Angst vor Arbeit

neu an Bord! 2 Gernsheim M, 38

Hallo,
ich bin neu hier und zur Zeit ziemlich ratlos. Es geht auch weniger um mich, als um die Tochter meiner Lebensgefährtin.

Sie befindet sich z.Z. im zweiten Anlauf einer Ausbildung zur Krankenschwester. Die Ausbildung zur Krankenpflegehelferin hat Sie abgeschlossen.

Ihr Problem ist, dass Sie, wenn Sie Frühdienst hat, nach dem Aufstehen von Brechattacken geplagt wird, die nach ca. 1-2h wieder nachlassen. Allerdings ist Sie dann nicht in der Verfassung arbeiten zu gehen.
Des weiteren hat Sie Probleme (Angst?) wenn Sie vor neuen, bekannte wie auch unbekannte Arbeitssituationen gestellt wird. Da treten bei Ihr auch differse Krankheitssymptome auf.

Wir haben jetzt Angst, dass Sie nicht in der Lage ist Ihre Ausbildung abzuschliessen bzw. ihrem Arbeitsalltag bewältigen kann.

In ihrer Freizeit zeigt Sie keinerlei Ängste und ist sehr agiel und lebensfreudig mit einem großen Bekanntenkreis. Sowohl bei Ihren Freunden, als auch bei Ihren Arbeitskolleginnen und Patienten ist Sie sehr beliebt und wird auch stets gelobt.

Kann es sich hierbei um ein physologisches Problem handeln, oder die allgemeine Angst vor dem Erwachsen werden (sie ist 21).

Reden hat bislang nicht geholfen und der Hausarzt findet auch nichts.

Ach ja, sie ist ein Scheidungskind mit einem Bruder.

Mit freundlichen Grüßen
Knolle

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Der Hausarzt kann ja vermutlich auch nichts finden, wenn es ein psychisches Problem ist.

Allerdings hat sie ja immerhin eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, das ist doch schon mal gut. War da schon klar, dass sie danach eine andere Ausbildung macht oder war es da erst so gedacht, dass sie in ihrem Beruf arbeitet? Ich frage nur, weil ich 2 abgebrochene Ausbildungen vorzuweisen habe (beide bis kurz vor Schluß). Das Abitur habe ich allerdings an einer Abendschule geschafft, vermutlich weil mir danach nicht direkt der Arbeitsmarkt drohte. Die Angst vor unbekannten/ungewohnten Situationen am Arbeitsplatz kenne ich auch.

Habt ihr mal über eine Therapie nachgedacht, um sie wieder für die Arbeitswelt zu stärken?

neu an Bord! 2 Gernsheim M, 38

Hallo,
der Beruf Krankenschwester ist ja schon ihr Ding. Sie hat es leicht im Kontakt mit anderen Menschen und die Arbeit macht ihr ja auch Spass. Zumindest im Prinzip. Ich denke es ist der Zwang der dahinter steht zu bestimmten Zeiten am Arbeitsplatz zu erscheinen und seine Zeit dort "abzusitzen".

Ich will sie aber auch nicht als "vergnügungssüchtig" und "arbeitsscheu" abstempeln, da ich denke dass mehr dahinter steckt. Aber sie sieht nun mal ihre Freizeit als heilig an. Ist aber auch Ansichtssache, da wir, meine Freundin und ich, sehr stark in der Arbeit eingespannt sind.

Ihr Berufsweg sah wie folgt aus:
soziales Jahr im Altersheim
Ausbildung als Krankenschwester - abgebrochen
Ausbildung als Krankenpflegehelferin (KPH) - abgeschlossen
Erneute Ausbildung als Krankenschwester - unsicher

Die Anforderungen an die KPH waren wirklich nicht hoch.

Mir wäre es vor allem wichtig zu Erfahren, ob andere Menschen ähnliche Probleme haben bzw. hatten.
Ich denke hier vor allem an die körperlichen Symptome die ausnahmslos immer auftreten, beim Frühdienst, an Feiertagen und Wochenende wenn der Dienst ansteht.

Gruß
Knolle

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Hi Knolle,

ich denke, die Tochter deiner Lebensgefährtin hat wirklich Angst und in diesem Zusammenhang kein Selbstvertrauen.
Vielleicht kannst du in meinem Bildungsweg Parallelen finden:
Abi - verbissen durchgekämpft
Architekturstudium - abgebrochen
Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin - kein Problem, da schon im Architekturstudium abgedeckt
Fernstudium Innenarchitektur - kein Problem, wie die Ausbildung
Wiederaufnahme des Architekturstudiums (?) - das Interesse besteht jedenfalls... aber ich weiß nicht, ob ich mir das zutraue...

Ich glaube daher, dass sie irgendwelche schlechten Erfahrungen beim ersten Versuch gemacht hat, oder so hohe Erwartungen an sich selbst stellt, dass sie panische Angst hat zu versagen.
Weißt du warum sie das erste Mal abgebrochen hat?

LG Ashiama

Helferlein 36 heidelberg M, 27

als ich mit meinem Studium (Medizin) angefangen habe, musste ich auch ein Pfegepraktikum absolvieren und habe danach auch noch in den Semsterferien immer Vollzeit als Pflegehelfer (als medizinstudent braucht man da keine Ausbildung) gearbeitet.
Von verschiedenen Stationen auf denen ich gearbeitet habe, kann ich nur sagen das sehr viel an den Kollegen liegt. Ich habe sehr viele Krankenschwesternschülerinen getroffen denen es gar nicht gut ging, wegen strengen und dominanten fest eingesessenen Schwestern.
Auf vielen Stationen herscht ein SEHR angespanntes, fast schon mobbinghaftes, Klima.
Nur mal so aus neugier....treten die Symptome bei jeder Station auf, auf der sie arbeitet ? Oder gab es auch mal Stationen wo es ihr "gut" ging ?
Na ja und was den frühdienst angeht kann ich schon verstehen daß das einem stinkt, bei mir hatt der schon um 6.00 angefangen Sad

....aber übergeben musste ich mich gott sei dank nie grinsend

sporadischer Gast 11 Norddeutschland W, 31

Hmm... Du schreibst, dass sie die Brechattacken nur dann hat, wenn sie Frühdienst hat...
Gibt es einen Unterschied zu ihrer sonstigen Schicht - von der Tageszeit erst einmal abgesehen? Gibt es Kollegen, die ihr unangenehm sind, oder muss sie Arbeiten verrichten, mit denen sie ein Problem hat?
Wenn sie die Ausbildung zur Krankenpflegehelferin bereits erfolgreich abgeschlossen hat, ist sie ja eigentlich mit den meisten Arbeitsabläufen vertraut - hat sie evtl. ein Problem mit dem veränderten Status - d.h. damit, dass sie nun mehr Verantwortung trägt als früher und ANgst hat, etwas falsch zu machen?

Damit will ich nicht unterstellen, dass sie keine Verantwortung übernehmen will, aber es kann ja durchaus Folgen haben, wenn man einen Fehler begeht - ich kann das wegen meines eigenen Berufs gut verstehen...

Muriella.

[nicht mehr wegzudenken] 1265 Niederbayern W, 25

Hallo Knolle

ich weiß nicht ob du ab und zu noch in diesem Forum bist. Aber ich habe deinen Beitrag gelesen, den du vor 2 Jahren geschrieben hast und wollte fragen wie es der Tochter deiner Lebensgefährtin jetzt geht?
Ich habe selber genau die selben Ängste, die du von ihr beschrieben hast. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch so jemanden gibt.
Wenn sie da wieder rausgekommen ist, vielleicht kannst du mir sagen, wie sie das gemacht hat...

sonnewasser

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