wie mit depressionen den arbeitsalltag meistern

sporadischer Gast 6 Berlin W, 24

Hallo ihr Lieben,

ich bin ganz neu hier im Forum und wende mich schon mit einem Problem an euch. Ich leide schon seit längerer Zeit an Depressionen, fühle mich oft sehr leer und mir erscheint alles so sinnlos. Bis vor kurzem war ich arbeitslos (ca. 1 Jahr) und habe jetzt einen neuen Job (im Büro) gefunden. Eigentlich müßte ich ja jetzt happy sein, bin es aber irgendwie nicht. Am Anfang (bin jetzt seit 7 Wochen dort) hatte ich sehr große Ängste,das alles nicht zu bewältigen und mich zu blamieren. Die sind jetzt zwar weniger geworden, aber ich fühle mich die ganze Zeit so motivationslos und würde oft am liebsten wegrennen, weil es so unheimlich mühsam erscheint. Zudem habe ich große Schwierigkeiten, mich wirklich auf meine Arbeit zu konzentrieren und bringe dadurch schonmal was durcheinander. Brauche oft länger um etwas zu kapieren, weil ich irgendwie etwas über den Dingen schwebe und es dadurch länger dauert bis etwas zu mir vordringt. Vielleicht auch durch meine Angst zu versagen. Wie schafft man es seinen Arbeitsalltag zu meistern, obwohl man unter Depressionen leidet? Würde mich über eure Antworten freuen!

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo Zauberlocke!

Erst mal finde ich es ganz super, dass du trotz deiner Depressionen einen neuen Job gefunden gast. Einfach großartig!
Was du nicht schreibst.... gehst du in Therapie? Wenn nicht, dann solltest du das in Erwägung ziehen. Ich habe wegen meiner Depressionen so manchen Job in den Sand gesetzt und damit viel Geld verloren.
Tu dir einen Gefallen und erspar dir das und lass dir helfen!

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo Zauberlocke,

ich finde es auch super, dass Du trotz Deiner Depressionen arbeiten gehst. Du hast schon sehr viel geschafft. Deine anfängliche große Angst ist kleiner geworden. Das ist schon eine sehr gute Leistung. Auch hast Du schon 7 Wochen geschafft, Dein Arbeitgeber scheint auch mit Dir zufrieden zu sein. Das sieht alles ganz gut aus.

Alles sinnlos zu sehen und motivationslos zu sein, ist ein Symptom der Depression. Auch das Du für eine Arbeit länger brauchts, weil Dir ständig depressive Gedanken dazwischenfunken, gehört dazu. Eine Therapie kann Dir da schon sehr helfen.

Versuch Dir auch andere Lebensbereiche zu schaffen. Zb nach der Arbeit Entspannen, ein angenehmes Bad, ins Kino, Freunde und Familieangehörige treffen. Am Wochende mal einen kleinen Ausflug oder ins Schwimmbad. Einfach wieder am Leben teilnehmen. Das vertreibt die Depression.

Ich weiß, es ist schwer mit Depression arbeiten zu gehen, aber versuch es einmal. Arbeit ist ein ganz wichtiger Faktor um aus einer Depression herauszukommen. Sieh es als Versuch von Dir an wieder ein normales Leben zu führen. Mal sehen wie weit Du kommst. Aber nicht mit Verbissenheit oder Alles-oder-Nichts-Denken, sondern mit Gelassenheit. Du wirst noch viele Jobmöglichkeiten haben, falls es nicht klappt. Aber ein Versuch ist es wert.

Servus

Nachtfalke

Guest W

Hallo Zauberlocke!
Kann mich da bur anschliessen. Ich bewundere Dich trotz der Depressionen arbeiten zu gehen. Ich leide bereits auch seit Jahren darunter und hatte währenddessen auch einen Job. jedoch auch recht häufig arbeitslos da ich es nie geeschafft habe eine Stelle lange zu halten aufgrund meiner Depressionen. hinzu kommen Anst und Panikatacken in denen ich mich dann kaum noch bewegen kann an nichts anderes mehr denken kann und keine Luft mehr bekomme. ich würde auch raten Dir einen Therapeuten zu suchen. habe ebenfalls schon Therpien hinter mir aber den Fehler gemacht, wenn es mir besser ging die Therpie abzubrechen. Stehe wieder auf einer Warteliste und hoffe das sich da bald zumindest bezüglich des Erstgespräches etwas tut. Momentan bin ich wieder mal arbeitslos und das trägt nicht gerade zur Verbesserung meiner Depressionen bei. Ich denke auch Deine Bedenken, weil Du ab und an mal etwas falsch machst oder für etwas länger brauchst bis Du es verstehst sind unbegründet. Muß allerdings sagen das es mir genauso gehen würde und meine Gedanken machen würde. Ich denke jedoch wäre Dein Chef nicht mit Dir zufrieden hätte er längst etwas gesagt.
lG
dolphin78nrw

sporadischer Gast 6 Berlin W, 24

Freu mich, daß ihr drei mir so fix geantwortet habt. Es tut so gut aufbauende Worte zu lesen. Danke Smile

@Helene
Ja, ich mache eine Therapie, seit ca. 1 Jahr. Wir reden viel, aber ich habe das Gefühl ich habe schon alles gesagt - ich weiß schon sovieles über mich - trete aber trotzdem irgendwie auf der Stelle Confused

@Nachfalke
Ich denke auch das Arbeiten ein wichtiger Faktor ist, um nicht total durchzuhängen, aber es fällt mir halt so unendlich schwer, mich immer wieder aufzuraffen, weil ich so oft denke, wozu das eigentlich alles. Und ich fühle mich so unsicher und ausgeliefert. Versuche mir andere Lebensbereich zu schaffen. Gehe z. B. Abends noch mit ner Freundin ins Café oder so.

@dolphin
Ich habe echt schon Angst, daß mich irgendwann mal jemand darauf anspricht, warum das bei immer alles so lange dauert und sich fragt, warum ich ne Weile zum kapieren brauche. Habe Angst, die Erwartungen der Anderen nicht erfüllen zu können und als der letzte Heinz dazustehen.

Nehmt ihr Medis? Meine Therapeutin hat mir Fluoxetin empfohlen. Kennt ihr das?

Guest W

Hallo Zauberlocke!
Du solltest aber verscuchn ich weiß ist schwer nicht so daran zu denken, denn wenn Du Angst hast Fehler zu machen oder es bemerkt wird genau dann passiert es auch. Versuche Dich auf andere Sachen zu konzentrieren und an schöne Dinge zu denken.
LG
dolphin78nrw

Helferlein 138 Wien M, 40

Hallo Zauberlocke,

ich kenn das Medikament. Wenn es Dich nicht zu müde und benommen macht, nimm es weiter ansonsten probiers mal mit einem leichteren Medi.

Laß Dir auch von Deinem Therapeuten Tipps geben, wie Du Dich in dieser oder jener beruflichen Situation verhalten sollst. Vielleicht gibt es bei euch auch Einrichtungen, die psychisch Kranke im Berufsleben begleiten. Frag mal das Arbeitsamt.

Fehler machen wir alle. Keiner ist fehlerlos. Sei ein bißchen toleranter zu Dir und mach Dir nichts daraus, dass Du länger brauchst. In der Depression sieht man alles verzehrt, wahrscheinlich siehst Du Dich negativer als Du wirklich bist. Sonst hätte sich schon Dein Arbeitgeber gemeldet.

Vielleicht gelingt es Dir auch etwas Abstand zu Deinen depressiven Gedanken während der Arbeitszeit zu bekommen. zB das Du denkst "Jetzt konzentriere ich mich auf die Arbeit, zu Hause werde ich eine Stunde ausgiebig grübeln". Die verschiebst also Deine negativen Gedanken auf späteren Zeitpunkt.

Servus

Nachtfalke

neu an Bord! 2 Ratingen W, 29

Hallo Zauberlocke,

ich befinde mich in einer sehr ähnlichen Situation wie du. Auch ich habe Depressionen und seit 8 Wochen wieder einen Job (war auch vorher ca 1 Jahr Arbeitslos/krankgeschrieben). Und auch ich quäle mich jeden Tag zu dieser Arbeitsstelle mit dem Gefühl es nicht zu schaffen, bzw. wegzulaufen, um mich nach Hause ins Bett verkriechen zu können. Ich frage mich jeden Morgen, wenn ich aufstehe: "Wozu? Das bringt mir meine Lebensfreude auch nicht zurück. Da könnte ich auch genausogut im Bett bleiben". Dann quäle ich mich aus dem Bett und fahre mit riesen Widerwillen zur Arbeit. Dort denke ich dann alle paar Minuten: "So, jetzt schaff ich es nicht mehr- ich fahr nach Hause". Bis jetzt habe ich tapfer durchgehalten, so wie du, aber ich weiss nicht, wie lange ich das noch so weitermachen kann. Rolling Eyes

Jetzt habe ich Gott seih dank grad nichts zu tun und kann hier im Forum schreiben.

Ich bin übrigens auch seit etwas über einem Jahr in Therapie (Gruppe). Vorher war ich sieben Monate in der Tagesklinik.

Schreib mal, wie es so bei dir weitergeht......

Sabine

neu an Bord! 2 Ratingen W, 29

Hallo Zauberlocke

habe noch was vergessen: Ich nehme seit einem Jahr Fluoxetin. Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob mir das hilft. Weiss ja nicht, wie schlecht ich mich ohne fühlen würde. Neutral

Alles Liebe von Sabine

neu an Bord! 2 donaustauf W, 22

hallo!

arbeite auch (in einer großküche), es ist zwar schwierig aber ich schaffe es trotzdem jeden tag! habe auch depressionnen.
würde nicht so viele gedanken machen, wenn sie mit dir zufrieden sind bleibst du auch bei ihnen! drück dir die daumen!

Forums-InsiderIn 376 wien M, 57

schönen Nachmittag Smile

möchte dir nur mitteilen,dass Depris noch lange nicht bedeuten,ob Du arbeitsfähig bist oder nicht.Selber hab ich 39 Dienstjahre(zig OP+chron.Depris) zusammengebracht und jetzt bin ich erschöpft,noch immer,trotzsdem hab ich die Hoffnung nicht aufgegeben.Mein Rezept bis heute: investieren,motivieren,spazieren,fotografieren,vulkanisieren und ein
gutes Team (Partner,gute ehrliche Freunde,ärztl.Betreuung),da ich natürlich sehr sensibel bin,ist die Natur für mich sowieso lebensnotwendig,dass war auch in meiner Kindheit das "Um u.Auf"
wünsch Dir mehr Freude am Leben...lG Josch flower

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