin ich dann für Jahre in einer Krise, so wie das jetzt seit ein paar Wochen der Fall ist seit ich mich wieder traue und auch durch äußerer Entwicklingen nicht anders kanns als nach Innen zu schauen? Manche schreiben, sie wären seit fünf und mehr Jahren dabei (Wer bezahlt das dann nur? Die Kassen übernehmen doch nur 240 Stunden?). Ich wollte eigentlich Kinder bekommen? Bleibt da noch Platz und Zeit? Die Psychoanalyse scheint auch so offen zu sein.... Ich bin mir doch sehr unsicher. Ist eine Psychoanalyse auch "gefährlich"? Ich bin durch mein Leben einigermaßen aufrecht gekommen u.a. auch, weil ich Hilfsinstrumente entwickelt habe. Nun habe ich Furcht, dass ich diese Instrumente verliere, aber nichts anderes dafür bekomme, um "ganz" zu sein.
Soweit ich das richtig verstanden ist die analytische Psychotherapie intensiver als eine Verhaltenstherapie, aber stärker auf Problemlösungen ausgerichtet als die Psychoanalyse. Stimmt das so? Wenn ich für zwei Jahre zwei Mal die Woche mit einer Therapeutin arbeite - das würde mir, glaube ich, eher gefallen. Das ist übersichtlicher, dann aber wieder zu oberflächlich?
Ich werde mit den beiden Therapeutinnen darüber sprechen. Aber "unabhängige" Erfahrungen von Euch wären mir mindestens genauso wichtig. Ebenso dankbar wäre ich, wenn Ihr mir Leseempfehlungen geben könntet - so eine Art Autobiografie über Erfahrungen mit der Psychoanalyse bzw. der analytischen Psychotherapie
Vielen Dank und liebe Grüße
Zora
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_________________ "Seltsam im Nebel zu wandeln." (Hermann Hesse) |
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urmel
sporadischer Gast
28
Rhein-Main W, 43
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Tue, 10.Aug.04, 9:31 Re: Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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Hallo zora,
mache seit ca. 3 jahre eine analyse und kann deine bedenken und ängste sehr gut verstehen. jetzt, kurz vor dem ende (nicht weil ich aufhören will, sondern weil die kasse nicht mehr zahlt ) habe ich neben all der "fachliteratur" ein buch entdeckt, welches ich mit vergnügen angefangen habe zu lesen und eigentlich vor beginn oder einer entscheidungsfindung besser platziert wäre.
der autor heisst wolfgang schmidbauer, titel: liebeserklärung an die psychoanalyse" ist zwar schon von 1993, aber eben ein klassiker .
deine zeilen lassen mich vermuten, du bist auf dem weg zu einer entscheidung und dass es da ängste und fragen gibt, ist völlig normal. besprich es mit den potentiellen therapeutinnen und hör dir ihre antworten an, das wird dir hoffentlich weiterhelfen.
ich wünsche dir eine gute auswahl
gruss urmel
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_________________ weil du mir zeit und stille schenkst,
wenn ich leer und ausgebrannt bin |
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undiscovered_soul
sporadischer Gast
7
Deutschland W, 26
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Tue, 14.Mar.06, 21:20 Re: Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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Hallo zusammen!
Ich hänge meine Frage einfach mal an diesen alten Thread an:
Kann mir bitte jemand die Unterschiede zwischen Psychoanalyse und analytischer Psychotherapie erklären? Ich meine außer, dass man bei der Analyse 3 oder mehr Sitzungen pro Woche hat und man auf der Couch liegt und bei der analytischen Thera nur 2 Termine hat und dem Therapeuten gegenüber sitzt?
Vielen Dank und Gruß,
Undiscovered Soul
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carö
Forums-InsiderIn
456
Deutschland W, 38
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Wed, 15.Mar.06, 16:39 Re: Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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hallo,
die wichtigsten unterschiede hast du bereits genannt. bei einer analyse ist die frequenz der std. höher und eher liegt man, als dass man sich gegenübersitzt. aber es gibt genauso analysen mit niedrigerer frequenz, die im sitzen durchgeführt werden...
das kommt eher darauf an, was du für probleme mitbringst, wie der therapeut selbst ist, welche ausbildung er gemacht hat etc.... der große vorteil einer analytischen therapie ist, dass du max. 300 stunden durch die kasse bewillgt bekommst, während es bei der sog. "kleinen analyse" max. 100 stunden sind... viele analytiker bieten auch beide varianten an, so dass du dir schon vorstellen kannst, dass sie als person selbst/als therapeut dem patienten nicht anders begegnen... aber die höhere frequenz und das liegen kann einen größere intensität und regression auslösen und das macht viel aus.
ich persönlich würde mich - wenn schon analytische therapie - dann für die "große analyse" entscheiden (habe ich auch), einfach weil es mehr stunden gibt. wenn jemand das aber nicht möchte, dann ist er mit der kürzeren variante besser bedient... intensität und entwicklungspotential bieten beide formen, genauso wie andere theraformen auch... besonders wichtig ist v.a. dass der patient mit den´m therapeuten "kann"..
viel glück!
caroline
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_________________ Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können. |
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undiscovered_soul
sporadischer Gast
7
Deutschland W, 26
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Wed, 15.Mar.06, 22:00 Re: Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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Hallo Caroline
vielen Dank für deine Antwort.
Ja, für mich würde es wohl einen ziemlich großen Unterschied machen, ob die Thera im Liegen oder im Sitzen stattfindet. Ich fühle mich im Sitzen viel wohler (obwohl ich liegen noch nie ausprobiert hab )
Und drei oder vier mal die Woche zum Thera gehen, das wäre mir wohl eher zuviel.
Lg, Undiscovered Soul
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kalteswasser
neu an Bord!
1
Niedersachsen M, 25
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Thu, 23.Mar.06, 11:10 Re: Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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Hallo,
stehe eigentlich vor demselben Problem. Ich habe mein Problem bereits hier geschildert (siehe http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=27236) und möchte schnellstmöglich eine entsprechende Therapie machen, weil ich keine Chance sehe, aus eigener Kraft mir in dieser Sache zu helfen. Leider weiß ich nicht genau, an wen ich mich genau zu wenden habe bzw. welches eine geeignete Therapieform für mich ist. Die Infos auf der Seite hier beziehen sich ja im großen und ganzen auf die Sachlage in Österreich, aber zum Glück sind ja auch einige Deutsche hier. Kann mir jemand helfen? An was für einen Therapeuten habe ich mich zu wenden? Wie kann ich erkennen, ob dieser qualifiziert ist, mir zu helfen? Ist ein Dipl. gleichbedeutend für eine bessere Qualität der Therapie? Wie soll ich bei der Vielzahl an psychoanalytischen Therapeuten unterscheiden? Soll ich eher eine Frau oder einen Mann als zukünftigen Therapeuten in Erwägung ziehen? Über Hilfe wäre ich sehr dankbar.
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Colonia
sporadischer Gast
19
Cologne W, 34
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Wed, 29.Mar.06, 13:55 Re: Psychoanalyse oder analytische Psychotherapie |
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hallo
ich hab zu dem thema auch eine frage und zwar hab ich gerade mein zweites beratungsgespräch hinter mir und die therapeutin hat gemeint ich brauche schnellst möglich eine therapie. sie sagte vier tage die woche je eine stunde. und die vierte stunde müsste ich selber zahlen.
ist das richtig so? muss ich unbedingt vier stunden pro woche machen? ist ganz schön viel. und wie soll ein normalsterblicher 300 euro pro monat mal eben nebenbei aufbringen?
vielen dank schon mal für eure hilfe
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