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lovestar20001
neu an Bord!
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Post Mon, 30.Sep.02, 15:10      Borderline - Syndrom Reply with quoteBack to top

Hilfe! Ich habe das Borderline - Syndrom! Wie kann ich mir selbst helfen oder mich heilen? ich bin 18 jahre alt und habe es seit ca. 4 jahren, war oder bin aber nicht in Behandlung! Ich wäre für hilfe und tipps sehr dankbar!
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r.l.fellner
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Post Tue, 01.Oct.02, 10:31      Reply with quoteBack to top

Hallo lovestar20001,

sind Sie sicher, daß Sie tatsächlich unter dem Borderline-Syndrom leiden - wurde bei Ihnen schon einmal eine Diagnose durch Fachleute vorgenommen? Selbstdiagnosen bergen ein beträchtliches Risiko, anhand einzelner, an sich "wiedererkannter" Symptome bei sich Krankheits- oder Beschwerdebilder zu vermuten, die ein Arzt oder Therapeut womöglich völlig anders einordnen würde.

Borderline nämlich ist grundsätzlich eine recht schwerwiegende Persönlichkeitsstörung, die nach heutigem Wissensstand unbedingt professioneller therapeutischer Hilfe bedarf - im Alleingang kann man am ehesten noch an den begleitenden Kontaktstörungen und der eigenen Psychohygiene (zB. Reduktion der alltäglichen Belastungen) arbeiten. Hier haben sich bei vielen meiner KlientInnen z.B. diverse Entspannungsübungen (in diesem Fall allerdings begleitend zur laufenden Therapie durchgeführt) sehr gut bewährt.

Aber auch, wenn eine Diagnose bei Ihnen nicht das Borderline-Syndrom, sondern "nur" eine Vorform oder ein Teilspektrum dieses Krankheitsbildes - oder auch eine andere Kontaktstörung - ergeben sollte, würde ich Ihnen gerne ans Herz legen, sich baldmöglichst therapeutische Hilfe zu suchen. Auf diese Weise wird es Ihnen nämlich nicht nur bedeutend rascher gelingen, Ihre Probleme in den Griff zu bekommen, sondern es kann dadurch auch einer etwaigen Verschlechterung der Symptomatik, die sich bei diesen Störungsbildern leider sehr oft einstellt, frühzeitig begegnet werden. So kann es Ihnen dann letztlich auch selbst besser gelingen, bald wieder 'festeren Boden unter den Füßen' zu finden.

Alles Gute!
Richard L. Fellner

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Post Tue, 15.Oct.02, 12:29      frage an Dr. Fellner Reply with quoteBack to top

Hallo!

ich bin neu hier und tatsächlich schwer begeistert. ich hab mich schon durch einige borderline-foren gewuselt und war doch immer entsetzt über die manchmal dort stattfindenden "kämpfe" zwischen "angehörigen" und borderlinern, wobei man im ergebnis oft nicht weiss, WER denn nun der border ist.

ich habe mich jetzt hier durchgelesen und stelle fest, dass ich mich hier sehr wohlfühle.
es wirkt hier schlicht PROFESSIONELL.

ich bin eine noch-nicht oder nicht -mehr borderlinerin. ich weiß dass es sich ziemlich schräg anhört und ist auch nur MEINE laienhafte bezeichnung für das, was ärzte bis dato mit borderline-persönlichkeitsstörung bezeichnet haben, aber neuerdings von einem professor mit :
PTBS plus dissoziative amnesien genannt wird.

dieser prof. drückte sich so aus: ich hätte erhebliche frühstörungeanteile, aber vom eigentlichen BL-syndrom würde er "noch nicht" oder "nicht mehr" sprechen.

nun gut.
ich finde mich in der neuen diagnose wieder, das ist das wichtige und in tiefenpsychologischer therapie bin ich auch.

natürlich hat jeder border irgendwann man die phase viel über die erkrankung lesen zu wollen. auch mir hat das sehr geholfen.
nun meine frage:
ist ihnen dr. fellner, das buch eines J.Erik Mertz bekannt?
"weder tot noch lebendig"


ich habe es mir zugelegt und bin entsetzt. zudem ist mir nicht klar über welche ausbildung der autor verfügt und ob seine "thesen" irgendwo wissenschaftlich begründbar sind.

so ist der autor der meinung, dass selbst der plötzliche kindstod mit borderline begründbar ist.
so behauptet er, die mütter, von am kindstod verstorbene babys sind borderlinemütter und das kind schliche sich somit aus der welt um dem leid zu entgehen.


ist ihnen näheres bekannt?

es würde mich sehr interessieren.
vielen dank im voraus


Angela (41)
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Post Tue, 15.Oct.02, 13:03      Reply with quoteBack to top

Hallo Time,

nein, ich kenne das Buch nicht - allerdings halte ich derartige Thesen für, bemüht zurückhaltend formuliert, 'wenig hilfreich'.
Besonders dann, wenn sie nicht wissenschaftlich exakt nachweisbar sind (was offenbar nicht der Fall ist, jedenfalls sind mir persönlich keine Informationen dieser Art bekannt, und auch Sie dürften in diesem Buch auf nichts ähnliches gestoßen sein).

Ich schlage aus diesem Grund vor, Sie legen das in eine Art "geistige Schublade" - zur weiteren Bearbeitung erst dann herauszuholen, wenn Sie's für irgend etwas brauchen können... Wink

Freundliche Grüße und weiterhin alles Gute,
Richard L. Fellner

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Angel
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Post Tue, 15.Oct.02, 19:18      Probleme Reply with quoteBack to top

Ich habe irgendwie schon fast immer extreme Probleme mit mir selbst. Ich weiß einfach nicht wer ich selbst bin, kann meine Identität nicht genau finden und leider unter starken Stimmungsschwankungen und Kontaktschwierigkeiten, mit denen ich nicht mehr klar komme. Das Gefühl dass irgendwie etwas nicht mit mir stimmt habe ich schon lange, und bei diesen Selbsttests auf dieser Homepage kam heraus dass ich vielleicht Borderline und (!) Asperger-Syndrom habe...
Ich glaube ich sollte wirklich zu einem Pyschologen gehen um mein innerliches Chaos aufzuräumen..
Zahlt die Krankenkasse denn für psychologische Beratungen? Ich stelle mir das so vor dass ich zum beispiel jede Woche zu einem Psychologen gehe, meine Familie darf aber auf keinen Fall davon erfahren. Und selber leisten kann ich mir das auch überhaupt nicht...
r.l.fellner
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Post Tue, 15.Oct.02, 20:12      Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Angel,

ich kann mir kaum vorstellen, daß Sie tatsächlich an beiden Störungen leiden - vermutlich kam der beschriebene Effekt zustande, da Screening-Tests schon bei einer bestehenden Möglichkeit auf eine gewisse Problematik nahelegen (müssen), im Zweifel eine genauere Diagnose vornehmen zu lassen. Fest steht offenbar nur, daß etwas mit Ihnen nicht in Ordnung ist - deshalb sollten Sie den Hinweis in Bezug auf das Erfordernis einer genaueren Diagnose auch ernst nehmen und diese baldmöglichst vornehmen lassen.
Ihr Hausarzt oder ein Psychologe kann Ihnen dann sicher auch genau erklären, welche weiteren Schritte zu unternehmen sind und wie der finanzielle Aspekt aussieht. Eine Überweisung zum Psychologen kann Ihnen Ihr Hausarzt verschreiben.

Übrigens unterliegen sowohl Ärzte als auch Psychotherapeuten der Schweigepflicht. Eine Information Ihrer Eltern brauchen Sie also nicht zu befürchten, der einzig heikle Aspekt dürfte hierbei der mit der Krankenkasse sein (Sie sind mitversichert, nehme ich an). Jemandem, der selbst Geld verdient, und dem etwas am Schutz seiner Daten liegt, würde ich deshalb immer raten, sich die Therapie selbst zu finanzieren - nur so ist garantiert, daß niemand davon erfährt außer Ihnen und der Therapeut (auch nicht ggf. in ferner Zukunft).
In Ihrem Fall wäre eine denkbare Kompromißlösung vielleicht der Besuch einer Beratungsstelle (zu der man auch alleine kommen kann), zumindest mal als Übergangslösung.

Alles Gute!
Richard L. Fellner

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Angel
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Post Tue, 15.Oct.02, 21:13      Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für Ihre Antwort!
Wo finde ich denn Adressen von Beratungsstellen? Sind die denn kostenlos?
Geld verdiene ich noch keines, ich gehe noch zur Schule und habe frühestens ins 5-6 Jahren einen Beruf (nach dem Studium). Bis dahin sollte ich aber meine Probleme gelöst haben, weil ich sonst wohl nur schwer einen Job finde, weil mich viele Leute für verklemmt usw halten...
Gast
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Post Sun, 10.Nov.02, 21:17      Def. Boarderline Reply with quoteBack to top

Ich habe vor wenigen Wochen die Diagnose Boarderline bekommen, kann aber damit nur wenig anfangen, vor allem, da ich so viele unterschiedliche Ansichten gelesen habe. Könnte mich in dem Punkt jemand aufklären?
r.l.fellner
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Post Sun, 10.Nov.02, 21:23      Reply with quoteBack to top

Sehr geehrter Gast,

siehe mein Artikel auf http://www.Psychotherapiepraxis.at/artikel/ .

Freundliche Grüße
Fellner

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