keine Enge & viel Kontrolle

sporadischer Gast 12 Schweiz W, 29

Hallo!

Ich habe schon seit längerer Zeit Angst vor Enge im räumlichen Sinn. Das war aber nicht sehr belastend, weil es sich um eine kleine Angst handelte. Dann machte ich Erfahrung mit dem MRI (die Röhre). Obschon sogar mein Hausarzt vermerkte, dass ich unter "Platzangst" leide und ich selber das auch nochmals deutlich machte, wurde ich nicht Ernst genommen. Ich bekam Dormikum ... aber zuwenig. So erwachte ich mitten drin. Das war der Anfang meiner grossen Angst vor Enge!!! Ich konnte anfangs nicht mehr einschlafen. Ich dachte, dass sich das schon wieder gäbe. Es wurde auch etwas besser, aber nicht viel.

Im Moment ist es so, dass ich trotz Bedarf nie mehr ins MRI möchte. Wenn ich einen Krimi sehe, wo Handschellen vorkommen, dann kommt meine Angst sofort. Es zieht sich alles zusammen, vor allem im Lungenbereich. Auch im Kino oder Flugzeug fühle ich mich sehr unwohl, es sei denn ich sitze beim Gang. Ebenfalls graut es mir vor Operationen mit Betäubung. Ich will immer Kontrolle haben. Ja keine Einengung. Ich brauche Raum!!! (Spüre gerade beim Schreiben, wie "es" aktiviert wird, darum lass ich mal die vielen anderen Alltagssituationen.)

Ich glaube selber, dass ich das durch das schreckliche MRI-Erlebnis "gelernt" habe. Nur kann ich es nicht mehr verlernen.

Was soll ich nur tun? Ich dachte schon an eine Verhaltenstherapie. Doch als ich anrief, da war der Arzt in den Ferien und ich noch so froh. Seither will ich das Thema vergessen, doch es bleibt hochaktiviert. Ich hatte schon ein paar Mal Lust dem radiologischen Institut einen Brief zu schreiben, dass ich von ihrer Unprofessionalität sehr enttäuscht sei. Aber ehrlich gesagt, ich kann mir nicht denken, dass ich bei denen etwas verändern kann. Ich fühle mich selber hilflos und auch wütend.

Vielen Dank für allfällige Antworten!

Helferlein 54 Augsburg W, 26

Hallo stini,

Platzangst habe ich auch. Zwar nicht so arg, wie du, aber mir macht es Angst in geschlossenen Räumen zu sitzen. Selbst, wenn ich zuhause auf der Toilette sitze, ist meist die Tür einen Spalt weit auf, damit ich sehe, ich bin nicht eingesperrt, und kann jederzeit raus. Ich bin auch froh, wenn es neben dem Aufzug auch Treppen gibt. Egal, in den wievielten Stock ich muß: Ich steige lieber Treppen. Im Aufzug komme ich mir eingesperrt vor.
Bei Röhren-Untersuchungen habe ich zwar nicht richtig Panik, aber etwas unwohl fühle ich mich, da ich nicht weiß, was hinter meinem Kopf passiert.

Stini wrote:

Ich hatte schon ein paar Mal Lust dem radiologischen Institut einen Brief zu schreiben, dass ich von ihrer Unprofessionalität sehr enttäuscht sei.

Ich denke, das nützt nicht viel. Da es bei dir aber sehr schlimm ist, wäre es gut, wenn du eine VT machen würdest. Traue dich nochmal, dort anzurufen. Man hat meistens mehr Angst vor der Therapie, als sie dann wirklich ist. friend

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