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Elurin
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Post Mon, 02.Aug.04, 17:30      Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich hätte eine Frage und hoffe auf ehrliche objektive Antworten.
Ich bin seit ca. 50 Std. in einer Verhaltenstherapie. Grund für den
Besuch ist ein gestörtes Essverhalten, Hass gegen den eigenen Körper
und den daraus resultierenden Problemen überhaupt noch am öffentlichen Leben teilzunehmen.
Mir ist wohl in der Verhaltenstherapie vieles klarer geworden, aber mein
eigentliches Problem hat sich nicht verbessert. Mir geht es nach wie vor schlecht, bin deppressiv, völlig unglücklich und habe das Gefühl am Leben nicht mehr wirklich teilzuhaben.
Mit meiner Therapeutin verstehe ich mich gut und kurzfristig fühle ich mich
nach den Sitzungen auch besser, aber ich habe jetzt überlegt, ob ich vielleicht die falsche Therapie gewählt habe.
Wie läuft eine tiefenpsychologische Therapie ab. Wird da tatsächlich hauptsächlich die Kindheit verarbeitet. Was bespricht der/die Therapeut/in mit einem.
Was habe ich zu erwarten? Ist es war, dass man aufgrund der Analyse des Therapeuten auch grundsätzlich seiner Meinung unterworfen ist, wie bestimmte Dinge zu beurteilen sind?`
Wo gibt es im Internet Abhandlungen über so einen Ablauf einer tiefenpsychologischen Sitzung?
Hoffe jemand kann mir weiterhelfen bevor ich mich entscheide.

Elurin Neutral
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Schnuppe
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Post Mon, 02.Aug.04, 21:09      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Elurin wrote:
Ich bin seit ca. 50 Std. in einer Verhaltenstherapie. ...
mein eigentliches Problem hat sich nicht verbessert. ..Mit meiner Therapeutin verstehe ich mich gut und kurzfristig fühle ich mich
nach den Sitzungen auch besser, aber ich habe jetzt überlegt, ob ich vielleicht die falsche Therapie gewählt habe.


Ne Verhaltenstherapie dauert ja (kassenzahlung in Deutschland) maximal 80h ehr aber 60h. Da kommt bei mir so die Frage auf wieso du kurz vor Schluss? deiner Therapie vor dem Ende und dem Abschied zu der Frage kommst ob die Richtung falsch sein könnte.
Wenn Du mit der Art der Therapie nicht klar kommst solltest Du das bereits nach 10h - 20h fesgeststellt haben weil spätestens dann (nach ca. 20h) eine Verbesserung der Symptomatik eintreten sollte, im Normalfall.
Wieso besprichst Du Deine Beobachtung über das Nichtanschlagen der Therapie und Deinem nach wie vor schlechtem Befinden nicht mit Deiner Therapeutin? und auch deine Überlegungen jetzt aufgrund Deiner aktuellen Wahrnehmung die Therapierichtung wechseln zu wollen.
Sie sollte Dich da am ehesten beraten können! auch ob und warum sich keine Verbesserung einstellt oder ob und warum sie das anders sieht.

Liebe Grüsse
Schnuppe
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Elurin
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Post Tue, 03.Aug.04, 10:44      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Quote:
Da kommt bei mir so die Frage auf wieso du kurz vor Schluss? deiner Therapie vor dem Ende und dem Abschied zu der Frage kommst ob die Richtung falsch sein könnte.......


Zum einen kam mir die Zweifel auch schon früher, das habe ich mit der Therapeutin auch besprochen und wir haben eine andere Angehensweise an meine Probleme versucht und zum zweiten kann ich schließlich nur dann Feststellungen treffen wenn ich mir darüber sicher bin - und ich bin mir erst jetzt sicher geworden.

Quote:
Wenn Du mit der Art der Therapie nicht klar kommst solltest Du das bereits nach 10h - 20h fesgeststellt haben weil spätestens dann (nach ca. 20h) eine Verbesserung der Symptomatik eintreten sollte, im Normalfall.


Ach da gibt es Regeln zu wann man das bemerken und ansprechen muss?

Quote:
Wieso besprichst Du Deine Beobachtung über das Nichtanschlagen der Therapie und Deinem nach wie vor schlechtem Befinden nicht mit Deiner Therapeutin? und auch deine Überlegungen jetzt aufgrund Deiner aktuellen Wahrnehmung die Therapierichtung wechseln zu wollen.


Das habe ich schon mehrmals. Ich finde es schade, dass Du auf meine eigentliche Frage überhaupt nicht eingegangen bist. Ich möchte hier nicht die Antwort meiner Therapeutin besprechen, darüber kann ich mir selbst ein Urteil erlauben. Ich möchte Erfahrungsberichte über die TP (Tiefenpsychologische Psychotherapie) und wie solche Sitzungen ablaufen. Hege nach wie vor die Hoffnung das jemand diese Fragestellung versteht und beantworten kann.


Elurin
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Post Tue, 03.Aug.04, 14:45      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Elurin wrote:

Wenn Du mit der Art der Therapie nicht klar kommst solltest Du das bereits nach 10h - 20h fesgeststellt haben weil spätestens dann (nach ca. 20h) eine Verbesserung der Symptomatik eintreten sollte, im Normalfall

Ach da gibt es Regeln zu wann man das bemerken und ansprechen muss?

Was ärgert Dich an meiner Aussage?
Sicherlich gibt es da keine Regeln wie du es jetzt auslegst aber nach einer gewissen Anzahl von Stunden sollte eine Verbesserung der Symptomatik eintreten, man kann es als "Faustregel" sehen, mit 20h, sicherlich auch abhängig von der schwere Deiner Erkrankung! Was mich wundert ist wie gesagt das Du Dir das Wechseln kurz vorm Ablauf der beantragten Stunden überlegst oder besser formuliert, warum hast du nicht schon ehr die Konsequenzen gezogen bzw etwas verändert ?
Warum hast du so lange deinen Zustand hingenommen, das sich nichts ändert, bist aber weiterhin zu ihr gegangen?
Das soll keine Wertung sein, Du wolltest objektive ehrliche Meinungen, nun das ist meine zu deiner Geschichte.

Quote:
Ich finde es schade, dass Du auf meine eigentliche Frage überhaupt nicht eingegangen bist. Ich möchte Erfahrungsberichte über die TP (Tiefenpsychologische Psychotherapie) und wie solche Sitzungen ablaufen.

Ich kann auf deine eigentliche Frage nicht eingehen da ich ne VT gemacht habe wie du das jetzt tust und ich denke das Du Dich da vor Ort bei einem Fachmann(frau) für TP informieren solltest. Der kann dir am ehesten sagen ob dein Problem sich mit einer erneuten Therapie in dieser Richtung klären lässt.

Quote:
...kann ich schließlich nur dann Feststellungen treffen wenn ich mir darüber sicher bin - und ich bin mir erst jetzt sicher geworden.

denn, wenn Du Dir ob Deiner Entscheidung sicher bist, dann musst Du Dich doch eh um einen neuen Therapeuten kümmern. warum verbindest Du nicht beides?

Liebe Grüsse
Schnuppe
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Elurin
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Post Tue, 03.Aug.04, 14:59      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Quote:
Das soll keine Wertung sein, Du wolltest objektive ehrliche Meinungen, nun das ist meine zu deiner Geschichte.



Schön dass du mit mir deine Meinung teilst, aber ich hätte auf meine Frage gern eine Antwort. Da Du die nicht geben kannst, warte ich auf weitere Antworten. Danke

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Post Tue, 03.Aug.04, 15:12      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

hallo Elurin,

sie läuft fast beispielhaft so ab, wie Schnuppe es dir hier wohl mehr als Nebeneffekt darstellt.
Es wird hinterfragt, hinterfragt,hinterfragt.
Es ist sogar vorstellbar, daß sich nach der Kennenlernphase mit dem nunmehr Tiefenpsychologischen Therapeuten ein ähnlicher Dialog wie zwischen euch beiden hier, ergibt. "Warum haben sie festgestellt, daß VT nichts für sie ist?"
" Warum haben Sie erst nach solch langem Zeitraum festgestellt, daß es nichts für Sie ist?"
Ja und die Therapie spielt sich in dieser analytischen art der Therapie eben dann um dieses Konstrukt herum ab:
Wie wehrst du ab warum wehrst du ab?
Wann und wodurch war es in der Kindheit wichtig, genau diesen Abwehrmechanismus zu gebrauchen usw.
Vom Setting her:

Man sitzt sich gegenüber, der Proband spricht die meiste Zeit.
Es wird seitens des Therapeuten auf die Art nachgefragt und immer wieder hinterfragt , wie Schnuppe es dir gerade vorgeführt hat.
Lösungen werden nicht präsentiert, denn genau diese soll man durch den Anschub der ständigen Hinterfragungen des Therapeuten- die sehr sehr weh tun können - selbst finden.
Es ist ein erhebliches Maß an Selbstreflexion nötig, ebenso die Fähigkeit dazu.

Tiefenpsychologische Psychotherapie arbeitet zwar auch mit Kindheitserlebnissen, dennoch wird es immer wieder wichtig sein und darauf wird auch der Akzent gelegt, sich das "Hier und Jetzt" anzuschauen. Ein wirklich tiefes Eintauchen in die Kindheit wird es in der Tiefenpsycholisch fundierten Psychotherapie aus unterschiedlichen Gründen nicht geben. Dies wäre Sache der Psychoanalyse.

Deshalb könntest du deinen Dialog mit Schnuppe wirklich fast als Beispiel nehmen.

lg
Tamara
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Elurin
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Post Tue, 03.Aug.04, 17:51      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo T.A.T.U,

danke für die Antwort. Zumindest erklärt es mir mehr als ich bisher wußte.

elurin

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Post Wed, 15.Sep.04, 18:24      Re: Ablauf einer Tiefenpsychologischen Psychotherapie Reply with quoteBack to top

Hallo Elurin,
ich denke es wäre ein konsequenter Schritt die Therapie vorzeitig zu beenden. Besprich das unbedingt mit der Therapeutin. Es ist durchaus möglich das Du tiefenpsychologisch weiter kommst, da ja der Ansatz ein ganz anderer ist. Wenn Du Defizite z.B aus Kindheit oder früheren Beziehungen hast, die therapeutisch nachgeholt werden sollten, ist man mit Verhaltenstherapie leider schnell am Ende. Letztlich ist es aber immer so, dass ein Therapeut eine heilende Beziehung entwickeln sollte (die Methode kann sogar zur Nebensache werden) und da kann es schon auch sein, dass gerade diese Therapeutin Dir das nicht geben kann.
Liegen z.B. kindliche Beziehungsdefizite/Traumata der väterlichen Art vor, ist es unter Umständen nicht möglich, diese bei einem weiblichen Therapeuten nachzuholen oder aufzuarbeiten. Aber Du kennst Dein Unterbewusstsein schliesslich nicht, Du kannst nur etwas andres probieren und schauen wie es Dir damit geht...
Ich mache grad selbst die Ausbildung zum Psychotherapeuten und kann Dir aber eine 3-5Jährige Ausbildung nicht in wenigen Sätzen erklären, das würde der Sache nicht gerecht werden.
Wünsche Dir Kraft weiter zu machen und das Du etwas passendes findest.
LG

Noch zur Info (Zit.):
"Um dieselbe Therapieform wieder und weiter zu machen, musst du 2 Jahre warten, eh neu beantragt werden darf.

In der Zwischenzeit kannst du privat Therapiestunden nehmen, d.h. du musst sie aus eigener Tasche bezahlen, der Kassensatz liegt derzeit bei 65-70 Euro/50 Minuten, kann aber "privat" auch darunter bzw. weit darüber liegen.

Hast du allerdings bisher eine tiefenpsychologische Therapie gemacht und dort das Budget ausgeschöpft, darfst du eine analytische Therapie direkt anschließen. Umgekehrt ist es nicht möglich."

Wie das bei Verhaltens- mit Wechsel auf Tiefenpsychologisch ist würde ich mal bei der Kasse erfragen, ist vielleicht auch ohne 2jahre Pause möglich.
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